Tiefes E auf meine gemietetem Tenor-Sax kaum intonierbar

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Hallo zusammen,

ich habe das Problem, dass ich auf meinem Tenor-Sax speziell das tiefe E kaum spontan intonieren kann.
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich bin in Sachen Saxophon Anfänger. Ich hatte 2019 mir mal ein Tenor-Sax gemietet, aber kaum darauf spielen können, weil es da sehr schnell zu Streitigkeiten mit dem (leider allgemein sehr intoleranten) Nachbarn kam.
Ich kann mich aber noch ganz gut daran erinnern, dass ich damals zumindest die einzelnen Noten relativ problemlos intonieren konnte.
Seit November letzten Jahres aber, bin ich in der glücklichen Lage einen kleinen Proberaum für mich allein zur Verfügung zu haben (Ich spiele eigentlich Gitarre und Bass). Daraufhin habe ich mir ein Alt-Saxophon gemietet (Jupiter) und bin auch sehr gut damit zurecht gekommen - zumindest hatte mir die Intonation der einzelnen Noten (außer der ganz hohen) keine besonderen Probleme bereitet. Ich musste aber feststellen, dass meine Liebe nun mal dem Tenor-Sax gehört und so habe ich das gemietete Alt-Sax gegen ein Tenor-Sax getauscht. (Cherrystone -China-Produkt). Bei diesem habe ich nun das Problem, dass das tiefe E kaum zu intonieren ist. Es tönt immer eine Oktave höher. Dass dieses Problem grundsätzlich eine Frage des richtigen Ansatzes ist, ist mir mittlerweile schon geläufig - ich finde es nur seltsam, dass ausgerechnet nur diese eine Note, das tiefe E so gut wie gar nicht intonabel ist. Wenn ich z.B. angefangen vom G über F nach E spiele, klingt es richtig. Wenn ich von D nach E spiele auch. Nur direkt auf dieser Note angefangen, ist es fast unmöglich, dass es sofort in der korrekten Oktave erklingt. Wenn überhaupt, dann erst nach ca. 1-2 Sekunden - davor ist der Pitch oktaviert. Sollte es tatsächlich am Instrument liegen. Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, dass ganz bestimmte Noten auf einem Saxophon extrem schwierig zu bilden sind? Oder ist das etwa ganz normal, dass auf Tenor-Saxophonen das tiefe E besonders schwierig zu spielen ist? Wie gesagt ich hatte vor 2 1/2 Jahren schon mal eines, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es da auch schon so war.

Dank' euch schon mal für die Antwort.
 
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Erst mal willkommen im Forum!

Das tiefe E ist auf einem Tenor kein Problemton, wie es auch an sich kein Problemton beim Sax generell ist bzw. sein sollte.
Dass das E bei dir so schnell in die obere Oktave umschlägt deutet für mich auf eine (wahrscheinlich nur minimale) Undichtigkeit hin. Wobei es auch wieder untypisch ist so wie du es beschreibst. Denn wenn wegen einer solchen Undichtigkeit das tiefe E nicht anspricht, dann kommen üblicherweise auch die darunter liegenden Töne nicht bzw. kippen in die Oktave. Am Ansatz wird es sicher nicht liegen, denn du bekommst ja die anderen und die noch tieferen Töne offensichtlich problemlos.
Das heraus zu finden braucht es einen Fachmann, sei es ein erfahrener Saxophonist oder Blasinstrumentenbauer.

Umsonst wird das wohl keiner machen (den man nicht näher kennt, oder eben der eigene Sax-Lehrer wenn vorhanden - ich teste bei Problemen jeglicher Art die Instrumente meiner Schüler immer schnell im Unterricht an, und finde auch fast immer schnell den Fehler). Geld in so ein Sax der billig-Schiene hinein zu stecken mag ich aber auch nicht empfehlen. Wenn es noch neu ist, gehe damit zum Händler und spreche ihn auf das Problem an. Gewährleistung gibt es auch auf solche billig-Teile. Das Instrument muss funktionieren.

