Stimme kaputt- was soll ich tun?

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Guten Abend,

Ich hab folgendes Problem, ich hoffe jemand kann mir helfen:
Vor ungefähr 2,5 Wochen hab ich mich erkältet- blöd, dass 1 Woche später ein Auftritt anstand... ich hab also viel Tee getrunken, Bonbons gelutscht und weiter gesungen.
Am Vorabend des Auftritts gab es noch mehrer Durchlaufproben- die Stimme dann schon sehr müde. Am nächsten Morgen noch weitere Durchlaufproben. Da war die Stimme dann fast weg, hab über den Tag viel Tee getrunken und vor dem Auftritt die Stimme schön eingesummt, so dass der dann ganz gut gelaufen ist. Die Stimme hat eigentlich alles mitgemacht- fast jeder Ton getroffen und ganz gut geklungen.
Einige Minuten nach dem Auftritt war die Stimme dann leider komplett weg. Naja- nicht so schlimm, der Auftritt war ja vorbei... in der gleichen Nacht gings dann zur Abschlussfahrt, wo ich nicht dazu kam überhaupt zu singen. Am Donnerstag kam ich dann zurück und wollte wieder Anfangen zu singen, wo ich merkte, dass die Stimme so überhaupt nicht will, was mich schon sehr verwunderte- nach 5 Tagen Klassenfahrt sollte die ja eigentlich mal langsam wieder regeneriert sein. Ich hab aufgehört zu singen und auf den nächsten Tag gewartet. Ging wieder nicht. Jeden Tag das Gleiche, bis heute. Der Hals tut den ganzen Tag nicht weh, aber sobald ich anfange zu singen, bekomme ich nach einigen Minuten leichte Schmerzen links und rechts im Hals, sowie eine Art "Trockenheitgefühl" und einen Hustenreiz. Zudem verhaucht die Stimme, hat so ein seltsames Kratzen drin und haut mir sonstwohin ab. Ich sing einen Ton an und die Stimme schwingt teilweise einfach unkontrolliert mehrere Halbtöne nach oben und unten. Außerdem bekomme ich seit heute so einen seltsamen Geschmack im Mund, wenn ich versuch zu singen- leicht säuerlich oder so.

Ich bin irgendwie halbwegs verzweifelt. Wir haben dann bald wieder Auftritte und ich hab jetzt schon 1,5 Wochen nicht gesungen.. ich brauch noch mal etwa ebenso lang um dann die Stimme wieder aufzubauen, wenn ich lange nicht gesungen hab.
 
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Hallo und willkommen hier!

Viel Pause und zum Arzt gehen.

Ggfs. mit Salbeibonbons oder Sänger-Öl sowie Gelo-Revoice helfen. *** DAS ERSETZT ABER NICHT RUHE oder ZUM ARZT GEHEN! ***

Pause bedeutet hier: auch nicht sprechen, maximal stimmlos/hauchend flüstern, besser auch das vermeiden.

Hmm, seltsamer Geschmack… hast Du evtl. auch noch Probleme mit Sodbrennen/Reflux?
 
Der Hals tut den ganzen Tag nicht weh, aber sobald ich anfange zu singen, bekomme ich nach einigen Minuten leichte Schmerzen links und rechts im Hals, sowie eine Art "Trockenheitgefühl" und einen Hustenreiz. Zudem verhaucht die Stimme, hat so ein seltsames Kratzen drin und haut mir sonstwohin ab. Ich sing einen Ton an und die Stimme schwingt teilweise einfach unkontrolliert mehrere Halbtöne nach oben und unten. Außerdem bekomme ich seit heute so einen seltsamen Geschmack im Mund, wenn ich versuch zu singen- leicht säuerlich oder so.
Ab zum Phoniater! Das klingt nicht gut. Lass es anschauen.

Und für die Zukunft: wenn Du schon erkältet bist, schau, was Du in den Durchlaufproben "sparen" kannst. Sag dem Dirigenten Bescheid, dass Du angeschlagen bist und markiere Deine Parts. Hebe die Stimme für den Auftritt auf.

Ich wünsche Dir gute Besserung.
 
Und für die Zukunft: wenn Du schon erkältet bist, schau, was Du in den Durchlaufproben "sparen" kannst. Sag dem Dirigenten Bescheid, dass Du angeschlagen bist und markiere Deine Parts. Hebe die Stimme für den Auftritt auf.

Da schließe ich mich mal an. Mir ging's mal bei einem (bereits bezahlten) Gesangsworkshop ähnlich. Habe bei den Proben, beim Einsingen und bei den Gruppenstücken die Stimme komplett geschont (nur Mundbewegungen gemacht), dauernd Ipalat und GeloRevoice gelutscht und in den Pausen mit Emser Salz gegurgelt. Beim Auftritt lief es gut, aber ich bin danach auch direkt heim und hab nicht mehr mitgefeiert, obwohl ich das gern gemacht hätte. Ich wäre dann aber in Versuchung gekommen, den Rest des Abends laut zu reden und zu lachen. Schonung ist bei angeschlagener Stimme echt am wichtigsten, trotz aller Hilfsmittelchen, die's da sonst noch so gibt.

