Sterben die Männergesangvereine aus?

  • Ersteller Effjott
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"Chor" wirkt wohl auf viele auch sehr verpflichtend, was die Freizeit und die Mitarbeit betrifft. "Singkreis", so zum eigenen Vergnügen, entspannende singende Geselligkeit, scheint doch ein Hit zu werden!

Na ja, wenn beim Singkreis kein fester Kern vorhanden ist, der regelmässig mitmacht, wird das Niveau (und damit auch der Spaß) auch nicht so prickelnd sein. :rolleyes:

Egal ob Band, Chor oder Singkreis, wenn die Mitglieder nicht regelmässig mit Einsatz bei der Sache sind, dann wird es nix. :redface:

OK, wenn von 15 Sopranistinnen eine im Chor fehlt, dann ist das nicht so wild (es sei denn es handelt sich um eine/die Leitstimme). Bei 4 Tenören sieht es schon anders aus wenn einer fehlt, besonders natürlich wieder, wenn es die Leitstimme ist.

Es kann nur klappen wenn der harte Kern bei der Sache ist und auch bleibt. Bei einer Band darf somit eigentlich keiner fehlen, beim Chor aber eigentlich auch niemand, vor allen Dingen aber eben nicht die Leitstimmen.

Sonst wird es schnell frustig, und zwar für die anderen, anwesenden Beteiligten. :(

Männergesangsvereine haben deswegen Probleme, weil es sowieso wenige singende Männer gibt, und eben diese Verpflichtung oft nicht eingehalten werden kann.
 
Egal ob Band, Chor oder Singkreis, wenn die Mitglieder nicht regelmässig mit Einsatz bei der Sache sind, dann wird es nix.

Das ist genau der Punkt. Der regelmäßige Probenbesuch in Chören, Singkreisen oder auch bei instrumentalen Ensembles ist gerade auf Laienebene absolut wichtig. Wenn im Schnitt ein Viertel des Chores bei den Proben fehlt, geht es nicht voran.
Die SängerInnen lernen doch weitgehend nach der Papageienmethode, der Chorleiter singt die Stimme vor, die Mitglieder prägen sich das durch's Hören ein, singen es nach, bis es klappt.
Wenn der Kegelabend oder der Stammtisch am selben Termin wichtiger sind als die Chorprobe, stellt sich die Frage, ob die Mitgliedschaft im Chor noch einen Sinn hat. Das ist nach meiner Erfahrung leider bei reinen Männerchören häufiger der Fall als bei gemischten, zumindest in kleinen Städten oder Dörfern.
Ich habe gar nichts gegen Geselligkeit, aber für die Musik selbst sollte schon etwas rauskommen, wenn man sich Chor oder MGV nennt.
 
Das ist nach meiner Erfahrung leider bei reinen Männerchören häufiger der Fall als bei gemischten, zumindest in kleinen Städten oder Dörfern.

Der Grund warum Frauen häufiger in Chören anzutreffen sind ist IMO ein ganz einfacher. (Besonders ältere) Sängerinnen sind über die Woche prozentual gesehen häufiger zuhause, und freuen sich auf die Probe (nebst anschliessenden Biergarten). Der Chor ist somit auch ein kommunikativer Treffpunkt.

Die größere Anzahl dieser "kommunikativen Mitsängerinnen" ist aber nicht immer ein Vorteil, mir ging das Getratsche während die Männer übten, ziemlich auf den Senkel. Zuerst probte der Sopran, dann der Alt, spätestens beim Tenor wurde angefangen zu tuscheln, der Bass kam meistens am schlechtesten zum Zug. :(

Zum Ende meiner Chorzeit wurde das Proben vom Chorleiter auch vermehrt aufgeteilt, also die Frauen- und Männerstiimmen übten die Lieder erstmal getrennt. Dies war viel effizienter, da die langwierige "Papageiennachsingphase" getrennt geübt wurden, im kompletten Chor brauchte das Erlernte nur noch mit den anderen Stimmen abgestimmt zu werden.

Bei den Männerstimmen trifft man weniger die "kommunikativen Mitsänger" an, im Berufsleben gibt es i.a. ausreichend Kontakte. Bei den wenigen Sänger unseres Chores (4 Tenöre und 4 Bässe) wollten die meisten deshalb einfach nur Singen und waren dementsprechend engagiert bei der Sache. Es dürfte auch keiner fehlen, gegen >= 25 Frauen hat man zu 8 schon keinen leichten Stand. Aber auch hier gilt das Problem der Leitstimme, einige Stimmen trauten sich erst, wenn Sie sich *anhängen* konnten. Fehlt diese Leitstimme, wird es schnell leise, auch wenn diese Sänger Melodie und Text auswendig konnten.

