Suche Westerngitarre bis 800,- EUR

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Kevinho
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Hallo Leute,

wie der Titel des Beitrages schon vermuten lässt, bin ich auf der Suche nach einer neuen Westerngitarre.
Ich besitze bereits eine sehr günstige Yamaha Western (Ich meine, es ist die Yamaha F310P) und einen Takamine 12-Saiter.

Da mir die Yamaha absolut nicht mehr reicht und klanglich einfach mit bereits angespielten Gitarren nicht mithalten kann, muss nun eine neue her! :)



Hier erstmal der Fragebogen:


(1) Wie hoch ist das (eingeplante) Budget? Wo liegt die finanzielle Grenze, die auf keinen Fall überschritten werden soll?

- Maximal 800,- Euro. Wenn es richtig gute Gründe gibt, würde ich evtl. noch'n 100er raufpacken, aber ungern.



(2) Soll es eine Westerngitarre, Klassische Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/western...schiede-zwischen-konzert-westerngitarren.html )

- Ich möchte eine Westerngitarre (6-String)



(3) Welche Arten des Kaufs kommen in Frage? Neukauf, Gebrauchtkauf? Internet- oder Ladenkauf? In letzterem Falle: Möchtest du eine Empfehlung für ein Fachgeschäft? Wenn ja, welche Gegend?

- Es soll eine neue Gitarre sein. Gebrauchtkauf kommt für mich nicht in Frage. Ich würde gern im Laden kaufen (ein Tip für ein Fachgeschäft in Hamburg wäre daher klasse), notfalls würde ich allerdings auch im Internet bestellen.



(4) Wo setzt du das Instrument primär ein (Zu Hause, Bühne, Studio?) und wie groß ist deine Erfahrung mit akustischen Gitarren?

- Primär spiele ich zu Hause bzw. unterwegs. Ich möchte aber anfangen, im Homestudio aufzunehmen, daher ist mir ein Tonabnehmer wichtig.
- Ich spiele seit 6 Jahren Gitarre, allerdings sehr unregelmäßig. Deshalb würde ich mich nach wie vor als Anfänger mit gewissen fortgeschrittenen Erfahrungen bezeichnen. Man könnte sagen, für den privaten Gebrauch reicht es. :)



(5) Suchst du eine Gitarre für einen bestimmten Stil?

- Ich spiele viele ruhigere Songs in Richtung Jack Johnson, Jason Mraz, ... . Strumming als Begleitung ist der überwiegende Teil, picking ist aber auch dabei.



(6) Welche Korpustypen / Korpusgrößen kommen für dich in Frage? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/western...m-pickups-bei-akustikgitarren.html#post651036 )

- Ich möchte gern eine Dreadnought.



(7) Welche Sattelbreite würdest du bevorzugen? Gibt es Vorlieben zu Halsdicke oder -form?

- Ein dünner Sattel so um und bei 42,5mm - 44mm wäre klasse. Damit komme ich mit meinen kleinen Händen am besten klar.



(8) Welche Features sind dir besonders wichtig?

[x] Massive Decke
[x] Massiver Boden und Zargen - Ich weiß nicht, ob sich massives Holz unbedingt lohnt, da mir die Erfahrungen hierzu fehlen. Sofern sich das Massivholz bedeutend auf den Klang auswirkt, möchte ich es natürlich gern haben.

[x] Cutaway - Wäre klasse, auch wenn ich bisher selten bis gar nicht in den oberen Regionen spiele. Kann ja noch kommen. ;-)

[x] Tonabnehmer



(9) Hast du Wünsche bezüglich der Holzsorten?

Decke: -
Boden & Zargen: -



(10) Weitere Wünsche wie Optik, klangliche Eigenschaften (mit Vergleich?) oder sonstiges:

- Ich bin da relativ offen für alles. Werde mir die hoffentlich zahlreichen Anregungen aus dem Forum dann genauer ansehen und wenn möglich auch anspielen.


Vielen Dank schon einmal im Voraus! :)
 
Eigenschaft
 
Also fürs Homerecording brauchst du definitiv keinen Tonabnehmer. Im Homestudio solltest du mit Mikro aufnehmen, das ist zehnmal besser und auch üblich so. Das soll dich daran natürlich nicht hindern, trotzdem einen Pickup zu wünschen, aber ratsam st er nur, wenn du die Gitarre auch auf der Bühne spielen möchtest.

Wenn du in Hamburg bist dann ist doch Justmusic eine tolle Adresse für dich. Die haben eine wirklich hübsche Auswahl. Also einfach hinfahren und alles anspielen was dir in die Hände kommt. Mit 800 oder notfall 900 wirst du da auf jeden Fall fündig.

Massiver Boden und Zargen - nun ja, da scheiden sich die Geister. Der eine sagt es geht garnichts ohne, der andere sagt die Gitarre kann auch mit einem rücken aus Tupperware gut klingen. Selbst bei massiven Decken ist man sich noch leicht uneinig. Ein Bekannter von mir spielt z.B. eine Martin bei der sogar die DEcke aus HPL besteht. Klingen tut sie wahnsinnig gut, nur nicht so laut wie meine Martin, die eine massive Decke hat. Und meine andere Gitarre ist vollmassiv, klingt aber auch nicht besser oder schlechter, nur anders halt.

Ich würde einfach nach der Gitarre suchen in die du dich verlieben kannst und die du nicht mehr weglegen willst. Da könnte in diesem Preissegment fast alles dabei sein. Guild, Cort, Lakewood, Takamine, durchaus auch Taylor und Martin - eben die günstigeren Modelle.

Für deine Zwecke brauchst du kein gesondertes Modell. Strumming und Picking sollten die Gitarren prinzipiell können :)
 
bei Martin sollte man im günstigen Segment einige zur Auswahl haben - da gibt's signifikante Abweichungen
(das mit den modernen Werkstoffen haben sie tatsächlich gut im Griff)
aber wenn eine davon 'kickt', dann hat's einen richtig ... :D

cheers, Tom
 
Sehe ich ähnlich. Cut und Pickup sind für den Einsatzfall nicht wichtig.
Was wichtig ist, ist die richtige Gitarre zu wählen. Wenn man zu Hause aufnimmt, dann kann es sein, daß man sich buchstäblich in eine Ecke spielt. Ich habe eine wundervolle Martin D35 und eine ziemlich gute Martin D40. Beide nehme ich aber so gut wie nie zum recording. Warum? Die recht komplexen Klänge der Martins, die "so gespielt" wunderbar klingen, brauchen einen grosen Aufwand an akkuratwer Mikrofonierung bei der Aufnahme. Die erheblich weniger komplexe Yamaha und sogar die Xaviere lassen sich sehr viel einfacher aufnehmen.
Boden und Zargen sind bei den meisten Westerngitarren nur dazu da, die ganze Kiste zusammenzuhalten. Daher sind die Einflüsse von Vollmassiv vs. Sperrholz hier wirklich vernachlässigbar. Anders natürlich bei Ovations, da gibt es einen gerichteten Projektionseffekt....

Also: Vieles anspielen gehen und gern auch eine Teststellung vereinbaren. Soll heissen mal zwei/drei Gitarren ins (Home) AStudio mitnehmen und gegeneinander Recorden. Oft ist man erstaunt, daß die Gitarre, die "fürs nackte Ohr" nicht ganz so prall klingt bei der Aufnahme besser kommt als die superkomplexe Gitarre mit dem Luxusklang.

Marken zum anspielen: Yamaha (FG-Serie, LX Serie), Guild, L'Arrivee, Blueridge, Sigma.... eigentlich alles.
 
Vielen Dank für eure Antworten! :)

Kann mir denn jemand noch einen Tip bzgl. Mikro geben?
Habe hier nur so'n Billigteil rumliegen, das klingt als wenn man in 'ne Coladose schifft... :-S
 
Für mikros etc. würde ich an deiner stelle mal bei den recordlern nachsehen/nachfragen. Die haben da den durchblick.

Gruss, Ben
 
Genau. Ein paerchen Rode Kleinmemban, das passt
 
Natürlich zuerst die Frage: Inwiefern brauchst Du einen Tonabnehmer zum Aufnehmen?

:nix:

Mal ein Frage wg. Mikro vs. Pickup:

Wie macht ihr das eigentlich, wenn ihr, also das ist mein hauptsächlicher Einsatz für Aufnahmen mit der Akustik, wenn ihr zu Jamtracks oder Playalongs spielt?
Mit der Stromgitarre ist es problemlos, Monitore angeworfen und auf 9/10 den Track und auf 1 dazugespielt. Mit der Akustik und dem Mikro ist mir das mühsam weil ich Kopfhörer nehmen muß, was ich äußerst lästig finde.
 
Nun, aber Kopfhörer sind ja im Homerecording nichts ungewöhnliches. Also ich mach das auch alles über Kopfhörer. Aber das mach ich mit E-Gitarre auch. Denn da nehm ich auch per Mikro den Amp ab und will nicht noch Reste vom BAcking Track mit draufhaben.