LG

Nicole
 
[...] nach 5 Tagen Klassenfahrt sollte die ja eigentlich mal langsam wieder regeneriert sein.

Nope, never ever - nicht, nachdem Du sie vorher schon trotz Belastung so strapaziert hast. Da kann die Stimme durchaus mal drei bis vier Wochen brauchen, um wirklich vollständig zu regenerieren.

Jetzt ist Stimmruhe angesagt - auch wenn's schwer fällt. Natürlich ist es sinnvoll, vom HNO mal checken lassen, ob organisch alles in Ordnung ist, aber Zeit und Geduld brauchst Du jetzt auf jeden Fall.
 
Nope, never ever - nicht, nachdem Du sie vorher schon trotz Belastung so strapaziert hast. Da kann die Stimme durchaus mal drei bis vier Wochen brauchen, um wirklich vollständig zu regenerieren.
Du wirst ja auf der Klassenfahrt auch laut gesprochen und gelacht haben, oder? Bei mir sind die Abschlussfahrten schon ein Weilchen her, aber wenn ich mir meine Kinder so angucke, in welcher Lautstärke die sich mit ihren Freunden und Klassenkameraden so unterhalten... (meine Tochter ist 17, mein Sohn 13). Wenn die Stimme angeschlagen ist, strapaziert sie so etwas auch. Mach also wirklich eine Pause, auch wenn's lästig ist.
 
Vielen Dank für eure Tipps,
Ich hab mir euren Rat zu Herzen genommen und bin heute einmal zum Phoniater gegangen.
Die Stimmbänder sind im vorderen Bereich geschwollen und schließen Hinten nicht richtig, was wahrscheinlich an der Schwellung liegt.
Ich soll jetzt erst mal 2 Wochen Pause machen und nur reden, wenn es unbedingt nötig ist. Außerdem wurde mir eine Lösung zum Inhalieren verschrieben, die abschwellend wirken soll.

hast Du evtl. auch noch Probleme mit Sodbrennen/Reflux?
Nunja- bisher eigentlich nicht- ist auch nur an dem einen Tag aufgetreten, wer weiß was das ist... ist ja auch egal, solang das nicht wieder kommt ^^
 
Na, das klingt doch vernünftig. Gute Besserung jedenfalls!
 
Das Problem ist halt, dass wir schon geplante Auftritte haben und momentan auch voll im Songwriting stecken.
Mal sehen... vielleicht kann ich in einer Woche zumindest wieder leise neue Melodien zu den Songs summen.
Belten werde ich die nächsten Wochen sicher nicht :D
 
leise neue Melodien zu den Songs summen.

Nein, wirklich nicht.

Am besten die Stimm*bänder* schonen, also rein hauchend flüstern.

Wenn Du krank bist geht halt so ein Auftritt nicht… Du scheinst noch sehr jung zu sein, mach Dir damit nix kaputt.
 
Wenn Du krank bist geht halt so ein Auftritt nicht… Du scheinst noch sehr jung zu sein, mach Dir damit nix kaputt.
Dem schließe ich mich an. Ist zwar blöd, einen Auftritt abzusagen, aber du (und ihr als Band) hast/habt auch nichts davon, wenn du jetzt wieder zu früh anfängst und dann anschließend evtl. noch länger ausfällst. Das ist genau wie beim Sport: Wenn du da eine Muskelverletzung hast, musst du auch pausieren. Nur dass es für die Stimmbänder keine Bandagen zur Unterstützung gibt :) Du wirst einfach Geduld haben müssen - und auf den Phoniater hören. Wenn der dir für zwei Wochen rät, nur im Notfall zu sprechen, solltest du definitiv nicht nach einer Woche schon wieder "leise Melodien summen".
 
Stimm*bänder* schonen, also rein hauchend flüstern
Nanu? Ich dachte hauchen ist bei Stimmbandproblemen ein No Go? Ich hatte im Hinterkopf leises, aber sonors Sprechen bzw ganz schweigen.
So der Stand vor 30 Jahren :D Hat man da neue Erkenntnisse?

LG Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat man das neue Erkenntnisse?
Meines Wissens nicht :redface: Die beste Therapie ist immer noch Klappe halten oder leise normal sprechen, aber keinesfalls flüstern. Mal sehen, ob @Vali hier auftaucht, die sollte das wissen :)
 
Hauchen oder Flüstern ist auch mit gesunder Stimme nicht grade toll.

@chapter 12 Mit der Geduld ist das so eine Sache, aber man streitet sich nicht mit seinem Körper. Halte halt einfach mal die Klappe. Punkt. Alles andere ist pure Dummheit.
 
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Richtig, hauchen und flüstern ist eins der schlimmsten Sachen, die man einer erkälteten Stimme antun kann. Genauso wie räuspern. Das hält nicht mal ne gesunde Stimme aus. Musste mal für eine Aufnahme etwas ganz hauchig sprechen und singen und das zehn mal hintereinander. Danach war ich stimmlich fertig.

Beim Hauchen und Flüstern macht man die Stimmritze am hinteren Anteil nicht ganz zu. Der Druck und die Belastung vorne bleibt aber. Dann donnert man auch noch mit noch höherem Atemdruck drauf, damit noch was schwingt. Das bedeutet dass die Stimmbänder zusätzlich belastet werden und gleichzeitig kann man sich wenn man das länger macht einen Murks angewöhnen, der zu einer hypofunktionellen Stimmstörung führen kann. Und sowas wieder wegzukriegen, kann gerne mal sehr sehr sehr lange dauern.

Also: Klappe halten. Zettel und Papier zücken. Nur für den Notfall leise sprechen. Nicht räuspern, sondern wenn sonst nicht weiter auszuhalten und durch trinken nicht wegzubekommen, vorsichtig husten.
Gute Besserung!
 
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@Vali: Das mit dem Räuspern und Husten verstehe ich nicht. Wieso soll Husten für die Stimmbänder gesünder als Räuspern sein, wenn ich auch durch das (für mein Empfinden weniger explosionsartige) Räuspern die Stimme wieder frei bekomme? Husten ist doch ein ziemlich heftiger Impuls, wie kann das für die Stimmbänder schonender sein?

Ich hatte das schon mal woanders gelesen, zweifle es aber trotzdem an. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren, wenn du eine gute Erklärung hast :-D.

LG

Nicole
 
Richtig, hauchen und flüstern ist eins der schlimmsten Sachen, die man einer erkälteten Stimme antun kann. Genauso wie räuspern. Das hält nicht mal ne gesunde Stimme aus.

Oh? Aber ja, kann sein, daß das bei mir Stand von vor 30 Jahren war… elterliche Überlieferung halt. Hätte ich vielleicht dabeischreiben sollen. Dann nehm’ ich das zurück und behaupte das Gegenteil.

Beim Hauchen und Flüstern macht man die Stimmritze am hinteren Anteil nicht ganz zu. Der Druck und die Belastung vorne bleibt aber. Dann donnert man auch noch mit noch höherem Atemdruck drauf, damit noch was schwingt. Das bedeutet dass die Stimmbänder zusätzlich belastet werden und gleichzeitig kann man sich wenn man das länger macht einen Murks angewöhnen, der zu einer hypofunktionellen Stimmstörung führen kann. Und sowas wieder wegzukriegen, kann gerne mal sehr sehr sehr lange dauern.

Aaaaah. Danke für die Erklärung!

@Mods: kann einer oben bei mir in den Beitrag ein „Update, besser nicht flüstern, siehe unten“ reinschreiben? Ich kann das selbst nicht mehr. Danke!
 
Die zwei Wochen sind jetzt fast rum- es fiel mir mit der Aussicht auf Stimmbandknötchen erstaunlich leicht weder zu singen noch übermäßig viel zu sprechen. So ganz lies sich das Sprechen aber doch nicht vermeiden.
In der ersten Zeit hatte ich das Gefühl einen großen, brennenden Klumpen im Hals zu haben. Das Brennen ist nun verschwunden - das Druckgefühl bleibt. Die Stimme klingt belegt und kratzt noch immer. Ich werde nächste Woche noch mal zum Phoniater gehen- ich hoffe mal, dass sich jetzt nicht doch noch ein Stimmbandknötchen entwickelt hat.

Eine befreundete (hauptberufliche) Jazz-Sängerin meinte dass das schonendste für die Stimme sei sehr nasal zu sprechen.

Richtig, hauchen und flüstern ist eins der schlimmsten Sachen, die man einer erkälteten Stimme antun kann. Genauso wie räuspern. Das hält nicht mal ne gesunde Stimme aus. Musste mal für eine Aufnahme etwas ganz hauchig sprechen und singen und das zehn mal hintereinander. Danach war ich stimmlich fertig.
Meine Stimme hat sowas eigentlich immer recht gut weggesteckt. Wir hatten mal in einem Song einen geschrienen Part- nach ein bis zwei Stunden des Übens war meine Stimme nur leicht müde und am nächsten Morgen war alles wieder beim Alten. Erkältet scheint Sie allerdings deutlich anfälliger zu sein...
 

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