Telecaster - Maßnahmen gegen Pfeifen?

exiler
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Nachdem mich ein anderer User darauf gebracht hat:

Ich habe eine ältere Fender Telecaster 52 Reissue, mit der ich sehr zufrieden bin, die allerdings ab einer gewissen Lautstärke/Verzerrung pfeift. Die Gitarre erscheint mir auch sehr mikrophonisch, zB wenn ich mit dem Pick gegen Brücke oder Reglereinheit klopfe.

Zunächst hatte ich überlegt, die Pickups zu tauschen, aber es gibt offenbar auch andere Ursachen für bzw. Maßnahmen gegen Pfeifen und Mikrophonie speziell bei Telecasters. Die Vorschläge würde ich gerne hier - auch als Hilfestellung für andere User - zusammentragen. Herzlichen Dank für jeden Beitrag!
 
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Moin!

Wenns die PUs sind, gerne beim Gitarrenbauer wachsen lassen. Sollte pro Stück nur 10 Euro kosten. Dann zum Rest: Nunja, die Bridge samt Pu in Kombination mit normalen Federn sind da leider sehr anfällif für. Aber auf der anderen Seite macht es den Sound aus. Wenn du Federn gegen Schläuche austauschst, oder die Federn wattierst oder sonstwie dämpfst, kann es auch abhilfe schaffen.

Das du mit einem metallischen Material Geräusche auslöst ist eigentlich normal, aber das es auch mit dem Pick gehen soll, wundert mich gerade etwas. Ich hatte das mal, dass ich beim bloßen Anfassen eines Potis Geräusche ausgelöst habe. Das lag allerdings an fehlender Erdung. Kann es dadurch kommen?

Ist zwar nicht viel, aber mal ein Anhaltspunkt. Ist immer so schwer, wenn man das DIng nicht vor der Nase zum Rumschnüffeln hat. ;)
 
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Die Telecasterbrücken werden oft nur am Ende verschraubt aber nicht vorne (Richtung Hals) am Pu. Das kann zu Problemen führen.
Entweder man macht etwas drunter (Stoff oder ähnliches), bohrt Löcher zum anschrauben oder tauscht die Brücke aus.

Allerdings soll genau dieser Spielraum für den Telesound verantwortlich sein.

Ansonsten alles kontrollieren was locker sitzen kann. Mechaniken, Eingangsbuchse, Saitenniederhalter, Halsschrauben etc.
 
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Vielen Dank schonmal für diese umfassende Antwort. Mit dem Pick geht es, weil es offenbar ein mechanisches Geräusch ist und nicht unbedingt ein Problem der Elektronik (zB fehlende Erdung). Außerdem gehen die üblichen Nebengeräusche (Einstreuung etc.) zurück, sobald ich die Saiten berühre. Dies spräche aus meiner Sicht für eine vorhandene Erdung. Schlauer werde ich wahrscheinlich sein, wenn ich beim nächsten Saitenwechsel einfach mal den Schraubenzieher bemühe und einen Blick unter Pickguard oder Bridge werfe. Bislang habe ich das nicht gemacht. Der Vorbesitzer hat übrigens die Metallkappe vom Hals-PU entfernt. Dies scheint eine häufige Modifikation zu sein, der Sound gefällt mir jedenfalls besonders gut.

Vor dem Nachwachsen der Pickups wird verschiedentlich abgeraten, eine weitverbreitete Empfehlung scheint eher das Backen im Backofen zu sein (20-30 Minuten bei 60-70 Grad), um die alte Wachsverbindung auf dem Wickeldraht wieder herzustellen. Beim Nachwachsen leidet angeblich der Sound und mit dem bin ich - wie gesagt - zufrieden.
 
