Sound of silence live aus dem Probenraum

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Hallo zusammen,

ich habe gestern mal wieder mit zwei Freunden ein wenig "gejammt" und mich mal an etwas höheres herangewagt. Wir haben uns mit E-Gitarre, E-Bass und Akustikgitarre so durch Sound of Silence durchgeholpert, eher weniger, weil wir es können, sondern weil wir es wollen. :D

Tja, und beim Gesang bin ich noch so ein wenig unsicher. Den Einstieg habe ich glaube ich ein wenig verhauen, vermutlich, weil ich wusste, dass die Aufnahme läuft. Hinterher, finde ich, wird es besser, manchmal denke ich sogar ganz gut, dann aber wieder entdecke ich Töne, die ich etwas wackelig und instabil finde. Summa summarum finde ich es halbwegs ok, bin aber echt unsicher, ob das bei so einem Song nicht noch nicht gut genug ist. Also, wieviel Fremdscham verspürt ihr? Funktioniert das oder sagt ihr, transponier das mal eine Quinte runter und melde dich wieder?

 
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Die Idee mit dem Transponieren finde ich gut... ;) Respekt für den Mut, die Aufnahme einzustellen. Wie soll man denn aber sonst auch Feedback bekommen? Fremdschämen ist hier fehl am Platz. Neben den hohen Lagen, in denen du dich offensichtlich nicht zu Hause fühlst, sind aber auch sonst reichlich nicht ganz richtige Töne dabei. Die richtige Tonlage kann aber eine Menge ausmachen. Also probiere ruhig mal und lass nochmal hören.
 
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Der nachhaltige Weg in die Höhe (egal ob Klassik oder nicht) ist leider nicht vorsichtig und leiser werdend nach oben bis es nimmer geht, der Weg ist
laut und schiach mutig in die neuen Höhen, das dann kultivieren bis es laut, hoch und angenehm(er) wird und danach (Jahre) führt der Weg zu hoch und leise.

Die Aufnahme wird immer besser. Nur bin ich mit nicht ganz sicher ob du genau weißt was du singen solltest, manchmal kann das Gefühl (für die Musik) auch täuschen.
z.b. "words of the prophets" Ganzton rauf "are" Halbton rauf "written on the" ... und nicht umgekehrt.
Auch der Anfang (jeder Strophe) ist ok als Interpretation, ist aber nicht "wie notiert", was jetzt kein Problem darstellt wenn man genau weiß was man singen möchte, aber falls nicht ganz klar ist wie es genau sein soll führt das zum Intonationsschwindel.

Nicht nachgeben und weiter üben (diese Lage), nur so kann man sich dort entwickeln. Singen soll nicht bequem sein, nur leicht aussehen.
 
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Danke schon mal soweit. Ich glaube, ich hätte vielleicht besser einen unbekannten Song nehmen sollen und denke, man muss bei den "nicht ganz richtigen Tönen" differenzieren. Es war spontan und insofern habe mich vorher nicht nochmal explizit mit dem Lied auseinandergesetzt und so gesungen, wie ich ihn im Kopf hatte. Und da stelle ich fest, dass ich da gerade bei Liedern, die ich schon immer kenne, ofters mal in der Melodie daneben liege. Denke manchmal, dass das daran liegt, dass ich diese Melodien gelernt habe, als ich noch keine Töne hören konnte. Diese Melodiefehler (außer am Anfang, wo das was ich gesungen habe, auch nicht das war, was ich singen wollte) finde ich daher nicht so kritisch. Ich denke, das könnte ich mir relativ schnell erarbeiten. Die würde ich daher gerne mal aus der Kritik herausnehmen.

Mein Interesse an Feedback bzgl. Intonation ging eher in Richtung,
  • wo bin ich flat oder völlig neben der Skala,
  • wo rutsche ich in die Töne rein (das tue ich an einigen Stellen, wo man hört wie der Ton ansetzt und ich dann merke, dass es nicht passt und dann reinrutsche) und
  • vor allem, wie gequält und angestrengt klingt das noch. Ich bin gerade erst dabei, mich überhaupt in diese Höhen hineinzutrauen und zu lernen solche Töne zu singen. Ich versuche dieses Gefühl, oh, da kommt ein hoher Ton, da muss ich irgendwie hoch, loszuwerden und ihn einfach entstehen zu lassen und zum Teil gelingt es mir schon. Aber eben auch nur zum Teil.
Und keine Sorge, damit will ich nicht auftreten, ist eher, dass ich einfach gucken will, was geht. Ich denke, wenn unmögliche hohe Töne zumindest denkbar sind, dass dann die bislang hohen Töne darunter normaler werden und einfacher werden. Danke @FerdinandK für die Bestärkung darin, da einfach schmerzbefreit voll ins Risiko zu gehen und zu schauen, wie sich das entwickelt.
 
Ab 2:40 gefällt es mir richtig gut! Da wird es präsent und auf einmal gut sauber :) Davor war es halt vorsichtig, unsicher, weil neu, weil zu hoch, weil das Lied zu bekannt usw. Geht mir genauso, kenne ich :) Aber erst wo du angefangen hast, rauszusingen, klingt es richtig gut. Schon klar, dass du nicht das ganze Lied in der Endversion immer nur laut singen kannst... aber vielleicht als Übung zuerst nur laut und präsent singen, und darauf achten, dass du im Körper verankert bleibst, und erst dann als Stilmittel an manchen Stellen leiser werden.

Das heißt im Grunde, du hättest diese Höhe in der Stimme drin, musst nur lernen es dir anzueignen.

Ich mag es übrigens, dass du es hier im rohen Zustand reinstellst, man hat ein schönes Gefühl einer Live-Probe, anstatt perfekten gesäuberten Aufnahmen ;)

Wegen der Lage: ich habe es mir angehört noch bevor ich dein Post gelesen habe. Und mein erster Gedanke war - ist es zu hoch für ihn? Also, wenn du wollen würdest, dass der Song SOFORT besser klingt, würde ich runter transponieren. Wenn du aber die Höhe trainieren magst, lass es so und SINGE :)

Ich habe von meiner GL vor einem Jahr mal eine ganze kleine Messe von Rheinberger bekommen... für Sopran! Für Sopran überhaupt nicht zu hoch, für mich aber schon im oberen Bereich meiner Range. Zuerst ein Schreck, und wie bei dir - immer vorsichtig, mal luftig, mal dabeben, mal verspannt und im Hals - dann gleich mit Halsschmerzen nach 1h zuhause üben. Aber jetzt habe ich bei diesen Tonhöhen keine Angst mehr, ich weiß wie ich es angehe und wie ich es üben kann. Ich habe da so gut wie nie mehr Schmerzen. Es gibt trotzdem noch genug zu tun und nun ja, richtig "meine" Lage ist es nicht geworden, aber ich kann in diesen Gewässern zumindest gut mitschwimmen, stellenweise klappt auch glänzen :-D

Wird bei dir bestimmt ähnlich sein :)
 
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Die Antworten vor mir haben ja schon wichtige Dinge zu deinen Problemen angesprochen.

Was ich noch sagen möchte ist, da ich selber immer mit den höheren Lagen kämpfe, versuch mehr aus dem Bauch zu singen. Ich hab das Gefühl, dein Hals macht ein bisschen zu bei den hohen Tönen.
Liegt vielleicht auch an der anfänglichen Unsicherheit.
Mir hilft es immer, mir den Text mal genau zu Gemüte zu führen! Was singe ich denn da eigentlich? Wenn ich versuche, das Gefühl (und den Sinn) des Textes zu transportieren, geht mir vieles leichter von der Hand (von der Kehle! ;))
Welches von den oben genannten Instrumenten spielst du denn eigentlich? Vielleicht könnt ihr erstmal ohne dein Instrument spielen, damit du dich ganz auf den Gesang konzentrieren kannst. Du kannst ja später wieder mitspielen, wenn du etwas sicherer bist.

Gruß Marco
 
@Mamo70 Danke für den Tipp. Auf den Bauch werde ich mal achten. Ich bin für die Akustikgitarre zuständig. Ich sehe mich auch weniger als Sänger sondern als singender Gitarrenspieler oder vielleicht auch gitarrespielender Sänger. Die Gitarre war zuerst und lange vorher da und Gesang ist erst seit ca. 4 Jahren dazugekommen. Gitarre und Gesang gehen irgendwie Hand in Hand und bei manchen Sachen gibt sie sogar gefühlt dem Gesang einen Rahmen und Stabilität. Ich locke mich beim Singen irgendwie auf die Töne der Gitarre ein und habe manchmal gar das Gefühl, dass ich mit bestimmten Griffen bereits eine Tonvorstellung entwickelt habe. Das Gitarrespielen kostet mich daher glaube ich nicht mehr soviel Resourcen. Da ist eher das ungewohnte Zusammenspiel mit den anderen ablenkender, die auch nur aus Spaß an der Freude dabei sind. Man hört ja, dass da auch an den Instrumenten hier und da mal was quer haut. Wir sind halt Amateure. Interessant aber auch, im Zusammenhang mit dem was @Altina sagte, dass wir ab 2:40 an den Instrumenten etwas Dynamik zugelegt haben und ich weiß, dass mich genau das dann regelrecht mitgenommen hat, offenbar mit dem Ergebnis, dass es besser wurde. Spannend.

Fest steht aber auch, dass ich das Lied nochmal richtig erarbeiten müsste, um gut zu werden, also korrekte Melodie, Länge der Silben, Aussprache etc. und es dazu auch mal ohne Gitarre gesanglich sezieren und mich dann über einen längeren Zeitraum immer wieder damit beschäftigen müsste.

Gut finde ich, dass ihr das offenbar genauso hört wie ich, dass es hintenhin besser wird (bestärkt mich ein wenig darin, dass ich meinen eigenen Ohren trauen kann) und dass an "laut und schiach mutig in die neuen Höhen" vermutlich etwas dran ist. Euer Feedback bislang hat mir sehr geholfen.
 

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