Tinnitus, Knalltrauma, pathologische Ohrgeräusche

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Das Gehör ist ein empfindliches Organ, was aus physikalischen Schallwellen ein Signal der Hör-Nerven erzeugt. Eine einmalige Überlastung durch zu hohen Schalldruck kann das Gehör dauerhaft schädigen.

Laute Musik in der Disko, Lärm am Arbeitsplatz, ein Knallkörper bei Sylvester oder ein Schuss auf dem Schießplatz können das auslösen, und zurück bleibt ein Pfeifen oder Ohrgeräusch, das mehr oder wenig schnell weggeht, oder eben auch nie, bzw. die Hörleistung vermindert. Auch eine Schreckschusspistole sollte man nicht direkt neben dem Ohr abfeuern!

Aber selbst absolute Stille in einem gedämpften Tonstudio kann dazu führen, dass man ein Pfeifen wahrnimmt, da das Gehirn mit der Abschaltung der Aussengeräusche nicht klarkommt und versucht das zu "kompensieren".


Mein Gehörschutz ist z.b auf dem Schießplatz bei der Bundeswehr nicht ausreichend gewesen und ich hatte ein sogenanntes Knalltrauma. Ein hoher Pfeifton war da und ging erst im Laufe der nächsten Woche wieder zurück.

Bei einer Orchesterprobe stand ich auch einmal mit meinem Kontrabass direkt neben einer Kesselpauke und nach der Probe merkte ich auch, dass mein Gehör überlastet war.


Dann gibt es noch die Erkrankung Tinnitus. Das sind ständig bleibende Ohrgeräusche, die durch übermässig starke äussere Einflüsse, oder aber auch durch Stress, psychische Belastung o.ä. ausgelöst werden.
(Das habe ich jetzt auch seit ca. 1,5 Jahren und es war der Grund, weshalb ich wieder angefangen habe, erst bewusst Musik zu hören und jetzt auch wieder aktiv Musik zu machen).



Es gibt inzwischen aber recht guten Gehörschutz für Musiker, die im Ohr getragen werden und bei Bedarf den Schalldruck dämpfen - da kann man jeden guten Gehörakustiker ansprechen.

Gehörschutz gibts auch hier:
http://www.sonicshop.de/De/Plugs/Categories/HiFi.htm
 
Eigenschaft
 
Dann gibt es noch die Erkrankung Tinnitus. Das sind ständig bleibende Ohrgeräusche, die durch übermässig starke äussere Einflüsse, oder aber auch durch Stress, psychische Belastung o.ä. ausgelöst werden.
(Das habe ich jetzt auch seit ca. 1,5 Jahren und es war der Grund, weshalb ich wieder angefangen habe, erst bewusst Musik zu hören und jetzt auch wieder aktiv Musik zu machen).
Es grüßen sich die Tinnitusgeplagten. Habe seit ca. 20 Jahren Tinnitus. In der Anfangszeit des Flötelernens (mit Mitte 40) hat mich der Tinnitus richtig genervt. Wurde immer lauter, aber das hat sich gegeben. Jetzt höre ihn beim Flötespielen sogar gar nicht mehr. Ist also eine richtige Entspannung vom Tinnitus. Beim Klavierlernen mache ich jetzt gerade die gleiche Prozedur durch: Der Tinnitus wird dabei lauter. Ich habe zur Zeit beim Üben immer das Radio im Hintergrund auf Rauschen gestellt. Aber ich bin guter Dinge, dass er genauso wie beim Flöten irgendwann keine Probleme mehr macht.
Gruß Norbert

PS: Das mit den störenden Geräuschen bei Dora wird wohl, wie schon geschrieben, eine Schwebung sein. Bei uns im Ensemble habe ich die Erfahrung auch schon gemacht: Wenn eine Geige nicht richtig stimmt oder der Ton nicht 100%ig gegriffen wird, dann tut das richtig weh im Ohr.
 
