Sind Pickupgrößen und Verdrahtungen genormt (Einbau Fishman Fluence Humbucker)?

GuitarDemon888
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Momentan liebäugele ich damit mir eine neue E-Gitarre zu kaufen, aber gleichzeitig möchte ich die Sammlung relativ klein halten. Theoretisch sollten es ggf. in den kommenden 1-2 Jahren noch ein bis zwei Gitarren werden. Ich möchte gerne nochmal eine richtige Metalgitarre und eine Tele oder T-Style. Dazu würde ich aber gerne Platz im Ständer schaffen und überlege eine meiner Gitarren zu verkaufen.

Ich habe eine Superstrat, die ich eigentlich sehr mag und gerne spiele. Im Bereich von Rock und Hardrock ist die auch vollkommen OK und im Crunch-Bereich super, aber im Bereich High Gain-/ Metalsound finde ich sie für meinen Geschmack irgendwie nicht so 100% befriedigend.

Lange Rede, kurzer Sinn - entweder verkaufe ich die Gitarre oder ich versuche es mit einem Pickup-Tausch und gucke, ob mich der Sound dann zufrieden stellt.
Momentan sind Humbucker von DiMarzio drinnen und ich würde gerne Fishman Fluence Humbucker testen.

1.) Passen die da rein? Ich hab noch nie an der Elektrik einer Gitarre rumgebastelt und stelle mir die Frage, ob die PU-Größen genormt sind oder nicht.
2.) Gibt es was beim Anschluss zu beachten, so dass der Coilsplit funktional bleibt/ist? ... sollte ich das evtl. als Auftragsarbeit in der nächsten Werkstatt abgeben? Theoretisch mangelt es nicht an Werkzeug, ich hätte alles da.
 
Hi,

grundsätzlich sind die Einbaumaße zwar nicht genormt, aber die meisten Hersteller halten sich bei HB grundsätzllich an das Gibson-Format. Schon ein Duncan Trembucker ist aber zB ein Stück breiter, und wenn die Fräsung eng ist, passts nicht mehr. Fender Wide Range HB sind in beiden Richtungen größer, aber kommen hier eher nicht in Frage. Dimarzio wiederum baut zwar die F-spaced für die breitere Saitenführung vieler Strats, aber die Spulen haben die Standardgröße. PRS baut auch teils Sondergrößen in die Gitarren ein, wobei das nur bei US-Modellen vorkommt.

Manchmal ist eine Fräsung oder der Ausschnitt im Pickguard auch an den Ecken gerundet, sodass nur HB ohne Kappe reinpassen. Das gilt zB für manche EvH-Modelle oder etliche Fender-Schlagbretter für HB.

Fishman PUs sind aktiv, d.h. Du musst grundsätzlich alles tauschen, also auch die Potis und die Buchse. Einfach an die alten Anschlüsse anlöten ist da nicht drin. Die Potis haben nämlich andere Werte und die Buchse muss durch einen Schaltbuchse ersetzt werden. AFAIK sind diese Teile aber immer mit dabei. Außerdem musst Du irgendwo Platz für den 9V-Block finden, und möglichst so, dass Du auch zum Wechseln gut rankommst. Je nach Modell haben die auch einen Splitsound oder eine "Multi Voice"-Option, die ebenfalls über ein Push/Pull-Poti gesteuert wird.

Ob sie in Deine Superstrat passen, weiß ich nicht, nachdem Du leider kein Modell genannt hat, weder zur Gitarre noch zu den bisherigen PUs. Und nicht zuletzt solltest Du vielleicht noch ein bisschen mehr zum angestrebten Stil und Sound schreiben, ob Du stark runterstimmst, obs eher klassischer Metal oder Hardcore ist usw.. Dann findest Du im Pickup-Beratungsthread sicher jemand, der entsprechende Erfahrungen gemacht hat.

Ich persönlich bin kein Fan von aktiven PUs. Manche klingen sehr gut (die Fishmans in der Epi Flying V haben sogar drei Sounds zum Umschalten, und zwar gute), aber letzten Endes hatte ich nie das Gefühl, dass ich meinen gewünschten Sound nicht auch mit passiven PUs erreichen kann, und dabei kann ich mir den Umbau und das Gezuchtel mit der Batterie sparen. Das kann für Dich aber durchaus anders sein. Ein EMG81 zB hat natürlich seinen speziellen Sound, den ich genau so noch von keinem passiven PU gehört habe - war aber für meinen Geschmack auch nie erstrebenswert :D.

Wenn Du aus der Strat Deine Metalgeige machen willst, liegst Du mit Fishman sicher nicht verkehrt. Aber auch auf dem Gebiet gibt es aber natürlich passive Lösungen, die hervorragend klingen. Und Du solltest Dir auch im Klaren darüber sein, dass die Gitarre durch den Austausch grundsätzlich etwas anders klingen wird - denn umgekehrt kommen die klassischen Rocksounds dann mit heißeren PUs auch nicht mehr so rüber wie gewohnt, und vielleicht nicht mehr so, wie Du Dir das vorstellst. Da muss man sich dann halt entscheiden, was bei dieser Gitarre Priorität haben soll.

Gruß, bagotrix
 
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@bagotrix hat ja eigentlich schon alles gesagt, was relevant ist.

Und wenn Du Dir mit dem Einbau und der Elektronik nicht sicher bist, dann im Zweifel lieber eine Werkstatt suchen und machen lassen (der alte Spruch, "Du zahlst den Handwerker nicht für die 10 Minuten, die er braucht, sondern für die 3 Stunden, die du es nicht machen musst").
Wobei es perspektivisch sicher auch was bringt, sich mit der Elektronik auseinanderzusetzen, viele Reparaturen und Wechsel kann man selbst erledigen.
 
