Also, ich sach mal so:
> der traditionelle Blues ist kulturell verankert, hat afrikanische Wurzeln und eben die "blue notes". Gospel, Blues, Funk, soul, viele Facetten von Jazz haben sehr starke Prägungen aus dieser Kultur. Insofern ist es nicht rassistisch, sondern eher kulturbedingt, dass diese Einflüsse afroamerikanern näher sind als nicht-afroamerikanern. Vielleicht mal ein Beispiel anderer Art: Obertongesang ist so viel ich weiß eine spezielle Art des Gesangs, die (unter anderem oder vorwiegend) in mongolischen Ethnien gepflegt wird. Dort sind die Einflüsse natürlich näher. Es gibt jetzt allerdings auch SängerInnen, die nicht dieser Ethnie entstammen und gleichwohl Obertongesang praktizieren.
> Mit der Ausbreitung des blues gab es natürlich auch nicht-Afroamerikaner, die den Blues spielten oder abwandelten. Zudem entstand dann ja auch der RocknRoll und später der Rock, der unbestreitbar auch von nicht-afroamerikanern bedient wurde. Als Beispiel neben den Genannten für zumindest ein Blues-Feeling halte ich noch Rory Gallagher. Und viele Rockbands (u.a. Stones) bezogen sich auf Blues und rhtythm Blues.
Also in dem Sinne: natürlich gibt es Blues-Musiker, die nicht-afroamerikaner sind. (Inwieweit das dann den Rahmen von "traditionellem" Blues verläßt, finde ich eine recht akademische Fragestellung, der ich mich nicht weiter widme.)
> Teenager und Blues. Hier auf dem Board gibt es etliche Texte, die sich um Depression, Selbstmord und erste unglückliche Liebe ranken. Typische Blues-Themen. Allerdings gibt es weitere Blues-Themen (kein Geld, kein Job, kein Heim, keine Frau, rassistische Diskriminierung), die - zumindest was eigenes Erleben angeht - kaum um ureigenste Teenager-Themen gehen. Also thematisch könnte sich der Blues durchaus anbieten. Wenn man sich aber anguckt, was für Musik diese Leute machen, dann ist das eher metal, hardrock oder Punk. Und nicht so sehr der Blues.
Also: they can - but they rarely do.
Get you Ya Yahs out,
x-Riff