Telefunken M80 und Heil PR/RC35

Simon99
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Da mir diese beiden, in der Schweiz doch weniger verbreiteten, Mikrofone noch nie in die Hand gekommen sind, möchte ich dazu befragen. Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wie sah es mit Übersprecher aus?


Vielen Dank für euer Wissen.
Simon
 
Eigenschaft
 
Das HEIL PR35 ist ein hammerhart gut klingendes Mikrofon. Der Nahbesprechungseffekt ist sehr stark ausgeprägt, so dass die meisten den (sehr gut versteckt sitzenden) LowCut aktivieren sollten. Dann sollte es auch von weniger gut geübten Tontechnikern gut beherrschbar sein.

Das M80 kenne ich persönlich nicht, es hat aber einige Fans hier im Forum. Du vergleichst da also anscheinend zwei hervorragende Mikrofone.

Was meinst Du mit Übersprecher? Das Aufnehmen anderer Schallquellen auf der Bühne? Oder das Pfeifen von Feedback?

Tipp: Lies Dir mal die Kommentare auf der Thomann-Seite durch, die sind recht informativ:
https://www.thomann.de/de/telefunken_m80_standard.htm
https://www.thomann.de/de/heil_sound_pr35.htm
 
Ich habe das M 80 ausfführlich testen können und länger verwendet. Übersprechen ist kein Problem und feedbackfest ist es auch. Es war seinerzeit das beste dynamische Mikro. Mittlerweile hat es mit dem Heil oder dem KSM 8 Konkurrenz bekommen. Ich habe inzwischen das Microtech Gefell M 100 als dynamisches Mikro in Verwendung, das ich am besten finde.
 
@mix4munich : Zuerst einmal vielen Dank für deine schnelle Antwort. Das klingt ja toll. Wie funktioniert der Lowcut bei der Funkversion RC35 ?
Mit Übersprecher meinte ich das Einstreuen von anderen Schallquellen (z.B. Schlagzeugcymbals - klassisches Problem).

@Astronautenkost : Nach meinem Wissen ist das KSM8 nicht besonders durchsetzungsfähig ? Ich muss aber zugeben, dass diese Aussage auf den Erzählungen beruht und ich selbst noch nie mit dem KSM8 gearbeitet habe. Ich sehe das M80 bei vielen grossen Bands (Green Day, Coldplay, Imagine Dragons). Wieso ? Warum nicht ein klassisches Beta58 oder eine KSM9 Kapsel auf den Shure Sendern ? Was bietet das M80 mehr ?
 
Das Specsheet des CR35 erwähnt keinen LowCut, den gibt es wohl nur bei der kabelgebundenen Variante.

Zu Deinen Fragen zum KSM8 - dieses Mikro klingt recht neutral, das kann man nun mögen oder nicht. So ziemlich alle anderen Shure-Mikros haben eine deutliche Beeinflussung des Klanges, Beta58a und SM58 haben beide diese deutliche Anhebung bei ca. 2,5 kHz - natürlich sorgt das für gute Durchsetzungskraft, aber es legt Dich halt auf einen ziemlich bestimmten Sound fest. Ich habe mehrere Beta58a (und Beta57) im Bestand, wenn diese zum Einsatz kommen, filtere ich diese Anhebung immer weg und gebe dafür eine dezente Höhenanhebung (Shelving, ab ca. 6 oder 7 kHz) dazu, nicht mehr als 2 oder 3 dB - schon klingt es einem Sennheiser e935 oder e945 deutlich ähnlicher, und das sind meine bevorzugten Mikros (von denen ich auch einige habe, aber viele Leute entspannen auf der Bühne erst, wenn sie ein vertrautes Shure-Mikro sehen können). Die Sennheiser haben dieselbe Durchsetzungskraft, erreichen diese aber "eleganter" als die Shures - der für den Grundsound wichtige Mitteltonbereich bleibt unverändert, es wird nur etwas "Frische" oder "Air" hinzugefügt.. Eine richtig tolle Höhenanhebung hat das Beyerdynamic TG-V 70d - das hat mal 200 EUR gekostet (völlig zurecht), ist aber nun auf 140 EUR gefallen. So seidige Höhen findest Du sonst nirgends, deswegen sind bzw. waren The Eagles (absolute Soundfetischisten) nur mit diesem Mikro unterwegs.

Mit den Shure 58ern bist Du dagegen auf jeder Rockbühne genau richtig, wo es etwas heftiger zugeht. Sieh Dir mal die Frequenzschriebe dieser Mikros an, dann dürfte Dir das klarer werden.

Das Shure KSM9 wiederum hat eine (für meinen Geschmack zu) starke Anhebung der Höhen und prägt den Sound nicht minder stark, auch das kann man mögen oder eben nicht. Sennheiser ist da wesentlich dezenter.
 
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Das KSM9 ist ein Kondensatormikro, das mir sehr gefällt. Es ist extrem feedbackresistent. Beim KSM8 hat Shure wohl gesehen, dass Telefunken und Heil ihnen Markt abgräbt. Das Telefunken bringt obenrum noch einiges, was andere Tauchspulen nicht mitbringen.
 
Das KSM9 kannte ich bereits. Es war mein persönlicher Nachfolger nach dem G3 945er, welches durch ein QLXD System ersetzt worden ist. Dabei habe ich für mehr Flexibilität noch die Beta58 Kapsel gekauft, welche nun fast schon standardmässig drauf geblieben ist.
Da ich mich bei unserem Sound doch gegen ein sehr lautes Schlagzeug durchsetzen muss, schien die von dir genannte Anhebung mir zu helfen. Mir fällt aber auch auf, dass unser Techniker mit einem leichten Shelf bei 7 bis 8 kHz was dazu gegeben hat.

Ich habe mich nur gefragt, ob ich in Sachen Durchsetzungskraft und Reduzierung von Einstreuung der Becken noch etwas rausholen kann mit M80 oder RC35. Ausserdem hat mich wohl einfach die Neugier etwas getrieben :). Ausserdem ist mir wie bereits erwähnt aufgefallen, dass Coldplay, Imagine Dragons und Green Day von ihren Beta58 oder SM58 zum Telefunken M80 gewechselt haben und dieses im Internet für seine "Einstreuungsabsonderung" loben.

Deine Erfahrungen mit dem TG V70d kann ich teilen. Meine Backgroundsängerin nutzte zu Beginn unsere Band jeweils ein solches.
 
Lautes Schlagzeug auf kleinen Bühnen ist mit so ziemlich allen Mikros ein Problem. Das Gesangsmikro enthält dann mehr Beckenanteil als die Overheads.

Beste Lösung: Größere Bühnen spielen!
Andere beste Lösung: Leiser spielen.
Pragmatische Lösung: CymPad Moderators. Kosten knapp 30 EUR, bedämpfen die Lautstärke der Becken um gefühlte 20 bis 30%, dabei erhalten sie aber den Sound und das Spielgefühl der Becken zu 98%. Guckst Du hier, meine Drummer in div. Bands nutzen das im Proberaum und auf kleinen Bühnen nun alle:

https://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=CymPad+Moderator
 
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@mix4munich : Vielen Dank für deine Hilfe. Ich glaube, dass ich ein Geburtstagsgeschenk für meinen Schlagzeuger gefunden habe. Er wird sich bestimmt freuen... :). Das Verrückte ist, dass er bereits hinter Plexiglas versorgt ist...GRINS.
Spass beiseite - Vielen Dank.
 
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