Synthwave Band sucht ein perfektes Setup für Live-Performance für Monitoring und FOH

  • Ersteller sophie00
  • Erstellt am
S
sophie00
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.03.22
Registriert
01.03.22
Beiträge
1
Kekse
0
Titel angepasst und nach PA-Knowhow verschoben, da es hier um deutlich mehr geht als zwanglose Plauderei
mfk0815

Hallo ihr lieben,

wir sind eine vierköpfige Synthwave-Frauenband (Drums, Vocals (+Keys), 2xGitarre) und machen uns gerade intensiv Gedanken über unser zukünftiges Live-Performance Setup:eek2:.
Dabei sind wir uns überhaupt nicht sicher, ob wir in die richtige Richtung gehen und alles bedacht haben. Wäre super wenn der ein oder andere uns hier weiterhelfen könnte:biggrinB:.
Folgendes haben wir uns vorgestellt:
  1. Wir haben Backingtracks (z. B. die meisten Synths)
  2. Unsere Sängerin wird gelegentlich über ein Midi-Keyboard Synths spielen
  3. Wir möchten individuell einstellbares In-Ear Monitoring
  4. Der Gitarrensound kommt direkt aus dem Effektgerät (keine Mikrofonierung einer Box notwendig)
  5. Bestenfalls soll es einen fix eingestellten Mix (zwischen Drums, Vocals, Gitarren und Backingtracks) geben, damit wir immer gleich klingen. Dieser muss dann nur noch an FOH weitergeleitet werden (und dort evtl nur noch an die akustischen Gegebenheiten angepasst werden)
Als DAW nutzen wir Studio One und kennen dort auch die Show-Page. Hier haben wir schon einmal versucht die Vocals und Gitarren zu mischen. Leider ist (aus unserer Sicht) die Show-Page nicht sehr flexibel. Für die Backingtracks wäre Studio One aber absolut passend auch möchten wir über Studio One die Synthsounds, die unsere Sängerin über das Midi-Keyboard spielt, generieren.

Als Herzstück unseres ganzen Setups haben wir uns insbesondere diese zwei Interfaces angesehen:
  • Behringer XR18 / bzw X32 (je nachdem)
  • Presonus StudioLive

Im Anhang haben wir euch mal das ganze Setup "aufgezeichnet".

und jetzt endlich zu unseren Fragen (ich hoffe ich schreib nich zu viel) :p:
  1. Mischt man im DAW oder im Interface? (Beides geht, aber was macht aus eurer Sicht mehr Sinn?)
  2. Oder mischt man sich selbst gar nicht (vor), sondern überlässt das immer dem Mischer vor Ort mit seinem spezifischen Equipment? (bezieht sich vor allem auf Punkt 5 aus unseren Vorstellungen)
  3. Erweiterbarkeit des Setups wenn neue Band-Member hinzukommen?
  4. Gibt man dem FOH-Mischer nur die Summe, oder benötigt er alle Kanäle einzeln aus dem Interface? Was ist da eure Erfahrung? (bezieht sich vor allem auf Punkt 5 aus unseren Vorstellungen)
  5. Wie ist der Standard im Synthwave/Elektropop bzw. stark Backingtrack lastiger Musik?
Generell wäre es einfach super hilfreich für uns, wenn wir eure Erfahrungen mit sowas hören könnten.

Wir vier bedanken uns schon mal ganz herzlich bei euch für euer Feedback!:giggle::giggle::giggle:

lg Sophie
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • live-setup.PNG
    live-setup.PNG
    241,9 KB · Aufrufe: 297
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo und willkommen im Forum.

Zum einen mal etwas Grundlegendes zum Begriff "Interface". Die von Dir genannten Geräte sind an sich Mischpulte mit einem Audio-Interface und nicht nur einfach ein Interface. Das macht es für die von dir genannten Anforderungen etwas leichter, da du dann bereits ein Mischpult hast.
Jetzt erst mal Antworten auf die gestellten Fragen. Ich hole danach noch ein wenig weiter aus.
Mischt man im DAW oder im Interface? (Beides geht, aber was macht aus eurer Sicht mehr Sinn?)

Aus meiner Sicht macht das Mischen in der DAW nicht wirklich Sinn, da keines mir bekannte Programm so gut darauf ausgelegt ist, dass es sinnvoll funktioniert. Die genannten Mischpulte bieten mehr oder weniger viele Ansätze um damit FOH udn Monitor-Mixe zu erstellen. Zudem haben die Mischpulte deutlich mehr DSP-Power als ein Rechner (der in der Regel gar keine hat und alles mit dem Hauptprozessor des Rechners leisten muss) wodurch die Latenz gerade der Live-Signale (Gesang usw.) sehr niedrig ist (heute unter einer Millisekunde). Das schaffst du nicht mal mit guten Thunderbold Interfaces. Es gibt zwar auch Audiointerfaces mit DSPs, allerdings sind die, verglichen mit echten Mischpulten, für den Mix eher spartanisch ausgerüstet.
Oder mischt man sich selbst gar nicht (vor), sondern überlässt das immer dem Mischer vor Ort mit seinem spezifischen Equipment?
Wenn man selbst nicht allzu bewandert ist mit Live-Mischen macht es durchaus Sinn das jemanden anders zu überlassen. Die kann dann ja im Publikum mit dem Pult sitzen udn im Bedarfsfall korrigierend eingreifen. Etwas das von der Bühne aus scjhwer machbar. ist. Idealerweise ist das eine Person, die fix mit der Band unterwegs ist und die Songs gut kennt.
Erweiterbarkeit des Setups wenn neue Band-Member hinzukommen?
Das geht bei dem einen oder anderen Mischpult mal besser mal schlechter. doch dazu vielleicht weiter unten etwas mehr.

Gibt man dem FOH-Mischer nur die Summe, oder benötigt er alle Kanäle einzeln aus dem Interface?
Das ist so eine Frage. Mit einem fertigen Mix kann man vielleicht schon den einen oder anderen Effekt bei den Backingtracks mit eingepflegt haben und der FOH-Mensch hat scheinbar weniger Arbeit. Meiner Erfahrung nahc macht es aber Sinn wenn da mehrere Einzelsignale gesendet werden, die dann am FOH Mix mit den Live-Signalen abgestimmt werden. Zudem hat man bei Backing Tracks doch auch schon ganz gerne einen Clicktrack dabei, den dann nur die Leute auf der Bühne aufs Ohr bekommen. der sollten unbedingt separat von der DAW übertragen werden.
Wie ist der Standard im Synthwave/Elektropop bzw. stark Backingtrack lastiger Musik?
ich denke dass es an sich egal ist welche Musikrichtung gespielt wird. Da gehts eher um die konkrete Aufstellung (we macht den FOH, falls überhaupt vorhanden usw).

Ein Thema mit Monitor-Mix und FOH gibt es zuallererst zu klären, nämlich die Signalverteilung zu FOH und Monitoring Lösung. Du hast in der Zeichnung zwar einen Splitter eingezeichnet aber den an das "Interface" angeschlossen. Das mag recht gut funktionieren für eine bestimmte Anzahl an Backingtracks, aber wenn da noch eine Menge Live-Signale dazu kommt sollten die auch über einen Splitter gejagt werden. Der Grund dafür ist, dass Mischpulte meist mehr Eingänge als Ausgänge bereitstellen, und weil man ja nie genau weiß welches Pult am FOH steht und wie man da eventuell mit einer digitalen Anbindung, wenn überhaußt, rein kommt. Und selbst wenn man garantieren kann welches Pult für FOH steh, so hat man mit einem sogenannten digitalen Split immer noch das Thema dass sich die beiden Pulte den selben (analogen) Gain teilen müssen. ein analoger Split ist da zwar einmalig aufwändiger, aber langfristig noch immer die beste Lösung.Da kann man sich dann noch überlegen, welches der beiden Pulte die Phantomspannung liefert, aber das ist dann etwas, das man auch ganz am Ende der Diskussion lösen sollte.

Wichtig ist nur dass man möglichst gut die Einzelsignale vor den beiden Pulten schon mal aufgeteilt hat. Die Backingtracks liefert da halt das Teil, das mit dem Zuspieler verbunden ist und die müssend dann auch irgendwie zum FOH gebracht werden.
Wie könnte man die Backingtracks aufteilen? Hmm, das hängt halt davon ab was da alles dabei ist. Ich würde das nach Funktion in der Musik trennen, also Clicktrack extra ist klar, dann eventuell alles was Bass ist, oder auch die Percussion Instrumente extra, Synthpads, Effektsound, Effekte auch extra, oder was auch immer. Das macht am Ende den Umgang um einiges leichter als wenn alles shcon fix zusammen gemischt ist.
Thema Zuspieler. Du hast vor eine DAW zu benutzen. Live könnte das aber etwas komplexer in der Bedienung sein. Alternativ gibt es, z.B das Cymatic Audio LP-16, kompakte, einfach zu bedienende Mehrspur Zuspielgerät. Da hat man die einzelnen Tracks auf einem Speichermedium abgelegt und kann die Tracks direkt einstarten. Als weitere Möglichkeit sei auch z.B das X32 mit einer X-Live Erweiterungskarte genannt. Auch da kann man auf SD Karten Mehrspurtracks ablegen, die dann entweder direkt am X32 oder z.B via MIDI abgespielt werden können. Das spart Platz für Rechner usw. Nachteil dieser Lösungen ist dass man nicht mehr On-The-Fly auf die Wiedergabe der einzelen Signale Einfluss hat. Wollt ihr z.B von der DAW aus Softsynths benutzen deren Sounds Live auch noch manuipuliert werden sollen, dann gehen Backingtracks mit deinem Multitrackplayer nimmer.

Generell kann ich mir aber beide von Dir genannten Lösungen vorstellen, also X32 oder Presonus, wobei ich persönlich eher zu dem X32 tendiere, da ich deren Möglichkeiten sehr schätze. So sind die Remote-Steuermöglichkeiten vom X32 wirklich aktuell State of the Art. Da kommt keiner der "Marktbegleiter" mit. Je nach gewünschtem Komfort kannst du zum einen mit Remote Apps wie die, hervorragende, Mixing Station arbeiten, die auch über einen speziellen Monitormix Mode verfügt. oder du verwendest eine Personal Mixer wie die P16M (16 Inputsignale) oder die Midas DP48 (48 Inputsignale). Damit kannst du praktisch unbegrenzt viele Monitormixe mischen. Und die Teile stehen dann auch in Griffweite. Mit dem Midas HUB4 kann man auch eine zentrale Komponente in das Rack für die Inear-Sender stecken wodurch die Verkabelung um einiges einfacher gestaltet werden kann. die P16M variante geht auch aber ist bei weitem nicht so fortschrittlich wie die Midas Variante.
Ähnliches, wenn auch nicht so roudtauglich wie die DP48 aus meiner Sicht, gibt es mit der Presonus Earmix 16M, die eher in der Liga einer Behringer P16M spielt.
Das XR18 würde ich so mal gleich außen vor lassen da du damit recht schnell an dessen Grenzen stoßen würdest. 4 Stereo Monitormixe gehen damit nur sehr schwer, und es ist nicht erweiterungsfähig.
Alternativ zum X32 und Presonus Studiolive (ich denke wir reden hier von Gen 3 oder neuer) wäre da noch das Allen&Heath SQ zu nennen. auch ein nettes Pult, mit der Möglichkeit Mehrspuraufnahmen abzuspielen und auch da gibt es mit dem ME1 bzw ME500 eine Personal Monitoring Lösung.

BTW: zwei Fragen bleiben für mich unbeantwortet
1) über welches Budget reden wir hier?
2) Verwendet ihr analoge Drums oder E-Drums? (ich denke letzteres aber da weiß man ja nie....)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Moin,


Mfk0815 hat das Ganze im Prinzip schon gut erläutert.

Klassische Vorgehensweise bei einer Band mit eigenem InEar Setup wäre wie folgt:
Alle Inputsignale werden direkt in einen analogen Splitter geschickt (außer Clicktrack/Ambience Mics => werden direkt aufs Monitorpult verkabelt). Vom Splitter gehen die Signale aufs Monitorpult, welches mit im gleichen Rack verbaut ist. Falls InEar Funken verwendet werden, kommen die auch mit ins Rack.

Häufig macht es auch Sinn den Rechner für die Backingtracks, Kemper o.Ä. direkt mit in dem Rack zu verbauen um das Setup möglichst kompakt zu halten und Auf-/Abbauzeiten zu reduzieren.
Der FOH bekommt dann die Signale vom Splitter optimaler Weise von euch mittels beschriftetem(!) Multicore übergeben. Am komfortabelsten ist dies mittels Kabeln mit Multipinsteckern + Auflösungen zu bewerkstelligen. Allerdings ist das leider preislich für die meisten „Hobbybands“ jenseits von gut und Böse. Alternativ gehen auch feste Looms. Die Länge sollte so dimensioniert sein, das ihr in jedem Fall von eurem InEar Rack zur lokalen Stagebox kommt. Sofern ihr nicht auf risiegen Bühnen spielt sollten 10m in der Regel locker ausreichen...

Ich würde als Monitorpult auch zum X32 (Rack) ggf. + Stagebox tendieren. Dann kann jeder Musiker entweder per APP oder mittels Personal Mixer sein eigenen Mix einstellen.

Für die Grundeinstellung des Monitorpultes sollte ihr euch auf jeden Fall einen Tontechniker mit dazu holen.

Vom Livemix mittels DAW würde ich abraten, die sind wie Mfk0815 schon sagte in der Regel von der Bedienung nicht dafür ausgelegt und die Latenzen werden meist auch zum Problem.
Außerdem würde ich davon absehen vorgemischte Signale zum FOH zu schicken, sofern denn dort ein professioneller Tonmann/-frau zu finden ist. Für kleine Gigs ohne richtigen FOH Platz, kann man auch den LR-Mix aus dem Monitorpult direkt zur PA schicken und von jemanden der sich zumindest halbwegs mit Sound auskennt mittels Tablet aus den Zuschauerraum anpassen lassen (Dabei haben aber auch z.B. Änderungen am EQ Einfluss auf euren InEar Sound...). Ein fest eingestellter Mix funktioniert in den seltensten Fällen und setzt sehr gute und kontrollierte Signale von der Bühne voraus. Außerdem wird immer eine Anpassung an die jeweiligen Räumlichkeiten und PA nötig sein...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Alle analoge Instrumente wie Gesang und Gitarre sind sowohl von der Lautstärke als auch vom Klang von der Tagesform abhängig. Meiner Meinung nach sollten diese also vom FOH gemischt werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
(Dabei haben aber auch z.B. Änderungen am EQ Einfluss auf euren InEar Sound...).
Ich bin im Behringer-Universum nicht so ganz Zuhause, aber das X32 sollte genug Inputs oder vielmehr Kanäle haben, um jedes Signal doppelt auflegen zu können. Praktisch den guten, alten Y-Split - nur eben digital. Damit lässt sich das Problem mit den sich beeinflussenden Änderungen umschiffen. Wenn das X32 (so wie zum Beispiel die AH-Konsolen) noch einen Gain und einen Trim anbieten, sind sogar die Inputpegel "fast" unabhängig. Der Monitor bekommt den Gain, FoH den Trim.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben