Sprache: Bin ich zu undeutlich?

Valium
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Moin,

ich versuche mich im Moment in dem vertonen von Texten - wie eine Art Hörspiel. Ich hatte früher das Problem das ich zu leise und/oder zu schnell gesprochen habe, das habe ich heute fast schon unter kontrolle. Jetzt habe ich das Problem/Gefühl das ich zu undeutlich bin. Wie seht ihr das? Könnte ich mir eventuell Tipps geben?

Ich habe die Mp3's bei TooFiles hochgeladen, da könnte ich euch die einfach anhören.

Compressor & EQ: http://www.toofiles.com/en/oip/audios/mp3/sprache_demo1.html
Mit ohne alles: http://www.toofiles.com/en/oip/audios/mp3/sprache_demo_ohnealles.html

Vielen Dank im Vorraus,
Valium.
 
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Hi Valium,

ab: "plötzlich wird seine..... ??? " verstehe ich tatsächlich etwas nicht. :)
Seine immoreale Welt? meinst du das? Falls ja ist es aber ein kurzes "i"...

Ich finde die zweite Aufnahme auch besser als die erste. Durch den Kompresser sind meiner Meinung nach die scharfen Geräusche (t, ts, schmatzen usw) etwas zu deutlich. Ich kann mir die zweite Aufnahme mit etwas reduziertem Bass und einem leichten Treble-Boost noch besser vorstellen.

Ist aber nur meine Meinung. Hörtexte halte ich immer für extrem schwierig, weil jedwedes Schmatzen, Gaumengeräusch usw. auffällt und nicht mit Musik usw. verborgen werden kann. Ich habe mal eine Hörspiel-CD gemacht (aber nur Aufnahme usw., gesprochen hatte eine Frau), daher meine Meinung. Aber grundsätzlich undeutlich ist deine Stimme natürlich nicht.

Viele Grüße
 
Etwas mehr kurze, prägnante Konsonanten (Ablaute!) könnten gut tun. Diese Stelle mit "imoreale"? verstehe ich auch nicht.

Der Text läuft von der Modulation her recht gleichmäßig vor sich hin; es könnte dem Kontext nach gewollt sein. Wenn nicht, darf es ruhig noch etwas stärker moduliert sein. Damit könnnte sich auch wieder die Verständlichkeit verbessern.

Sonst gefällt mir Deinen Sprechstimme recht gut, sie hat ein angenehmes Timbre.
 
Ich finde die zweite Aufnahme auch besser als die erste. Durch den Kompresser sind meiner Meinung nach die scharfen Geräusche (t, ts, schmatzen usw) etwas zu deutlich. Ich kann mir die zweite Aufnahme mit etwas reduziertem Bass und einem leichten Treble-Boost noch besser vorstellen.

Ist aber nur meine Meinung. Hörtexte halte ich immer für extrem schwierig, weil jedwedes Schmatzen, Gaumengeräusch usw. auffällt und nicht mit Musik usw. verborgen werden kann. Ich habe mal eine Hörspiel-CD gemacht (aber nur Aufnahme usw., gesprochen hatte eine Frau), daher meine Meinung. Aber grundsätzlich undeutlich ist deine Stimme natürlich nicht.

Okay, ich wollte durch den Kompressor erreichen das sie mehr nach vorn kommt., also mehr in Richtug "In your Face!" geht. Hier noch mal mit ohne Kompressor:
http://www.toofiles.com/de/oip/audios/mp3/sprache_demo_eq.html

Ich hatte noch vor das mit orchestraler Musik zu hinterlegen. Würde das viel ändern wenn die praktisch nur im Hintergrund läuft?




Etwas mehr kurze, prägnante Konsonanten (Ablaute!) könnten gut tun.
Hmm.. wie setzte ich das am besten um? Da muss ich dazu sagen, ich vergass vorhin, ich habe die Aufnahme etwas langsamer gemacht, da ich das Gefühl hatte ich rede zu schnell.

Der Text läuft von der Modulation her recht gleichmäßig vor sich hin; es könnte dem Kontext nach gewollt sein. Wenn nicht, darf es ruhig noch etwas stärker moduliert sein. Damit könnnte sich auch wieder die Verständlichkeit verbessern.

Sonst gefällt mir Deinen Sprechstimme recht gut, sie hat ein angenehmes Timbre.

Das ist in dem Fall so gewollt.
Ich nehme das als Kompliment, es schafft Motivation zum weiter machen. :]




Das ist der Text:

Platon: Höhlen Gleichnis

Geblendet geht er die Stufen hoch, stolpert, fällt fast hin. Er will zurück in seine alte, ihm bekannte Welt. Oben angekommen, alles hell, nichts kann er sehen.
Langsam wird der Blick klarer, doch die Augen schmerzen noch. Auf ein mal sieht er das Licht, einen Baum und in einem Bach die Spielgung seiner selbst, sein eigenes Bild, noch nie zuvor hatte er es gesehen. Plötzlich wird seine ihm reale Welt erklärbar, seine reale Welt unwirklich und die ihm erst fremde Welt zur Wahrheit.

Gibt es noch so eine Treppe?

Jeremy Constantin Börker
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte noch vor das mit orchestraler Musik zu hinterlegen. Würde das viel ändern wenn die praktisch nur im Hintergrund läuft?

Ja. Du musst noch deutlicher sprechen, da die Musik zusätzlich schluckt. Dafür hört man auch Nebengeräusche nicht mehr so arg.

Hmm.. wie setzte ich das am besten um? Da muss ich dazu sagen, ich vergass vorhin, ich habe die Aufnahme etwas langsamer gemacht, da ich das Gefühl hatte ich rede zu schnell.

Das ist auch gut so. Schneller sprechen wäre tödlich für das Verständnis. Oder wolltest Du sagen, Du hast schneller gesprochen und spielst das langsamer ab? In diesem Fall sprich das nochmal ein, und zwar gleich in dem Tempo, wie Du es jetzt abgespielt hast.

Das ist in dem Fall so gewollt.

Ok.

Ich nehme das als Kompliment,

War auch so gedacht :)

Das ist der Text:

Platon: Höhlen Gleichnis

Geblendet geht er die Stufen hoch, stolpert, fällt fast hin. Er will zurück in seine alte, ihm bekannte Welt. Oben angekommen, alles hell, nichts kann er sehen.
Langsam wird der Blick klarer, doch die Augen schmerzen noch. Auf ein mal sieht er das Licht, einen Baum und in einem Bach die Spielgung seiner selbst, sein eigenes Bild, noch nie zuvor hatte er es gesehen. Plötzlich wird seine ihm reale Welt erklärbar, seine reale Welt unwirklich und die ihm erst fremde Welt zur Wahrheit.

Gibt es noch so eine Treppe?

Jeremy Constantin Börker

Aaaah. Ok, unbedingt eine kleine Pause zwischen "ihm" und "real"! Wir sind keine Franzosen oder Italiener, die mehr legato sprechen und zusammenziehen. Wir "zerhackstücken" die Texte schön in einzelne Wörter - eine Angewohnheit übrigens, die den genannten Völkern recht barbarisch erscheint ;)

Ich krixel mal in Deinen Text rein, was fehlt oder deutlicher sein dürfte. Diese Buchstaben sind orange fett. Pausen stelle ich durch | dar. Ich habe bestimmt nicht alles erwischt, aber die wichtigsten Sachen sollten drin sein.
Geblendet geht er die Stufen hoch, stolpert, fällt fast hin. Er will zurück in seine alte, ihm bekannte Welt. Oben angekommen, alles hell, nichts kann er sehen.
Langsam wird der Blick klarer, doch die Augen schmerzen noch. Auf | ein mal sieht er das Licht, einen Baum und in einem Bach die Spielgung seiner selbst, sein eigenes Bild, noch nie zuvor hatte er es gesehen. Plötzlich wird seine ihm | reale Welt erklärbar, seine reale Welt unwirklich und die ihm | erst fremde Welt zur Wahrheit.

Die Betonung bleibt natürlich jeweils auf der ersten Silbe, aber die Endsilben müssen trotzdem gesprochen werden. Spuck den Text aus, übertreibe ruhig mit der Aktzentuierung, wie ein Schauspieler. Je schneller und leiser gesprochen wird, desto deutlicher müssen die Konsonanten sein. Trotzdem sind die Vokale auch extrem wichtig, denn sie tragen den Ton. Sprich das ganze auch ruhig mal vollständig ohne Konsonanten, damit Du Dir die Vokale auch bewusst machst. Dann sprech das nochmal mit Konsonanten, inklusive Ablauten (wie das "m" bei "ihm") :)

Achja, und für "in your face" braucht man keinen Kompressor, das kann man auch sprechen ;) Du hast was zu sagen, also spuck es aus. Ist ja für die Hörer, nicht für Dich. Oder? ;) Kompressor kannst dann trotzdem noch zugeben - mit den bekannten Nachteilen.
 
Hi,

upps - da habe ich mich ja voll verhört, hi hi

Nur noch kurz zur Aufnahme:

Mit Zeitmanipulationen wäre ich sehr vorsichtig. Begründung:

Bei mir ist es so, dass sich immer irgendwo eine gewisse Rauheit einstellt (quasi wie eine Verzerrung), wenn die Zeitänderung in einen wirksamen Bereich kommt. Ob das nun mit den modernen Computern und Programmen anders ist, weiß ich nicht.

Aber so ein Hörstück soll ja nicht nur einmal gehört werden, und irgendwann merkt man, dass etwas nicht stimmt. Man entwickelt ein Gefühl für den Zeitablauf und gerade temporäre Veränderungen nimmt man garantiert war. Schwer zu beschreiben und auch nur meine Meinung....

In dem Hörspiel was ich einmal "produzierte" gingen einige Minuten nicht auf die CD. Schneller sprechen funktionierte nicht wirklich - und letztlich wurde im Text gekürzt. Der natürliche Sprachfluss der Dame stand irgendwie fest und konnte nicht manipuliert werden. Aber wir sind auch Laien...

Was die Musik anbelangt:

Meiner Meinung nach gibt es eine extreme Veränderung, wenn im Hintergrund noch etwas läuft. Aber einfach ist es auch nicht. Zu laut stört, zu leise lenkt ab usw. Wir hatten in dem Hörspiel zwischen den einzelnen Kapiteln Musik. Je nachdem wie die Stimmung war, habe ich eine dazu passende kurze Gitarrensequenz eingespielt.

Obwohl nur alle 8 - 10 Min. eine kam, wurde der Sprechtext meiner Meinung nach anders wahrgenommen als ohne Gitarre. Vielleicht wurden in der Erwartungshaltung zusätzlicher Frequenzen ungewohnte Geräusche des Textes mehr toleriert - oder mein Gitarrenspiel war so schlecht, dass der Text eine Wohltat war:)

Fakt scheint aber zu sein, dass zusätzliche Musik in irgend einer Form kleine Fehlerchen etwas entschärft. Vielleicht ist es auch nur logisch, weil man sich nicht nur auf den Text konzentriert.

Ich hätte moniquas Ratschläge für einen sauberen, möglichst fehlerfreien Text befolgt, die Spur dann gesichert und danach mit verschiedenen Möglichkeiten bez. Musik experimentiert.

Dann wird es bestimmt schön....

Viel Erfolg
 
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