Stimmlage im Chor

  • Ersteller Singsüchtling
  • Erstellt am
S
Singsüchtling
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.04.24
Registriert
13.11.23
Beiträge
3
Kekse
0
Hallo zusammen,

Ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin Singsüchtling, bin Anfang 20 und hatte eineinhalb Jahre klassischen Gesangsunterricht, habe jedoch vor einem Jahr schwerenherzens aufgehört, weil meine Lehrerin weggezogen ist. Demnächst möchte ich aber unbedingt wieder Unterricht nehmen, sobald ich was bezahlbares gefunden habe (bin Studentin😅).

Kurz nachdem ich angefangen habe zu singen, bin ich in einen Chor gegangen. Meine Lehrerin sagte damals, ich soll im Alt singen. Wir haben zwar nie drüber gesprochen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eigentlich kein Alt bin. Ich komme vom e bis zum d'''. Angenehm zu singen ist jedoch eher c' bis e''.
In letzter Zeit frage ich mich immer öfter, ob ich im Alt eigentlich gut aufgehoben bin. Ich freu mich immer richtig, wenn mal eine etwas höhere Stelle kommt und hasse das rumgegurke unterm c', da komm ich zwar runter, aber alles klingt immer so schwach und matt. Andererseits komme ich auch nicht so locker in die Höhe und unsere Sopräne müssen immer bis zum g''/a'' rauf. Da komme ich zwar in Übungen ohne große Probleme hin, aber im Stück und auf dauer ist das doch bisschen unangenehm.
Was macht man denn in so einem Fall? Im Alt bleiben, bis sich die Höhe gut entwickelt hat (falls sie sich irgendwann mal entwickelt🙈) oder in den Sopran wechseln und hoffen, dass ich mich dadurch schnell an die Höhe gewöhne?
Wie war es bei euch oder euren Schülern?

Oder bin ich vielleicht einfach Mezzosopran und liege blöderweise einfach irgendwie dazwischen?

Ich weiß, ich könnte einfach meinem Chorleiter vorsingen, aber das trau ich mich grad nicht so richtig.🙈

Ist jetzt bisschen lang geworden... Danke fürs Lesen. Ich freue mich auf eure Antworten!

LG Singsüchtling
 
Hi @Singsüchtling und willkommen hier.

Ich antworte Dir einfach mal aus meiner Sicht - bin Bariton. Damit ist das Chor-Problem schon gut beschrieben, denn die Stimmlage gibt es dort nicht. Ich hab mich jahrelang im Tenor rumgetrieben, weil ich einfach die Höhe hatte und es gewohnt war, hoch zu singen. Damit geht man aber immer an die Grenze, wie Du schon selbst schreibst:
Andererseits komme ich auch nicht so locker in die Höhe und unsere Sopräne müssen immer bis zum g''/a'' rauf. Da komme ich zwar in Übungen ohne große Probleme hin, aber im Stück und auf dauer ist das doch bisschen unangenehm.
Ja, ich kam (und komme mit etwas Einsingen) auch noch bis zum hohen A und manchmal auch Bb, aber es klingt angestrengt und je nach Qualität des Chors kann so ein angestrengter Klang das Bild der ganzen Stimme beeinflussen. Wenn Du mal nicht gut drauf bist kann es sogar sein, dass Deine Intonation nicht mehr so sauber ist.

Ich finde Alt ist eine tolle Stimme im Chor. Zwar nicht die Melodie, aber eine abwechslungsreiche Mittelstimme, die den Charakter des Chores trägt, ganz ähnlich wie der Tenor. Wenn also bei Euch im Chor nicht gerade absoluter Mangel an Sopranen herrscht und Du dahin MUSST, fang ruhig im Alt an. Von da auf Sopran zu wechseln ist meist einfacher, weil eben der Sopran häufig die Melodie hat.

