Softwaremodelling + Röhrenpreamp - geht das?

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brainpunk
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Moin,

da ich mit dem Yamaha THRX nicht zufrieden war, mein wieder verkaufte Tubemeister18 mir zwar das "Mojo" gab welches ich wollte...Aber eben hier doch selbst auf 1Watt zu laut war.
Möchte ich nun das ganze auf Softwarebasis in Kombination mit einem Röhrenpreamp versuchen.

Mein Plan wäre es:
Gitarrensignal->Röhrenpreamp (Für das nette "Mojo"-Röhrenfeeling)->Cleanes Signal ohne Cab Sim->Interface->Klangfärbung durch Amplitube/Guitar Rig5/Revalver zum Amp meiner Wahl->Cab Sim/IRs von Redwirez und co.

Nun meine Frage, ist dies so überhaupt möglich oder würde man nichts an Dynamik / Wärme etc. gewinnen? Gbt es ggf. andere Komplikationen, wie z.b. ein bereits zu verzerrtes Signal aus dem Preamp - Matsch?
 
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Hi,

ja, das ist möglich, und mache ich auch hin und wieder, ich hab hier einen Universal Audio LA610 MKII Röhrenpreamp, den ich Hauptsächlich für Gesangsaufnahmen nutze, aber der auch einen wunderbaren Hi-Z Eingang hat, mit schaltbarer Impedanz und auch einer Röhre in der Vorstufe und extra zuschaltbare Röhrenkompression, das klingt gerade bei Single Coils / P90 in eine cleane Amp Sim wie zb Vermilion von Kuassa wirklich geil.
https://www.thomann.de/at/universal_audio_la610_mkii.htm

damit das vernünftig funktioniert mußt du nur schauen das du nirgends übersteuerst und die Pegel fein geregelt sind, wie du schon schreibst, wenns zuviel Zerre / Kompression gibt, merkt man das eh und man kann im Plugin oder im Preamp nachkorrigieren.
Für Clean und Crunch Sounds finde ich es eine tolle Option die ich hin und wieder gerne mal nutze, aber für High-Gain Rock und Metal Sounds eher weniger, da is weniger "Mojo" oft mehr und tighter am Ende
 
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Die Frage ist aber: Was lassen die Guitar Rig Algorithmen von deinem Mojo-Signal noch über? Stomp Loop oder ein Amp Loop sind bei Guitar Rig ja nicht vorgesehen. Warum eigentlich nicht? NI müsste doch nur einen zweiten Guitar Rig Client ermöglichen, der ein zusätzliches Audio Interface unterstützt...
 
Genau das Frage ich mich eben auf Ben! Wie viel wird da von GR oder Amplitube im Nachhinein wieder "glatt gebügelt"? Müsste man Testen - Mich hat an dem ganzen Modelling-Kram eben immer die Anschlagsdynamik etwas genervt - Ganz egal wie hart du drauf prügelst, der Ton bleibt immer gleich. Genau dieses Signal möchte ich ja quasi mit einem Röhrenpreamp "ent-perfektionieren" sprich durch die Röhren eben nicht mehr linear in den Rechner geben. Ich denke bei einem Axe funktioniert das ganze auf Softwareebene wahrscheinlich durch eine Art "Zufallsalgorithmus", welcher das Signal eben verbiegt.

Allerdings wollte ich da jetzt keine 1500Euro in nen Preamp stecken - Da kann ich mir gleich n Kemper kaufen. Der zwar nicht das selbe macht - Aber mindestens genauso geil klingt. Ich dachte da mehr an eine ENGL Vorstufe

Nun bleibt da immer noch die Frage, wie die Software auf dieses unregelmäßige Signal reagiert - Etwas Dynamik haben die ja!
Und ja ich habe vor damit meist Metall zu spielen! Für bissl Chunk-Chunk doch super! :rock:
 
Ich hab das gerade mal getestet: :bad::bad::bad::bad::bad:
Und zwar mit diesem Teil -> Einem Demage Control Womanizer, ein Dual Tube Stomp Box Pre-Amp. Es wird sehr schnell matschig und die Höhen kommen extrem überproportioniert daher. Von der Dynamik bleibt nichts bestehen. Ich kann vom Charakter des Pre-Amps rein gar nichts mehr raus hören, irgendwie wirkt alles sehr kreischend...
 
Scheint wohl so aus, als würde der Modeller am Rechner wohl einfach alllem einfach dne den Stempel zu geben...Schade eigentlich :/
 
...Mein Plan wäre es:
Gitarrensignal->Röhrenpreamp (Für das nette "Mojo"-Röhrenfeeling)->Cleanes Signal ohne Cab Sim->Interface->Klangfärbung durch Amplitube/Guitar Rig5/Revalver zum Amp meiner Wahl->Cab Sim/IRs von Redwirez und co.

Was erhoffst Du Dir denn dadurch, dass Du noch zusätzlich Klangfärbung durch "Amplitube/Guitar Rig5/Revalver" betreiben möchtest? Deine Klangfärbung in der Vorstufe macht doch schon Dein PreAmp (zB e530) und Endstufenverzerrung kannst Du ja wohl nicht meinen.

Ich gehe davon aus, dass sich sich das ganze sehr gut anhören wird, wenn Du es klassisch aufbaust:
Gitarrensignal->Röhrenpreamp ohne Cab Sim->Interface-> DAW (z.B. Cubase,Reaper etc...)->Cab Sim/IRs von Redwirez

Jegliche Effekte (auch die Effekte aus GR) kannst Du in der Daw als Insert bei Bedarf einfügen.

P.S.:
und falls Du den Engl e530 meintest, der hat auch noch eine Mini-Endstufe eingebaut, so dass Du für "noch mehr Mojo" einfach eine 1*12" Box dranhängen kannst
 
Was erhoffst Du Dir denn dadurch, dass Du noch zusätzlich Klangfärbung durch "Amplitube/Guitar Rig5/Revalver" betreiben möchtest? Deine Klangfärbung in der Vorstufe macht doch schon Dein PreAmp (zB e530) und Endstufenverzerrung kannst Du ja wohl nicht meinen.

Ich gehe davon aus, dass sich sich das ganze sehr gut anhören wird, wenn Du es klassisch aufbaust:
Gitarrensignal->Röhrenpreamp ohne Cab Sim->Interface-> DAW (z.B. Cubase,Reaper etc...)->Cab Sim/IRs von Redwirez

Jegliche Effekte (auch die Effekte aus GR) kannst Du in der Daw als Insert bei Bedarf einfügen.

P.S.:
und falls Du den Engl e530 meintest, der hat auch noch eine Mini-Endstufe eingebaut, so dass Du für "noch mehr Mojo" einfach eine 1*12" Box dranhängen kannst


Ich möchte dem Preamp mit Amplitube/GR eigentlich nur jeden erdenklichen Amp Sound aufstempeln und das dann in die DAW jagen!

Die Jungs von Fryette haben das mal mit einem POD gemacht - Genau sowas habe ich eben vor!

 
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Hi Brainpunk

Vielen Dank für Deinen Link, der recht genau erklärt, was Du da vorhast. Ich möchte es mal so sagen, wenn in der Wissenschaft immer nur konventionelle Wege beschritten worden wären, würden wir heute noch auf Pferden unterwegs sein.

Von daher kann man es positiv werten, wenn Steve Fryette einen solchen Versuchsaufbau vorstellt, wobei man auch noch anmerken könnte, daß Fryette evtl auch etwas verkaufen möchte (Endstufe, Box und evtl Valvulator), wenn die Modelerkunden schon keine Fryette Amps kaufen.

Ich persönlich bin recht skeptisch bei Kaskadierungen von PreAmps, insbesondere wenn Du Metal (hast Du oben mal erwähnt) darüber spielen möchtest. Solange es Dir gefällt, ist es doch in Ordnung.
Ansonsten hast Du noch Plan B in der Tasche und schliesst deinen (dann einzigen) PreAmp klassisch an wie oben bereits skizziert und hast garantiert einen sehr brauchbaren Metalsound.

Viel Erfolg ... Evo ;)

P.S.:
Um die Idee von Steve Fryette bezüglich der Endstufe auf Dich zu übertragen: Die Realisierung mit Röhrenendstufe und Gitarrenbox ist natürlich auch zB mit GR möglich, wenn Du aus der DAW zurück ins Interface gehst und dort diese anschliesst. Dann solltest Du aber die Boxensimulation weglassen aber das weisst Du ja schon.
 
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Skeptisch bin ich da eben auch! Wobei es ja im Grund nichts anderes als ein Rumgedrehter, konventioneller Signalweg wäre (Modeller->Amp). Da scheint es ja ganz gut zu funktionieren.
Mich würden wirklich mal Soundbeispiele vor allem aus meinem "matalligen" Bereich sehr interessieren. Auch denke ich, ist es eine Frage des PreAmps - Ich habe bewusst jetzt mal ENGL genannt, weil die Dinger eigentlich kaum Matschen!

Ein Axe FX wäre das Ende meiner Fahnenstange..aber einfach für meine Zwecke Overkill...Vllt. wird es doch eher ein Poser-Ipad + BIAS/JamUp...Auch wenn ein Preamp eben auch in Hinsicht einer Band vllt. ganz vernünftig wäre.

Edith fand das hier:
http://www.native-instruments.com/forum/threads/tube-preamp-before-going-into-gr.12202/
http://www.native-instruments.com/forum/threads/tube-preamp-into-guitar-rig-4-session-i-o.101673/

Dort scheint es wohl zu funktionieren.


Hier hats jemand mit den bekannten AMT Pedals gemacht - Der Unterschied ist marginal aber hörbar wärmer!
 
Zuletzt bearbeitet:
Skeptisch bin ich da eben auch! Wobei es ja im Grund nichts anderes als ein Rumgedrehter, konventioneller Signalweg wäre (Modeller->Amp). Da scheint es ja ganz gut zu funktionieren.

Das sehe ich ganz anders. Ich hab alle Amp-Simulanten ins Nirvana geschickt und model nur noch die Effekte. Bei den FX sehe ich im Bereich Distortion noch ein kleines, im Bereich Reverb aber noch ein richtig großes Problem... Das ist aber eine andere Baustelle.
Meine Erfahrung mit Amp-Sims: Je mehr Applikation - also je weniger Hardware verwendet wird, desto schwächer werden Attack und Dynamik. Am akzeptabelsten (ich hab' keine Kemper und Axe FX Erfahfrung) finde ich das Vox Tonelab mit Tube, am schlimmsten empfinde ich Guitar Rig. Das ist für mich so steril wie 'ne Babie-Puppe.
 
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Das Vox Tonelab wurde mir auch schon empfholen..Meine nächste Idee wäre, da ich sowohl auf Peavey als auch Mesa/Engl Sound stehe und den ja digital eh so gemodellt hätte..

Gitarre->Amt Mesa pedal->Peavey Rockmaster ->Interface->Guitarrig (FX+Cab Sim)->DAW
 
Wenn dir der ENGL Sound so zusagt, kauf dir doch einfach den ENGL E530 Preamp, schliess den direkt an dein Interface an und jag dann eine dir beliebe IR Simulation die dir gefällt drüber (Guitarrig, Recabinet, WallofSound etc..), und gut ist.
Das ist ziemlich easy und du hast schnell gute Ergebnisse

deinen letzten Vorschlag finde ich nicht so gut, das sind schon wieder zuviele Komponenten, lieber weniger und dafür einen besseren, klaren udn direkteren Sound.

Ich hab eine Weile lang einen Marshall JMP1 Preamp und einen Anvil Preamp direkt ins Interface gespiellt und danach mit Recabinet veredelt, das klang richtig gut und hatte auch ein ziemlich gutes Feeling beim spielen, besser als nur direkt Guitarig
Ich kann mir vorstellen das es mit dem ENGL E530 ähnlich gut funkionieren wird.
Ist halt immer umständlich das du jedesmal wenn du Gitarrespielen willst auch den Rechner anschalten mußt, und natürlich muß dein System Audiooptimiert eingestellt sein, wegen der Latenz, macht einfach keinen Spass zu spielen wenn die Verzögerung zu gross ist

Erzähl mal, was hast du denn eigentlich für ein Audiointerface? das ist ist natürlich auch ein sehr wichtiger und entscheidender Punkt wie es am Ende klingt und sich das Spielen "anfühlt"

Ich wollte dir auch nicht einen 1500€ Preamp andrehen, lol, aber deine Eingangspost zuurteilen dachte ich du währst bereits ein fortgeschrittener User was das Thema angelangt und du würdest gerne noch Mehr "Tone" rausholen, aber da habe ich mir ja eindeutig in dir getäuscht ;)
 
Das ist in der ganzen Kiste nicht sehr versiert und nur aus dem Videobereich etwas Ton Erfahrung habe ist korrekt. - Aber deshalb bin ich ja hier bei so netten Leuten wie Dir! ;-)
Das iInterface wäre ein Steinberg UR22

Mein letzter Vorschlag wäre ja nichts anderes, wie du mit deinen 2 Preamps auch gemacht hast - Den FX-Weg könnte man vllt. auch Analog haben. Ich mag ENGL, bevorzuge aber sowas wie ein Peavey und Mesa - Am liebsten beide zusammen, deshalb meine Idee. Ein Peavey Rockmaster kostet nicht die Welt, die Chicen AMT Pedals sind auch nicht sooo teuer.

Ein Bekannter macht das von mir am Anfang geschriebene mit einem Damage Controll Demonizer für "Mojo" - Den Rest über VST und er klingt gut.
 
Ich bin auch nur Hobby-Musiker, spiele aber schon jeden Tag so ein bis zwei Stunden Gitarre - am WE deutlich mehr. Ich spiele aber weit vom Metall entfernt, entweder Clean mit viel FX oder leicht angecruncht bis gut overdriven (das ließt sich aber schön gaga...) Deswegen denke ich, das meine Spielumgebung für dich (TE) eher uninteressant ist.
Ich bin bestimmt die Hälfte meines Lebens digital unterwegs, es ist mein Job und ich sehe digitale Simulation/Manipulation eher positiv. Natürlich mache ich elektronische Musik, ich liebe synthetische Klangerzeugung - eigentlich dürfte bei mir gar nichts Analoges rum stehen...
In meiner Gitarren-Welt kommt das ganze Zeug aber immer mehr und mehr zurück. Ich vergleiche es einfach mal mit PS3 Formel 1 und Kartbahn (nein, nicht die mit elektrischen Karts). Auf der PS3 werden die F1-Boliden schon recht gut simuliert und es macht auch wirklich viel Spaß - Aber es ist absolut nicht damit zu vergleichen, was dir die simpelste Renntechnik in real an Feedback auf dein Handeln gibt!
@brainpunk: Du hast es nicht geschrieben, aber ich gehe davon aus, dass Du dir eine HiGain-Umgebung zusammen stellen möchtest. Und da finde ich den Vergleich PS3 vs. Kartbahn schon sehr passend. Mit Guitar Rig macht es auch viel Spaß mal eben schnell HiGain-technisch was runter zu shredden, aber: das hat mit der Realität nicht viel zu tun. Wenn Du nur Guitar Rig HiGain kennst, wirst Du von der Wirklichkeit einer HiGain-Signalkette schockiert sein. Das mitklingen der Saiten, deine Spielgeräusche... Wenn Du nur mit dem Finger auf den Body tappst erzeugt das schon einen laut hörbaren Sound.
In Guitar Rig werden viele dieser "Stör";-Geräusche einfach ausgefiltert. Das macht auch doppel Sinn: Zum einen vereinfacht ein Weniger an Signal dessen Manipulation und reduziert den Rechenaufwand. Zum anderen wird dem Spieler viel weniger Können abverlangt, was allgemein wiederum den Spaßfaktor hebt.
Diese Filterung ist in Guitar Rig aber anscheinend grundsätzlich, nur wenn ich das Programm öffne, bekommt mein Signal einen Hochpass und eine deutliche Kompression aufgezwungen. Ich habe auch den Verdacht, das Guitar Rig die Frequenz des eingehende Signal noch einmal intern bereinigt - Wenn ich die Gitarre direkt (also ohne Frequenzkorrektur) ins Audio-Interface stöpsel, tönt Guitar Rig irgendwie besser??? Ich würde Guitar Rig nicht auf eine analoge Signalkette aufsetzen.
Und wenn Du dir einen Peavey Rockmaster holst, der hat fünf!!! Stomp Loops. Da würde ich die Kette anders aufbauen:

Gitarre -> Peavey Rockmaster -> pre-Amp Loop zum Distortion Pedal -> post-Amp Loop zu FX -> frequenzkorrigiert (ist wohl der XLR-Ausgang) ins Audio-Interface -> DAW.

Boxen-Sim ist für mich ein anderes Wort für Equalizer... da rede ich dann lieber nicht mit. Wenn Du dir das Amt R1 oder R2 kaufen möchtest, empfehle ich dir vorher einige Reviews zu lesen, ich hab' da was bezüglich Tube-Vorstufe in Erinnerung.
 
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Hi

Ich halte sehr viel von Damage Control Demonizer und Womanizer, habe mir beide selber in 2005, kurz nach Veröffentlichung gekauft und habe sie noch immer nach vielen tausenden Betriebstunden im Einsatz laufen Tadellos,, eine lange Zeit lang habe ich damit auch viel aufgenommen.
Meiner Meinung nach ist auch der frequenzkorrigierte Ausgang sehr brauchbar.
den Demonizer verwende ich ausschliesslich für Zerrsounds, und den Womanizer ausschliesslich für Clean Sounds, wie man in Bens Sample auch gut hört, ist der Womanizer zb. nicht sehr gut für Zerrsounds geeignet, das klingt sehr harsch und fizzelig. aber Clean und Semiclean finde ich ihn auch echt Geil.

Was mir auch sehr gut gefällt ist das Spielfeeling von beiden Geräten, sie fühlen sich einfach toll an und reagieren gut in der Dynamik auf das Spiel, auch aufs Volumepoti reagieren sie sehr gut.

Vom Sound her ist der Demonizer allerdings nicht Fisch und nicht Fleisch, er hat seinen eigenen Sound und der ist weder Marshall noch MESA Boogie Typisch, also soweit dazu, und megaflexibel sind sie auch nicht, also schon, man kann sie sehr weit einstellen aber das Problem dabei ist das man, selbst mit Skizze wo man sich die Einstellungen aufschreibt, nur wieder sehr schwer seine Einstellung wieder findet, da jedes Poti den Sound auf seine Weise beeinflusst und da schon kleine Abweichungen zu einem anderen Sound führen.
Beim Marshall JMP zb hättest du den Vorteil das man verschiedene Einstellungen digital im Gerät speichern kannst und jederzeit wieder exakt diesen Sound abrufen kannst.

Weiters finde ich das beim Demonizer die Eigenenheiten und Charakter von unterschiedlichen Gitarren ziemlich ausbügelt, also Gitarre die am Amp oder zb Axe FXII / Kemper deutlich anders klingen, klingen am Demonizer ziemlich ähnlich oder sogar gleich.
Was zum einen ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein kann.
Ich empfinde es zb als Vorteil wenn ich für zb. die Proben genau diesen einen Sound möchte, und dann weniger achtgeben brauche.
Ein Nachteil ist natürlich dann der genau umgekehrte Fall das man die Eigenheiten raushören möchte.