Womit du - leider - rechnen musst, ist, dass es sich um einen konstruktiven Fehler bei dem Instrument handelt, möglicherweise auch einfach um einen "Ausreißer", denn gerade die billigen Instrumente streuen in der Serie oft sehr. Es könnte dann nicht so einfach sein, ein rundherum gut funktionierendes Instrument desselben Herstellers zu finden. Das könnte man auch nur durch Ausprobieren mehrerer Instrumente beim Händler.

Schlussendlich möchte ich noch anmerken, dass mir bis heute noch kein wirklich gutes, ja überhaupt wirklich brauchbares Saxophon in dieser billigen Preisklasse begegnet ist. Wenn du 10 solcher Saxophone nebeneinander vergleichst, kann es sein, dass jedes Probleme macht, und womöglich jedes noch ein anderes Problem.
 
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Für einen Defekt am Saxophon ist es tatsächlich ein bißchen ungewöhnlich, aber trotzdem: du mußt als erstes rausbekommen, ob es an dir oder am Horn liegt. Drück es jemandem in die Hand, der spielen kann.

Wenn es am Horn liegt, ist die wahrscheinlichste Stelle für ein Problem die hoch-E-Klappe, das ist die, die von dem obersten der 3 rechts am Sax übereinander liegenden Hebeln bedient wird. Schau, ob du was siehst, leuchte mal von innen, ob Licht rauskommt. Klemm sie mal zu, mit einer kleinen Zwinge, so daß du sicher sein kannst, daß sie abdichtet und spiel an, ob sich was ändert.

Wenn es an dir liegt, ist es wohl ein Resonanz-Problem: versuche, wenn du das E anspielst, mit Zunge und Gaumen ein "a" zu formen. Oder ein bayrisches "o", wie in "oocha".
 
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Zunächst mal ein herzliches Dankeschön für die Antworten und wertvollen Tipps.
Das mit der hoch-E-Klappe ist wohl das Stichwort. Jetzt fällt mir nämlich auch ein weiteres Detail ein, was ich beim Spielen gestern bemerkte: Nach einigen Minuten tropfte mir immer Flüssigkeit, das ja nur meine kondensierte Atemluft sein konnte, auf meine linke Hand. Nach genauerem Hinsehen konnte ich genau eben diese Klappe, die oberste der 3 rechten Seitenklappen als Quelle ausmachen. Ich habe das Instrument jetzt nicht hier, das befindet sich in meinem Proberaum, aber ich werde es heute Nachmittag gleich mal ausprobieren.
Nochmals vielen lieben Dank an euch!💪👍
 
Diese "Spuckerei" ist bei Saxophonen auch ziemlich normal. Wenn man etwas länger spielt, tropft es nun mal irgendwo raus. Das ist auch normalerweise kein Anzeichen für eine Undichtigkeit. Spätestens wenn du das E3 (oder einen Ton darüber) spielst, geht die Klappe auf und es tropft, wenn genug Wasser kondensiert.
Außerdem hättest du mehr Ansprache-Probleme als nur das tiefe E, wenn die E3-Klappe undicht wäre. Denn typischerweise sind praktisch alle Töne betroffen, die unterhalb der undichten Klappe liegen.

Aber wie gesagt, auch von @sebigbos: Lass das Instrument mal von einem Fachmann/einer Fachfrau kontrollieren, dann sollte sich die Ursache des Problems finden lassen.
 
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Was oben schon geschrieben wurde möchte ich bestätigen.
Du kannst mal etwas ungewöhnliches versuchen, spanne mal ein anderes Blatt auf.

Grüße

atrofent
 
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... ich hatte ganz überlesen, dass im Titel von einem "gemietetem Tenor-Saxophon" die Rede war.
Wenn es gemietet ist, gibt es auch einen Vermieter, entweder ein Händler oder eine Musikschule.
Wenn alle hier gegebenen Tipps nicht fruchten, wäre der Vermieter doch sicher die erste Adresse, wegen der schlechten Ansprache nach zu fragen?
 
Das Tenor-Sax habe ich von "Musikinstrumente-Mietservice" gemietet. Es ist bereits das 3. das ich von dort beziehe und mit den ersten beiden war ich sehr zufrieden. Vor Allem das Alt-Sax, das ich unmittelbar zuvor hatte lag mir in der Ansprache sehr gut. Den Vermieter werde ich auf jeden Fall noch kontaktieren, zuvor wolle ich aber erst mal den Rat anderer Experten hören, weil ich mir nicht sicher war, ob das Problem nicht ganz allein bei mir lag. Ich habe mittlerweile aber einige neue Erkenntnisse gewonnen. Gestern habe ich unterhalb des Hebels der o.g. Seitenklappe ein passendes Balsaklötzchen untergelegt um somit etwas zusätzlichen Druck auf die Kappe auszuüben. Das tiefe E lies sich dann immerhin manchmal direkt intonieren. Von 10 Versuchen ca. 1-2 mal. Vorher im Grunde genommen gar nicht. Danach bin ich ein Musikgeschäft - Musik Klier in Nürnberg - gefahren und habe dort mit dem Mundstück und dem Blatt des Leih-Saxophons zwei nagelneue und wertigere Tenorsaxophone anspielen dürfen. Ein Yamaha und ein Selmer. Auch auf diesen Instrumenten fiel mir die Intonation der tiefen Noten ziemlich schwer, wenn auch nicht in diesem Ausmaß und auch nicht mehr so speziell beim tiefen E. Daraufhin gab mir die sehr kompetente und nette Verkäuferin ein anderes Mundstück von Yamaha zum Testen. (Das Blatt übernahm ich von meinem). Und siehe da, damit ging es schon deutlich besser. Daraufhin habe ich Mundstück und Verbinder (wie heißt der nochmal?) gekauft, dazu noch ein haltbares Kunstoffblättchen, bin zurück in meinem Proberaum und kann das Instrument nun einigermaßen brauchbar - auch im tiefen E intonieren. Das tiefe E quasi ansatzlos nicht oktaviert zu treffen, ist zwar immer noch unverhältnismässig schwer, aber die Quote liegt jetzt schon bei ca. 1:2 mit Tendenz zu 1:1. Es scheint sich bei dem Problem tatsächlich um eine Kombination von undichter Klappe, unpassendes Mundstück, allgemein qualitativ unzureichendem Instrument und natürlich - vielleicht auch Allem voran - unfähigem Spieler gehandelt zu haben.
Nochmals ein herzliches Dankeschön an alle für eure wertvollen Beiträge.
 
Die tiefsten Töne, etwa ab dem tiefen D, sind üblicherweise immer etwas schwieriger anzuspielen, vor allem im Piano, und oft auch schwieriger bei Profi-Instrumenten als bei Schüler-Instrumenten, da bei ersteren der Anblaswiderstand meistens etwas höher ist (was der größeren Klangfülle und -intensität geschuldet ist).
Butterweich kommen die Tiefen z.B. bei den Einstieger-Saxophonen von Yamaha, deren Anblaswiderstand auch etwas geringer ist, was gerade Anfängern entgegen kommt.

Den Rat, ein anderes Mundstück zu testen, habe ich gestern ganz vergessen zu geben, obwohl ich das gerade im Zusammenhang mit billig-Saxen eigentlich schon standardmäßig mache.
Das Yamaha 4C ist hinsichtlich leichter Ansprache und zusätzlich wegen des sehr günstigen Preises eigentlich immer meine Empfehlung für Anfänger, aber offensichtlich wurde dir ja schon entsprechend im Fachgeschäft weiter geholfen.

Als Blattschraube empfehle ich dazu meistens dieses Modell: https://www.thomann.de/de/bg_l13.htm
Vom Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich es auch optimal.
 
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Update zu meinem Intonationsproblem. Nachdem ich mit dem Yamaha 4C, neuer Rouvner-Blattschraube und 2,5 Legere-Kunststoffblatt gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich mir ein weiteres Legere-Kunststoffblatt in 3.0 (!!) zugelegt und seltsamerweise komme ich damit, zumindest in Verbindung mit diesem Probleminstrument, noch ein bisschen besser zurecht.
Die Intonation klappt von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde besser. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es gar nicht unbedingt schlecht sein muss, ein schwierig zu intonierendes Instrument zu spielen. Durch die sehr geringe (evtl. gar nicht vorhandene) Fehlertoleranz lernt man die korrekte "embouchure" vielleicht schneller, da man sofort ein entsprechend kakophonisches Feedback bekommt, wenn der Ansatz nicht richtig ist.....
 

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