shure sm 87

  • Ersteller lafleur
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Hi lafleur,
also wenn ich das alles hier so lese, dann kommt mir zunächst mal der Gedanke, daß der Mixer-Kanal auf dem das Mikro liegt nicht die richtige EQ-Einstellung hat.

Bei der Nahbesprechung von Mikros (und bei Deiner Bühnensituation ist es eine) müssen die Tiefen und Höhen über den EQ entsprechend richtig beschnitten werden, denn die sind besonders für die Rückkoppelung verantwortlich. Wenn das richtig gemacht wird (in welcher Weise man es machen muß, kann man jeweils vor Ort durch ausprobieren feststellen), dann dürfte Dein Problem weitestgehend gelöst sein.

Wenn das Mikro nicht deffekt, oder falsch beschaltet ist, dann brauchst Du kein neues oder anderes Mikro. Daß Du Dich nicht in unmittelbarer Nähe der Boxen bewegen darfst, versteht sich von selbst. Also ist auch der Bühnenaufbau unter diesem Gesichtspunkt zu überprüfen bzw. muß durch Probieren ein entsprechender Kompromiß gefunden werden. Ich bin relativ sicher, daß Dein Mikro lediglich zu tiefenlastig im Mixer läuft. Wenn evtl. auch noch eine tiefenlastige Hallstruktur darüber gelegt wird, kann sich das Problum sogar noch ausweiten. Das ist ein ständiger Fehler, weil man immer glaubt, daß durch Tiefen und Hall die Stimme mehr Power bekommt. Das Gegenteil ist richtig. Nur wenn Tiefen (die aus dem Nahbesprechungseffekt stammen) aus der Stimme herausgenommen werden und (falls Hall erforderlich) eine "luftige" Hallstruktur verwendet wird, kann man die Stimme lauter mixen und durchsetzungsfähiger bekommen.
 
Wenn Eure PA von hinten in das Mikro bläst gibt es Rückkopplungen. Da hilft auch ein anderes Mikro nicht. Der Ausweg wären wie gesagt z.B. zwei Aktivboxen die als Monitore seitlich auf die Bühne strahlen. Dann könnte noch ein Feedbackdestroyer wie der Ferret helfen. Den habe ich selber zur Streßminderung im Einsatz.

Das ist nun wirklich die allerletzte Möglichkeit.
Zuerst mal Aufstellung und Entzerrung optimieren.
Mir z.B. reicht es bei kleinen Nummern durchaus, das zu hören, was ich noch kriege, wenn die PA vor mir steht. Ist zwar nicht gerade HiFi, aber absolut ausreichend und fördert die Lautstärkedisziplin der Band.

Abgesehen davon: Warum neigen viele Musiker dazu, _alles_ über Ihre Gitarre, ihren Bass oder Verstärker zu wissen, bei "sonstiger" Technik, wie z.B. PA, Pult und Mikrofonen klaffen aber riesige Lücken bzw. der geneigte Nutzer weiß gerade mal, wo er sein Mikro einstecken muß?

Wie ein Gitarrenverstärker auch, dient eine PA (oder auch nur Gesangsanlage) dazu, das hörbar zu machen oder zu verstärken, was bei einem Publikum >20 PAX nicht mehr allein hörbar ist.
Für mich gehört daher die Beschäftigung mit _dieser_ Seite des Musikmachens ebenso dazu, wie das Stimmen einer Gitarre.

Hätten mehr Musiker wenigstens den Hauch einer Ahnung von dem, was sie da am Pult tun, bliebe uns manch grauenvoll klingender Gig erspart.

Aus der Sicht tut es sicherlich not, sich mal damit zu beschäftigen.
Entweder an Hand von Büchern, in dem man jemanden fragt, der Ahnung hat oder auch bei Workshops (Uli Eisner bietet sowas z.B. an, ich auch *fg*).

Und wenn das keine Option ist, weil man da einfach keinen Bock drauf hat (was ich nicht nachvollziehen könnte): Ruft den nächsten Tonmenschen an, dass er Euch anständig verkabelt und mischt :)
 
Zitat von RaumKlang:
Und wenn das keine Option ist, weil man da einfach keinen Bock drauf hat (was ich nicht nachvollziehen könnte): Ruft den nächsten Tonmenschen an, dass er Euch anständig verkabelt und mischt :)

Das wäre m.E. die beste Lösung des Problems. Nur leider sehen das die wenigsten Leute in einer Band ein. Sparen am falschen Fleck nenne ich so etwas. Ein guter Sound zahlt sich sowohl beim Veranstalter als auch beim Publikum aus. Er spricht sich schnell herum und wird so zu einem wichtigen Werbefaktor.
 