Ich spiele den Demonizer und Womanizer direkt in mein Mischpult, welches auch gleichzeitig mein Autointerface ist (Mackie Onyx 1620 mit Firewire AD Wandler)
der Signalweg sieht bei mir so aus

Gitarre -> Lehle Sunday Driver -> Countryman 85DI (Signal Splitter, um das DI Signal gleich mit aufzuzeichnen) -> Okko Coca Comp -> Ernie Ball Volume Pedal - Lehle Little A/B Switcher
-> Signal A = Womanizer
-> Signal B = Demonizer

beide gehen dann in getrennte Kanäle (Channel 3+4) bei meinem Audointerface rein

dort habe ich noch ein TC GSharp für Reverb und ein Strymon El Capistan als Tape Delay Simulation auf einem jeweils eigenem FX Send Kanal hängen, kann also noch Delay und Reverb am Mischpult dazuregeln.

anhören kann ich mir das Signal komplett live und ohne latenz (da der Signalweg komplett analog läuft) entweder über meine Monitorboxen, über Kopfhörer, oder die FullRange PA die ich auch angschlossen habe.
Gleichzeitig kann ich alle diese Signale noch simultan im Rechner (Cubase) aufnehmen.

dein Interface ist ja kein schlechtes, damit hast du ja schon eine ganz gute Ausgangsbasis :)

Gebrauchte Damage Control Demonizer findet man heute eher sehr selten, gehen aber in der Regel für ca 200€ Weg, das ist nicht sehr viel Geld, und kann man auch mal ausprobieren, und wenn es einem nicht liegt, wieder fürs selbe Geld mit geringem Risiko wegen Wertverlust wieder verkaufen.

ich hab da mit meinem Setup überhaupt kein Guitarrig oder VST Zeugs im Signalweg, ginge aber auch das man den Demonizer ohne Frequenzkorrigierten Ausgang in eine IR Applikation spielt, kann man natürlich machen, und damit wird man auch nochmal eine Spur vielseitiger.

hier mal ein Foto von 2012:
Reaktor_1.jpg


Reaktor_2.jpg


den TC Nova Modulator habe ich da auch noch im Einsatz gehabt, aber mittlerweile nutze ich den nicht mehr.

viele Grüsse Chris

PS: Ben, schön geschrieben, auch der Vergleich mit Kart und PS3.. stimmt ja auch irgendwie

PPS: ich hatte mal ein AMT S1 Pedal zum Testen hier, das hat mir ÜBERHAUPT nicht gefallen, das hat total gegen den Demonizer abgestunken, zumindest nach meinem Geschmack nach
 
Grundsätzlich geht das ... allerdings bedeutet es viel Aufwand (auch zusätzliches Material zur Impendanzwendelung, falls das Interface das nicht kann) beim Recording ... und dann kann man es eigentlich auch gleich mit ReAmping versuchen!

Möchte ich nun das ganze auf Softwarebasis in Kombination mit einem Röhrenpreamp versuchen.

Mein Plan wäre es: Gitarrensignal->Röhrenpreamp (Für das nette "Mojo"-Röhrenfeeling)->Cleanes Signal ohne Cab Sim->Interface->Klangfärbung durch Amplitube/Guitar Rig5/Revalver zum Amp meiner Wahl->Cab Sim/IRs von Redwirez und co.

Dein Aufbau hinkt, da die Klangregelung (und Reduktion der Dynamik durch Sättigung) immer durch den Preamp erreicht wird ... ein Signal 2x durch einen Preamp zu jagen (was ja im Grunde genommen hier der Fall wäre) kann funktionieren ... meist klingt es aber eher sehr bescheiden!

Nun meine Frage, ist dies so überhaupt möglich oder würde man nichts an Dynamik / Wärme etc. gewinnen? Gbt es ggf. andere Komplikationen, wie z.b. ein bereits zu verzerrtes Signal aus dem Preamp - Matsch?

Ein reines hochohmiges Gitarrensignal ist Dynamik pur ... aber erst mit einem Amp klingt es. Zu viel Dynamik klingt Käse ... aber auch zu wenig! Durch Sättigung (Gain!) wird das Signal dichter und fetter ... allerdings auch mit dem Nachteil, dass man einen kleineren Dynamikumfang hat. Jeder sollte also grundsätzlich wissen wie stark "gesättigt" er welchen Sound fahren möchte ...

Grundsätzlich ist es beispielstweise möglich das Gitarrensignal von einer PC Software wie Guitar Rig oder AmpliTube generieren zu lassen! Wer das Quätchen Röhre noch im Sound sucht ... dem rate ich jedoch eher eine echte Röhrenendstufe zu nutzen und dann auch die Lautsprecher mikrofoniert aufzunehmen. Das setzt natürlich Equipment, Räumlichkeiten und auch Know-How im micing vorraus! ... Sonst nützt der Aufwand nicht und mann kann sich auch mit dem reinen digitalen Signal von Guitar Rig oder beispielsweise AmpliTube zufrieden geben!

Insofern also ein Umweg über eine Röhrenendstufe interessant ist, müsste das generierte PC Signal allerdings erst vom niederohmigen Line Signal zu einem hochohmigen Gitarrensignal gemacht werden. Hierfür benutzt Ihr eine Reamping DI-Box ... dann dahinter besten noch einen ausgeschaltetten Treter ohne True Bypass oder einen reinen Buffer schalten um dann direkt in den Amp (um genau zu sein in den FX Return) zu gehen.

Wichtig ist es halt eigene Erfahrungen zu sammen ... Grundsätzlich kann sich viel Wissen durch Lektüre oder durch Nachfragen aneigen ... aber im Recording zählen halt die kleinen Details ;)
 
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Hallo Brainpunk,

ich würde zunächst mal mit einem guten Interface anfangen. Seitdem ich ein Apogee-Interface in Kombination mit S-Gear benutze,habe ich NULL Bedarf mehr an Röhren, Kemper, Axe-Fx etc. Fürs Üben und für Recordings ist das einfach ein sehr gutes Setup. Dynamik, Ansprache, Reaktion auf das Vol-Poti, Knarzigkeit, "Echtheit", Flexibilität, alles da....auch bei High-Gain. Selbst Pedale vor dem Interface werden richtig gut abgebildet. Das habe ich in der Vergangenheit immer als einen großen Kritikpunkt festgemacht, aber auch dieses Problem ist jetzt passé.
Probiere es ruhig mal aus. Könnte sich lohnen und ist sehr viel einfacher als manch andere Lösung.
 
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So endlich wieder Zeit...

@exoslime: Ich habe mir den Demonizer angeschaut, für mich klingt er mir irgendwie zu "Charakterlos", also so vom Grundsound her.
@j. konetzki: Vielen Vielen dank für deine so ausführliche Erklärung. Da bist du leider nicht der einzige, der mir das so gesteckt hat.

Nun fasse ich zusammen:
- Preamp+Gemoddelter Amp = Kacka und das flüssig!

- Rein Digital in Form von Amplitube-S Gear (Welches ich übrigends echt gut fand, mir aber nicht die Sounds bietet, welche ich gerne hätte) = So Steril wie EMG´s und selbst in den Videos von Andrew Wade/Keith Merrow fand ich das eher geil für Hosentaschenrocker! :p

Deshalb tendiere ich momentan zu "Soviel Analog wie Möglich" und schiele in Richtung Mesa Studio preamp, Peavey Rockmaster (Evetl. auch ein "angefetteter ENGL530) und was mich grade ziemlich überrascht hat ein ADA MP1!
Davor noch nen Tubescreamer / Dynadrive und ab Ins Interface->Cab Sim

Mich hat das hier schon sehr sehr überzeugt ab 0:45:

 
Edith munkelt: Es wurde ein ADA MP-1 in Top Zustand, ein reiner Glücksschuss für 250 Tacken aus einem kleinen Laden in Berlin :D
Ich werde mal berichten!

André
 

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