Was die reinen Männerchöre betrifft, die müssen alle Stimmen komplett mit Männern abdecken. Dass das nicht einfacher ist liegt doch auf der Hand. Ich war einmal (eher durch Zufall) bei einem Männerchor zur Probe. Einen ehemaligen Nachbar hatte ich beim "Das Fest" in KA bei einer A-Capella Combo getroffen. Man kam ins Gespräch und er schleifte mich anschliessend mit. Ich muss sagen, rein vom Ablauf hat es mir deutlich besser gefallen als im gemischten Chor. Punkt halb 8 waren alle da, ein kurzes Hallo, und schon ging es los. Ich habe länger überlegt ob ich den gemischten Chor zugunsten des Männerchores fallen lassen soll. Anderseits war ich damals beruflich heftig im Stress und hatte prinzipiell über eine Pause nachgedacht. Nachdem ich aber vom Freund einer Altistin, der Schlagzeuger einer Rockband ist, in den Probekeller geschleift wurde, bin ich letztendlich dort hängengeblieben.

Wenn ich berufbedingt nicht so wenig Zeit hätte würde ich wahrscheinlich Band und beide Chöre machen, beim gemischten Chor aber nur zu meinen Bedingungen (die Stücke waren toll, aber da gab es mir zu viel Vereinsmeierei).


VG Helmut

PS: Habe ganz vergessen zu erwähnen: interessanterweise war beim gemischten Chor (trotz des Verhältnisses >=25 Frauen zu 8 Männern) die Anzahl der Sänger/Sängerinnen, die privat Stimmbildung gemacht haben, gleich. ;)

Edit: Noch ein kleiner Nachtrag.
Ich habe gar nichts gegen Geselligkeit, aber für die Musik selbst sollte schon etwas rauskommen, wenn man sich Chor oder MGV nennt.

Natürlich gab es während meiner Chorzeit auch "temporäre Mitsänger" (wobei ein nicht geringer Teil zumindestens bis zum nächsten Konzert durchhielt). Oft wurden auch vor Konzerten gut ausgebildete Sänger hinzugezogen (z.B. aus anderen Chören). Als Geübter lernt man sehr schnell, wenn eine Singstimme eigentlich sitzt und man nur für zusätzliches Volumen sorgen soll. Bei uns hatten es zuletzt die Chorwochenenden rausgerissen, die von Freitagsabend bis Sonntagmittag durchgeführt wurden.

Der Fall, dass ein Sänger richtig unzuverlässlich war, also die Probe für jeden x-beliebigen Kegelabend sausen liess, kam eigentlich nicht vor. Bei den Sängerinnen kann ich das nicht so genau sagen, die waren sowieso in der Überzahl, aber die wichtigen Sängerinnen waren auch immer da (verständliche Ausnahmen wie Urlaub ausgenommen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich grab mal wieder aus...:

am 01.07. wird es wieder ein Chortreffen geben, auch Frauen- und gemischte Chöre, doch ebenfalls ein einige reine Männergesangsvereine :)

Im Thüringischen Dorf Deubach, nah bei Sättelstedt, falls ja jemand spontan dabei sein möchte.

Am Tag vorher, am 30.06 ist ebenfalls ein großes Chortreffen geplant:
http://www.thueringer-allgemeine.de...r-veranstaltet-Benefiz-Chorkonzert-1281470842

Wenn mir jemand beim Auf- oder Abbau helfen möchte oder auch nur einen Kaffee mit mir trinken und ein bißchen schwätzen mag - herzlich willkommen :)
 
Der klassische MGV ist bei uns auch mit einem durchschnittsalter von 60+ in seiner Existenz bedroht. Aber wir (www.swingersoehne.de) haben uns deshalb (mangels Alternativen) gefunden. Ich glaube, dass man mit moderneren Program und unverkranfterem Umfeld auch heute auf dem Land viele Männer zum singen motivieren kann. Unsere Stadt hat 25000 Einwohner und daraus sind mir jetzt spontan 3 A-Cappella gruppen bekannt. Vorbilder wie WiseGuys, Maybebop und Basta geben genug Liedgut zum nachsingen. (Deshalb noch mal 1000 Dank an Dan Dickkopp, Oli Gies und Wiliam Wahl:) Ach ja, im Nachbarort ist aus dem MGV ein neuer Männerchor entstanden. Die singen jetzt Prinzen, Abba und sowas mit deutlich verjüngter Besetzung. Meiner Meinung nach ist das der Weg.
 