Außerdem, solange Deine Stimme noch nicht durch Unterricht wirklich gefestigt ist, läufst Du im Alt wesentlich weniger Gefahr, die Stimme zu überfordern. Wenn's unten mal etwas leiser ist, nicht schlimm, das gleicht sich in der Stimme aus.

Soweit meine Empfehlung als ehemaliger Kirchenchor-Tenor "wider Willen" (naja, ich hab's gern gemacht)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe nur sehr begrenzt Chorerfahrung, da ich aber auch dazwischen liege, habe ich in einem besseren Chor auch schonmal je nach Stück im Bass oder Tenor gesungen - da fühlte ich mich allerdings in einer Stimme zuhause und als Gast in der anderen.
 
Ich habe in jungen Jahren mal in einem Chor zweiten Sopran gesungen. Das war allerdings ein reiner Mädchenchor und ich hatte immer den Verdacht, die Chorleiterin hätte diese Stimme eigens hinzuarrangiert undzwar nicht immer sehr glücklich. Die Melodieführung war gelegentlich irgendwie - unlogisch? (oder kam mir so vor) und viel schwerer zu lernen als der Alt oder der erste Sopran.
Von der geforderten Stimmlage her wäre sie ideal für Dich gewesen.
 
Die Melodieführung war gelegentlich irgendwie - unlogisch?
Die Stimmführung in Mittelstimmen kann gelegentlich "lustig" sein. Ich spiele 2. Tenorsaxophon in der Bigband. Manchmal bekommt man halt die Töne, die "noch übrig" waren :) Bei Kinderchören ist 1. und 2. Sopran und Alt eine durchaus übliche Besetzung. Auch in geistlichen Chören gibt es bei vielen Werken eine 8-stimmige Besetzung (je 2xSATB), aber es ist nicht immer so, dass der "2. irgendwas" tiefer ist als der erste. Oft ja, aber nicht immer. Und nicht jedes Werk ist für 8 Stimmen geschrieben. (Ich vermute, wir reden hier von "klassischem" Chor)
 
Hallo, @Singsüchtling,
Du bist also 20 und irgendwie Mezzo. Ich bin über 70 und irgendwie Bariton.
In Chören (praktisch seit dem Stimmbruch) singe ich immer Bass. Allerdings, wenn sich der Bass in 1. und 2. teilt, singe ich heutzutage immer die tiefere Part; früher war es immer die höhere.

Gesangsunterricht hatte ich erst nachdem ich beim ersten Kirchenchor im Bass angefangen hatte. Meine Gesangslehrerin "diagnostizierte" mich als "Bass-Bariton." Das heißt, ich schaffe die tiefsten Töne der Chorliteratur, klinge aber nicht wie Paul Robeson oder Schalljapin, wenn ich solo singe.
Wenn du in deinen jungen Jahren schon die tieferen Töne der Altstimmer schaffst, kann es gut sein, dass du mit zunehmender Reife "unten'rum" mehr Kraft entwickelst. Ich schätze, aus dir wird mal eher eine gute Altistin als eine gute Sopranistin. Aber was weiß ich schon!
Cheers,
Jed
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
c' bis e'' ist so der typische Renaissance-Sopran/Cantus.

Kann man sehr zuversichtlich planen in einem Quartett, aber im Chor hast du das selbe Schicksal wie ein Bariton der nicht mehrere Stimmlagen gut kann- du wirst halt in der hohen Stimme strapaziert und in der tiefen auch keine passt so richtig.

Vielleicht kannst du ja mit dem Chorleiter vereinbaren ggf. zu wechseln zwischen Sopran und Alt. Es gibt oft Sopranstimmen die man so gut singen kann, und auch solche die man eben nicht gut singen kann.

Ich bin z.B. im Chor notdürftig ein Bass weil ich den Tenor nicht schaffe, aber jedesmal wenn es einen Quintus/ 2. Tenor gibt freue ich mich und singe dann den.