Das wäre m.E. die beste Lösung des Problems. Nur leider sehen das die wenigsten Leute in einer Band ein. Sparen am falschen Fleck nenne ich so etwas. Ein guter Sound zahlt sich sowohl beim Veranstalter als auch beim Publikum aus. Er spricht sich schnell herum und wird so zu einem wichtigen Werbefaktor.

Ich sehe das inzwischen als hervorragendes Alleinstellungsmerkmal gegenüber der (zumindest hier) reichlich vorhandenen Konkurrenz vor allem im Bereich Cover.
Bei eigenem Material ist der Frontsound IMHO aber noch wichtiger - manche Leute wollen die Texte ja evtl. sogar verstehen.

Hier in der Gegend gibt es eigentlich zwei Extreme:

a) Die Band "mischt" sich selbst, meist von der der Bühne aus - in 95% der Fälle mit den bekannten, im besten Falle durchschnittlichen, Ergebnissen.

b) Die Künstlerschaft beschäftigt bei _jedem_ Gig, und sei er noch so klein, einen FoH-Mann.

Zu Kategorie b gehören interessanterweise inzwischen sogar HipHop-Fritzen, die sich ansonsten vor allem dadurch auszeichnen, dass die "Beatz krass laut" sind und die "MCs" die Mikrofonkapseln zuhalten, weil es "cool" aussieht.
OK, es gibt dabei sogar welche, die sich doch was sagen lassen (vor allem in Bezug auf die Mikrotechnik) und damit hervorragende Ergebnisse erzielen. Sie werden vom Publikum verstanden :)

Kategorie a besteht hauptsächlich aus "Altrockern", die das schon immer so gemacht haben und mit einer alten Zeck-PA und einem 8000er Behringer rumlaufen (das sind die 5%, die anständig klingen...).
Dazu gesellt sich ein ziemlich großer Rest von den Leuten, die entweder am falschen Ende sparen oder einfach noch nie den Unterschied gehört haben.

Zugegeben: Auch ich kann aus Scheiße kein Gold machen (und keiner der Kollegen).
Eine gewisse Lautstärkedisziplin, funktionierende Arrangements, gestimmte Instrumente und die Bereitschaft, am eigenen Sound zu arbeiten, macht die Arbeit von "dem Typen da am Pult" deutlich einfacher.
Andererseits empfinde ich es selbst auf der Bühne als sehr angenehm, mit einem guten FoH-Mann (darf auch ne Frau sein) zu arbeiten - obwohl ich es selbst könnte spiele ich inzwischen nur noch wirklich kleine Klamotten ohne.
Ich komme nämlich auf der Bühne einfach nicht dazu, mal eben ein Solo zu pushen, jeweils den passenden Bass-Sound und Effekte für den aktuellen Song parat zu haben oder lustige Spielereien mit Delays zu machen :)
 
Hi RaumKlang,

was Du schreibst entspricht auch in meinem Umfeld hier (im Süden der Republik) den allgemeinen Erfahrungen, die man mit Bands machen kann. Bei mir allerdings mit dem Unterschied, daß ich nicht auch noch als Musiker tätig bin, sondern lange schon nur noch meinen Studiobetrieb und gelegentlich Live-Beschallung mache. Ich bin in der glücklichen Lage, daß ich nicht ausschließlich von meiner Studio-Tätigkeit leben muß. Da kann man sich dann die Kunden entsprechend aussuchen. Ich arbeite inzwischen nur noch für Bands, die einen guten Sound auch zu schätzen wissen. Das ist mir wichtiger, als das Geld. Wenn mir was musikalisch besonders gefallen hat, habe ich es gelegentlich sogar gesponsert indem ich nach der Produktion auf mein Honorar verzichtet habe. Ich mache den "Tonmann-Job" inzwischen seit über 25 Jahren und muß sagen, daß er (seit Audio-Recording weitgehend über Software-Lösungen läuft) immer unergiebiger wird. Jeder musikschaffende Kunde glaubt heute (weil ja Computer alles können und immer billiger werden), daß Studioarbeit nicht mehr viel kosten darf. Die langjährige Erfahrung, die ein Studiotechniker in ein Projekt einbringt und dabei möglichst noch die Leistung eines Tonmeister liefern sollte, wird als selbstverständliche Beigabe erwartet. Daß das aber in der Regel der teuerste Teil seiner Arbeit ist, weiß jeder nur beim Verkauf seiner eigenen Leistung.

