Sight Reading/Vom Blatt spielen

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Xennor
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Hallo zusammen!

Ich spiele mittlerweile seit 9 Jahren Klavier habe aber nie vom Blatt spielen gelernt (das lerne ich im Moment:

(nur als Orientierung)). Das würde ich gerne nachholen. Ich habe schon viele Tipps im Internet gelesen, aber die genaue Umsetzung ist mir noch nicht klar. Rhythmik, Vorauslesen usw. Z.B. Rhythmik ist nicht das Problem. Beim Vorauslesen wird es schon schwieriger es umzusetzen. Das schwierigste für mich ist aber die Noten so schnell wie möglich zu verarbeiten. In einigen Videos habe ich gehört das man nicht mehr in Noten sondern Akkorden denkt. Man sieht nicht mehr die Noten einzeln sondern als Phrase. Ich Frage mich aber wie man das am besten umsetzt. Was benötigt man an theoretischen Kenntnissen (leider auch nur bedingt vorhanden) um überhaupt anzufangen mit Sight Reading ? Was für Drills gibt es dafür? Für das bessere Notenlesen gibt es u.a. Apps. Einzelne Noten erkennen oder Intervalle erkennen. Ist das sinnvoll? Für das Sight Reading selber gibt es Websites die neue Musik automatisch generiert (https://www.sightreadingfactory.com/). Dort existieren aber keine Wiederholungen von Phrasen.
Ich hoffe man versteht was ich hier sage.;)

Mit freundlichen Grüßen Xennor
 
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Mit Klavier habe ich nur wenig Erfahrung, aber vielleicht helfen über zehn Jahre Schlagzeug ja auch. :)
Was benötigt man an theoretischen Kenntnissen (leider auch nur bedingt vorhanden) um überhaupt anzufangen mit Sight Reading ?
Nicht viel, würde ich sagen.
Einzelne Noten erkennen oder Intervalle erkennen. Ist das sinnvoll?
Zuerst mal sollte man sie Noten natürlich kennen. Wenn man keinen Ton des Intervalls erkennt, kann man es natürlich nicht richtig spielen. Danach ergeben sich dann Muster. Beim Schlagzeug sind es Standardrhytmen, die man immer wiedererkennt. Ohne Vorzeichen heißt zwei Töne auf benachbarten Linien, dass zwischen den beiden Tönen eine weiße Taste liegt.
Bei Vorzeichen muss man sicht merken, welche Tasten man 'ersetzen' muss. Ich hoffe, dass ich nichts falsches schreibe, aber für F-Dur muss man das a um einen Halbton vermindern. Das heißt, wenn ich eigentlich die weiße Taste neben dem C spielen würde, denke ich automatisch daran, dass ich stattdessen die nächsttiefere schwarze Taste spielen muss.
Danach ist es einfach Übung.
 
Was benötigt man an theoretischen Kenntnissen (leider auch nur bedingt vorhanden) um überhaupt anzufangen mit Sight Reading ?
Alle 24 Dur- und Moll-Dreiklänge mit Umkehrungen, Tonleitern, Stufendreiklänge in allen Tonarten. Dominantseptakkorde. Grundlegendes Verständnis von Kadenzen in allen Umkehrungen. Lernen, in Tonarten zu denken.
Und: Wie sieht das alles im Notenbild aus (z.B.: Schneemannakkorde).

Einzelne Noten erkennen oder Intervalle erkennen.
Jo, beides! Im Idealfall das auch singen können!

Websites die neue Musik automatisch generiert
Nettes Spielchen, aber musikalisch fragwürdig. Kann mal zur Gaudi ab und an mal machen. Es gibt aber genug Notenblätter in der Welt, die sinnvollere musikalische Zusammenhänge bieten.

Weiterhin: Kenntnis der Stilistiken: Es macht keinen Sinn, einen Blues vom Blatt sightreaden zu wollen, wenn man nicht weiß, wie ein Blues klingen muß.

Tipp: Vor dem Spielen das Stück einmal durchlesen und versuchen Abschnitte, Themen, harmonische Zusammenhänge etc. zu entdecken (wichtig: Gibt es Teile, die sich wiederholen?).

Lernen zu vereinfachen: Was kann ich weglassen, was einfacher machen?

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle 24 Dur- und Moll-Dreiklänge mit Umkehrungen
Akkorde erkennen muss man sozusagen aus dem FF beherrschen. Aber wie übt man das am besten? z. B. Noten von Bach ausdrucken und die Akkorde dazu schreiben. Und das muss man dann so schnell erkennen können das ein bloßer Blick reicht um die Akkorde zu erkennen. Gibt es Websites wo man viele Noten findet z. B. Klassik?
 
Guck mal hier:
www.imslp.org
Wenn du dort z.B. das Präludium C-Dur aus dem wohltemperierten Klavier von Bach suchst, hast du einige Akkorde zum anfangen ;)
Viel Freude dabei!
 
Aber wie übt man das am besten?
Nicht nur in den Noten lesen üben, sondern auch am Klavier beherrschen. Wenn man dann beim Vom-Blatt-Spiel z.B. einen Akkord sieht: "As-Dur, weite Lage, Terz im Bass" kann man sich sagen: "Weite Lage ist mir zu schwer, ich spiele enge Lage und lege den Grundton in den Bass". Das wäre dann ein Beispiel für's Vereinfachen.

Will man aber z.B. Zwölftonmusik spielen, hilft einem das wiederum wenig. Für normale Musik (Rock, Pop "normale" Klassik) aber schon.
 
Mir erscheint das hier alles schon einen Schritt zu weit.
Du kannst keine Noten spielen, wenn du Noten nicht schnell erfassen kannst und dazu auch die entsprechend richtige Taste am Klavier kennst. Spielen nach Akkorden ist wieder etwas anders.
Darüber hinaus musst du ein Gefühl entwickeln, auch "blind" zu wissen, wo deine Finger gerade auf welcher Taste sind.
Akkorde/Tonleitern/Kadenzen/Hamonie und musikalische Gattungen ergeben sich dann eher mit der Zeit, denke ich.
Du kannst nur klein anfangen. Am besten ist es, viele kurze kleine Stücke üben, möglichst im festen (aber nicht schnellem) Tempo (Metronom), damit du deinen Kopf zwingst schnell zu denken und deine Augen müssen die Noten vorauslesen und nicht Note für Note. Nach ein zwei Wiederholungen wirst du dann eher auswendig lernen. Dann kannst du es beiseite legen. Nächstes Stück. Vielleicht die Hände erstmal einzeln, je nachdem wie fit du schon bist.
Und: Wie sieht das alles im Notenbild aus (z.B.: Schneemannakkorde).
Mit der Zeit solltest du automatisch lernen, wie etwas im Notenbild aussieht und wie es dann in etwa zu übertragen ist. Im Notenbild von "Linie" zu "Linie" heißt eine Taste auslassen (auf weißen Tasten gesprochen).
 

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