Gerade wenn der Sopran sehr hoch geht und es mehr als 2 Frauenstimmen gibt ist es eigentlich oft nicht schlecht wenn nur die wenigen die es wirklich gut schaffen die Höhen benutzen und die restlichen Sängerinnen halt ausweichen. Das wird halt eher selten praktiziert.

Btw. durchaus so ne Sache... im Chor wird man sich nicht für dich verschieben. Im Quartett schon, da kann man transponieren wie man will und es ist ja absolut lebensfähig eine Kleingruppe zu haben die verschoben zu den Standardstimmumfängen singt- mit tiefem Bass, Bariton, hohem Tenor und Mezzo oder (selten) mit Bariton, hohem Tenor, Mezzo und hohem Sopran.

Grüßle

Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
In letzter Zeit frage ich mich immer öfter, ob ich im Alt eigentlich gut aufgehoben bin. Ich freu mich immer richtig, wenn mal eine etwas höhere Stelle kommt und hasse das rumgegurke unterm c', da komm ich zwar runter, aber alles klingt immer so schwach und matt. Andererseits komme ich auch nicht so locker in die Höhe und unsere Sopräne müssen immer bis zum g''/a'' rauf. Da komme ich zwar in Übungen ohne große Probleme hin, aber im Stück und auf dauer ist das doch bisschen unangenehm.
Was macht man denn in so einem Fall?
Üben? ;-)

Nein jetzt ohne Spass! Meine Gesangslehrer und innen haben alle immer gesagt; wenn Du überhaupt in den Range kommmst, dann sind die Voraussetzungen gegeben. Dann kannst Du mit üben auch problemlos in den Bereichen singen. Quäl dich aber zu nichts. Du sollst Dich beim Singen auch grundsätzlich wohlfühlen in der Tonlage. Und natürlich gibt es Grenzbereiche unten oder oben, die Anspruchsvoll sind - aber dazu trainiert (übt) man ja (hoffentlich auch als Chorsänger).

Was macht man denn in so einem Fall? Im Alt bleiben, bis sich die Höhe gut entwickelt hat (falls sie sich irgendwann mal entwickelt🙈) oder in den Sopran wechseln und hoffen, dass ich mich dadurch schnell an die Höhe gewöhne?
Als Alt singst ja grundsätzlich in einer tieferen Lage, wie willst Du da die Höhen trainieren? Nutz die Chance im Sopran zu singen, es am Anfang als fordernd zu sehen und mit fleissigem Stimmtraining gutes Übungsmaterial für die bei Dir vorhanden Höhen zu haben. :)
 
Gefällt es dir denn grundsätzlich in dem Chor?

Ruhig auch mal mit dem Chorleiter sprechen.

Ich leite zwei Gospelchöre. Als Mann komme ich mit Bruststimme (klingt gepresst) bis zum b.

Ich arrangiere die Chorsätze schon lange nicht mehr sehr hoch.

Viele Frauen singen nämlich gern Sopran, vermuten immer dort die Melodie. Sie gehen aber, wenn zu hoch gesetzt, zu schnell in Kopfstimme, klingen piepsig, wie auch Immer, nichts, was man für Gospelsound braucht.

Will sagen: im Rock / Pop / Gospel sind, wenn man Glück hat, die Einteilungen anders, damit es brustiger klingt.

Übernimmt man die typischen fertigen Arrangements, klingt es oft viel zu quietischig. Leider verstehen viele Laien das unter: Ich kann hoch singen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Oft pack ich die Melodie auch in den Alt oder Tenor.

Vllt schnupperst du noch in einen anderen Chor rein oder sprichst mit dem Chorleiter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank für die vielen Antworten!

Bei uns im Chor herrscht weder Sopran- noch Altmangel, von daher ist es egal, was ich singe. Mir gefällt es auch sehr gut in unserem Chor, sowohl vom Niveau und Repertoire, als auch menschlich, von daher würd ich sehr ungern wechseln.

