Tasten polieren?

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Hallo,
Mir geht es bei meiner folgenden Frage nicht um alte, evtl. verkratzte Tasten wie in anderen Threads, sondern um fast neue. Deshalb hab ich dieses neue Thema gestartet.
Die Tasten an meiner kürzlich gebraucht gekauften, zwar schon 25 Jahre alten, aber kaum gespielten Brandoni, sehen aus wie neu. Mir fällt aber auf, dass sie sich stumpfer anfühlen als bei meiner 40 Jahre alten, öfter gespielten Atlantic. Die Atlantic finde ich aufgrund der glatteren Tasten deutlich besser spielbar, denn durch den leichten "Bremseffekt" stumpferer Tasten fallen mir schnelle Fingerwechsel und ein schnelles, flüssiges Musettespiel schwerer.
Ein genauerer Vergleich ergab, dass die Tasten der Atlantic tatsächlich nur dort glatter sind, wo sie immer berührt werden. Tiefer zwischen den schwarzen Tasten, wo man kaum mal hinlangt, sind sie genau so stumpf wie bei der Brandoni.
Nun würde ich die Tasten der Brandoni gern ein bisschen glatter machen.
Spricht wohl irgendwas dagegen, es mal mit einer feinen Autopolitur (z. B. eine für Metalliclack, die meistens etwas feiner ist) zu versuchen? Oder gibt es wohl besseres?
Danke und kasimulische Grüße
Frank
 
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Hallo Frank,

von so einer Vorgehensweise habe ich noch nie gehört. Eine solche chemische Behandlung der Tastenoberfläche kann über einen längeren Zeitraum zumindest optische Veränderungen (z. B. Vergilbung) zur Folge haben. Ich denke, dass das Polieren nicht einmal stabil wäre und permanent erneuert werden müsste, da es ständig von dem Fingern aufgeraut würde.

ABER!

Wie wäre es, mit anderer Optik dazu zu schauen? Offensichtliches Detail: Vorbereitung der Hände vor dem Spielen. Vor dem Spielen wasche ich meine Hände immer in warmem Wasser, damit sie bluten und die Muskeln flexibler werden. Wenn ich schnelle Werke spielen will, muss ich meine Finger entfetten (ein Tropfen handelsübliches Spülmittel genügt…). Ich wische meine Handflächen gründlich ab, wenn sie verschwitzt sind. Ich benutze eine Handcreme, die keine Mineralöle, Paraffin, Polyethylenglykol enthält - besonders vor längerem Spielen (bis auf schnelles Spielen, das aber logischerweise nicht lange dauert). Also mein bescheidener Rat: Versuchen Sie, ihre Hände und nicht ihre Tasten zu optimieren ...


Gruß, Vladimir
 
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Ein genauerer Vergleich ergab, dass die Tasten der Atlantic tatsächlich nur dort glatter sind, wo sie immer berührt werden. Tiefer zwischen den schwarzen Tasten, wo man kaum mal hinlangt, sind sie genau so stumpf wie bei der Brandoni.
Nun würde ich die Tasten der Brandoni gern ein bisschen glatter machen.
da gibt es eine einfache Methode: 40 Jahre lang regelmäßig bespielen ... (scnr)
 
Die Tasten an meiner kürzlich gebraucht gekauften, zwar schon 25 Jahre alten, aber kaum gespielten Brandoni, sehen aus wie neu. Mir fällt aber auf, dass sie sich stumpfer anfühlen als bei meiner 40 Jahre alten, öfter gespielten Atlantic. Die Atlantic finde ich aufgrund der glatteren Tasten deutlich besser spielbar, denn durch den leichten "Bremseffekt" stumpferer Tasten fallen mir schnelle Fingerwechsel und ein schnelles, flüssiges Musettespiel schwerer.

Tasten polieren geht . Aber ich kenne das bisher nur so., dass die Tastatur hierzu ausgebaut wird und die Tasten auf einer Schwabbelscheibe aufpoliert werden....Wobei man hier sehr aufpassen muss , damit die Tasten hierbei nicht warm werden. Sonst war s das mit der Tastenoberfläche!

Aber die Tasten sich auch aufpoliert nicht immer gleich. Ich habe verschiedene Akkordoens und die haben zum Teil verschiedene Tastenmaterialien. Und obwohl alle poliert sind, fühlt sich die Oberfläche anders an - weils eben einfach ein andere Werkstoff ist. Poliertes Zelluloid hat eine andere Haptik als polierter Thermoplast-Kunststoff.

Aber zum Spielgefühl kommt wesentlcih mehr zusammen, als nur die Tastenoberfläche. Eine sehr wichtige Rolle spielt auch, wie ist die Taste an sich geformt - glatte Oberfläche, gewölbte Oberfläche. Wie ist die Taste gelagert?, wie starr ist die gelagert? . Oder wieviel seitliches Spiel hat die Taste?.. Geht die mit den Fingerbewegungen mit, oder bleibt die starr auf ihrer Bewegungsachse?.

So habe ich z.B. festgestellt, dass ich mich auf sehr spielfrei gelagerten Tastaturen unwohl fühle. Während ich mich auf Tastaturen, die dem Finger minimal folgen wohler fühle.

Und drüberhinaus habe ich mittlerweile auch gelernt dass es nur zu einem Teil sinnvoll ist das Instrument an den Spieler anzupassen... und dass es einfach auch zu einem gewissen Grad notwendig ist, sich auf das Instrument einzustellen. Die Kombination aus beidem macht es letztenendes aus, was in der Summe erreichbar ist.

Ich habe z.B. zwei Akkordeons aus der gleichen Modellserie, aber in unterschiedlicher Ausführung - Und habe ca. ein halbes Jahr gebraucht, um mich auf dem zweiten, später dazugekommenen einzuspielen, bis ich wirklich wusste wie ich dieses Instrument spielen muss, damit es das macht, was ich will! Es waren minimale Unterschiede, aber die machten eben ein anderes Spielgefühl aus. Aber nachdem ich mich auf die Spieleigenschaften des anderen Instruments eingestellt hatte, funktonierte alles wieder. .. Und inzwischen bin ich ganz einfach begeistert von diesem Instrument und liebe beide gleich, grad weil sie minimale Unterschiede aufweisen. Und genieße es im Spiel die Unterschiede auszureizen!

Drum glaube ich, das es hier ganz einfach noch ein Effekt des neuen, ungewohnten ist, auf den man sich halt erst noch einstellen muss. Und am besten geht es, wenn man sich einfach sagt: so isses jetzt halt und jetzt schau ich , wie ich das Ding bedienen muss, dass es das bringt, was ich mir vorstelle. Es gehören beide dazu: ein Instrument, das zum Spieler passt und ein Spieler, der sich auf sein Instrument einlässt.


Soviel Zeit hab ich leider nicht mehr ;)

Nimm dir Hesters als Vorbild;)

(Spaß beiseite) ... du bist mir zwar an Jahren etwas voraus, aber nicht soviel dass ich die Situation nicht nachfühlen könnte. Und ich hatte auch schon mal ne Phase von Torschlusspanik, wo ich meinte, mir bleibt hierzu keine Zeit mehr... bis ich verstanden habe, dass ich alle Zeit habe - ich muss nur anfangen damit. Wenn man einfach damit anfängt, sieht man irgendwann , wieweit man gekommen ist. Das ist dann ein Erfolg so oder so.

Aber wenn man vor lauter Angst , dass einem die Zeit hierfür nicht mehr reicht gar nicht erst richtig anfängt, oder völlig überhastet anfängt, dann hat man schon verloren, bevor man überhaupt richtig angefangen hat!
 
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Tasten polieren geht . Aber ich kenne das bisher nur so., dass die Tastatur hierzu ausgebaut wird und die Tasten auf einer Schwabbelscheibe aufpoliert werden....
Hallo Maxito, was für ein toller, sachkundiger und motivierender Beitrag!
Vielen Dank dafür!
Dem, was du sonst noch über Tasten usw. sagst, kann ich ebenfalls voll zustimmen:
Die Tasten meiner Atlantic scheinen meiner bisherigen Spielweise sehr entgegen zu kommen. Etwas weiterer Druckweg, dafür nur leichter Druck notwendig. Lange schmale Finger scheinen das zu mögen. Die Brandoni mit ihrem sehr flachen Druckweg, aber dafür etwas größeren Druckwiderstand ist schon eine gewisse Herausforderung für mich. Aber ich denke, dass ich mich da schon einspielen werde. Muss ich ja, denn ich liebe dieses Instrument jetzt schon. :)
Lg

Wie wäre es, mit anderer Optik dazu zu schauen? Offensichtliches Detail: Vorbereitung der Hände vor dem Spielen. Vor dem Spielen wasche ich meine Hände immer in warmem Wasser, damit sie bluten und die Muskeln flexibler werden.
Hi Vladimir danke für die Hinweise! Ich habe schon als Kind gelernt (und mir zur Gewohnheit gemacht, die bis heute andauert), dass man sich vor dem Musizieren (auch auf Gitarre etc.) die Hände wäscht. Wenn ich bei Besuchen usw. schon mal ein Klavier mit schmandigen Tasten rumstehen sehe, krieg ich immer nen Ekelschauer...😝

Die Tasten müssen aber trotzdem noch ein bisschen glatter werden.

Deshalb habe ich sie eben mit Sonax Politur für Metallic-Lacke und einem weichen Frotteehandtuch poliert.
Verdeck entfernt, damit ich bis darunter komme.
Sehr, sehr wenig Politur, aber etwas länger verrieben. So gerät keine Politur zwischen die Tasten.
Ergebnis: optisch keinerlei unterschied, denn die Tasten glänzten vorher schon wie neu. Gefühl: deutlich fühlbar glatter, so wie frisch polierter Autolack, genau so wie erhofft.
Lg Frank
 
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Hallo Frank,

Ich habe schon als Kind gelernt (und mir zur Gewohnheit gemacht, die bis heute andauert), dass man sich vor dem Musizieren (auch auf Gitarre etc.) die Hände wäscht...

Oh nein. Erst jetzt, als ich meinen Beitrag nochmal gelesen habe, ist mir mein Fehler aufgefallen. Mein Text sieht beleidigend aus, als hätte ich Hygienegewohnheiten gelehrt. Aber so habe ich das nicht gemeint. Meine Vorstellung lag rein auf der physiotherapeutisch-physiologischen Ebene. Alle Maßnahmen, die ich beschrieben habe, ... gehen im Übrigen über die normale und selbstverständliche Hygiene hinaus…. Also bitte um Entschuldigung…

Ich habe noch eine Idee, obwohl es schon Off-Topic ist:
Im Jahr 2017 habe ich ein meines Instruments selbst restauriert und mir fällt eine andere Lösung ein: Das Instrument hatte nicht nur unangenehm "kühle" Kunststoff-Tastenoberflächen, sondern auch die Farbe von Tasten (scharfes Weiß) passten nicht zum Instrument (ähnlich wie beim Bass-Deckel):

Farbe - vor.jpg

Daher habe ich mich für eine Folie in hellem Ocker entschieden. Mit dieser Folie habe ich den Bass-Deckel sowie alle weißen Tasten abgedeckt:

Tasten.jpg

Das Ergebnis ist wie optisch als auch haptisch schöner:

Farbe - nach.jpg

Ich bin überrascht, dass die Folie bis heute schon 5 Jahre regelmäßiges Spielen ohne Probleme überstanden hat...

Gruß, Vladimir
 
Oh nein. Erst jetzt, als ich meinen Beitrag nochmal gelesen habe, ist mir mein Fehler aufgefallen. Mein Text sieht beleidigend aus, als hätte ich Hygienegewohnheiten gelehrt. Aber so habe ich das nicht gemeint.
Nee, alles gut, hab ich gar nicht so verstanden.:)
Das mit den Folien finde ich für dein Akkordeon ziemlich gut passend, aber meine kann erstmal so bleiben wie sie ist.
Lg
 
Probieren könnte man es auch damit!
 

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Drum glaube ich, das es hier ganz einfach noch ein Effekt des neuen, ungewohnten ist, auf den man sich halt erst noch einstellen muss. Und am besten geht es, wenn man sich einfach sagt: so isses jetzt halt und jetzt schau ich , wie ich das Ding bedienen muss, dass es das bringt, was ich mir vorstelle. Es gehören beide dazu: ein Instrument, das zum Spieler passt und ein Spieler, der sich auf sein Instrument einlässt.
Lieber @maxito , ich glaube du hast recht:
Die polierten, schön glatten Tasten sind im Laufe der letzten Wochen ganz langsam und fast unmerklich durch sehr häufiges Spielen wieder etwas stumpfer geworden, und ich habe es gar nicht richtig bemerkt. Hab wohl einfach unbewusst beim Üben dagegen gearbeitet oder mich darauf eingestellt, und nun finde ich es ziemlich normal und komme ganz gut damit klar.:)
 
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