Singen mit entspanntem Kehlkopf?

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ro00
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Guten Abend!

Beim Singen soll man ja bekanntlich den Kehlkopf entspannt lassen (das wurde mir bisher immer mit dem Gefühl des Gähnens beschrieben). Wenn ich versuche mit einem entspanntem Kehlkopf zu singen, habe ich keinen Einfluss mehr auf die Tonhöhe, die ich singe. Ich kann mit viel Druck noch ein A#5 in meiner Kopfstimme singen, das ist aber sehr verkrampft und tut beim Singen auch weh. Wenn ich meinen Kehlkopf locker lasse verliere ich aber einen sehr großen Teil meines Tonumfanges und kann eigentlich nur einige wenige Töne singen. Es ist als würde ich nur durch Benutzen der äußeren Halsmuskeln die Tonhöhe verstellen. Habt Ihr eventuell Tipps wie man das beheben kann? Mit der Atemstütze setze ich mich auch auseinander, wobei mich verwirrt, dass ich meinen Kehlkopf trotzdem nicht entspannen kann.
 
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Vali
Hallo ro00!

Offenbar hat dir die Vorstellng vom Gähnen nicht geholfen. Wahrscheinlich verkrampfst du eher um den Kehlkopf tief zu halten, aber tief ist nicht unbedingt entspannt. Ich kann mit Gähnen auch nichts anfangen, denn was ich dann tue ist den Kehlkopf mit der Zungenwurzel runterzudrücken. Dann kann ich auch nicht mehr hoch singen und die Stimme wird schwerfällig.
Etwas aktiv zu entspannen finde ich auch schwierig. Es ist einfacher etwas aktiv zu tun als etwas zu unterlassen. Deswegen probier mal etwas anderes aktiv zu tun, sodass sich die Kehle von selbst entspannt, wenn du nicht an sie denkst.

Besser du lässt den Kehlkopf mal außer Acht und konzentrierst dich auf Stütze und Vordersitz/Stimmbandschluss. An Stütze fehlt es dir...
Hallo ro00!

Offenbar hat dir die Vorstellng vom Gähnen nicht geholfen. Wahrscheinlich verkrampfst du eher um den Kehlkopf tief zu halten, aber tief ist nicht unbedingt entspannt. Ich kann mit Gähnen auch nichts anfangen, denn was ich dann tue ist den Kehlkopf mit der Zungenwurzel runterzudrücken. Dann kann ich auch nicht mehr hoch singen und die Stimme wird schwerfällig.
Etwas aktiv zu entspannen finde ich auch schwierig. Es ist einfacher etwas aktiv zu tun als etwas zu unterlassen. Deswegen probier mal etwas anderes aktiv zu tun, sodass sich die Kehle von selbst entspannt, wenn du nicht an sie denkst.

Besser du lässt den Kehlkopf mal außer Acht und konzentrierst dich auf Stütze und Vordersitz/Stimmbandschluss. An Stütze fehlt es dir wahrscheinlich, weswegen du die fehlende Power versuchst aus dem Hals zu holen. Ein unkontrollierter Luftstrom ballert dir auch unnötigen Druck auf die Stimmbänder, dass du mit dem Hals gegendrücken musst, ein Teufelskreis.
Achte oben dann auch eher drauf, dass du einen guten Vordersitz hast. Stellst dir vor als würde der Ton wie ein Laserstrahl nach vorne in die Weite aus deinen oberen Schmeidezähnen schießen. Vielleicht hilft das ja, dass der Kehlkopf dann indirekt lockerer lässt, wenn du dich stattdessen auf andere Dinge konzentrierst.
 
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Lösung
Wenn ich dich auffordere deine dritte Zehe von links zu heben, dann wird dir das möglicherweise Schwierigkeiten bereiten, es geht nur mit allen oder gar nicht. Mit Zeit und Übung würdest du es aber lernen können. So ähnlich verhält es sich mit dem Singen will man irgendwas verändern geht das nicht so einfach weil "alles zusammenhängt", das Ziel ist es zu "entkoppeln" und das bedarf der Übung, und noch viel wichtiger der Sensibilität, wenn ich etwas nicht spüren (sehen, hören, fühlen) kann, kann ich es auch nicht kontrollieren. Genau darum geht es im GU, das zu lernen.
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Die naheliegende Methode um den Kehlkopf zu entspannen wären "Liptrills", "Tongetrills". Also "brrrrr" (geht auch mit Fingerunterstützung in den Wangen), "drrrrr" und "grrrr" auf Skalen.
Dann das gleiche nochmal und dabei mit dem Kopf/Kinn (ganz kleine) liegende 8ten zeichnen (also in die Luft), die Bewegung dient nur dazu, dass sich nix anspannen kann.
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Es ist "normal", dass beim GU, zuerst "eingerissen" (was sich durch Jahrzehnte eingeprägt hat) wird und danach (Jahre später) wieder "zusammengebaut" wird.
 
Die Basis beim singen ist immer die Atemverbindung.

Druck verschwindet niemals durch Gegendruck (wie z.B. aktiv den Kehlkopf unten zu halten.) Wenn du Entspannung möchtest und dir sagst: Ich will mich entspannen kommst du in eine paradoxe Situation, die Gegendruck erschafft.

Druck bedeutet beim singen: Du hast keinen ausreichenden RAUM.

Denn singen geschieht im Klangraum. Wo Druck ist fehlt Raum. Wenn du den richtigen Raum hast gibt es keinen Druck, der verschwindet von alleine. Das mit dem gähnen kann dazu eine Anweisung sein, es ist aber nur eine von vielen möglichen Methoden. Methoden taugen dir individuell - oder halt nicht. Sie sind austauschbar. Im Grunde ist es super einfach.

Der Raum beim singen definiert sich durch verschiedene Vokale bzw Vokalräume. Kopfstimme findest du sehr gut im u,- und i-Raum. Belting im a Raum, Twang im ä Raum. Die anderen Vokale müssen sich dann in einen gewählten Raum einfügen oder du wechselst die Räume. Wenn du Druck spürst gibt es genau zwei Möglicheiten:

1. Der Raum fehlt oder es ist der falsche/unpassende Raum oder
2. Du singst mit zuviel Aktion aus der Kehlkopfmuskulatur, weil dir die Atemverbindung fehlt.

Oder 3. Beides.
 
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Danke für die Antworten!
An der Atemstütze muss ich tatsächlich noch arbeiten, obwohl ich eigentlich immer dachte, dass ich sie schon recht gut hinbekomme. Als ich gestern aber im Liegen gesungen habe, habe ich gemerkt dass die Atemstütze bei mir nur "sehr schlecht" vorhanden ist.
Die Idee mit dem Laserstrahl klingt interessant, das versuche ich auf jeden Fall! @Vali ja das Problem mit dem Gähnen habe ich auch, mein Zunge erzeugt beim Gähnen ziemlich Druck :/

Bei Lip und Tongue Trills ist der Druck ein wenig geringer, aber trotzdem noch vorhanden. Ich komme damit aber etwas höher, als wenn ich "normal" Vokale singe.
 
Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass das Singen im Liegen den Nacken und Hals entspannt und man dadurch entspannter ist beim Singen. Dabei hatte ich eigentlich sogar das Gefühl, dass der Hals entspannter ist als wenn ich im Stehen singe.
 
Perfekt um den Kehlkopf mal so RICHTIG zu verspannen. Singen geht am besten im Stehen.
Würde ich so pauschal nicht sagen. Im Liegen zu singen kann offenbaren, was man so alles falsch macht, weil diese Mechanismem auf einmal nicht mehr ohne Weiteres funktionieren.

Da das richtige Vorgehen zu ergünden erfordert aber entdweder ein großes Talent zu autodidaktischem Lernen - oder die Zusammenarbeit mit einem GL.
 
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Hallo,

Perfekt um den Kehlkopf mal so RICHTIG zu verspannen. Singen geht am besten im Stehen.

...kann ich so auch nicht pauschal bestätigen... ich hab' das mal bei einer CD-Einspielung ausprobiert, als eine Passage im Stehen partout nicht funktionieren wollte, und da kam das Einsingen im Liegen an dieser Stelle genau recht. Dumm war nur, daß das Mic am Ende der Phrase eine Höflichkeitsverbeugung machte und ich das Teil ins Gesicht bekam. Wenn man nicht alles selbst festschraubt... :evil:
Üblicherweise pflege ich aber auch im Stehen zu singen... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Mir kommt vor immer wenn ein Bett auf der Bühne steht, stirbt gleich jemand ...
 
Ich hab jetzt nicht genau diese Oper gemeint, sonder oft, wenn ein Bett in der Oper zu sehen ist stirbt, starb oder wird bald jemand sterben. Liebe und Tod, unteilbar zusammen.

Nein, der Zeugungsschmerz zählt nicht, das wird die Bürde der Männer bleiben ...
 
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Im Liegen zu singen
... habe ich gerade ausprobiert. Im eingesungenen Zustand. Mittellage geht so, aber mir geht der Stimmlippenschluß in der untersten Range < E2 flöten. Mag sein, dass ich nicht alles richtig mache und es ist natürlich auch ein seltsames Gefühl wenn's mir "de Lätsch'n hintre ziag" :D

Auch auf die Gefahr hin unbelehrbar zu wirken bleibe ich dabei: im Stehen ist optimal. ;)
 
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@drowo Das passiert nur in der falschen Stellung, rücklings verlierst du jegliche Kontrolle, schon die Missionare wussten wie das besser geht. Stehend ist für die Performance optimal.
 
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