Stimmschoner fürs Studio gesucht/ hptsl. Gutturaler Gesang

[Viper-Narr]

Halli Hallo liebe Engelsstimmchen,

wir hitten morgen das Studio (zum ersten mal, und sind daher entsprechend aufgeregt).
Wollte mal stellvertretend für unseren Sänger nach Tipps und Tricks fragen, wie man die Stimme bei Laune halten kann. 80% der Mucke sind gutturaler Gesang (feuchter Fry) und der Rest Cleangesang.

Hat jemand vielleicht ein paar Erfahrungsberichte, was der Stimme im Studio hilft? z.B. sowas wie stilles Wasser, Milch mit Honig, Kamilletee etc.?

Freue mich auf Antworten und danke schonmal im Vorraus

Bestes,

Magnus

 

[Bell]

Was am besten hilft, ist Ruhe bewahren.
Und das ist ja meist am schwierigsten
Der eine schwört auf irgendwelche Tees, der andere auf Fisherman´s Friends, der dritte wiederum auf ein Bier vor der Aufnahmesession.... und alles, was hilft, die Nerven nicht wegzuschmeißen (sei es real oder eingebildet), ist auch ok.
Auf jeden Fall hilfreich wäre es für Euren Sänger, wenn er sich vorher stimmlich ein bißchen aufwärmt - ich weiß aber nicht, ob Einsingen ein Begriff für ihn ist. Also z.B. mit ein paar Atemübungen, lip rolls (Lippenvibrato), ein paarmal Summen auf m und ng, ein paar Quint- und Oktavintervalle.
Wenn er das aber noch nie gemacht hat, kann er es auch gleich lassen, denn es wird nur für Verwirrung sorgen. Und das kann man im Studio, wo einem die Zeit immer davonrennt, wirklich nicht gebrauchen.
Ansonsten spuckt die SuFu siche reiniges zum Thema Einsingen aus.

 

[Vali]

Da kann ich dem nur zustimmen! Ganz ruhig bleiben. Wenn ihr die ersten Tage die Instrumente aufnimmt, dann nimmt den Sänger mit, dass er sich mit dem Studio schon mal vertraut macht, die Räume und den Toni und seine Art kennenlernt. Das hilft ungemein, wenn man am Gesangsaufnahmetag nicht erst mal mit einer fremden Umgebung und einem fremden Menschen klarkommen muss.
Aufwärmen und Einsingen kann ich auch nur dringend empfehlen. Ich bin eigentlich keine, die sich gerne vorher einsingt, aber ich habe deutlich gemerkt, dass ich von einem Song viel weniger frustrierende Takes machen musste, wenn ich mich an dem Tag eingesungen hatte. Da konnte man häufig gleich den ersten Take nehmen. An den Tagen an denen ich mich nicht eingesungen hatte, waren die ersten beiden Takes immer zum Wegwerfen. Und mit jedem Take den man wiederholen muss, steigt der Frust. Also gut vorbereiten, spart Zeit, Geld und Nerven.
Damit die Stimme eine Erholungspause machen konnte, hatte ich das mit meiner Band so gemacht, dass ich mit dem Gitarristen abgewechselt habe. Also Gesang zu Song1, Pause während Gitarrist zu Song1 Soli und Einwürfe einspielt, Gesang zu Song2 und Pause für Gitarrist, Gitarrensoli zu Song2 und Pause für mich, usw. Und wenn der Toni sagt oder ihr merkt, dass die Konzentation nachlässt und/oder die Stimme ermüdet, dann wirklich für den Tag Schluss machen und nichts erzwingen. Sonst kommt nur Murks raus.
Achja, und leicht zu singende Songs und Stellen zuerst aufnehmen. Dann sind die Sachen, die leicht von der Zunge gehen schon mal im Kasten für den Fall das man bei schwierigen Stellen/Songs abbrechen muss, weil man sich so festgesungen hat. Also in eurem Fall wahrscheinlich erst mal besser die Cleanparts aufnehmen.
Ansonsten hilft alles was hilft auch wenns nur der Glaube daran ist. Beruhigt zumindest das Gewissen.

 

[Don Onkelai]

Lasst euren Sänger nicht gegen den Mix anschreien! Er sollte sich sehr gut hören. Daher ist auf den Kopfhörermix, den der Sänger bekommt besonders zu achten. Lieber hier ein bisschen Zeit nehmen. Das ist nicht das gleiche wie bei den den Instrumenten. Alle die nix zu tun haben aus dem Studio schmeißen...

 

[Vali]

Alle die nix zu tun haben aus dem Studio schmeißen...

Kommt drauf an, wer diese Leute sind und wie der Sänger sich am wohlsten fühlt. Ich fand es jedenfalls beruhigend, dass die Bandmitglieder, mit denen ich mich am meisten versteh, da waren, auch wenn sie wahrscheinlich nur Däumchen gedreht haben. Naja, sie haben eher durchs Fenster andauernd gewunken, gezwinkert, Daumen hoch gehalten. Als seelische Unterstützung sozusagen. Dann ist man auch gleich lockerer.

Ein seriöser Toni der daran interessiert ist, dass kein Schrott sein Studio verlässt und auch noch den Namen seines Studios auf den Schrott druckt, wird sehr darauf achten, dass die Musiker optimale Bedingungen bekommen, dass sie ihr bestes geben. Dazu gehört auch dem Sänger einen vernünftiges Monitoring über den Kopfhörer zu geben.

 

[Viper-Narr]

besten Dank für eure Tipps! Hat super geholfen und wir sind mega zufrieden mit den Vocal-Takes