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Theoretisch mangelt es nicht an Werkzeug
Dann doch lieber in die Werkstatt damit


"Du zahlst den Handwerker nicht für die 10 Minuten, die er braucht, sondern für die 3 Stunden, die du es nicht machen musst").
super
a020.gif
 
Manchmal ist eine Fräsung oder der Ausschnitt im Pickguard auch an den Ecken gerundet, sodass nur HB ohne Kappe reinpassen.
Hab leider erst direkt nach der Erstellung des Threads nochmal rein geguckt, die sind leider rund, aber wie gesagt ... es gibt auch welche ohne Kappe!


Fishman PUs sind aktiv, d.h. Du musst grundsätzlich alles tauschen, also auch die Potis und die Buchse.
Meine Gitarre ist auch aktiv und hat zwei DiMarzio Fusion Edge Humbucker, die so exklusiv für Ibanez hergestellt sind und leider findet man in der Datenbank keine Daten, wenn sich das nicht geändert hat.

Die Fusiom Egge sind per Kippschalter splitbar, Tone-Poti gibt es nicht.

Gegen passive PUs habe ich nix.
Ich liebe die aus meiner LS10 Paula von FGN.
An sich finde ich die Gitarre auch super, eigentlich ideal, aber die PUs klingen ein wenig flach, da fehlt das Lowend, die sind eher mittig.

Soundmäßig soll es in Richtung Metal gehen, ich spiele meist in Drop C und Drop C#, ab und an mal in Drop B und testweise auch noch tiefer, aber das wird wohl nur testweise sein. (und ich schiele seit Jahren immer mal wieder nach einer Baritongitarre.)

@HD mit dem Geäußerten gebe ich Dir zu 100% recht und ich wprde es auch in due lokale Werkstatt geben, aber einerseuts dauert es immer ewig, da sie due einzuge Qerkstatt in größerem Umkreis ist und andererseits will ich eigentlich was lernen, da ich mich in nicht all zu ferner Zukunft selbst mal am Bau von Bass und Gitarre testen will.



Momentan liebäugele ich mit einer oder mehreren ESP/LTD (1000M-Serie Black Fade-Modell) FGN (Iliad Dark/Mythic) und Schecter. ... oder mit der schwarzen Harley Benton Super Tele mit gerösteten Hals, EMG HBs und fixed bridge. (Die wäre da noch die budgetfreundlichste Variante)
 
Meine Gitarre ist auch aktiv und hat zwei DiMarzio Fusion Edge Humbucker, die so exklusiv für Ibanez hergestellt sind und leider findet man in der Datenbank keine Daten, wenn sich das nicht geändert hat.
Die Fusion Edge sind passive HB, die speziell für Ibanez hergestellt werden. Wenn Deine Gitarre eine aktive Schaltung samt Batterie hat, dann muss das ein nachgeschalteter Preamp, Mid Boost oä eingebaut sein, das macht die Fusion aber nicht zu aktiven Pickups. Bei solchen ist direkt ins Gehäuse jedes einzelnen PUs ein Miniatur-Preamp eingebaut.

In dem Fall ist der Platz für die Batterie natürlich kein Problem, aber der Potiwert würde sich danach richten, wo die zusätzliche Schaltung sitzt - falls die erst nach den Potis kommt, müssten es 500 KOhm sein und dann müssen sie für Fishmans raus. Nur wenn sie nach dem Preamp kämmen, wären es vermutlich 25 KOhm oder ein ähnlich niedriger Wert. Neu verdrahten müsstest Du dann aber auch, denn Preamp plus aktive PUs erhöht erstmal nur Rauschen und Batterieverbrauch, und bringt eigentlich keinen Vorteil.

Die Fusion Edge HB werden im Netz ja oft recht negativ bewertet, aber ehrlich gesagt gebe ich darauf nicht viel. Bei WerksPUs ist das fast schon die Regel - denn die, die sie gut finden, freuen sich an ihrer Gitarre und schreiben allenfalls ein positives Review über die ganze Gitarre. Meinen Egschmack treffen die Fusion hlat nicht, auch nicht für Metal, aber im Metal gibts eben auch tausende verschiedene Unterschubladen.

Besonders oft gilt das für PUs, die ein PU-Hersteller nur für einen bestimmten Gitarrenhersteller baut. Denn ein Einzel-Review über die PUs findet man dann eigentlich nur, wenn einer die Gitarre gut findet, die PUs aber nicht seinen Geschmack treffen und er sie rausschmeißt. Burstbucker Pro und Duncan Hyperion sind solche Beispiele, und speziell letztere gehören für mich zu den besten Allround-HB, die Duncan je gebaut hat. Außerdem gibt es auch viele, die in eine neue Gitarre sowieso immer ihre LieblingsPUs einbauen und die vorhandenen dann natürlich nie gut finden. Umgekehrt gibts halt keine 5 Sterne beim T für einen PU, wenn man ihn gar nicht einzeln kaufen kann ;).

Von daher: Ich würde Dir raten, den Thread hier zu schließen und mal einen neuen als PU-Beratungsthread auszumachen. Schreib genaues zur Gitarre und ggf. auch zu Deinem Amp, zur Stilrichtung, Bands, Songs oder Gitarristen, deren Sound Du besonders gut findest usw.. Dann findest Du sicher was, das für dich passgenau ist.

Gruß, bagotrix
 
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Denke das klingt vernünftig. Damit kann der Thread dann gerne geschlossen werden!
 

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