In meiner bisherigen Arbeit habe ich bei Amateur Bands besonder häufig erleben müssen, daß in erster Linie die Arrangements vieler Songs nichts taugen. In diesen Fällen bekommt man, selbst wenn man nach allen Regeln der Kunst mischt, keinen guten Sound. Wenn ich dann auch noch auf Uneinsichtigkeit und Unbelehrbarkeit stoße, habe ich mir inzwischen schon öfter den Luxus erlaubt, die Arbeit abzubrechen. Am Ende hat man nämlich nichts gewonnen, außer einen unzufriedenen Kunden, der die Schuld beim Studio sucht. Hinzu kommt, daß diese Leute einem dann mit unqualifiziertem Gerede auch noch den Ruf bei andere Bands verderben.

Welch total untergeordneten Stellenwert das (eigentlich sehr wichtige) Thema Arrangement eines Songs (besonders bei jungen Musikern oder Musikgruppen) hat, sieht man auch hier im Forum.
 
Da kann man sich dann die Kunden entsprechend aussuchen. Ich arbeite inzwischen nur noch für Bands, die einen guten Sound auch zu schätzen wissen. Das ist mir wichtiger, als das Geld. Wenn mir was musikalisch besonders gefallen hat, habe ich es gelegentlich sogar gesponsert indem ich nach der Produktion auf mein Honorar verzichtet habe.

Obwohl ich davon leben muß (vielleicht sollte ich besser sagen: davon leben _darf_), leiste ich mir den Luxus, mir meine Kunden auszusuchen.
Das tut dem Arbeitsklima gut und fördert auf beiden Seiten die Zufriedenheit.
Ich brauche auch keine "Testnummern" mehr mit neuen Bands zu machen.
Entweder Asche oder kein Ton - einfache Sache.
Früher[tm] habe ich oft den Fehler gemacht, mich unter Wert zu verkaufen - oder mal eine Promo-Nummer zum "Beschnuppern" mit einem neuen Kunden zu machen. Das wird leider nicht honiert, sondern eher ausgenutzt, also gibt es statt dessen jetzt harte Fakten (sprich: Gute Leistung gegen gute Kohle). Und das funktioniert prima :)

Ich mache den "Tonmann-Job" inzwischen seit über 25 Jahren und muß sagen, daß er (seit Audio-Recording weitgehend über Software-Lösungen läuft) immer unergiebiger wird. Jeder musikschaffende Kunde glaubt heute (weil ja Computer alles können und immer billiger werden), daß Studioarbeit nicht mehr viel kosten darf. Die langjährige Erfahrung, die ein Studiotechniker in ein Projekt einbringt und dabei möglichst noch die Leistung eines Tonmeister liefern sollte, wird als selbstverständliche Beigabe erwartet. Daß das aber in der Regel der teuerste Teil seiner Arbeit ist, weiß jeder nur beim Verkauf seiner eigenen Leistung.

Nun, als ich Deine Preisliste gesehen habe, mußte ich mich erstmal hinsetzen und die Brille aufsetzen. Ich finde das schon extrem günstig, zumal für Deine Region...
Dummerweise sprießen ja auch "Studios" an jeder Ecke aus dem Boden. Ob die Leistungen dann immer so perfekt sind, wage ich zu bezweifeln.
Die Klezmer-Klamotten haben mir übrigens sehr gefallen (Achtung, das stammt von einem Rock'n'Roller!).


In meiner bisherigen Arbeit habe ich bei Amateur Bands besonder häufig erleben müssen, daß in erster Linie die Arrangements vieler Songs nichts taugen. In diesen Fällen bekommt man, selbst wenn man nach allen Regeln der Kunst mischt, keinen guten Sound.

Klassische Fehler halt. Dauerhaft offene HiHat, viel zu viel Crash, Gitarren, die den Bass verdecken, der wiederum alles andere zumatscht - Vocals gehen unter --> Tonne.
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, man sollte erst ins Studio gehen, wenn die Arrangements 100%ig fertig sind und schon "trocken" sauber kommen.
Aber wem sage ich das...