@DorotheaN Sopran 2 finde ich wirklich ziemlich perfekt, den hab ich auch schon mal gesungen, als wir eine 8-stimmige Aufteilung hatten. Der war vo der Lage eigentlich genau so, wie die Stücke, die ich im Unterricht gesungen habe. Oft singen wir leider aber nur 4-stimmig.

@Neisgei Ich weiß nicht, ob ich Mezzo oder Sopran bin, nur Alt ziemlich sicher nicht. Was du schreibst, sind aber genau meine Bedenken. Am Anfang war es gut, im Alt angefangen zu haben, da wär meine Höhe ein einziges Gequetsche gewesen. Langsam geht es aber immer besser und ich glaube auch, dass es eher fehlende Technik/Übung ist, dass es mir oben schwer fällt. Deshalb hab ich ein bisschen Angst, im Alt auf der Stelle zu treten, weil ich mich einfach wenig um die höhen Töne kümmere, obwohl sie eigentlich da wären. Dennoch ist es zumindest momentan auch nicht Angenehm die ganze Zeit so hoch zu singen und meiner Stimme oder dem Chorklang schaden möchte ich natürlich auch nicht!
 
Ich hab lange Tenor gesungen obwohl ich wohl eher Bariton bin (aber nicht nach klassischer Einteilung).

Nun finde ich es sehr angenehm, im Auto auch mal zu "mmm mmm mmm mmm" von den Crash Test Dummies mitzusingen. Meine Stimme klingt dann auch beim sprechen danach auch sehr volltönend.


So empfehle ich dir, in der Freizeit zB zu Liedern mitzusingen wie zB "Sunny come Home" von Shawn Colvin (gute Übung Übergang Kopfstimme im Refrain zusätzlich). Du wirst hier und da den Alt lieben lernen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab lange Tenor gesungen obwohl ich wohl eher Bariton bin (aber nicht nach klassischer Einteilung).
Und bei mir war es genau umgekehrt: ich habe Bariton Lage gesungen (manchmal Bass sogar, wenn der Chorsatz nicht mehr hergegeben hat) bin aber ein Tenor. Dein Tipp mit dem Mitsingen finde ich sehr gut! :)

Ich kann nur noch so viel dazu sagen; dass in der "falschen" Tonlage zu singen vielleicht "bequem" ist. Aber es _kann _ dann sein, dass eigentlich die Stimme nicht so schön klingt, wie sie klingen könnte. Ich rede da von Erfahrung, von einer Sängerin. Sie singt gerne Alt-Lage. Aber sie kann eigentlich Sopran-Lage singen und das schöne daran ist; wenn sie es tut - genau in dieser Lage klingt (schwingt) ihre Stimme wunderbar. Bei Ihr ist Ihre Eigenwahrnehmung, was sie kann, wo sie schön klingt, wirklich anders, wie die Fremdwahrnehmung von uns, die Sie singen hören. Aber am Ende muss sie sich wohl fühlen, dann stimm schon vieles und wir sind alle zufrieden. Für uns aussenstehende ist es halt ein verschenktes Talent :giggle:
 
