Ständiger Ausfall von Yamaha DSR112 Aktivlautsprechern

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Servus Kollegen,

mich plagt momentan ein recht seltsames Phänomen in einer Location mit diversen Yamaha DSR112. Auf dieser, ich sag mal Clubbühne, finden regelmäßig Rock- und Metalkonzerte der härteren Gangart statt. Wir haben uns damals bewusst für die DSR entschieden, da diese Anlage (2x DSR112, 2x DSR118W , nochmal 2x DSR112 als Monitore) den Pegelanforderungen auch wirklich gerecht werden kann.

Ich habe die DSR112 bewusst nur bei einem von dutzenden Konzerten in den Limiter gehen sehen. Trotzdem fangen die jetzt nach und nach an, sich zu verabschieden.

Los ging es mit einer, die plötzlich komplett tot war, inkl. Front-LED. Ausschalten/Einschalten brachte gar nix. Irgendwann nach dem Konzert habe ich es dann nochmal probiert und da lief sie wieder. Ein paar Tage später hat ein Kollege in der selben Location einen seichten Singer-/Songwriter-Abend gemischt und da war nach roundabout 15 Minuten wieder Schluss.

Also fürs nächste Konzert eine von den Monitorboxen zur zweiten Front-PA-Box gemacht. Da hatte ich dann keine Problem mehr. Irgendwann ein paar Konzerte später war beim Soundcheck noch alles gut, irgendwann war aber plötzlich wieder eine Seite indirekter, aber es kam noch was. Habe dann ein paar dB nachgeregelt und es klang wieder einigermaßen in Ordnung. Nach dem Konzert hat sich dann rausgestellt, dass aus dem Tieftöner nix mehr kommt. Box zerlegt -> TT in Ordnung. Also offensichtlich der Amp platt.

OK, nächste Box getauscht. Auch da wieder zwei Konzerte später das Phänomen wie bei der ersten. Läuft eine Weile, schaltet sich dann aber komplett ab, kein Protect, nix. Einfach tot. Lässt sich ganz viel später wieder einschalten, bleibt ohne Last ewig an. Klingt normal. 30 Sek. minimal Gas geben und tschüss.

Ich habe da jetzt gemeinsam mit dem Radio-Fernsehtechniker, wo wir sie zum Reparieren hingebracht haben, gerätselt, was die Ursache sein könnte. Er sagt, er kennt einen Haufen Leute mit den Boxen, wo die völlig problemlos laufen.

Ganz ehrlich - wenn es mir da drinnen mal einen Treiber geschossen hätte, von mir aus. Aber es zerlegt ja offensichtlich die Amps und/oder das Netzteil. Und ich bin der Meinung, sowas kann man unmöglich durch einen Anwenderfehler auslösen. Es kann schon mal sein, dass da ein Preamp kurz am Pult auf Rot geht, wenn mal eine Band mit brutaler "Brüllmucke" am Start ist, aber selbst wenn da irgendein Signalclipping bis zur Box durchgeht, kann das m.E. solche Fehler nicht auslösen.

Was meint ihr dazu? Ich habe mich dann etwas zurückerinnert, dass ich die Lautsprecher auch schon mal bei einem "harmlosen" Open Air (Akustiktrio) dabeihatte und da auch mal für 10 Sekunden kurz irgendwas vom Sound "weggesackt" ist, und da war nun wirklich keine großartige Last drauf, daher gehe ich eigentlich irgendwie von einem Produktionsfehler aus. Aber gleich bei drei Lautsprechern? Die wurden auf zwei Mal gekauft, sprich ein Zweierpaar mit den Subs zusammen und eins ein halbes Jahr später. Die erste Box, die nicht mehr ging, und die, wo der TMT-Amp kaputt ist, haben aufeinanderfolgende Seriennummern. Aber die dritte, die jetzt genau das Verhalten der ersten zeigt, müsste eigentlich deutlich später produziert worden sein. Gut, die kann beim Händler auch schon länger rumgestanden sein, wer weiß...

Da bei diesen Einplatinenkübeln die Fehlersuche sehr schwierig ist, kann der Techniker wohl auch nicht viel mehr machen, als das komplette Board zu tauschen, und da ist man mit Arbeitszeit schon gar nicht mehr so weit unter dem Neupreis. Und da stellt sich dann eben die Frage, ob man in offensichtlich so dermaßen anfällige Geräte nochmal investieren soll...

LG Stephan
 
Eigenschaft
 
Das können alles Montagsgeräe gewesen sein. Wenn der Amp oder das Netzteil durchgeht, ohne dass da große Lasten anliegen, dann riecht das verdammt nach Bauteilfehler(n), ansonsten würde ich auf thermischen Defekt tippen.
Auch mechanischer Defekt durch Transport kann man ja bei so einer quasi festinstallierten Clubanlage ausschließen. Ansonsten wären kalte Lötstellen oder Haarrisse der Platine zu vermuten. Obwohl kalte Lötstellen an sich immer ein wieder Kadidaten sind.

Wenn die Dinger ärger machen, dann würde ich diese durch andere und evtl. fehlertoleranteres Material ersetzen. Ich weiß, dass das jetzt nicht gerade die Aussage ist, die du gerne hören möchtest, doch mir fällt dazu nicht wirklich sinnreicheres ein.
 
Hallo Stephan,

möglicherweise(!) sind auf der Box 5 Jahre Yamaha-Herstellergarantie. Nützt Dir das etwas? Ansonsten Kontakt aufnehmen und um Kulanz bitten.

Gruß Jürgen
 
Naja, falls da bereits ein fremder Techniker dran rumgebastelt hat, würde ich als Hersteller bzw. Händler mich bedanken, wenn ich da jetzt mehrere Boxen umtauschen sollte. Wäre denn (theoretisch) noch Garantie auf das Material, wenn niemand dran gebastelt hätte?

Gruß
Jo
 
Bei meiner QSC K8 begann beim dritten Einsatz der DSP zu zicken. Ich konnte zwar mit Hängen und Würgen die Veranstaltung beenden. Dann ging die Box zurück zum Vertrieb zur Reparatur.
Beim ersten Einsatz nachdem die Box wieder da war brach der Magnet vom Tieftöner. Entweder hat man Pech was ja auch bei an sich doliden Marken passieren kann. Oder werden die Herstellungsprozesse immer mehr auf budgetoptimierung geändert und die Hersteller nehmen Reparaturläufer immer öfter in Kauf. Hmmm.
 
Jepp, früher war alles besser - ernst gemeint. "The show must go on" war lange Zeit ein Grundprinzip. Dafür war das Profimaterial auch teurer.
 
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Dafür war das Profimaterial auch teurer.
Das ist es auch heute noch, allerdings wird eben auch bei den Premiumherstellern genau dieses Prinzip angewendet:
die Herstellungsprozesse immer mehr auf budgetoptimierung geändert
Produkte werden nicht mehr vollständig zu ende entwickelt (soll doch der Kunde mal testen) und das Material wird auf biegen und brechen auf der letzten Rille ausgereizt.

Bringt @SB nun aber nix. Defekt ist defekt und die Lösung wäre dann eben
Hersteller nehmen Reparaturläufer immer öfter in Kauf.
sofern da noch Garantie drauf ist.
 
Also ich lasse bei Geräten mit potentiell bestehender Garantie sicher nur die Hersteller ran.
BTW hätte eigentlich "Reparaturrückläufer" heissen sollen;-)
 
Letzlich bin ich da nicht der Eigentümer, sondern nur der Nutzer. Die Bühne ist Teil des Bürgerhauses, welches die Gemeinde betreibt. Damit fällt das aber unter gewerbliche Nutzung, was die Gewährleistung auf ein Jahr limitiert (Kaufdatum war Mitte 2014 bzw. Anfang 2015). So wurde es mir vom dortigen Haustechniker erklärt. Diese Sache mit der Garantieverlängerung hat er aber auch schon erfahren und steht da grade mit dem Musikhaus in Verbindung, wo die Boxen gekauft wurden. Für dieses Musikhaus arbeitet übrigens auch der Techniker, bei dem die Boxen grade zum Check sind. Also alles noch nicht so tragisch. ;)

Es war ja auch nicht die ursprüngliche Frage, was wir jetzt machen sollen. Sondern, ob jemand mit genau diesen Boxen ähnliche Erfahrungen gemacht hat und man deshalb davon bei einem Neukauf meilenweit Abstand nehmen sollte, bzw. ob jemandem eine logische Erklärung dafür einfällt, dass bei einem eventuellen, wie auch immer gearteten Anwenderfehler tatsächlich wiederholt die Elektronik die Grätsche machen könnte.

Ich hatte da am Anfang auch schon einen ganz anderen Fall von Materialermüdung bei den Teilen, da war es aber noch relativ harmlos zu beheben. Dritter Einsatz, kurz die Monitore gecheckt, nach ungelogen ca. 2 Sek. leiser Hintergrundmusik kein Hochton mehr bei einem. Okaaaaay...DSP verschluckt? Ausgeschaltet, eingeschaltet, immer noch gleich. Box getauscht, später den HT durchgemessen - kein Durchgang. Gibts ja gar nicht. Was war das Ende vom Lied? Beim Eminence-OEM-Hochtöner hat es die Lötstelle zwischen Schwingspulenanschlussdraht und Flachstecker abgehoben. Da bin ich immer noch fassungslos...
 
So, vorläufiges Ende vom Lied. Lautsprecher sind zurück, werde die heute das erste mal wieder im Einsatz haben. Ging jetzt scheinbar doch noch irgendwie auf Garantie. Yamaha Service sagt "Überlastung", aber da ich da wie gesagt nur indirekt damit zu tun habe, kam das jetzt alles über 3 Ecken bei mir an. Wenn das wirklich die Originalaussage vom Yamaha-Service war, dann Respekt, das soll mir von denen bei Gelegenheit mal einer erklären, wie ich in einem eigentlich komplett eigensicheren Aktivkübel die Amps/Netzteile zerlegen soll, ohne dass mir das Ding im Betrieb auch nur einmal auf Protect gegangen ist.

Naja, mal schauen, wie lange es diesmal gut geht oder wann Nummer vier das erste Mal aussteigt...
 
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servus, marc aus südtirol hier...
ich grab den 3d mal wieder aus da mir bei meinen letzten beiden acoustic gigs auch gelegentlich eine meiner 12er dbr ausgefallen ist und ich jetzt durch googlen hier gelandet bin!!
sind deine dbr nun nach 3 jahren problemlos gelaufen?
ich sollte meine PA nächste woche an ein paar kollegen verleihen aber sorge mich nun ein wenig... wenns bei meinen acoustic gigs passiert ist ja nicht sooo schlimm aber wenn ne ganze band darüber spielt und dann nur mehr die hälfte daher kommt...hmmmm.....?!? wäre natürlich froh wenn die boxen wieder ohne probleme laufen würfen... aber garantie ist nun nach 6 jahren nix mehr... danke und schöne grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Marc,

bei uns waren es ja DSR112, nicht DBR. Ich versuch das grad mal zu rekonstruieren. Nachdem mein letzter Post von 2017 war, denke ich schon, dass wir danach nochmals welche der insgesamt 4 Lautsprecher beim Service hatten, die Sache hat sich m.E. schon noch länger gezogen. Ein Kollege hat dann tatsächlich mal ein etwas "filigranes" XLR-Kabel vom Sub zum Top ausfindig gemacht, aufgrunddessen es wohl zu sporadischen Signalunterbrechungen kam, aber eben nur für Sekundenbruchteile. Ob das mit Schuld war? Ich weiß es nicht. Wie gesagt - bis auf einen Fall sind uns immer die Ampmodule abgeraucht - bzw. ohne das jetzt weiter verfolgt zu haben (da ich die nicht selbst zum Service gebracht habe) aus meiner Sicht wahrscheinlich eher die Netzteile, da alle LS mit dem Fehler reproduzierbar bei kleinen Lautstärken nach Aus- und Einschalten funktioniert haben und dann aber unter "Last" sofort ausgegangen sind, ohne Protect o.ä.

Nur in einem Fall hat es wohl einen Tiefmitteltöner zerlegt, wie das ging ist mir auch nach wie vor ein Rätsel. Ganz am Anfang hatte ich auch mal bei einer Box am Eminence-Hochtöner nachgearbeitet, da hat es eine Lötstelle im wahrsten Sinne des Wortel "abgehoben". Mitten unterm Soundcheck plötzlich nur noch dumpf - dachte schon, der interne DSP hat sich aufgehängt - da hab ich hinterher auch nicht schlecht gestaunt... :nix:

Weiß echt nicht, was ich aus der ganzen Sache mitnehmen soll. An sich sind das gute Lautsprecher mit hohem max. SPL was unserer Anwendung zugutekommt, aber es bleibt halt ein fader Beigeschmack wegen der Häufigkeit der Ausfälle in der Vergangenheit (auch wenn jetzt die ~2 Jahre seit der kompletten Generalüberholung zweier Lautsprecher Ruhe ist). Daher geht meine Tendenz auch klar weg von selfpowered, da bist du halt einfach der Verfügbarkeit von Original-Platinen ausgeliefert, derweil geht überhaupt nix im Schadensfall. Bei einer Passivbox und bekannten DSP-Settings ohne Zwang zum Systemamp - andere Endstufe dran und weiter gehts, die kaputte Weiche reparier ich Sonntag Nachmittag gemütlich mit Standardbauteilen, Treiber hab ich in den letzten 13 Jahren keinen einzigen geschossen, man muss halt auf sein Material hören und nicht jedem "Ey alda, mach mal lauter" blind folgen, wenn einem selber am FOH schon fast die Ohren bluten...
 
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