Ich singe seit 4 Jahren bei den Tuning Forks, einem Roch und Popchor aus Melle. Seitdem schaue ich mir zwangsläufig bei Gemeinschaftskonzerten auch Männerchöre an. Das reicht von "Gar nicht so schlimm" bis "Hatten die Drogen?". Aber wirklich schön fand ich das nie. Das lieg daran, dass die "Alten" die drin sind nichts Neus machen möchten und die jungen keinen Bezug haben zu diesem alten Liedgut. Da findet man einfach nicht zusammen. Ich denke, es gibt eine ganze Menge vornehmlich gemischte Chöre, die man einfach nicht kennt, weil es da nicht selbstvertändlich ist "aufm Schützenfest zu singen". Ich war vor 4 Jahren einer von 5 Männern, mittlerweile sind wir immerhin 12. Das bei gleichbleibend 22 Frauen.
Es wird doch!
Im Moment suche ich noch einen weiteren, kleinen Chor oder Acapellagruppe im Raum Bielefeld, Gütersloh/Osnabrück, weil ich den Hals nicht voll kriege. Da gibts bestimmt den ein oder anderen, der Rock/Pop macht. Aber so etwas zu finden ist gar nicht so einfach.
War übrigens auch der Grund, warum ich auf dieser Seite gelandet bin.
 
Bei uns in der Stadt gibt es immerhin noch einen MGV. Besonders beeindruckend finde ich immer wieder, wie das musikalische Niveau während des Konzertes überaus niedrig anzusiedeln ist, wenn es jedoch an Bier und Wein danach geht, dann werden die alten Trinklieder ausgepackt und aufeinmal ist ein wahnsinniger Klang da; die Tenöre kommen hoch (tun sie im Konzert nicht) und man müsste schon sehr lange suchen, bis man einen kleinen intonatorischen Fehler findet. Auf der Bühne mit anderem Repertoire klappts aber nicht.
Ich habe in dem Verein früher auch im Kinderchor mitgesungen. Nicht, weil der jetzt so viel besser wäre, aber es war der beste in der Stadt zur Zeit. Jetzt singe ich im "jungen Chor" des Vereins für alle Junggebliebenen (13-60+), die Lust auf ein bisschen modernere Sachen haben. Zu der Zeit, als ich dem Chor beigetreten bin, war das Niveau recht gut (sonst wär ich nicht hin), aber der Probebesuch hat stark abgenommen, und mit der Hälfte der Leute kann man nicht vernünftig arbeiten. Niveau ist dementsprechend niedrig.
Und ich denke das Niveau ist ein Problem vieler MGVs. Niveau zieht Leute an. Man sieht es wunderbar in der Nachbarstadt bei capella vocalis (kennt vielleicht sogar wer), ein klassischer Knabenchor, der die besten Knaben aus der Region vereinigt und ausbildet. Die haben wenig Nachwuchsprobleme, natürlich auch, weil Nachwuchsarbeit für die Leute dort zum täglich Brot gehört.
Vielleicht müsste man mehr Jungen in jungem Alter einfach an die Hand nehmen und vernünftige Stimmbildung (im weitesten Sinne) leisten. Viele lernen es einfach nicht vernünftig von klein auf. Nur wer einigermaßen singen kann, und das lernt man nur in der Praxis, dem macht es auch Spaß.
Für viele Jungs ist Singen außerdem voll uncool (Chor? wie scheiße langweilig!). Ich frage mich immer wieder, woher das kommt...:gruebel:
 
Für viele Jungs ist Singen außerdem voll uncool (Chor? wie scheiße langweilig!). Ich frage mich immer wieder, woher das kommt...:gruebel:

Singen ist nicht uncool, wie man an DSDS, The Voice und Co. sehen kann.

Allerdings geht es da eher um auf der Bühne stehen als sich wirklich mit Gesang zu beschäftigen. Und in der Gruppe "unterzugehen" (im Sinne von nicht auffallen), geht schon mal gar nicht. Mein Töchterlein trällert häufig vor sich hin, das wird aufgenommen und den Freundinnen gezeigt. Das Hauptinteresse liegt dort aber auf "cool auftreten", gesanglich ist die Latte nur knapp über der Grasnarbe. Und absolutes NoGo ist sich vom singendem Vater, dem alten Sack, Tipps geben zu lassen. Glatze ist ja auch sowas von uncool.

Mir isses (fast) wurscht, Sie kann ihre Freizeit nutzen wie Sie will. Die Entwicklung finde ich aber dennoch bedenklich. Als ich Teenager war stand nie die eigene Person sondern immer die Musik im Mittelpunkt. Und ich hatte das Glück einen 9 Jahre älteren Bruder zu haben und somit seine (300 :cool:) LPs auf Kassette aufnehmen zu können. Und das Geld welches ich mir mit Ferienarbeit verdient habe wurde grösstenteils in Kassetten und *eigene* Platten umgesetzt.

Heute wird die Musik runtergeladen, bzw. per Bluetooth getauscht, meine Tochter hat mich noch nie gefragt welche meiner >1500 CDs eventuell interessant sein könnte. :confused:

Die Generationen sind nunmal unterschiedlich und jede bekommt was sie verdient.

Ich bin durchaus froh in der Generation der echten Rocker aufgewachsen zu sein ... :cool:

... die heutige Generation hat halt Justin Bieber. :p:D

PS: ich will nicht unfähr sein, meine Tochter findet Justin Bieber sch*
 
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.hs schrieb:
Singen ist nicht uncool, wie man an DSDS, The Voice und Co. sehen kann.

Er meinte wohl den Chor.

Die Entwicklung finde ich aber dennoch bedenklich. Als ich Teenager war stand nie die eigene Person sondern immer die Musik im Mittelpunkt.

Da will ich mal nicht unfair sein. Egozentriker gab es unter Teenies auch schon in den 70er und 80erjahren nicht wenige. Ich war einer davon.

Ich bin durchaus froh in der Generation der echten Rocker aufgewachsen zu sein ...

Auch wenn ich die Formulierung suboptimal finde, stimme ich zu. Ich meine damit aber eher die bedenkliche Entwicklung, dass es keine eigene musikalische Subkultur für junge Leute mehr gibt. Alles ist mehr oder weniger "Pop". Und dass sich kaum noch jemand traut, Experimente zu wagen und einfach nur mal drauflos zu musizieren. Alles muss "gelernt werden", damit man bloß keine Fehler macht. MAn sieht es ja auch an den vielen Fragen hier im Forum.

... die heutige Generation hat halt Justin Bieber.

Jede Generation hat ihre Justin Biebers: Bay City Rollers, The Teens ...
 
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Alles ist nur noch Produkt, und wir tun nur noch so als ob....

Das betrifft nicht nur Musik (oder Kultur im allgemeinen) sondern so ziemlich alle Lebensbereiche:

niemand kann mehr eine Platine löten, aber alle wollen was mit Touchscreen
niemand kann mehr eine Mehlschwitze machen, aber alle gucken Rach
niemand kann mehr Reifen flicken, aber alle wollen Full-Suspension und 27 Gänge
niemand kann mehr einen geraden Ton singen, aber alle wollen Popstar sein
usw, usf....

Natürlich ist das "Niemand" überhöht. Aber das Prinzip greift leider genau so. Vielleicht ist das die Kehrseite eines gewissen Überflusses. Ich versuche, dem entgegenzuwirken so gut es eben geht, muss aber gestehen, auch selbst im Sog des "so-tun-als-ob" zu sein. Dass nicht mehr gesungen wird, fängt ja leider schon zu Hause an, setzt sich im völlig unzulänglichen Musikunterricht fort und wird halt leider folglich auch von Generation zu Generation weitergegeben.

Wenn dieser Mangelzustand dann auch noch auf verknöcherte Strukturen bei den (spärlich vorhandenen) Chören und Orchestern trifft, kann nichts gescheites mehr dabei herauskommen...
 
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Da will ich mal nicht unfair sein. Egozentriker gab es unter Teenies auch schon in den 70er und 80erjahren nicht wenige. Ich war einer davon.

Ich hatte ja auch von mir gesprochen. ;)

In der Jugend habe ich nur Musik gehört, da meine instrumentalen Versuche regelmässig an den verstauchten Handballfingern scheiterten. Zum Singen kam ich erst im Studium.


Auch wenn ich die Formulierung suboptimal finde, stimme ich zu. Ich meine damit aber eher die bedenkliche Entwicklung, dass es keine eigene musikalische Subkultur für junge Leute mehr gibt. Alles ist mehr oder weniger "Pop". Und dass sich kaum noch jemand traut, Experimente zu wagen und einfach nur mal drauflos zu musizieren. Alles muss "gelernt werden", damit man bloß keine Fehler macht. MAn sieht es ja auch an den vielen Fragen hier im Forum.

Ich kann zwar nicht für die ganze Jugend sprechen, nur für meine Tochter und deren Bekanntenkreis. Bands sind da Fehlanzeige.

Ferner ist unser Proberaum im Keller des Kinder- und Jugendhauses in Durlach. Eine zeitlang war dort regelmässig was kaputt. Inzwischen ist dort deutlich ruhiger geworden, ich glaube der Proberaum wird von den Jugendlichen kaum noch verwendet.


Jede Generation hat ihre Justin Biebers: Bay City Rollers, The Teens ...

Bay City Rollers? Kenne ich nicht. :p:D
 
Ich hatte ja auch von mir gesprochen. ;)

Sorry - klang wie eine allgemeine Entwicklung...




Bands sind da Fehlanzeige.

Da kann ich dich beruhigen. Ich war letzten Monat im Auftrag des MB als Juror bei einem deutschlandweit durchgeführten Schülerband-Wettbewerbes. Es gibt noch viele Band mit Gitarren um und die spielen sogar teilweis auf einem ziemlich hohen
Niveau, was es in meiner Generation damals nicht gab. Manko: sie klingen haargenau wie Bands von vor 15-20 Jahren. NUll Innovation.

Bay City Rollers? Kenne ich nicht. :p:D

Dann kannst für meine Generation (60er-geborene) übrhaupt nicht mitreden. Die waren der absolute Mädchenschwarm in den 70ern. Markenzeichen: Hochwasser-Schlaghosen mir Schottenmuster-Saum



... und was ist jetzt mit den Chören? Immer wenn der .hs kommt, drängt er mich ins Off Topic ;)
 
Dann kannst für meine Generation (60er-geborene) übrhaupt nicht mitreden. Die waren der absolute Mädchenschwarm in den 70ern.

Doch, ich kann mitreden (Jhg. 63), aber Bay City Rollers ging damals überhaupt nicht. :p:D
 
Vielleicht ist das die Kehrseite eines gewissen Überflusses.

Wobei Überfluß leicht in Überdruß umschlagen kann.

Die Musiker hatten damals einfach mehr *Platz* sich zu entwickeln, Rock war jung und viele Sparten entwickelten sich erst im Laufe der Zeit. Und die Leute (d.h. die damalige Jugend) haben alles Neue den Musikern quasi aus den Händen gerissen. Ich habe einen für mich nicht unerheblichen Betrag (ca. die Hälfte meines verfügbaren Geldes in Kassetten, LPs, etc. investiert). Die gut sortierte LP Sammlung hatte damals einen ähnlichen Stellenwert wie heute das Smartphone (nicht ganz, bei mir sogar einen höheren Stellenwert).

Für die Musiker heute ist es deutlich schwieriger "Duftmarken" zu setzen. Und es gibt fast alles in nahezu perfekter Qualität. Und selbst wenn Bands ein solches Potential haben, d.h. "Duftmarken" zu setzen, dann sterben doch viele den frühen Tod des *Nichterfolgs*. :(

Ich habe mir aufgrund dieses Videos z.B. alle 4 verfügbaren CDs der Band Lazuli gekauft ...



... wahrscheinlich bin ich heute damit eher die Ausnahme. Und ich hoffe dass es Bands wie Lazuli weiter gibt, die es schaffen Musik zu machen, und ganz einfach dabei schaffen zu überleben. :eek:

Um mal wieder On Topic zu werden, die Chöre trifft eine solche Entwicklung natürlich noch viel härter, da das Identifikationspotential nochmals geringer ist. Die Chöre die ich kannte haben ihre Fans mitgebracht, d.h. viele Besucher waren Freunde, Verwandte oder Bekannte.

Auch wenn ich doch recht weit gefächert Musik höre, gezielt nach Chorkonzerten suche ich auch nicht. :redface:
 
wobei man beim Ettlinger Jazzchor schon reinhören kann, ohne das das unangenehme Folgeerscheinungen hätte.
 
http://www.tlz-chor.de/profile/

Klar, da sind nicht nur Männergesangsvereine dabei, aber da sind auch nicht alle Chöre in Thüringen angemeldet. Es gibt einige, die es nicht so mit dem Inet haben (wegen des Altersdurchschnittes?). Ich finde, das sind ziemlich viele Chöre in Thüringen, das ist schon sehr schön :)
 
wobei man beim Ettlinger Jazzchor schon reinhören kann, ohne das das unangenehme Folgeerscheinungen hätte.