Demnächst möchte ich aber unbedingt wieder Unterricht nehmen, sobald ich was bezahlbares gefunden habe (bin Studentin😅).
Ich würde dir auch raten, unbedingt wieder Unterricht zu nehmen! Nur so kann sich deine Stimme weiter entwickeln und du herausfinden, wo du dann letztlich hingehörst. Und nimm nicht einfach den billigsten Unterricht, sondern geht zu einer/einem GL der dich stimmlich auch wirklich weiterbringen kann. Lieber etwas weniger häufiger Unterricht, aber dafür guten und jemand der dir Hilfestellung für die Zeit zwischen den Unterrichtseinheiten gibt, wie du selber weiter arbeiten kannst.
Kurz nachdem ich angefangen habe zu singen, bin ich in einen Chor gegangen.
Chöre finde ich in einer ersten Stimmausbildungsphase immer recht schwierig. Solange die Technik noch nicht eingermassen sicher sitzt, ist die Gefahr relativ gross, dass man in alte Verhaltensmuster/Fehler zurückfällt. Bei dir kommt noch dazu, dass sich dein Fach noch nicht richtig herauskristallisiert hat. Das ist nichts ungewöhnliches, auch Leute die schon sehr viel länger in der Gesangsausbildung sind als du, mitunter auch Profis, wissen noch nicht definitiv, wo sie einmal hingehören werden. Man darf hier nicht zu ungeduldig sein und muss der Stimme Raum und Zeit lassen. Ein Chor mit nur 4 Registern ist in einem solchen Fall dann aber halt doppelt ungünstig für den "Stimmlehrling"! Ich würde mir an deiner Stelle ein Chor suchen wo immer/oft mit 3-4 Frauenregistern gesungen wird, dann kannst du S2 oder A1 singen. Und wenn es das bei dir nicht gibt, würde ich an deiner Stelle vorerst wohl auf den Chor verzichten, so schwer das einem auch fallen mag. Man muss Prioritäten setzen: die Stimme seriös ausbilden oder einfach etwas Spass haben (mit Chor singen). Beides zusammen ist in gewissen Phasen der Stimmausbildung ev nicht möglich!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mir hat die Stimmbildung im Chor mehr gebracht als jeder Gesangsunterricht.

Nach dem Chor sagte ich regelmäßig: jetzt bin ich eingesungen.
 
Chöre finde ich in einer ersten Stimmausbildungsphase immer recht schwierig. Solange die Technik noch nicht eingermassen sicher sitzt, ist die Gefahr relativ gross, dass man in alte Verhaltensmuster/Fehler zurückfällt.
Ich kann dem ganzen Beitrag nur zustimmen, aber gerade diesen Satz, den würde ich unterstreichen. So ging es mir: Da hab ich in meinem Register den Peter neben mir singen, der ist mit so einem lauten Organ gesegnet, dass ich mich eigentlich gar nicht höre :LOL: Dann fange ich eben auch an laut zu singen, zu pressen, achte nicht auf den Atem :oops:

@stuckl dann habt Ihr die Stimmbildung aber auch explizit während der Probe gemacht? Das ist natürlich toll. Macht ja dann aber nicht jeder Chor so, aus meiner Erfahrung. Je nach Chor ist die Erwartung, dass die Stimmbildung "privat" ist und vorausgesetzt wird für die Chorprobe (wie auch das üben der Stücke).
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss wohl auch unterscheiden

Rock Pop Jazz Gospel vs Klassik / Kirchenchor

Stimmbildung bzw Warm up / einsingen kenne ich aus dem GospelChor und dem Unichor, der geistliche, klassische Werke gesungen hat, aber auch Africa von Toto und Titel von Eric Whitacre. ( TU Chor Braunschweig.)

Geht ja auch um chorisches Klangbild. Ich singe mit chorischem Klang im Chor, nicht mit Solistenstimme.

Beim Unichor kam immer extra ab und zu ein Stimmbildner, einsingen / warm up machte der Chorleiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mir hat die Stimmbildung im Chor mehr gebracht als jeder Gesangsunterricht.
Dann hattest du aber kein Glück mit deinen Lehrern!
Und diese Diskussion hatte wir bereits gefühlte 100'000 Mal! :)
Und ich sage immer noch das gleiche: kommt drauf an, wohin du mit deiner Stimme willst, oder zumindest welche Entwicklung du dir für die Stimme offen halten willst!
Beim korrekten Singen im Sinne der klassischen Technik ist es nötig, dass gewisse körperlich Abläufe richtig funktionieren. So müssen zB. gewisse Muskeln intensiv arbeiten, andere vollkommen entspannt sein. Dieses Zusammenspiel resp. die richtige Balance zu erlernen erfordert viel Training unter der Anleitung eines guten Lehrers. Auch die grössten Talente und Weltstars im klassischen Gesang mussten durch diese Schule. Das im Rahmen einer chorischen Stimmbildung, auch wenn diese innerhalb ihrer Möglichkeiten gut ist, wirklich richtig zu erlernen ist nicht möglich! Denn wenn es möglich wäre, würden alle Chöre die Stimmbildung haben tönen wie Profi-Chöre, aber das tun sie bekanntlich nicht!