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Eigentlich ist es ja OT, aber da @Dora den Thread mit Flötgeräuschen im Ohr betitelt hat, würde ich mich gern noch etwas weiter über Tinnitus austauschen (oder doch lieber neuen Thread)?

Kennst du schon diese Studie hier zum Thema Tinnitus?
Ich habe etliches zum Thema Tinnitus gelesen und doch fand ich einen Aspekt bemerkenswert, nämlich die Frage zu stellen, wie hoch die Stille sei und wie klein der Anteil des Tinnitus-Störgeräuschs.

Bei mir übrigens nur linksseitig, auch nicht ständig, mit ca. 10 khz Pfeifen.

Ich bin mit Meditationsübungen an die Problematik herangegangen, also genauso wie ich mit meinen chronischen Schmerzen und meiner Lebenssituation umgehe, daß ich also im hier und jetzt bin, alles so ist wie es eben ist; und ich diese Situation auszuhalten lerne, egal was mir auch widerfährt.

Der 2. Ansatz war die Wiederbeschäftigung mit Musik, zunächst über in-Ohr-Kopfhörer vor allen Dingen klassische Musik ganz bewusst zu hören, und beim Hören der Musik entwickelte sich der Wunsch, wieder selbst Musik anzufangen und dafür habe ich dann neu mit klassischer Gitarre angefangen, ein Keyboard gekauft und zuletzt eben dann noch mit den Flöten.

Über die klassische Gitarre habe ich dann auch wieder angefangen, gegen die Behinderungen in meiner linken Schulter durch Krankengymnastik etc anzugehen, die Folgen von meinem Motorradunfall waren und im letzten Jahr habe ich schon erhebliche Fortschritte machen können (auch wenn der Weg dahin teilweise äusserst schmerzhaft war).

Als ich mit Unterricht mit klassischer Gitarre anfing, war völlig unklar, ob ich überhaupt für mich eine unkonventionelle Haltung finden könnte, und inzwischen nähere ich mich sogar der klassischen Gitarrenhaltung an und wenn die Fortschritte weitergehen, evlt. auch wieder Kontrabass spielen zu können, was jetzt 25 Jahre nicht mehr ging.

Ich bin mal gespannt, was die Flöten für den Tinnitus in meinem Ohr bedeuten werden...
 
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Ich bin mit Meditationsübungen an die Problematik herangegangen, also genauso wie ich mit meinen chronischen Schmerzen und meiner Lebenssituation umgehe, daß ich also im hier und jetzt bin, alles so ist wie es eben ist; und ich diese Situation auszuhalten lerne, egal was mir auch widerfährt.

Ahoy Kollege, die See ist rau... :rolleyes:

Da kann ich leider viel zu gut mitreden, Dauerschmerz seit caaaa. oh je, über 30 Jahren und noch viele nette Dinge, die das Leben so parat hat.

Vielleicht könnte man das Thema Tinnitus ja da hin verlegen, der Strang steht zwar still seit einiger Zeit, aber den kann man eigentlich doch nahtlos weiterführen. Das Thema wird ja sicher nicht alt.

Ich schreib mal noch was bis sich wer meldet @Ralinem :D

und doch fand ich einen Aspekt bemerkenswert, nämlich die Frage zu stellen, wie hoch die Stille sei und wie klein der Anteil des Tinnitus-Störgeräuschs.

Da hab ich mir auch meine Gedanken gemacht, auch interessant, dass in schalldichtem Raum 80% Ohrgeräusche haben.

Man findet ja in manch alten Mythen den Gedanken, dass es der "Strom des Lebens" sein soll, den man an dieser Stelle wahrnehmen kann und mit dem man seinen Frieden finden muss.

Ob es stimmt oder nicht weis ich nicht, aber ich fand es einen Gedanken wert und habe mir angewöhnt einfach als mal mitzusummen bei "meinem Lied im Kopf" und es in meine Musik einzubauen. Das hat mir viel geholfen und deswegen verstehen wir uns vielleicht auch inzwischen so gut :rolleyes:
Mein Grundsound schwingt auf E, dass ist z.B. fürs Gitarrestimmen sehr praktisch :tongue:
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennst du schon diese Studie hier zum Thema Tinnitus? Die finde ich total spannend.
Kannte ich noch nicht. Danke!

Ist schon erstaunlich, wie viele Tinntus haben. Man darf sich dadurch bloß nicht das Leben kaputt machen lassen. Ich kann es nicht ändern, also muss ich das Beste draus machen.
Gruß Norbert
 
Seit einem 3/4 Jahr habe ich auch einen Tinnitus, überwiegend auf einem Ohr und in abwechselnder Qualität und Intensität. Ab und zu gibt auch Momente, in denen Ruhe herrscht.

Mehr als mein Tinnitus hat mich aber der Besuch beim HNO-Arzt verwundert.
Keine Begrüßung oder Verabschiedung, schlechteste Anamnese aller Zeiten, kurz in die Ohren geguckt, Hörtest, Diagnose zum eingeschränkten Hörvermögen in zwei Sätzen, davon einer nur auf meine Nachfrage.
Dann noch wg. Tinnitus der für mich höchst unpassende Rat, am besten immer Musik zu hören. Das fand ich in Jugend und Studium 'mal toll, aber jetzt mit gut 60 Jahren wäre es für mich unerträglich.
Was war noch? Ach, ja - weitere Beschwerden wie gelegentlicher Duschwasserstau im Ohr und Vertigo blieben unkommentiert, da habe ich auch nicht mehr nachgehakt.
Aber die Praxis ist schon jahrelang vor Ort und war trotzdem voll. Es gibt also noch Ärtze mit der Lizenz zum Geld drucken, unabhängig von der Leistung. Da mir wegen der beginnenden Schwerhörigkeit eine jährliche Untersuchung angeraten wurde, werde ich das nächste Mal zu einem Ohrenarzt gehen, über den ich mich vorher schlau gemacht habe.

Gruß Claus
 
auch interessant, dass in schalldichtem Raum 80% Ohrgeräusche haben.
Das Gehirn versucht da wohl, die fehlenden Geräusche irgendwie zu kompensieren.

Bei mir fing der Tinnitus übrigens an, als ich sehr von meiner Umgebung sehr gestresst wurde, meine Wohnung liegt an einer vielbefahrenen Hauptstrasse, in der Vergangenheit kam noch weiterer Baulärm dazu, die Strassenbahn wurde unter die Erde verlegt und der Einstieg in den Tunnelschacht war nur ein paar Meter weiter, Wohnungen wurden umgebaut und Komplettsaniert, zum Schluss ein Hausverkauf, wo dann aus den Ladenlokalen im Erdgeschoss über 2 Häuser hinweg eine Arztpraxis eingerichtet wurden, also Durchbruch durch die Brandmauern etc.

Das i-Tüpfelchen war dann Stress mit der Nachbarhaus-WG auf meiner Etage, wo jahrelang nie auch ein Laut zu mir herübergedrungen kam, beschallten die dann mit einer Profi Musikanlage das ganze Viertel, und das bis zum frühen Morgen. Jetzt nach 2 Jahren, vielen Polizeieinsätzen und Intervenierung des Vermieters ist dort endlich wieder Ruhe.

Das alles führte zu massivsten Schlafstörungen. Irgendwann bin ich im Internet auf folgende Seite gekommen:

http://www.zartbesaitet.net/


Dabei habe ich dann über mich festgestellt, dass ich zu den hochsensiblen Menschen gehöre, die sowohl akustische als auch optische Reize stärker wahrnehmen als der Durchschnitt. Das hat mich dann zu dem Internetshop für Gehörschutz und Ohrstöpsel geführt:

http://www.sonicshop.de

Um dem allgemeinen Lärm zu entkommen, habe ich zum Schlafen öfter Ohrstöpsel genommen, musste mich aber erstmal langsam an die Dinger gewöhnen. Und an einem Montag morgen bin ich aufgewacht und hatte das Fiepen im Ohr, das mich seitdem begleitet, nicht immer, aber immer wenn ich gestresst bin.

Also Ohrstöpsel führen allgemein nicht zu Tinnitus, aber bei mir war es wohl eine Folge der jahrelangen Entwicklung.
Insgesamt also eine Folge des ganzen akustischen Stresses bei mir und dann der ungewohnten Stille. Die Ärzte konnten da auch nichts feststellen.
 
Ich kenne die Gefahr für das Sinnesorgan Ohr durch extreme Geräusche sehr gut (beruflich: Standortschießbahnen, Truppenübungsplätze nebst Sprengplätzen; privat: Schießstände für Großkaliber).
Ich selber habe immer mehr als einmal den korrekten Sitz des Gehörschutzes überprüft, als Vorgesetzter meine Schuldigkeit getan, in dem ich das richtige Einsetzen vormachte.
Der extreme Schalldruck bei Schuss oder Sprengung von Munition (wenn neben der Vernichtungsladung bei einem High-Order-Verfahren zusätzlich noch die Wirkladung der zu vernichtenden Munition initiiert wird) ist nicht ohne.
Mir ist während eines Feuerstoßes einmal ein Gehörschutz rausgerutscht, aber Schäden zog ich nicht davon. Vor kurzem hatte ich wieder einen Hörtest, der mit sehr gutem Ergebnis abschloss (obwohl ich nun auch schon an der 4 kratze).
Die Konzerte, die ich besuchte (Sting, Pantera, Audioslave, Stoppok, Oomph!, Aynsley Lister (2x)), genoss ich ohne Gehörschutz.
Als Gitarrist einer Metalband trug ich 1993/94 bei den Konzerten was in den Ohren.
Bis zum Abi war ich regelmäßiger Diskogänger (Metaldisco in Harsum (heute ist der Ort nur noch bekannt durch Crazyparts)), immer versucht, nie direkt neben den Boxen zu stehen.
Die Discobesuche von da bis heute könnte ich wohl mit meinen vorhandenen Fingern, Daumen und Zehen illustrieren.
Ich höre Musik eher leise (gerade bei Kopfhörerverwendung).

Wenn ihr an dauerhaftem Nebengeräusch leidet, ist das meines Wissens nach daran geschuldet, dass im Rahmen einer kontinuierlichen Spitzenbelastung oder eines einzelnen Extremereignisses die Sinneshaare in der Schnecke dauerhaft umgeknickt sind und permanent aneinanderreiben und so elektrophysikalische Frequenzen produzieren, ein kurzzeitiges Nebengeräusch kann aufhören, wenn sich die betroffenen Bereiche wieder erholen.

Wie man geeignet therapieren kann, können Ärzte und Gehörspezialisten am besten sagen.

Wenn man in die Selbstabhilfe gehen will, würde ich nicht die Meditation vorschlagen, sondern eher das Zurückziehen der Sinne, also das nach Innenhören auf die Atemfrequenz und damit versuchen, durch regelmäßige Praxis das Nebengeräusch zu ignorieren.

Haben die hier betroffenen auch eine Reduzierung des Hörvermögens erlitten? Oder werden die externen Schallwellen durch das interne Nebengeräusch überlagert?
 
Bei mir fing der Tinnitus übrigens an, als ich...
Donnerwetter, wenn man das liest kein Wunder, puuh. Bei mir war auch Stress der Auslöser damals. Selbstständig und gerade kurz vor einer Vernissage, die dann ohne mich stattfand, drei kleine Kinder...

Deine Empfindlichkeit kann auch "normal" sein, Dr. Peter Schneider hat dazu auch noch einen Artikel über seine Forschungen zum hören, den habe ich anderswo schon mal geziegt. Aber hier kann man ihn ruhig nochmal verlinken.

Wenn man in die Selbstabhilfe gehen will, würde ich nicht die Meditation vorschlagen, sondern eher das Zurückziehen der Sinne, also das nach Innenhören auf die Atemfrequenz und damit versuchen, durch regelmäßige Praxis das Nebengeräusch zu ignorieren.

Das kann ich so bestätigen, ich habe mit intensivem Atemtraining viel erreicht, für mich war es das beste. Meditieren konnte ich eh nie, da sitz ich lieber mal ruhig da... :rolleyes:

Haben die hier betroffenen auch eine Reduzierung des Hörvermögens erlitten? Oder werden die externen Schallwellen durch das interne Nebengeräusch überlagert?


Eine Überlagerung der externen habe ich seit vielen Jahren nur noch selten, da piepts bei mir an anderen Ecken lauter.
Musik höre ich schon immer gerne laut und bin bei Konzerten gerne da, wo es wummert...
Habe auch schon einige Tecnoraves ohrmässig super überlebt ohne Schutz.

Ich habe vor drei Jahren alles gründlich checken lassen. Orginalton der HNO - Ärztin" Sagen sie mal, warum hören sie so gut für ihr Alter" :rolleyes: 95% hab ich noch, da kann man mit 56 nicht meckern.
 
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würde ich nicht die Meditation vorschlagen
Bei der Meditation geht es darum, Dinge, Gefühle, chronische Schmerzen, Krankheiten, unabwendbare Dinge im allgemeinen nicht zu bewerten und zu akzeptieren.

Wie man geeignet therapieren kann, können Ärzte und Gehörspezialisten am besten sagen.
Eben nicht unbedingt. Im aktuten Fall, also bis 3 Monate nach Auftreten, können Medikamente helfen, die insbesondere für eine bessere Durchblutung sorgen.

HNO konnte mir gar nicht helfen, obwohl er sich sehr bemüht hatte. Er hat mich an einen Psychiater/Psychotherapeuten verwiesen.

Und mein Psychotherapeut (Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie & Facharzt für innere Medizin), bei dem ich sowieso auch in Behandlung bin, ist Spezialist für das MBSR Verfahren (Mind Based Stress Reduction / Bind Based Cognitive Therapy nach Jon Kabat Zinn), also Achtsamkeit, Akzeptanz, Nicht-Bewerten durch Meditation.

Viel habe ich danach aus dem Internet und einschlägigen Büchern gelernt.

Haben die hier betroffenen auch eine Reduzierung des Hörvermögens erlitten? Oder werden die externen Schallwellen durch das interne Nebengeräusch überlagert?
Ich habe ein ansonsten exzellentes Gehör (mit 50 Jahren, früher auch keine Diskos, nur klassische, akustische Konzerte) ; in den "schalldichten Kabinen" bei den HNOs höre ich noch die Gespräche am Empfang. Das 10kHz Fiepen ist ein überlagertes Geräusch.

Ich selber habe immer mehr als einmal den korrekten Sitz des Gehörschutzes überprüft, als Vorgesetzter meine Schuldigkeit getan, in dem ich das richtige Einsetzen vormachte.
Damals gab es bei mir noch die unflexiblen, starren Plastikohrstöpsel, die sich dem Gehörgang nicht immer optimal anpassten und leicht verrutschen konnten.
 
Eben nicht unbedingt. Im aktuten Fall, also bis 3 Monate nach Auftreten, können Medikamente helfen, die insbesondere für eine bessere Durchblutung sorgen.

leider habe ich mit Ärzten da auch wenig gute Erfahrungen gemacht und Medikamente für bessere Durchblutung sind auch stark umstritten. Eine gute Ärztin erklärte mir das so: wenn man schon eine dünne Leitung verstopft hat und öffnet alle anderen Leitungen, wie soll da der fallende Druck die dünne Leitung wieder freispülen können?
Ich glaube nicht an einfache Lösungen, interessant ist alleine schon der Abschnitt "Konventionelle Medizin" bei Wikipedia, da liegt anscheinend vieles noch im dunkeln.

Übrigens war und bin ich gerne laut, hab auch schon immer laut Musik gehört, viel an und mit schweren Maschinen gearbeitet. Konzerte, immer da wo es wummert. Mehrere Jahre Tecnoraves, alles ohne Gehörschutz. Wie gesagt, 95 % Hörfähigkeit hab ich noch, hurra...

Bei der Meditation geht es darum, Dinge, Gefühle, chronische Schmerzen, Krankheiten, unabwendbare Dinge im allgemeinen nicht zu bewerten und zu akzeptieren

ich wollte es auch absolut nicht abwerten, aber ich nenne es bei mir nur nicht so. Ich kann auch lange still sitzen und.... einfach nichts tun. Wenn man dabei zur Ruhe kommen kann ist das absolut gut und richtig. Wenn ich meine Wurzeln überhaupt irgendwo wähne, dann im Zen. Meine favorisierte Methode heißt im Zen " Mu" :D
 
Bei mir gab es die gelben und die grünen Gehörschutzpropfen. Irgendwann bin ich auf aktive Kapselgehörschutzsysteme von Peltor umgestiegen.

Zu Ärzten und Co. will ich keine weiteren Worte verlieren (Licht & Schatten wie überall).

Ich möchte aber was zur Meditation sagen, @Ralinem: Ich weiß nicht, woher Du die Definition her hast, sie deckt sich aber nicht mit wissenschaftlicher Literatur.
Meditation ist eben nicht das gemeinhin landläufig gedachte "Nur-Sein", sondern Meditation ist eine bewusste geistige Handlung, in der man eine Sache (Begriff, Objekt usw.) von allen Seiten durchdenkt.

Etymologisch stammt meditation nämlich vom Lateinischen meditari ab, was nachdenken bedeutet. Frei übersetzt bedeutet dies abwägendes und verinnerlichendes Umgehen mit Tatbeständen.

(Woher weiß ich das? Weil ich als Soldat nebenbei eine zweijährige Ausbildung zum med.-wissenschaftlichem Hatha-Yogalehrer gemacht habe und für ein 5-tägiges Seminar über die 8 Stufen des Raja-Yoga ein Referat zur 7. Stufe (Dhyana, also Meditation) vorbereiten und halten durfte.)
 
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Meditation ist eben nicht das gemeinhin landläufig gedachte "Nur-Sein"...
Super erklärt :great:


kein Wunder aber auch :D Auch wenn ich eher aus der Zen-ecke komme, vom Hatha Yoga habe ich meine besten Anregungen und ab und an habe ich auch mal Kurse besucht um etwas aufzufrischen. Das ist wirklich eine sehr gute Sache, nur leider in unserer Gesellschaft immer noch nicht angekommen...
 
Ja, komischer Lebenslauf... Obwohl: streng interdisziplinär. Zum Yoga kam ich über Grundlagen- und Ausbilderlehrgang Militärischer Nahkampf (während der Uni, okay, eine Uni, wo man neben ordentlicher Immatrikulation auch einen Truppenausweis hatte...), weil ich was suchte, um Dehnfähigkeit und Mobilität zu verbessern.

Ich bin der Überzeugung, dass nichts monokausal behandelt werden kann. Medizinische Ansätze gehen ans Symptom, können bestimmte Sachverhalte bildlich verdeutlichen (Befund des erkrankten oder gesunden Körpers). Psychosomatisch gibt es Verstärkungen auf physische Symptome (hier sind es liegende Sinneshaare, die mindestens ein Nebengeräusch bedingen oder Schmerz).
Der Körper hat begrenzte Selbstheilungskapazität, bei diesen Sinneshaaren halte ich die Regeneration für gegen Null gehend. Allerdings gibt es seriöse Maßnahmen, die zumindest Begleiterscheinungen lindern.
 
Ich möchte aber was zur Meditation sagen, @Ralinem: Ich weiß nicht, woher Du die Definition her hast, sie deckt sich aber nicht mit wissenschaftlicher Literatur.

Der Begriff "Meditation" führt offensichtlich zu verwirrenden Missverständnissen. @Mr.513 ich stimme voll mit Dir überein und habe mich vlt. etwas missverständlich ausgedrückt. Korrekter ausgedrückt müsste ich sagen bei der MBSR Methodik mit Hilfe der Meditation. (...und ja es kommt aus dem Lateinischen. Ich hatte 9 Jahre lang Latein auf einem humanstischem Gymnasium mit LK:D). Meditare ist das aktive Verb zu Mens = der Verstand, also "etwas aktiv mit dem Verstand anfangen", nachsinnen, überdenken - die lateinische Sprache ist da sehr flexibel.

Meditationen können vielfältiger Art sein.

aus Wiki: Meditation
Durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln.

Bei Wiki findet man eine Kurzsammenfassung zur MBSR Methodik, im deutschen "Achsamkeitsbasierte Stressreduktion"
Die Übungen der achtsamen Körperwahrnehmung wurden aus körpertherapeutischen und körperpsychotherapeutischen Methoden abgeleitet; Yoga steht in der hinduistischen Tradition, die Sitzmeditation und Gehmeditation sind der buddhistischen Meditationspraxis (Zazen und Vipassana) entliehen. Bei allen Übungen steht im Vordergrund das nicht-wertende Annehmen dessen, was gerade im Augenblick wahrnehmbar ist. Das können Körperempfindungen (z. B. Druck, Kribbeln), Gefühle (Angenehmsein, Unangenehmsein), Emotionen (z. B. Angst, Trauer), Stimmungen, Sinneswahrnehmungen oder Gedanken sein.
(..)
Die angewendeten achtsamkeitsbasierten Methoden sind keine suggestiven oder autosuggestiven Verfahren, wie etwa Autogenes Training, Positives Denken oder Mentales Training.

Eine Übung ist z.B. eine Atem-meditation - Atem wurde oben ja auch genannt - Atem ist lebensnotwendig, wird zumindest i.d.R. neutral bewertet, wird durch das vegetative Nervensystem unbewusst gesteuert, kann aber auch bewusst gesteuert werden. "Bewusst zu Atmen" ist auch eine Methodik, um Angst und Stress durch Kontrolle des Atems herunterzufahren. Eine Atemmeditation ist aber etwas anderes, es ist eine aktive Methodik sich zu sammeln:

Man setzt (oder legt) sich entspannt hin, fühlt bewusst den Untergrund auf dem man liegt oder sitzt. Dann beobachtet man seinen Atem ohne ihn zu kontrollieren (das ist schwieriger als man denkt). Man konzentriert sich auf das Ein- und Ausatmen, auf die Körperfunktionen, vlt. auch auf das Ein- und Ausstromen der Luft. Man versucht achtsam den eigenen Körper sozusagen beim Atmen zuzuschauen und an nichts anderes zu denken. Als Anfänger dieser Übung zählt man zur Kontrolle bei jedem Ein- oder Ausatmen von 1 bis 10 und fängt dann von vorn an.

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt, die aktive Konzentration: Man achte darauf, wenn die Gedanken abschweifen und sich mit Problemen oder anderen Körperempfindungen beschäftigen. Wer beim Kontrollzählen z.b. unbewusst bei 15 (oder so) angekommen ist, hat den Punkt verpasst, wenn die Gedanken beginnen abzuschweifen. Wenn man das also gemerkt hat, kehrt man zu seinem eigenen Atem zurück, ohne das Abschweifen zu bewerten und beginnt von vorn.



Wer diese Übung regelmässig macht, wird erstaunliche Ergebnisse feststellen. Es ist schwieriger als man zunächst denkt, sich auf sich selbst oder etwas anderes zu konzentrieren ohne etwas zu denken oder abzuschweifen. Der Kern dieser Übung ist das Loslassen von (negativen) Gedanken. Bei dieser Übung leert man aktiv seinen Geist. Das Ziel ist sich zu sammeln, sich zu entspannen, auch unter ungünstigen Bedingungen wie Schmerz, Fiepen im Ohr oder Ängste.

Ich hoffe mich jetzt nicht missverständlich ausgedrückt zu haben und auch denen, die sich mit dieser Methodik bisher noch nicht auseinandergesetzt haben, einen Einblick verschafft zu haben.

Mir hat es bei meinen chronischen Schmerzen, Schlaflosigkeit und letztlich dem Tinnitus geholfen. Im Alltag bin ich viel entspannter, auch wenn ich z.B beim Arzt oder auf die U-Bahn warten muss - letztlich auch Zustände, die ich nicht selbst beeinflussen kann. Ich kann schneller entspannen und es hilft mir, mich in Kurzmeditationen zu sammeln.
 
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Ja, komischer Lebenslauf...
Ach hör auf... das Leben an sich ist schon komisch genug, da hat halt jeder seine eigene Geschichte. Ich war T5, da erübrigte sich der Rest von selbst :rolleyes:

Ich bin der Überzeugung, dass nichts monokausal behandelt werden kann.

Yo, stimm ich mit dir überein, aber das Leben hat oft anderes im Sinn und zum Thema Ärzte bin ich müde geworden. Da ich schon vorgeburtlich Schäden mitnahm und kein Arzt je damit zurecht kam habe ich mir immer selbst helfen dürfen müssen.
Der Körper hat begrenzte Selbstheilungskapazität
und genau das lernen dürfen. Der Tinnitus ist ja leider nur eins von vielen bei mir :rolleyes:

Mir hat es bei meinen chronischen Schmerzen, Schlaflosigkeit und letztlich dem Tinnitus geholfen
Und das ist es was zählt, alles andere ist müssig. Mach weiter so:great:
 
Ich finde diesen Thread wertvoll.
Ich habe ebenfalls Latein-LK gehabt und mein Abiturzeugnis führt die Kompetenz Graecum...

Wir sind fachlich aber auf dem gleichen Dampfer, ich lese. Nur sehe ich gerade das lapidar gesagt 'entspannt hinlegen' oder 'entspannt hinsetzen' als erste Hürde, der man sich alleine oder assistiert stellen muss.
Wenn sich Besserung einstellt, sollte man es vermeiden, dies auf den Lehrer zu projektieren.
 
Wenn sich Besserung einstellt, sollte man es vermeiden, dies auf den Lehrer zu projektieren.
... weil dies zu Abhängigkeit und Unselbständigkeit führen kann.
Nicht sinnvoll.
Selbst ist der Mann / die Frau :)
Nur so kriegt man solche Probleme auf Dauer in den Griff.

Sehr guter Thread!
Danke an alle, die dazu betragen! :great:

Gruß
Lisa
 
Nur sehe ich gerade das lapidar gesagt...
Es ist auch nicht einfach solche subtilen Vorgänge zu beschreiben, irgendwie muss man da oft auf allgemeine "Floskeln" zurückgreifen, dazu hat jeder noch seine persönliche Note die im Gespräch mitschwingt. Was gut und wichtig ist versuche ich wenn möglich nur für mich zu entscheiden.

Ich habe mir auch die Freiheit genommen, mir meine Methoden selbst zu basteln und nach meinem Kopf und Herz zu handeln.
Dazu habe ich unter anderem auch gerne verschiedene Schriften "studiert" und meine eigene Quintessence für mich daraus gezogen. Das ganze Leben ist für mich dadurch zur Übung geworden. Bewusstseinserweiterung ist eine Übung für jede Sekunde des Lebens. Nicht, dass ich das Leben im Griff habe, pffff, hab ich auch nicht mehr oder weniger wie andere. Aber es beruhigt sich zusehens in mir, trotz zunehmender körperlicher Mängel.
Haltung und richtige Atmung ist in jeder Sekunde des Lebens wichtig, nur lässt der Alltag für viele oft keinen Raum mehr sich selbst zu entdecken. Sonst müssten wir auch nicht Meditieren oder wie auch immer und hätten "unsere Ruh" :rolleyes:
 

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