Wenn ich dann auch noch auf Uneinsichtigkeit und Unbelehrbarkeit stoße, habe ich mir inzwischen schon öfter den Luxus erlaubt, die Arbeit abzubrechen. Am Ende hat man nämlich nichts gewonnen, außer einen unzufriedenen Kunden, der die Schuld beim Studio sucht. Hinzu kommt, daß diese Leute einem dann mit unqualifiziertem Gerede auch noch den Ruf bei andere Bands verderben.

Das gibts live aber auch oft genug.
Bandmanager: Wieso klingt das so besch*ssen?
FoH: Siehst Du das da drüben mit den vielen Knöpfen? Das ist ein Mischpult - keine Kläranlage.

Daraus folgt halt das SiSo-Prinzip: Shit in - Shit out.

Was mir absolut unverständlich bleiben wird:
Einerseits kann und weiß man ja immer alles besser.
Lässt sich dann natürlich auch nichts sagen.
Erwartet aber dann, _wenn_ man mal jemanden zum Mischen bucht (obwohl man das ja alles besser kann...), mehrstellige Wunder, ohne an sich selbst arbeiten zu wollen oder Kritik zuzulassen :great:
 
@ aberwin, RaumKlang:

Eure letzten Beiträge in allen Ehren, aber diese bewegen sich immer weiter von der
ursprünglichen Frage des Threaderstellers weg ;)
Überlegt mal ob eure Thematik nicht einen eigenen Thread wert wäre.
Wenn ihr wollt, verschiebe ich eure Beiträge dann auch gerne entsprechend.
 
Hi Witchcraft,

einesteils hast Du recht, andernteils weisen unsere Beiträge genau auf die entscheidenden Hintergründe, die zum Problem des Threadschreibers geführt haben. Im Grunde ist das, was wir da austauschen, ganz dicht an der eigentlichen Sache:

Da zweifelt jemand an seinem Mikro und fragt, ob er sich (obwohl er mit dem Shure ausreichend ausgerüstet ist) ein neues Mikro kaufen sollte. Das ist nach meiner Erfahrung eine typische Verhaltensstruktur bei vielen Bands. Wenn ein Problem auftritt wird erst mal an der Technik gezweifelt und über Dinge diskutiert, von denen man eigentlich nicht genug versteht, oder zu wenig Fachwissen und Erfahrung damit hat. Auf die Idee aber, daß es am eigenen musikalischen Konzept (z.B. Arrangement) liegen könnte, kommt man nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn beim Sound in der Band des Threadschreibers die Verhältnisse so liegen, wie sie "RaumKlang" andeutet.

Nur wenn das musikalische Konzept nicht stimmt, kann es sein, daß jemand mit seiner Stimme nicht mehr durch kommt. Ich denke, da ist schlicht "der Wurm" d'rinn, wie man bei mir hier im Süden Deutschlands gerne sagt.

Ich glaube daher einfach nicht, daß man hier mit allen möglichen technischen Ratschlägen das Problem wirklich lösen kann. Wenn man, so wie ich, viele Jahre Tontechnik auf dem Buckel hat, dann kann man auch zwischen den Zeilen eines Threadtextes lesen. Ich habe meinen Beitrag aus diesem Grund absichtlich in diesen Thread gesetzt und hoffe, daß ich damit am Beispiel dieses nicht wirklich bestehenden Mikrofon-Problems zum grundlegenden Nachdenken (auch bei anderen Musikern und Lesern) anrege. Natürlich ist auch das richtige Equipment wichtig, aber es hat nach meiner Erfahrung in vielen Fällen höchstens 50 % Anteil am Soundergebnis.

Im Übrigen empfehle ich, besonders über den letzten Absatz im obigen Beitrag von RaumKlang gründlich nachzudenken. Ich glaube, daß dieser Gedanke für so manche Band eine "Ah-Erkenntnis" sein dürfte.
 
Hallo RaumKlang,
habe Deine Antwort auf meinen Beitrag mit Interesse gelesen. Was Du schreibst kann ich alles bestens nachvollziehen und voll unterstreichen. Besonders der letzte Absatz trifft den Nagel voll auf den Kopf. Dieses beschriebene Verhalten von Bands kenne ich bestens und es ist auch mir immer unverständlich geblieben.

Zu meiner Preisliste kann ich Dir sagen, daß die Preise für Studioleistungen hier wirklich restlos versaut sind. Das hat damit zu tun, daß es nirgends so viele Tonstudios wie im Großraum München/Augsburg gibt, die sich aus Not gegenseitig das Wasser abgraben. Man könnte beinahe böse sagen - jeder Musiker, der einen audiotüchtigen Rechner hat, macht hier sein Studio auf und die großen Studios machen Dumpingpreise bei den CD-Preßungen. Hinzu kommt, daß Schwaben und Bayern zu den supersparsamen Leuten gehören. Da wird aus Sparsamkeit sogar das Mineralwasser mit Wasser verdünnt.

Ich bin daher froh, daß ich noch eine andere Firma zum Brötchenverdienen betreibe.
 
Hi aberwin,

man glaubt es kaum, aber auch ich kenne einige Bands, welche sich mal ausgiebig mit den Grundlagen der Beschallungstechnik beschäftigen sollten ;)

Von daher finde ich es etwas schade, das sich eure interessanten Postings hinter einem Threadtitel quasi verstecken, unter dem sie niemand vermutet und dadurch wohl eher nur durch Zufall gelesen werden.

Von daher wäre ich immer noch dafür, euren Posts einen eigenen Thread mit aussagefähigem Titel zu spendieren. Vielleicht macht ihr diesbezüglich mal einen Vorschlag.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte hier keinesfalls was abwürgen, im Gegenteil, das Thema ist wichtig und sollte deshalb von mehr Leuten gelesen werden.
Hinter dem Titel "SM 87" wird's aber wohl kaum jemand vermuten.
 
Wie wäre es mit "Livesound und Bedeutung des Arrangements".
 
Hi artcore,
das Thema wäre sicher gut, aber ich schaffe das rein zeitlich nicht, wenn ich auf alle Fragen, die sicherlich reichlich kommen würden, sorgfältig antworten wollte. Ich hatte ja schon angedeutet, daß ich neben meinem Studio-Betrieb noch eine andere Firma betreibe, die mich ziemlich beansprucht.

Hoffen wir mal, daß jemand anders hier im Forum das so wichtige Thema aufgreifen kann. Es wäre wirklich dringend notwendig mal auf diesem Gebiet die richtige Aufklärungsarbeit zu leisten. Es bringt ja nicht nur eine Verbesserung der tontechnischen Verhältnisse, sondern fördert ja in hohem Maße auch die musikalische Qualiät, was ich eigentlich für noch wichtiger halte. Auch so manches DEMO könnte über diese Schiene mit Sicherheit erfolgreicher werden.
 
hallo!
vielen dank für die ausführlichen antworten!
bevor ich gleich antworte, werde ich mir das alles noch mal genauer durchlesen müssen und in der praxis testen.

hierzu aber....
Abgesehen davon: Warum neigen viele Musiker dazu, _alles_ über Ihre Gitarre, ihren Bass oder Verstärker zu wissen, bei "sonstiger" Technik, wie z.B. PA, Pult und Mikrofonen klaffen aber riesige Lücken bzw. der geneigte Nutzer weiß gerade mal, wo er sein Mikro einstecken muß?
...muss ich mich doch äußern: klar sollte man mehr technisches wissen haben als zb. ich ; ), aber an alle sänger: ist es nicht fast unmöglich sich selbst abzumischen, zumal man die stimme aus den boxen ja ganz anders hört als im eigenen kopf? macht das wer von euch selber? ich bin da immer nur auf meinungen von außen angewiesen, da ich mich doch ganz anders höre.

lg... und danke!
 
...muss ich mich doch äußern: klar sollte man mehr technisches wissen haben als zb. ich ; ), aber an alle sänger: ist es nicht fast unmöglich sich selbst abzumischen, zumal man die stimme aus den boxen ja ganz anders hört als im eigenen kopf? macht das wer von euch selber? ich bin da immer nur auf meinungen von außen angewiesen, da ich mich doch ganz anders höre.

Ja, ich :)

Da bisher nahezu alle Leute, denen ich bei eigenen Gigs mein Pult anvertraut habe, Vocals so gemisch haben, wie ich es nicht mag, bin ich dazu übergegangen, zumindest den Grundsound wieder selbst zu machen - da weiß man was man hat.
Rühmliche Ausnahme ist mein lieber Kollege Stefan, der das übliche Klischee eines SAE-Absolventen nicht erfüllt und hervorragenden Live-Sound macht.

Alle anderen Bandkollegen (nicht zu verwechseln mit den Tonschlampen, die für mich arbeiten!) sind leider unfähig, das hinzukriegen und neigen (das trifft auf meine Aussage ein paar Postings weiter oben zu) doch stark dazu, Präsenzen zu entfernen und Bässe anzuheben *hmpf*
 
hallo!
gut, sofern mir nicht mal wieder die boxen um die ohren fliegen, nachdem ich mich einen schritt mit meinem mikro in der hand bewegt habe, probier ich das jetzt einfach selber... also, einfach statt, wie üblich, höhen und bässe raufzudrehen, das gegenteil machen!?

bezüglich der tontechniker-diskussion... stimmt grundsätzlich bestimmt, dass ein eigener techniker mehr bringt, als man letztlich zahlt, aber ich habe da echt schlechte erfahrungen gemacht, muss ich sagen (wie schon mal kurz erwähnt: ein tontechniker hat vor zwei jahren mein mikro als dreck und meine stimme als zu leise bezeichnet und mich außerdem am boden mit tape festgeklebt, damits nicht mehr pfeift). manchmal mischt uns ein sae-absolvent und da kommt mein mikro auch nicht besonders gut an ("hast du schon mal an ein neues gedacht?"). also... wie geht man vor, wenn man einen tontechniker sucht?
außerdem haben wir teilweise so winzige (und sooo schlecht bezahlte) gigs, dass wir selbst da nur die fahrtkosten rauskriegen und das gilt für ganz viele bands, denk ich.

merci nochmal... und gute nacht
 
gut, sofern mir nicht mal wieder die boxen um die ohren fliegen, nachdem ich mich einen schritt mit meinem mikro in der hand bewegt habe, probier ich das jetzt einfach selber... also, einfach statt, wie üblich, höhen und bässe raufzudrehen, das gegenteil machen!?

Du sollst kein Telefon bauen :)
Meine Glaskugel ist leider grade zur Reparatur, deshalb (ohne Kentniss, was an Material vorhanden ist und wie der Raum und Deine Stimme klingen):

Probier mal als Anhaltspunkt:
- Low Cut schalten (welchse Pult einklich?)
- Low Shelf ein wenig raus
- In den Mitten mal zwischen 1kHz und 4kHz ein wenig rumspielen
- Höhen so lassen, falls nicht überpräsent

Wie gesagt: Ins Blaue hinein.
Wieviele Mittenbänder hat das Pult? 1 oder 2?


bezüglich der tontechniker-diskussion... stimmt grundsätzlich bestimmt, dass ein eigener techniker mehr bringt, als man letztlich zahlt, aber ich habe da echt schlechte erfahrungen gemacht, muss ich sagen (wie schon mal kurz erwähnt: ein tontechniker hat vor zwei jahren mein mikro als dreck und meine stimme als zu leise bezeichnet

Nu, als Dreck sollte man schon mal garnichts bezeichnen - vielleicht kannte er es einfach nicht?
Das mit dem "zu leise singen" habe ich auch schon einigen Sängern gesagt. Wobei die sich vorher bitterlich beschwert hatten, dass sie sich trotz "vollem Rohr" auf dem Monitor (_ohne_ Koppeln...) nicht hören würden.
Ich kann allerdings einen Aux, Amp, Gain... auch nur bis zum Anschlag aufdrehen :)

Versuchsweise habe ich mal das betreffende Mikrofon in normaler Lautstärke angesprochen und bin dabei fast "weggeflogen", so laut war der Monitor.
Alternativ hätte die Band auch einfach leiser spielen können - aber das können die leider nicht :-(


und mich außerdem am boden mit tape festgeklebt, damits nicht mehr pfeift).

Dann sei froh, dass Du kein Stagemanager oder Tourleiter bist.
Die habe ich auch schon an Stühlen festgeklebt (unter großem Applaus der restlichen Crew, die danach wenigstens 45 Minuten _sinnvoll_ arbeiten konnte...).


manchmal mischt uns ein sae-absolvent und da kommt mein mikro auch nicht besonders gut an ("hast du schon mal an ein neues gedacht?").

Was meine Meinung über SAE-Fritzen an Livepulten bestätigt (es gibt bisher _eine_ rühmliche Ausnahme...).


also... wie geht man vor, wenn man einen tontechniker sucht?

Gegenfrage: Wie geht man vor, wenn man einen Gitarristen sucht?
Ungefähr genau so klappt das auch mit Tonschlampen.