Vergleich: wer lernt wohl schneller gut Tennis spielen, derjenige der Unterricht nimmt und dazwischen konzentriert und gezielt das in der Stunde Vermittelte trainiert oder derjenige der für sich alleine versucht Bälle irgendwie zu treffen und übers Netz zu hauen und dabei nur den einen oder anderen Tipp mitnimmt, von jemandem der bereits etwas Ahnung vom Tennisspielen hat?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ja, bei Klassik gelten offenbar diese Maßstäbe, ergibt Sinn.
 
Ich vermute, dass dein Gefühl richtig sein könnte. Da du noch nicht so lange Unterricht hattest, kann sich jedoch stimmlich noch eine Menge, nach unten und oben tun.
Ich habe auch mal 2 Jahre in einem Kirchenchor gesungen. Dort bin ich stimmlich gar nicht weiter gekommen, eben weil die Lehrerin nicht hören konnte, was ich einzeln richtig oder falsch gemacht hätte. Ich bin Mezzosopran und komme vom großen A bis zum e3 (oder in englisch von a2 bis e6). Demnach hätte ich im Sopran singen können, aber es strengt mich meist ab a'' an, einfach weil ich eher eine schwerere, dunkle Stimme habe und darüber das Pfeiffregister einsetze. In der Opernliteratur das ein oder andere hohe C schmettern ist super, aber in der Kirchenliteratur mehrfach auf einem a'' leicht und eher moderat daher singen ist schon schweriger, für einen Mezzo.
Es geht dabei aber auch nicht um den Tonumfang, sondern eher darum in welcher Lage man locker und kraftvoll singen kann und welche Farbe die Stimme hat. Danach wird entschieden in welches Stimmfach man eingeordnet werden kann. Daher würde ich auf jeden Fall erst mal im Chor das singen, was leichter fällt, um nicht dauerhaft mit Druck oder Spannung im Kehlkopf zu singen, was die Stimme schädigen kann und regelmäßig Einzelunterricht nehmen, um eine gesunde Technik zu lernen. Ich coache stimmlich regelmäßig junge Erwachsene in einem Jugendzentrum, da habe ich über die Jahre ganz gute Ohren bekommen, da wäre interessant dich mal hören zu dürfen, da könnte ich vielleicht eine gewisse Voreinschätzung geben. :)
 
Ich weiß, ich könnte einfach meinem Chorleiter vorsingen, aber das trau ich mich grad nicht so richtig.🙈
Hallo @ Singsüchtling, Ich fände es schon ganz sinnvoll, wenn Du einmal Deinem Chorleiter vorsingen würdest.
Der (aktuelle) Stimmumfang ist nicht unbedingt das einzige Kriterium dafür, in welcher Stimmlage Du singen solltest, es kommt auch auf den Klang Deiner Stimme an.
Dein Chorleiter wäre übrigens sicher begeistert, wenn Du tatsächlich eine echte Altstimme hättest, die sind nämlich eher selten, die meisten Frauen singen Sopran.

Auch das Thema Gesangsunterricht würde ich einmal mit dem Chorleiter besprechen. Und vorallem genau überlegen, wo Deine gesanglichen Ziele liegen.
Unter Anleitung eines wirklich kompetenten Gesangslehrers kann sich Deine Stimme nämlich innerhalb relativ kurzer Zeit stark verändern, eventuell sogar so stark, dass Du in einem "normalen" Chor nicht mehr, oder nur noch unter starker Beschränkung singen kannst, weil Dein Stimmklang nicht in den Gesamtklang passt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben