sul D - Fragen eines Nicht-Streichers

lil
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Hallo liebe Streicher!

Vorweg: wenn die Moderation diesen Thread in der Plauderecke (oder sonstwo) besser aufgehoben sieht, dann bitte verschieben. Danke.

Ich bin gerade dabei, ein Stück für Violine (Kreislers "Liebesleid") fürs Akkordeon zu adaptieren. D.h., eigentlich muss nichts angepasst werden, ich kann die Noten spielen, wie sie auf dem Blatt stehen. Jetzt gibt es aber immer wieder die Anweisung "sul D" bzw. "sul A". Theoretisch weiß ich, es ist die Anweisung, diese Passage auf der D- bzw. der A-Saite zu spielen.
Praktisch nehme ich an, dass das nicht hingeschrieben wurde, um den Spieler zu ärgern, sondern mit einem Hintergedanken. Und diesen Hintergedanken würde ich gerne wissen, um evtl. auf der Taste meine Spielweise anzupassen. Deshalb: welcher Effekt wird dadurch erzielt? An einer Stelle steht das d'' direkt hintereinander, einmal "sul D" und dann "sul A".
Und die zweite Frage dazu: wie weit gilt so ein "sul D"? Bis zur nächsten "sul irgendwas"-Anweisung? Bis zum Ende der aktuellen Phrase? Falls ersteres, weshalb folgt dann (in meinen Noten) auf ein "sul D" vier Takte später nochmal ein solches?

Bitte erleuchtet eine Unwissende!

Danke,
INge
 
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Hallo INge,

willkommen hier bei uns :)
Ich bin gerade dabei, ein Stück für Violine (Kreislers "Liebesleid") fürs Akkordeon zu adaptieren. D.h., eigentlich muss nichts angepasst werden, ich kann die Noten spielen, wie sie auf dem Blatt stehen. Jetzt gibt es aber immer wieder die Anweisung "sul D" bzw. "sul A". Theoretisch weiß ich, es ist die Anweisung, diese Passage auf der D- bzw. der A-Saite zu spielen.
Praktisch nehme ich an, dass das nicht hingeschrieben wurde, um den Spieler zu ärgern, sondern mit einem Hintergedanken. Und diesen Hintergedanken würde ich gerne wissen, um evtl. auf der Taste meine Spielweise anzupassen. Deshalb: welcher Effekt wird dadurch erzielt? An einer Stelle steht das d'' direkt hintereinander, einmal "sul D" und dann "sul A".
Klangliche Unterschiede sind aussschlaggebend für solche Spielanweisungen. Der in der höheren Lage (sulD/A) gespielte Ton klingt weicher, als der auf der (auch möglich) A/E-Saite gespielte Ton. _Theoretisch könntest du umregistrierern_
Und die zweite Frage dazu: wie weit gilt so ein "sul D"? Bis zur nächsten "sul irgendwas"-Anweisung? Bis zum Ende der aktuellen Phrase? Falls ersteres, weshalb folgt dann (in meinen Noten) auf ein "sul D" vier Takte später nochmal ein solches?
Solange die Phrase sinnvoll auf der D-Saite spielbar ist (und nicht "automatisch dort liegt). Danach muss es halt wieder auftauchen, damit der Streicher Bescheid weis ;)

Genug Erleuchtung? Ohne Noten wird es für mich jetzt schwer - vielleicht hat ein Geiger die Noten und kann weiter helfen.

Cello

Es geht um Spieltechnik - warum soll es nicht hier stehen bleiben :nix:
 
willkommen hier bei uns :)
Danke.
Klangliche Unterschiede sind aussschlaggebend für solche Spielanweisungen. Der in der höheren Lage (sulD/A) gespielte Ton klingt weicher, als der auf der (auch möglich) A/E-Saite gespielte Ton. _Theoretisch könntest du umregistrierern_

Umregistriert habe ich schon :D
Nachdem ich irgendwo las, dass Kreisler immer auf der Suche nach dem warmen, weichen Klang war, wechsle ich (ok, ein Akkordeon-Insider) ins 16'-Register und oktaviere statt dessen -> gleiche Tonhöhe, wärmerer Klang.


Genug Erleuchtung? Ohne Noten wird es für mich jetzt schwer - vielleicht hat ein Geiger die Noten und kann weiter helfen.
Erst mal die Erkenntnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin mit meinem "weicher, wärmer". Trotzdem mal ein Notenausschnitt (kurz genug, dass es als Zitat geht?)
Scan_Pic0002.jpg

Es geht um Spieltechnik - warum soll es nicht hier stehen bleiben :nix:
Weil ich es für meine Akko-Spieltechnik brauche? Aber wie Du siehst, habe ich es ja auch zuerst hier gepostet.

Gruß,
INge
 
Umregistriert habe ich schon :D
Nachdem ich irgendwo las, dass Kreisler immer auf der Suche nach dem warmen, weichen Klang war, wechsle ich (ok, ein Akkordeon-Insider) ins 16'-Register und oktaviere statt dessen -> gleiche Tonhöhe, wärmerer Klang.
Erst mal die Erkenntnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin mit meinem "weicher, wärmer". Trotzdem mal ein Notenausschnitt (kurz genug, dass es als Zitat geht?)

Also eigentlich müsstest du nur bei den "sul D" stellen zum 16" oktaviert wechseln und dann wieder zurück.

Die "tiefen E"s sind die Töne, bei denen das "sul D" automatisch beendet ist, da das E nicht mehr auf der a-Saite spielbar ist. (so meine Interpreation des Zitats).
 
Also eigentlich müsstest du nur bei den "sul D" stellen zum 16" oktaviert wechseln und dann wieder zurück.
Das habe ich schon so kapiert. Es lässt sich aber vom Spielfluss her nicht verwirklichen. Und ich denke, dann lieber das ganze Stück in "sul D" als gar nicht.

Die "tiefen E"s sind die Töne, bei denen das "sul D" automatisch beendet ist, da das E nicht mehr auf der a-Saite spielbar ist.
Und weil das E auf der a-Saite nicht spielbar ist, muss es eh auf der d-Saite gespielt werden und beendet dadurch das "sul D"? Ok.

Was ist mit den beiden d'' am Ende der ersten Zeile - einmal "sul D", einmal "sul A"? Ist das auch "nur" eine Sache der Klangfarbe oder hat es noch andere Auswirkungen (Betonungen oder so) wegen Umgreifen oder Bogenführung?

Danke und Gruß,
INge
 
Hi lil,

CB hat eigentlich schon alles erklärt.
Diese Spielanweisungen kenne ich nur von den Romantikern.
Gewünscht ist ein tiefer, weicher Klang, der auf der höheren Saite zwar spielbar wäre, aber vom Komponisten
gezielt auf die tiefere Saite deligiert wird. -> man muß höher in die Lagen krabbeln..

Die ungarischen Tänze von Brahms sind z.B. auch so bezeichnet.

cheers, fiddle
 
Gewünscht ist ein tiefer, weicher Klang, der auf der höheren Saite zwar spielbar wäre, aber vom Komponisten
gezielt auf die tiefere Saite deligiert wird. -> man muß höher in die Lagen krabbeln..
Also wirklich genau das, was ich auf dem Akkordeon mache, indem ich ein tiefes Register wähle und dort oktaviert spiele. Nur, dass ich es halt im ganzen Stück so mache.

Ich danke Euch beiden für die Erklärung.

Dank und Gruß,
INge
 
Was ist mit den beiden d'' am Ende der ersten Zeile - einmal "sul D", einmal "sul A"? Ist das auch "nur" eine Sache der Klangfarbe oder hat es noch andere Auswirkungen (Betonungen oder so) wegen Umgreifen oder Bogenführung?

M.E. "nur" Sache der Klangfarbe. Betonung, Umgreifen,... sollten (eigentlich ;)) davon unberührt sein.
[Da wären wir wieder beim Umregistrieren zwischen zwei Noten - du braucht einen Registrator :D]

Viel Spaß beim Erarbeiten!




... und weiterhin bei Fragen fragen :)
 
... und wegen der vielen Noten noch 2 Köpfe?

Mark_Wing-Davey_as_Zaphod_Beeblebrox.jpg

INge Beeblebrox :eek:

So und jetzt bitte BT, Herr Cello!!! Der Mod in dir ;)
 
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