Sind Drummer zu sehr Individualist?

  • Ersteller DarkStar679
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ich beobachte in bands irgendwie folgenden umstand....egal ob cover oder selbstgeschriebenes material:
- der sänger kennt die melodie und den text
- die gitarristen die akkorde und die solos
- die bassisten den rhythmus und die bassläufe
Und sie alle spielen NIEMALS falsch.

(Wer die Ironie bemerkt, darf sie behalten). ;)
 
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als ich noch kein schlagzeug besaß, hatte ich die umfassenden möglichkeiten dieses instruments überhaupt nicht im blick gehabt.
da war ich froh, wenn der drummer die geschwindigkeit halten konnte.

aber seit ich mich mit dem schlagzeug näher beschäftige, erkenne ich, daß das schlagzeug eigentlich das wichtigste instrument der band ist.
das schlagzeug entscheidet, ob der song langweilig ist, oder nicht. was gitarren oder der gesang macht, ist nahezu irrelevant.

ich hatte vorher keine ahnung, welchen impact es hat, wenn man schläge weg läßt oder hinzu fügt, oder statt snare, kick spielt, oder cowbell.
man kann eigentlich nie genug cowbell haben.
 
man kann eigentlich nie genug cowbell haben.
War das ironisch gemeint?

Wenn nicht, doch kann man. Cowbells, Chimes und Bells sollte man eher in homöopathischen Dosen einsetzen. Kann sonst schnell mal nerven.
 
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christopher walken wird im restaurant gefragt:
"möchten sie mehr cowbell zu ihrer pasta?" :ROFLMAO:
 
@DarkStar679
Ein interessantes Thema, und hoffentlich nicht repräsentativ für alle Drummer da draussen.

Für mich klingen deine Gedanken noch etwas unausgegoren, vielleicht weil du selbst ein "halber" Drummer mit anderem Hauptinstrument bist. Kreativität heißt doch überhaupt nicht, dass man keine Standardgrooves spielt. Was auch immer Standardgrooves sein mögen. Kreativ trommeln bedeutet in meinen Augen geschmackvoll das "richtige" zur Musik zu trommeln und zu erspüren, was zum Song passt. Wobei es auch dazu immer diverse Lösungen gibt, is klar. Es kann dabei durchaus auch mal vorkommen, dass man als Drummer sogar ne Weile ganz Pause macht, weil es dem Song genau das gibt, was nötig ist. Entscheidend ist immer, die Komposition als ganzes zu betrachten, nicht den einzelnen Instrumentalpart.

Ich könnte jetzt über meine Erfahrung mit Hobbygitarristen ähnliches berichten, dass sie nämlich häufig nicht in der Lage sind, (in adäquater Lautstärke) ein gutes Riff ohne Wenn und Aber durchzuhalten. Da hört man Sachen wie "die ganze Zeit nur das gleiche zu spielen, ist mir zu langweilig". Oder dass sie, wenn sie einmal mit nem Solo anfangen, häufig nur schwer wieder zurück in die Spur zu bekommen sind. Am besten verabreden, dass das Gitarrensolo exakt 16 Takte dauert, und hoffen, dass der Kollege am 6saitigen Eierschneider des Zählens mächtig ist ;)

Selbst wenn man instrumententypische Verhaltensweisen diskutieren könnte, gibt es m.E. überall gute und weniger gute Vertreter des Faches, und zwar egal, ob Hobbyisten oder Profis. Vermutlich hat auch das Genre einen Einfluss, denn was in dem einen Stil cool ist, mag im anderen ne Todsünde sein. Ich persönlich halte beispielsweise Metaldrumming - vor allem wenn's Richtung Blasten geht - für die unkreativste Form des Drummings überhaupt, auch wenn die Anzahl der Einzelschläge je Song bei weitem das übertrifft, was ich an einem ganzen Abend spiele. Für mich klingt das alles gleich. Aber ich bin halt auch überhaupt nicht in diesem Genre daheim und verstehe es vermutlich nur nicht. Es ist die Art Drumming, die das Genre braucht, und somit richtig, also was solls?
 
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und zu erspüren, was zum Song passt.
DAS ist die Hauptsache. Lernt man nur nicht von heute auf morgen. Manche lernen es auch überhaupt nicht. Meist, weil ihnen eine wichtige Voraussetzung fehlt: zuhören können.
Es kann dabei durchaus auch mal vorkommen, dass man als Drummer sogar ne Weile ganz Pause macht, weil es dem Song genau das gibt, was nötig ist.
Kann nicht mehr sagen, vom wem der Spruch kommt, aber ein großartiger Drummer hat mal gesagt, man muss "songdienlich" spielen. Wenn es dem Song dient NICHT zu spielen, spielt man eben nicht.

Vermutlich hat auch das Genre einen Einfluss, denn was in dem einen Stil cool ist, mag im anderen ne Todsünde sein.
Ein guter Drummer sollte wissen, welcher Stil zu welcher Musik passend ist. Ist wie der Wortschatz beim Lernen einer Fremdsprache. Mit 10 Wörtern kann man sich so gerade mal verständigen, mit ein paar tausend richtig gut unterhalten.
 
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Ich finde, es gibt halt im Hobbybereich undisziplinierte Leute.

In so einer Band möchte ich dann nicht spielen.

Habe einen Gospelchor, der probt einmal vorm Auftritt MIT Band.

Es wird nur am Zusammenspiel gefeilt, Rest muss jeder selbst vorbereitet haben (es gibt Lead sheets und Hörbeispiele).

Hätte keine Lust auf eine Band, die einmal pro Woche übt und wenn man nach nem halben Jahr fragt, wie wär's mit nem Auftritt? heißt es, nein, wir sind noch nicht so weit.
 
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Zum Thema "songdienlich" noch ein kleine Anekdote:

Vor einigen Jahren wurde ich am Arm operiert und konnte daher nicht spielen. Wir hatten aber noch ein paar ausstehende Gigs, die wir nicht absagen wollten (konnten).
Also: "Aushilfsdrummer".
Der war technisch mindestens eine Klasse besser als ich, allerdings versuchte er immer sein Können dadurch zu zeigen, dass er viel zu viel spielte. Bei einigen Songs war das einfach "Overkill".
Die Kollegen waren froh, als ich wieder einsatzfähig war und ganz "normal" spielte.

In diesem Fall war "kreativ" spielen eher hinderlich. ;)
 
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Da ist meiner Mienung nach dann auch der Unterschied zwischen Kreativ und Virtuos.

Nur weil jemand technisch versiert ist heißt das nicht, dass er auch virtuos spielt. Genau dieses Thema ist auch das, was mich bei vielen Youtube Musikern stört. Schow-Off (oder Halb Nackt für viele Klicks) vor Virtuosität.

Nur ein Beispiel. Steve Gadd gilt als ausgesprochen Virtuos und maßgeblich in der Schalgzeuggeschichte. Besonders benannt wird hier immer wieder das Lied "50 ways to leave your lover", das ich erst kürzlich erlernt habe. Es ist weder besonders schwer noch ragt das Drumming in den Vordergrund. Aber es ist dergestalt Songdienlich, dass man einfach mitgrooved bei dem Song.
 
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Besonders benannt wird hier immer wieder das Lied "50 ways to leave your lover", das ich erst kürzlich erlernt habe. Es ist weder besonders schwer noch ragt das Drumming in den Vordergrund. Aber es ist dergestalt Songdienlich, dass man einfach mitgrooved bei dem Song.
Und es ist markant und unverwechselbar. 10 Sekunden und du weißt welcher Song es ist.
Genau dieses Thema ist auch das, was mich bei vielen Youtube Musikern stört. Schow-Off (oder Halb Nackt für viele Klicks) vor Virtuosität.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie z. B. Sina Döring. Technisch versiert, das ist aber nie überbetont, sondern immer songdienlich.
 
Oder der Drummer der Crash test dummies, der nach dem Konzert in Hamburg zB auch noch lange mit befreundeten Schlagzeuger plauderte und Sticks Verschenkte.

Gerade beim Album god shuffled his feet ist jeder Takt eine Wohltat, auch die Abstimmung mit der Basslinie und Melodieverlauf.
 
Es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie z. B. Sina Döring. Technisch versiert, das ist aber nie überbetont, sondern immer songdienlich.

Ja. Sie macht 1:1 Covers seit sie 14 ist und das richtig gut. Sie könnte allerdings ruhig hin und wieder mal lächeln.
Was mich an ihr verwundert ist, dass sie sich den Traditional Grip angeeignet hat.
 
Marco Minnemann, Mike mangini
 
taylor hawkins hat auch oft gelächelt.
 

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