Viele Kollegen (inkl. mir) sind z.B. bei Coverbands.de eingetragen - allerdings kann ich über deren Qualitäten kaum etwas sagen.
Ansonsten: Fragen kostet nix. Wo haltet Ihr Euch denn auf? Vielleicht kann man da eine EMpfehlung aussprechen?


außerdem haben wir teilweise so winzige (und sooo schlecht bezahlte) gigs, dass wir selbst da nur die fahrtkosten rauskriegen und das gilt für ganz viele bands, denk ich.

Bands, mit denen ich mehr oder weniger "fest" unterwegs bin, mache ich es auch schon mal für weniger Kohle, wenns denn nun wirklich nicht klappt. Ansonsten: Augen und Ohren offen halten, ab und zu mal über die Schulter schauen, oder sich mal einen Tag mit dem Tonschwein im Proberaum zusammensetzen und üben.
Das wird sicherlich nicht so komplex und hervorragend, wie mit jemandem, der die ganze Zeit am Pult sitzt, aber Basics sollte man dabei schon lernen können.

Wie immer, mein Tip: Man lese "Mixing Workshop" von Uli Eisner (übrigens ein sehr guter Kollege aus dem Süden, den man für noch relativ schmale Kohle ebenfalls buchen kann).

Ansonsten: Sympathie ist wichtig, man sollte gut zusammen arbeiten können (bevor man eine "Festanstellung" vergibt, vielleicht erstmal einen Job mit dem Kollegen machen), die Chemie muß einfach stimmen.
Lasst das Misstrauen weg, seid offen, besprecht Probleme, wie die oben genannten, vorher mit ihm/ihr und macht klar, was Euch wichtig ist.

Viel Erfolg!
 
also, einfach statt, wie üblich, höhen und bässe raufzudrehen
Das sollte man nicht machen. Beim SM87 braucht man das auch nicht, weil es einen vernünftigen Grundsound hat. Wenn Du doll Höhen und Bässe reindrehst, brauchst Du Dich über Feedbacks nicht wundern.

hat vor zwei jahren mein mikro als dreck und meine stimme als zu leise bezeichnet
Es gibt Leute die kennen und können nichts anderes als SM58, in das Rock'n'Roll-mäßig gebrüllt wird.

Wir machen auch leisere Musik und unsere Sängerin spielt auch gerne mit leiseren Tönen, was eben ihr Stil ist. Dafür sind Kondensatormikros wie das SM87 besser geeignet. Wir nehmen ein Crown CM 310, was zusammen mit Audix OM6 das feedbacksicherste Mikro ist, was es so gibt.

Gehst Du übrigens auf Lippenkontakt mit dem SM87? Das solltest Du tun, wenn Du leise bist. Durch den Nahbesprechungseffekt hast Du einen leichten natürlichen Bassboost.
 
Hi, lafleur,

die Empfehlungen von RaumKlang sind absolut o.k., kann ich voll bestätigen.
Probier mal als Anhaltspunkt:
- Low Cut schalten (welchse Pult einklich?)
- Low Shelf ein wenig raus
- In den Mitten mal zwischen 1kHz und 4kHz ein wenig rumspielen
- Höhen so lassen, falls nicht überpräsent

Dazu noch folgende Ergänzungen aus meiner Erfahrung:
Low Cut sollte bei Handmikro immer geschaltet sein, allein um die Griffgeräusche klein zu halten. Wenn von den Instrumenten viel Höhen kommen, kann der Mikrofonkanal auch einen Hi Cut (aber nicht unter 12 kHz) geschaltet haben. Das kappt etwas die Höhen, die von den Instrumenten über der PA zurück ins Mikro gedrückt werden. Für die Stimme ist das eher günstig, da die "Spucke-Geräusche" (falls in der Stimme vorhanden) weniger auffallen. Wenn Deine Stimme von Natur aus leise ist, mußt Du Lippenkontakt mit dem Mikro haben, da dabei der sog. Nahbesprechungseffekt des Mikros zum tragen kommt. Wodurch es aber dadurch besonders wichtig wird, daß die Tiefen im Mikrofonkanal wie oben beschrieben reduziert werden.

Noch etwas, ist sehr wichtig für Sänger: Niemals frontal auf die Mikromembrane singen, sondern das Mikro im Bereich des Mundwinkels halten, also etwas an der Membrane vorbei singen. Das reduziert die Popgeräusche (Explosivlaute) sehr gut.
 

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