Ok, das ist ein Argument. Wenn schon Wachs drin ist, dann sollte man es auch wieder gängig machen können. Allerdings halte ich die Backofenmethode ein wenig gefährlich, da Wachs sich gut und gerne mal selbst entzündet. (Ja, ich habe es schon mal erlebt.) Daher ist es evtl. fragwürdig. Das ist dann einer dieser Methoden die 999mal gut gehen und du bist vielleicht dann Nummer 1000 und da geht es schief.

Allerdings kann ich mir nicht erklären, wieso ein anderer Wachs oder ähnliches den Sound ändern kann. Er dient hier ja nur zur Unterbindung, dass die Drähte der Wicklungen frei schwingen können.
 
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Servus,

es gibt ein paar Ansatzpunkte (von denen auch einiges gut im neuen Guitar Sonderheft "60 Jahre Telecaster" beschrieben sind. Wie bereits erwähnt ist die Brücke nicht komplett verschraubt, da mal testweise Löschpapier unterschieben und gucken obs dann weniger pfeift. Ein weitere Möglichkeit sind die PU Federn die man gegen Silikonschlauch tauschen kann um den PU in der Eigenschwingung zu bremsen, ggf auch den Hohlraum unter dem PU mit Schaumgummi füllen. Des weiteren gibts (allerdings die gespaltene) Meinung dass das Umrüsten auf 6 Einzelreiter hilft, manche berichten allerdings das Gegenteil (was für mich technisch logischer ist da 2 Saiten den Saitenreiter auf die Brücke pressen)... Dem allem wage ich aber hinzuzufügen dass ein gewisses Maß an Mikrofonie zum ursprünglichen Telesound beiträgt und der gewiefte Telespieler halt den Umgang mit Volumepoti und Positionierung der Gitarre auf der Bühne drauf haben sollte denn eine Tele ist kein EasyPlayer, die Dame will bezwungen werden.

just my 2c
 
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Ja, viele gute Tipps hast Du ja schon bekommen ... was mir jetzt nicht so klar ist, welcher Pickup macht Dir Probleme? Die beiden Pickups haben von der baulichen Anordnung ja weniger als nichts miteinander zu tun. Der Neck-PU ist direkt ins Brett verschraubt. Hier könnte eine Entkopplung helfen, zB über die angesprochenen Schrumpfschläuche statt Federn. Bei meiner Tele hängt der PU allerdings am Pickguard und ist gar nicht mikrofonisch. Die fehlende Kappe kann natürlich auch ihren Anteil haben, denn die ist alles andere als klangneutral.

An der Bridge ist es etwas komplizierter, hier gibt es unendlich viele mögliche Ursachen ... viele wurden schon genannt. in meinem Fall (Classic 50s Tele) waren es z.B. Hohlräume zwischen Pickup und nachgerüsteter Baseplate (der Messingplatte unten am Pickup). Da habe ich erst Wachs reinlaufen lassen, hat ein bisschen was gebracht; im Endeffekt aber nicht viel. Pickup austauschen aber auch nicht. Baseplate wieder abbauen hat geholfen. Wie aber auch schon gesagt wurde, ein gewisses "Eigenleben" kommt der Gitarre durchaus klanglich zugute. Egal was Du machst, wenn Dir der Ton gefällt, dann schütte nicht das Kind mit dem Bade aus ;)
 
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Ja, viele gute Tipps hast Du ja schon bekommen ... was mir jetzt nicht so klar ist, welcher Pickup macht Dir Probleme? Die beiden Pickups haben von der baulichen Anordnung ja weniger als nichts miteinander zu tun.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher :) Ich hätte da auch noch ein paar Fragen. Pfeift sie schon im Cleanmodus und/oder verzerrt? Wenn verzerrt, welcher Sound? Transistoramp oder Röhre?

Die allererste Begründung: Eine Tele ist eine Tele ist eine Tele!