Die Zeit ist da bei mir ein kleines Problem, aber den Ettlinger Jazzchor sollte ich wirklich mal live anhören (wurde mir schon zweimal empfohlen). ;)
 
die bedenkliche Entwicklung, dass es keine eigene musikalische Subkultur für junge Leute mehr gibt. Alles ist mehr oder weniger "Pop"
Mhhh ich finde eher, durch den Wunsch "anderst zu sein" und sich vom "groben Brei abzuheben" gibt es viel zu viele Subkulturen.
Wir haben früher "Metal" gehört, oder "Rock".
Rock war halt etwas "popiger" und Metal so dieses Richtig fiese zeug :D
Das war es, vielleicht könnte man noch die Gothics als subkulur aufzählen sowie die Techno-jünger.
Im Grunde umschreiben das schon die Subkulturen meiner jugend und ich bin noch keine 30^^

Mein 5 Jahre jüngerer Bruder hat die Spaltung allerdings voll mit bekommen.
Da gabs dann Viking, Death,Meldoic, Hardcore, Grindcore, Trash, nicht-so-trash-aber-immer-noch-trash, Speed, usw. Metal.
Ich hör mir das an und erkenn kaum ein unterschied :redface:

Was allerdings schon der jüngeren Generation fehlt ist sowas wie ein John Lenon oder ein Kurt Cobain. Einfach eine Person die eben nicht nur Musik macht und ansonsten das typische Starding durchzieht
(Partys, absturtzt, Entzug, neue Weltansicht, Änderung zum Braven Lebenslauf, erneuter Absturz, wieder Entzug... immer so weiter bis man sich für ein Apfel und ein Ei verkauft und ins Dschungel Camp muss) sondern der auch als Mensch/Persönlichkeit wahrgenommen wird und etwas zu sagen hat.
Es ist schon so wie Cro rappt: "Ihr hattet junge Beatles, wir nen alten Dieter Bohlen!".

Alles muss "gelernt werden", damit man bloß keine Fehler macht. Man sieht es ja auch an den vielen Fragen hier im Forum.
Das stimmt allerdings zu 100% und ich merk es auch an mir selbst.
Da wird lieber 4 Monate langsam weiter geübt und tausendmal gegen gelesen bevor man sich dann doch nicht traut.
Eigentlich wäre "versuchen und aufs Maulfallen" eine bessere Schule.

Zum Thema,
Bei uns empfinde ich das eigentlich garnicht. Unser MGV ist vor zwei oder drei Jahren zu einem Meistersängerchor in Rheinlandpfalz ernannt worden.
Die Jugendbeteiligung ist auch relativ gut, weniger jugendliche dafür so ab mitte 20.
Und bei uns geht Gesanglich so einiges, wenn ich mal Werbung machen darf ^^
http://www.chorgemeinschaft-haiderbach.de/chor-so/
 
Mhhh ich finde eher, durch den Wunsch "anderst zu sein" und sich vom "groben Brei abzuheben" gibt es viel zu viele Subkulturen.
Wir haben früher "Metal" gehört, oder "Rock".
Rock war halt etwas "popiger" und Metal so dieses Richtig fiese zeug :D

Auch viel früher gab es schon viele Mischformen, Jon Lord's Sarabande küsste die Klassik, die Beatles läuteten mit der Sitar die Weltmusik ein.

Und das ist auch gut so!!

Da gabs dann Viking, Death,Meldoic, Hardcore, Grindcore, Trash, nicht-so-trash-aber-immer-noch-trash, Speed, usw. Metal.
Ich hör mir das an und erkenn kaum ein unterschied :redface:

Hier erkennt man das Platzproblem. Es werden Genre erfunden um sich Platz zu verschaffen, deren Eigenheiten man aber kaum mehr erkennt.

Es ist ein Unterschied ob man *spielerisch* mit Musik umgeht, oder ob man gegen harten Konkurrenzdruck sich minimale Genreunterschiede erarbeitet.


und ich bin noch keine 30^^

Und ich bin noch keine 50^^, aber auch nicht mehr lange. :redface:

Es hat sich viel verändert, und absolut ist die Musik IMO besser geworden (also die absolute Anzahl der guten CDs pro Jahr). Prozentual, also das Verhältnis kreative Musik zur Gesamtmusik, sehe ich aber einen Rückschritt. Es wird mehr Müll produziert, die Perlen zu finden ist nicht einfach (da nur der Mist promoted wird).
 

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