Es ist natürlich nicht das angenehmste, aber im Recording würd ich das mal als unumgänglich bezeichnen. Ist auch nicht mehr so schlimm wenn man sich dran gewöhnt hat. Ich finde dass der Pickup bei der Aufnahme nicht wirklich eine vernünftige Alternative zum Kopfhörer ist. Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden. Gesetzestexte liegen mir jedenfalls nicht vor ;)
 
Genau. Ein paerchen Rode Kleinmemban, das passt
Sind zum derzeitigen Preis bei T 158€. Dann ist die Frage, ob der TE ein Interface hat, das fürs Homerecording gut genug ist. Wenn nicht, bleibt von den 800 nur so viel - bzw. so wenig -, dass die Gitarre kaum besser klingen wird als seine jetzige.
Guild, Cort, Lakewood, Takamine, durchaus auch Taylor und Martin - eben die günstigeren Modelle.
Na, an eine Lakewood ist in dem Preissegment nicht zu denken - auch nicht an ein günstiges Modell. Ein paar noch nicht genannte Hersteller, die aber m.E. das Anspielen wert sind, finden sich in der Karolinenstraße bei Schalloch.
Und guck mal, ob sich in der Preisklasse was findet, das in den höheren Lagen klingt (und nicht nur ein Geräusch erzeugt). Evtl. hat sich dann die Notwendigkeit eines Cutaways relativiert.
 
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:nix:

Mal ein Frage wg. Mikro vs. Pickup:

Wie macht ihr das eigentlich, wenn ihr, also das ist mein hauptsächlicher Einsatz für Aufnahmen mit der Akustik, wenn ihr zu Jamtracks oder Playalongs spielt?
Mit der Stromgitarre ist es problemlos, Monitore angeworfen und auf 9/10 den Track und auf 1 dazugespielt. Mit der Akustik und dem Mikro ist mir das mühsam weil ich Kopfhörer nehmen muß, was ich äußerst lästig finde.

Also Du meinst in Wahrheit, Akustikgitarre zu einem Jamtrack aufnehmen.
Weil spielen kannst Du ja problemlos, wenn Du den Track aus dem Monitor hörst.

Also wenn ich mit Mikro aufnehme, geht das in angemessener Lautstärke eigentlcih nur mit Kopfhörern, wie MrPolli schon schrieb.
Zum Mixen allerdings würde ich Monitore nehmen. Wenn man das mit Kopfhörern macht - was natürlich geht - überlebt man manchmal so sein Überraschungen, wie das aus den Boxen klingt, wenn es fertig ist. Aber das wideder ein anderes Thema..... .

Hier geht es ja um eine Gitarre. Ich würde zu den genannten noch die Godin - Familie dazunehmen. Und als Tipp: direkt gegenüber von JustMusic in HH ist "Schalloch". Die haben exzellente Beratung und Gitarren - und es ist da in der Regel nicht so laut wie im Bunker.....
 
Also Du meinst in Wahrheit, Akustikgitarre zu einem Jamtrack aufnehmen.
Sorry, meinte natürlich Aufnahmen machen. Nur zum dazuschrammeln bräuchte es ja kein Mikro.

Zusammenmixen findet eh' nur über die Monitore statt, ich finde nur die Kopfhörer etwas behindernd. Muß ich mich wahrscheinlich daran gewöhnen.
 
Ich habe mir nun 2-3 Gitarren herausgesucht und angespielt.
Hierzu habe ich allerdings noch eine blöde Frage:

Ich habe gerade im Netz nochmal nach einer Gitarre geguckt:

http://www.musikhaus-sieber.de/seagull-s6-the-original-q-1.htm


Nun steht da, dass die eine Sattelbreite von 46mm hat.
Ich habe also zum Vergleich mal meine Takamine EG523SC-12 gesucht und gelesen, dass die eine Breite von 48mm haben soll.
Beim Nachmessen mit dem Lineal komme ich allerdings auf eine andere Breite.

Bin ich zu doof, um von links nach rechts den Sattel zu messen?! ó_Ò

Hat jemand vielleicht noch bestimmte Gitarren-Tips mit dünnerem Sattel?
Mir ist meine Takamine mit angegebenen 48mm fast schon etwas zu breit.

Vielen Dank! :great:
 
eine Sattelbreite im Bereich von 2mm lässt sich nur schwer vergleichen, wenn du das Profil und die Dicke des Halses nicht kennst... ist ein allgemeines Problem :gruebel:

cheers, Tom
 
Auf den 48mm der Taka sollen ja wohl auch 12 Saiten Platz zum Schwingen haben - oder? Sechssaitige Steelstrings mit mehr als 46mm sind ziemlich selten. Die meisten Leute nehmen fürs Spiel mit Plektrum nicht mehr als 44, fürs Fingerstyle o.Ä. eher etwas mehr, aber nicht mehr als 46. Aber das sind nur Faustregeln, die "Anatomie" sowohl von Mensch als auch von Instrument (siehe Telefunky) ist wichtiger als die bloße Angabe der Sattelbreite.

Trotzdem noch das: Die S6 gibt's m.W. auch als "Slim"-Version mit 44mm.
 
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Kann das von cork mit der Meinung, daß Boden und Zargen nicht maßgeblich sind, so nicht stehen lassen. Habe das schon an anderer Stelle geschrieben (und das nachfolgende auch ;)) : Hatte im Januar eine Martin D-35 (ostindisches Palisander) und eine D-35 MP (Madagaskar Palisander) angespielt und die MP klang wirklich erheblich besser als die Standard.
Das hat mich wirklich geplättet wie gravierend das war :)
Ist aber ein anderes Preissegment ;)
Habe dieser Tage eine Sigma (Martin Nachbau) gesehen - SDR-28 HM - die mich wirklich interessieren würde, weil sie vollmassiv ist und eben
auch dieses Mad. Palisander (was lt. Auskunft des Verkäufers dem früher verwendeten, aber schon eine Weile verbotenem, brasilianischem Palisander am nächsten kommt) hat und mit knapp 900,- € preislich wesentlich erfreulicher ist als eine D-35 MP :D
Und habe auch schon 2 andere aus der 28-er Reihe angespielt und fand sie schon recht gut.
Achja, finde auch, daß sich Aufnahmen mit Mikro besser machen als mit TA.
Aber das läppert sich eben... 2 Kleinmembran für die Gitarre, ein Großmembran für Gesang...., bessere Kabel, Interface mit mind. 2 (besser 4) Eingängen..... Software (Audiacity o.ä. ist auf Dauer nicht wirklich befriedigend, also z.Bsp. Cubase zum. als Basisvers., gibt es aber bei manchen Interfaces dazu.
Habe das schon durch, weil mein Töchterlein die entsprechenden Ambitionen hat :D
Aber das Wichtigste ist erstmal eine ordentliche Gitarre die zu dir paßt, das andere kann dann nach und nach kommen (und Weihnachten
ist auch nicht mehr fern ;) :D)
 
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Naja, ich wäre eher vorsichtig, aufgrund der Erfahrung eines Vergleiches zweier Gitarren eine Tatsache in Abrede zu stellen, die eigentlich zur "allgemeinen Lehre" gehört.

Es hat auch niemand behauptet, dass Boden und Zargen überhaupt keinen Einfluss haben. Wobei der Boden sogar noch deutlich mehr hat als die Zarge.
Allgemeine Lehrmeinung ist, dass das Einflussverhältnis etwa 85 % Decke und 15 % Zarge und Boden ist. Aber da liest man auch unterschiedliches.

Und wieder muss ich auf K.Yairi hinweisen, die sogar noch weiter geht und davon ausgeht, dass - wie Corkonian schrieb - Boden und Zarge der Decke nur die Stabilität geben, dass die Decke frei schwingen kann. Weswegen es bis auf sehr wenige Ausnahmen ausschließlich K.Yairis mit laminierten Böden und Zargen gibt.
Allerdings werden diese dann in einem Verfahren hergestellt, dass mindestens genauso aufwändig ist wie ein Vollmassivbau!

Ich würde vorschlagen, der TE probiert ein bißchen 'rum und entscheidet sich dann nach eigenem Gusto. Vorschläge zu Hauf hat er ja.
 
Ohje...
OK, das ist für diesen Thread semi-OT, aber man kann das ja vielleicht bei Bedarf herauslösen und woanders hin packen.

Erstmal muß ich sagen, daß unser Gehör und vor allem unser Gehörgedächtnis ziemlich mies sind. Damit der ganze audiovisuelle und taktile Wust an Daten, der 24/7 auf uns einströmt auch nur ansatzweise von unserem relativ langsamen Computer im Kopf verarbeitet werden kann, wird jede Menge MP3-Kompression und JPEG/MPEG-Kompression betrieben. Zusätzlich werden die zu speichernden Daten sozusagen noch kräftig bitratendeduziert. Wir hören also 320 kB MP3, speichern aber nur 64 kB. Und je länger das "liegt" umso mehr wird es komprimiert. Der Speicherplatz da oben ist ja auch nicht unendlich. Allerdings wird das, was wir häufiger bewusst hören dann auch in einer besseren Qualität gespeichert. Sozusagen eine dynamische Bandbeitenverwaltung.

Dementsprechend sind selbst indirekte a/b-Vergleiche sehr, sehr mit Vorsicht zu geniessen. Wenn ich Gitarre A im Laden A und Gitarre B im Laden B in der Nachbarstadt höre, dann kann ich das schon mal ganz, ganz schwer vergleichen. Klar glaube ich subjektiv was anderes, aber objektiv ... objektiv ist das was andreas.

Zweitens ist das mit der Gitarre so ein Ding. Gitarren klingen halt wie Gitarren. Dementsprechend sind die Unterschiede erstmal relativ marginal. Fragt doch mal die "Laien" um euch herum, welche eurer Gitarren besser klingt. Ihr werdet euch wundern. Mein Herzblatt mag meine Ovations lieber als meine Binh... oder die Martins.
Drittens sind die klangformenden Komponenten einer Gitarre sehr vielfältig und Saiten und der Spieler haben mehr Einfluß auf den Klang als der Rest. Vergleiche sollten also immer mit möglicht identischen - am besten ganz, ganz neuen, frisch aufgezogenen Saiten gemacht werden. Gitarre A mit EXP16 gegen Gitzarre B mit EXP15 kann nicht funktionieren.
Viertens gibt es keine zwei gleichen Gitarren. Dafür ist der Werkstoff Holz zu variabel.

Ausgehend von diesen - wissenschaftlich nachgewiesenen - Prämissen können wir jetzt weiter extrapolieren.

Ein Gitarenhersteller wird sicherlich einen höheren Materialeinsatz bei einer Gitarre durch andere Massnahmen "abrunden". Wenn also teil- und vollmassive Gitarren im Angebot sind, ist davon auszugehen, dass der Hersteller bei den vollmassiven Modellen aller Wahrscheinlichkeit nach sorgfältiger konstruiert, sorgfältiger produziert und dass die QC bei diesen teureren Modellen rigider ist, als bei der "Masse".

In aller Regel wird bei der Konstruktion dann mit anderen Leistenmaterialien und anderen Leistenprofilen gearbeitet, ohne daß das im Verkaufsprospekt unbedingt fett hervorgehoben wird - aber auf den Klang hat das doch schon große Auswirkungen.

Wie stark sich die einzelnen Komponenten auf den Klang auswirken, kan man sehr schön an zwei Beispielen festmachen.

Das erste Beispiel ist eine Ovation. Oder besser: mehrere Ovations. Hier ist der ganze Rest - Korpus, Hals ... bedingt durch den Produktionsprozess sehr, sehr konstant. Unterschiede kommen also nur von der Decke - respektive der Deckenkonstruktion, den Saiten und dem Spieler.

Das zweite Beispiel wird etwas unangenehmer. Weil die ganze Schwingungsmagie einer "vollmassiven" Gitarre ist meist was für den, sorry, für den Anus.
Denn solange der Gitarrist über die Gitarre gebeugt mit seiner Wampe den Boden bedämpft, solange der Gitarrist die Gitarre am Gurt baumeld vor dem Bauch hängend den Boden bedämpft - solange ist das vollkommen egal, ob der Boden und die Zargen aus Plexi, Holz oder Pappmaché sind. Denn dann schwingt genau gar nix mehr. Dann wird nur gedämpft, dann hört man nur den Spieler, die Saiten und die Decke - in der Reihenfolge.

Wer also wirklich zwei Gitarren vergleichen möchte, wird mehr die Saiten und die Decke vergleichen - und auch nur dann, wenn man analytisch aufnimmt und dann die Aufnahmen vergleicht, im direkten a/b mit sehr kurzen Klangschnipseln, als alles andere. Wer also zwei mal "Blackbird" spielt, bei dem hat die zweite Amsel die erste sozusagen schon erdrosselt. Oder ertaubt.

Wer klassisch sitzt, die Gitarre nur am Hals und an den Zargen berührt und Decke und Boden frei schwingen lassen kann, nur und ausschliesslich der wird überhaupt einen Vorteil von den vermeintlich besseren Materialien haben. Wer auf dem Sofa sitzt und die Gitare gegen die Wampe presst -- sorry.

Das soll jetzt mitnichten ein Plädoyer gegen vollmassive Gitarren sein. Es ist ein Plädoyer für bessere Gitarren, für besser konstruierte, besser gefertigte Gitarren. Es ist ein Plädoyer für mehr Verständnis für das Instrument an und für sich und für weniger Prospekte lesen. Es ist ein Plädoyer für die eigene Reflektion.

Und wer es immer noch nicht glaubt,der google doch mal nach der Taylor Pallet Wood....
 
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