Damit ist praktisch alles gesagt. Diese Gitarre hat nicht nur einen geilen Sound sondern spürt Netztrafos, Brummschleifen, Dimmer, etc gnadenlos auf. Sie ist praktisch die Wünschelrute unter den Gitarren. Und ich möchte sie nicht missen :D

Was kann man tun?
Das einfachste was man machen kann, ist den Vol-Regler etwas zurückzudrehen. Bei verzerrten Sounds ist das ein gutes Mittel. Auch miit dem Tonregler kann man arbeiten. (je nachdem wann das Pfeifen anfängt)
Ich selbst habe immer um das Wachsen der Pickups einen Bogen gemacht und habe dadurch das Arbeiten mit dem Vol-Regler kennen und schätzen gelernt. Die Tele muss man bändigen können. Wenn man das schafft wird man mit einem total schönen und vielseitigen Sound belohnt.

Die nächste Stufe wäre andere Pickups zu probieren. In einer habe ich eine HB. Der klingt aber auch nur in dieser einen Tele. In den anderen klingt er nicht. Eine Tele ist auch noch eine relativ individuelle Geschichte ;)

Ich persönlich würde nur Maßnahmen ergreifen wollen, die sich wieder 100% rückgängig machen lassen. Sprich Hohlräume ausfüllen, Löschpapier, etc. Das sind alles Sachen, die man ruhig ausprobieren kann. Ansonsten würde ich damit zum Gitarrenbauer gehen.
 
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Danke erstmal für die vielen Einträge! Zu den aufgeworfenen Fragen:

- Probleme bereitet in erster Linie der Bridge-PU

- Das Pfeifen macht sich mit der Verzerrung bemerkbar, schlimmer wird es dann, wenn ich zusätzlich noch das Wah Wah (ein Cry Baby Classic, das selbst den Ton noch etwas boostet, aber einfach gut klingt) dazuschalte. Ich spiele ausschließlich Röhrenverstärker :)

- Da die Bühnen in der Regel sehr knapp bemessen sind und ich dennoch immer auf den Amp zugreifen muss, dürfte es mit dem Abstand etwas schwierig sein

Beste Grüße!
 
Ich hatte das pfeiffen bei meiner tele auch gehabt, bei mir war das problem das die kabel an der buxe verkehrtherum angelötet waren,
probier das mal und löte die beiden einfach mal um bei mir hatte sich das mit dem pfeiffen danach erledigt.
schöne grüsse
 
bei mir war das problem das die kabel an der buxe verkehrtherum angelötet waren,

Das ergibt für mich keinen Sinn, daher stelle ich mir die Frage: Zufall oder Voodoo? ;)

Oder doch? Phasendrehung, wie bei einer Akustikgitarre? Da kann man es aber schalten, weil es in einer anderen Umgebung genau zum Gegenteil führen kann.

Im Prinzip ist die Stegplatte der Telecaster mit schuld an der Rückkopplungsfreudigkeit einer Tele, da helfen alle anderen Maßnahmen nur bis zu einem bestimmten Grad.

Ansonsten ASAT Special, da ist das anders und besser gelöst. :)
 
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So, vielen Dank für die Beiträge! Ich habe jetzt zwischen den Feiertagen einige Vorschläge umgesetzt:

- Filz unter die Stegplatte
- Schaumstoff unter den Steg-PU

und habe den ersten Eindruck, dass es schon was geholfen hat. Wichtig war mir ja, dass der Ausgangssound möglichst wenig verändert wird, da ich mit dem vollauf zufrieden bin. Deshalb habe ich auch von dem ursprünglich angedachten PU-Austausch Abstand genommen. Die Gitarre ist Baujahr 1982, muss eines der ersten Jahre gewesen sein, in dem die 52 RI von Fender aufgelegt wurde. Beide Pickups haben übrigens Silikonschlauch statt Federn, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die ein Vorgänger ausgetauscht hat. Allerdings ist das Silikon so brüchig, dass es original sein könnte. Davon habe ich erstmal die Finger gelassen. Den Abstand der PU zu den Saiten musste ich ohnehin nicht verändern.
 

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