Signal mit Kippschaltern umleiten

Krawallmacher
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Hallo zusammen!

Vorweg: Leider habe ich KEINERLEI Ahnung von Elektrotechnik, aber ich schätze, dass ich einen Lötkolben bedienen kann. Den ganzen Plus/Minus-Kram krieg ich mit Google bestimmt irgendwie hin.

Ich habe eine Idee ausgetüftelt, mit der ich theoretisch ein Pedal in der Effektkette verschieben kann, ohne es umstecken zu müssen. In meinem Fall ist es ein Looper, den ich wahlweise am Anfang oder am Ende der Effektkette positionieren möchte. Dazu will ich mir eine kleine Kiste mit drei Ein- und drei Ausgängen bauen, die zwischen das Pedalboard und den Looper geschaltet ist.
Nach meiner Überlegung muss das Signal dafür an drei Stellen gesplittet und an drei anderen Stellen wieder zusammengeführt werden. Die sechs entstehenden Signalströme müssen jeweils unterbrochen werden können, um den Signalfluss zu steuern. Ich habe es aufgezeichnet, aber ich befürchte, meine Zeichnung ist verwirrender als meine Schilderung :D

Frage: Kann ich mir einfach 6 Klinkenbuchsen, 6 Kippschalter und ein paar Kabel kaufen und alles zusammenlöten? Oder müssen da noch irgendwelche Kondensatoren, Wiederstände oder andere Sachen zwischen, von denen ich absolut nichts verstehe? Das Signal darf von mir aus leiser, aber keinesfalls schlechter werden.

Dankeschön schonmal!

Alex
 
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Boss Lineselector?

Hört sich so an, als würdest du sowas bauen wollen...

Und ja, mit hoher Wahrscheinlichkeit müssen da Relais, Schalter und jede Menge anderes Zeug zwischen, aber davon verstehe ich auch nichts nur würde mir auch schon eindringlich abgeraten es zu probieren, da ich wohl mehr Teile zerstören würde als ein neues Gerät fertig Kosten würde.... bzw. Der Preis der Einzelteile nicht weniger hoch wäre als ein fertiges Gerät.
 
Funktionieren wird das schon so quick and dirty, allerdings wird es nicht wirklich sauber spielen. Ich erwarte bei einem solchen Vorgehen zunächst mal Plopp- und Knackgeräusche, als auch Brummen und Sirren, sobald da umgeschaltet wird. Das wird nicht nur dich ärgern sondern wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Stress mit dem Tontechniker geben.

Um das sauber zu lösen müssten da schon Relais mit einer entsprechenden Logikschaltung oder eine ensprechende TTL Logik samt Treibern dran, damit beim Umschalten eben das Signal zunächst vernüftig gesperrt wird, dann der eigentliche Schaltvorgang iniziert wird und am Ende das Signal wieder freigegeben wird und das eben störungsfrei.

Ohne Elektronikkenntnisse läuft es eben auf deutliche Störungen beim Umschalten hinaus.
 
Danke für die Antworten!

@EPBBass:
Ich würde mir liebend gern ein fertiges Gerät kaufen, statt mich auf mein Rumgestümpere zu verlassen. Leider ist mir kein solches Gerät bekannt. Mit dem Line-Selector komme ich nicht auf das gewünschte Ergebnis, den Looper verschieben zu können. Ich hänge jetzt doch mal meine Skizze zum besseren Verständnis an.

@yamaha4711:
Beim Umschalten darf es gern Geräusche geben, ich muss die beiden Modi (Loop vor dem Board zur Feinjustieren der Effekte / Loop nach dem Board zum Jammen) nur im stillen Kämmerlein umschalten. Indiskutabel wäre nur ein permanentes Brummen oder Sirren, das meine Aufnahmen stört. Meinst du, das wäre bei meinem Setup der Fall? So Kippschalter sollen ja eigentlich Strom leiten und keine Audiosignale.

Oder denke ich zu kompliziert und es gibt einen einfacheren Weg oder sogar ein fertiges Gerät?
 

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Du denkst da viel zu kompliziert und das was du da skizziert hast ist auch zu kompliziert.

Wenn es beim Umschalten krachen darf und das nur für dich im stillen Kämmerlein ist, dann ist alles gut.
Audiosignale sind auch nur Strom in Wellenform. Also alles gut.

Sicher gibt es für das was du vor hast auch fertige Geräte. Eine einfache Audioschaltmatrix mit einem Eingang und entsprechend Ausgängen würde da voll reichen. Das eben in zweifacher Ausfertig. Einmal vor den Input des Boards und einmal eine nach dem Ausgang des Boards.

Da du da meist unsymetrische Linesignale hast, kannst du dir dsa Schalten der Masse sparen. Es wird dann nur die Signalader geschaltet.

Wenn du dir das selbst bauen möchtest dann sag ich nur Quellenwahlschalter. Der hat einen Eingang und mehrere Abgange, die sich eben durchschalten lassen.
 
Ich werde nicht Hundertprozentig schlau aus deiner Skizze, glaube aber verstanden zu haben was du möchtest.

Was dein basteln anbetrifft, ohne die von Yamaha genannten Sachen wird das zum Aufnehmen wohl nicht geeignet sein...

Ich nenne jetzt mal Exemplarisch den https://m.thomann.de/de/mooer_pedal_controller_loop_6.htm?o=31&search=1519154274
Als Beispiel für alle digitalen Pedalumschalter.

Der kann dir alle Looper und was auch immer in welche Reihenfolge auch immer Schalten

Hätte ich auch gern, ist mir nur zu teuer für meine paar Treter. Der Harley Benton FX 8 ist da schon günstiger...

Edith sagt: ich war zu langsam und Yamaha sachlicher, das Gerät gibt die es aber zumindest mit der Funktion
 
Hallo zusammen,

alles viel zu kompliziert gedacht.
Die Idee mit dem Boss LS-2 war schon korrekt. Der kann nämlich u.a. die Reihenfolge zweier Effekte tauschen.
Also mal in-effa-effb-out und mal in-effb-effa-out.

Was anderes liegt hier auch nicht vor:
Mal geht das Eingangssignal erst in den Looper und dann in den Rest des Boards, mal erst in den Rest des Boards und dann in den Looper.

Die Skizze von dem Krawallmacher ;) war also ganz richtig: Man benötigt einen 3-fach-Umschalter oder einen 4-fach-Umschalter und Strom, wenn man noch eine LED oder Duo-LED zur Anzeige schalten will.

Gibt es als Fußschalter oder auch als Kippschalter.

Gruß Ulrich

effect-position-switch.png
 
Ich hätte das mit einem 4-fach Umschalter so gemacht:
LoopSwitch.png

Alle roten Schaltkontakte bewgen sich geminsam 1 Etage tiefer.
In der gezeichneten Position ist der Looper am Ende. Wird umgeschaltet, ist der Looper am Anfang.
Gezeichnet ist nur der Signalweg, die Masse muss natürlich an alle Buchsen verteilt werden.

Edit: die Schaltung von Ulrich tut natürlich auch genauso und spart sogar einen Schaltkontakt.
Es wird eben die Reihenfolge der Effekte A und B vertauscht. Da ist es sogar gleichgültig ob Effekt A der Looper ist und B das Floor Board oder umgekehrt.
 
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Toll, dass sich so ein abstraktes Thema solcher Beliebtheit erfreut. Danke für die Antworten!

Mein Pedalboard war nicht ganz billig. Die Anschaffungskosten für den von @EPBBass erwähnten Umschalter stören mich wenig, dafür aber die Größe. Mein Board ist winzig und soll es auch bleiben ;) Siehe Bild.

Die Skizze von @chris_kah verstehe ich, aber aus der von @elkulk werde ich nicht ganz schlau. Bleibt der Return-Eingang des inaktiven Kanals aktiv und verursacht eine Schleife, wenn man die Send-Return-Kombination tauscht?

Oder anders gefragt: Führen
Signal — LS2 —Send A — Looper — Return B — Out
und
Signal — LS2 —Send B — Board — Return A — Out
zum erwünschten Erfolg?

Danke @yamaha4711 für den Tipp, dass ich mir die Masse sparen kann. Ich versuche noch, den LS-2 zu verstehen, aber ein Eigenbau bleibt wegen dem Formfaktor interessant für mich.
 

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Du kannst dir die Masse nicht sparen. Die muss schon mit rein, nur muss diese nicht geschaltet werden.
 
Ah, okay. Danke :D
 
Bleibt der Return-Eingang des inaktiven Kanals aktiv und verursacht eine Schleife, wenn man die Send-Return-Kombination tauscht?
Nein.
Da wird das so angeschlossen:
IN ist der gemeinsame Eingang
Send A -> input Looper , output Looper RTN A
Send B -> Input Floorboard , Output Floorboard -> RTNB
Out ist der gemeinsame Ausgang.

In der eingezeichneten Schalterstellung geht das so:
In -> SEND A -> Looper -> RTNA -> SEND B -> Floorboard -> RTN B -> OUT

Werden die Schalter alle umbeschaltet:
IN -> SENDB -> Floorboard -> RTN B -> SEND A -> Looper -> RTNA -> OUT

Verfolge das doch einfach mit dem Finger auf dem Schaltplan.
Ja, und die Masseanschlüsse werden alle zusammen verbunden, möglichst mit einem dicken, kurzen Draht.
 
Hallo,
...
Die Skizze von @chris_kah verstehe ich, aber aus der von @elkulk werde ich nicht ganz schlau. Bleibt der Return-Eingang des inaktiven Kanals aktiv und verursacht eine Schleife, wenn man die Send-Return-Kombination tauscht?
...
Mein Diagramm ist im Prinzip nichts Anderes als Deines, nur dass dort die Schalter und die zu legenden Verbindungen eingezeichnet sind.
Es ergeben sich keine Schleifen - versuche Dir einfach mal den anderen Zustand vorzustellen, wenn alle Schalter gleichzeitig umgeschaltet sind (wie das bei einem Dreifachumschalter eben so ist). Außerdem habe ich das so schon gebaut.
...
Oder anders gefragt: Führen
Signal — LS2 —Send A — Looper — Return B — Out
und
Signal — LS2 —Send B — Board — Return A — Out
zum erwünschten Erfolg?

Danke @yamaha4711 für den Tipp, dass ich mir die Masse sparen kann. Ich versuche noch, den LS-2 zu verstehen, aber ein Eigenbau bleibt wegen dem Formfaktor interessant für mich.
Oh, ich sehe gerade, dass es diesen "Mode" beim LS-2 gar nicht gibt, anders als ich dachte.:redface:

Gruß Ulrich
 
Ah, jetzt habe ich die Schaltung verstanden. Ich hab erst versucht, Send A an Return B nachzuvollziehen, das ergab natürlich wenig Sinn. So ist es ganz leicht.

Schade, dass der LS-2 diesen Modus tatsächlich nicht bietet, das wäre die einfachste Lösung gewesen. Dann läuft es also auf Basteln hinaus. Für den Nachbau der (clever gelösten) Schaltung von @elkulk sollte ein dreipoliger Kippschalter ausreichen, richtig? Dieser hier zum Beispiel?
https://www.conrad.de/de/kippschalt...n-marquardt-90400301-rastend-1-st-703170.html

Was muss ich bei der Wahl der Kabel beachten? Ich bin ein Sound-Nerd und möchte keinerlei Qualitätseinbußen durch die Schaltung haben - vom Knacken beim Umschalten mal abgesehen.
 
Fertig! Und es funktionierte auf den ersten Versuch. Allerdings macht sich mit zunehmender Effektlautstärke ein starkes Pfeifen bemerkbar. Die Kontakte liegen alle sehr dicht beieinander. Kann es sein, dass die irgendwie abstrahlen? Oder hab ich schlecht gelötet bzw. etwas anderes nicht beachtet?

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Kann es sein, dass die irgendwie abstrahlen?
Es könnte bei der Signalführung ein Übersprechen stattfinden. Das wäre doof, vor allem, wenn es vom Ausgang des Effektboards auf den Eingagn koppelt. Gerade wenn viel Gain im Spiel ist (jede Art von Verzerrer), ist das anfällig.
 
Es ist definitiv eine Menge Gain im Spiel. Müssten die Kabel irgendwie abgeschirmt werden? Gibt es da nachträglich Möglichkeiten? Für Koaxialkabel ist die Konstruktion leider viel zu klein.
 
Dünne Koaxialkabel :evil:

Und leider sind die Kontakte im Umschalter auch recht dicht beieinander.

Was auch noch helfen könnte, wäre, die Sends gewaltsam niederohmig zu machen (1 .. 10 kOhm von Signal nach Masse), aber das geht nur, wenn du vor dem Umschalter eine Pufferstufe hast.
 
Danke, vielleicht versuche ich es wirklich mit möglichst dünnen Koaxialkabeln. Und dann mit drei einzelnen Schaltern, um etwas mehr Raum zwischen den Kontakten zu schaffen. Ein Gehäuse hab ich noch, drückt mir die Daumen :D
 
... und vorallem vermeiden, dass die Litzen parallel verlaufen.
Lieber ein Umweg als nahe und über eine längere Strecke beieinander.

Gruß Ulrich
 

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