Hallo bordona,
ich habe mir mal ein Akkordeon ausgeliehen (besitze selbst keines) - ein sehr einfaches (aber kein schlechtes) Einsteigermodell: Hohner Concerto II.
Das hat sozusagen die "Minimalausprägung" eines Stradella-Baß-Systems: nur 12 x 6 = 72 Knöpfe und keine Registriermöglichkeiten.
Außerdem habe ich mir die Testversion von Dirks Stimmprogramm installiert. Leider ist diese auf bestimmte Töne beschränkt, die so ausgewählt sind, daß sich unglücklicherweise kein einziger verminderter Akkord darstellen läßt.
Feststellung:
Die Septim-Akkorde sind bei diesem Instrument tatsächlich vierstimmig, einfach deshalb, weil beim Betätigen eines Septim-Akkord-Knopfes die Knöpfe für den Dur-Akkord und den dim7-Akkord eine Quinte höher ausgelöst werden.
Beispiel:
C (g + c + e) zusammen mit G°7 (g + bb + e) ergibt C7 (g + bb + c + e)
Die ganze Reihe der Septim-Akkorde ist also bei diesem Instrument vierstimmig, man kann sie aber beim Stimmen komplett ignorieren, weil es genügt, die Dur- und dim7-Akkorde zu prüfen, aus denen sie sich zusammensetzen.
Verminderte Sepakkorde werde zwar angezeigt aber endsprächen aber nicht den gedrükten knopf, z.B. drücke c°7 dim knpf
und das Stimmgerät zeigt A dim bestehend aus A3 C4 D# alle 3 Töne schwebungfrei gestimmt.
Im Grunde kommt es aber doch darauf an, daß die Töne/Stimmzungen richtig erkannt und gestimmt werden können. Welcher Knopf dazu gehört (ein und dieselbe Stimmzunge wird ohnehin von mehreren Knöpfen verwendet).
Die verminderten Septim-Akkorde bestehen aus drei Tönen und enthalten nicht die Quinte. Dadurch wird z. B. möglich, wie im Beispiel oben Septim-Akkorde zu "bauen".
Beispiel:
C°7 besteht bei diesem Instrument aus (a c eb) - genau wie bei Dir.
Nun ist es aber so, daß genau diese Töne/Stimmzungen
auch zu einem A°-Akkord gehören. Die Anzeige "Adim" ist also harmonisch gesehen völlig korrekt.
Das "richtige" Grundton ist aufgrund der Symmetrie verminderter Akkorde einfach nicht anhand der Einzeltöne zu erkennen, wenn der Baß fehlt.
Wenn man alle enharmonischen Verwechslungen in einen Topf wirft und grundsätzlich nur # als Versetzungszeichen benutzt, hat man bei den 4 Tönen
c d# f# a vier Möglichkeiten, den Akkord zu benennen: C°7, D#°7, F#°7 und A°7. Keine ist falsch.
Das einzige Problem besteht also in der Erkennung des "Knopfes", was allein durch Hören (erkennen der Einzeltöne) nicht möglich ist.
Das stellt aber meiner Ansicht nach keinen wirklichen Nachteil des Programms dar, sondern aus technischen Gründen unvermeidlich.
Aber es geht ja auch um das Stimmen des Instruments.
Viele Grüße
Torsten