Tolle Seite für das Funktionieren einer E- Gitarre

  • Ersteller bad intention
  • Erstellt am
whir schrieb:
Die Resonanzfrequenz und -guete kann also immer noch veraendert werden, wenn my_r einmal fest ist, ergo ist die Wahl eines bestimmten Magnet-Materials nicht entscheidend fuer den Klang. Ich frage mich, was an der Kritik jetzt noch uebrig ist, denn genau das hat der Herr Caspari ja auch geschrieben.
Er hat behauptet, daß die Art des Magneten keinen Einfluß auf die entstehende Übertragungscharakteristik hat und das ist falsch! Das man die Resonanzfrequenz auch auf andere Weise verändern kann hat damit nichts zu tun.

Vermutlich wollte er in das gleiche Horn stoßen, wie Helmuth Lemme, der ganz klar gesagt hat, daß man mit jeder Magnetart jeden beliebigen Klang innerhalb eine Tonabnehmers erzeugen kann, wenn man es richtig anstellt. Aber leider hat Caspari auf dem falschen Fuß Hurra geschrien.

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Zu behaupten, daß ein Magnet keinen Einfluß auf den "Klang" hat, ist also schlicht und ergreifend falsch (und ist so auch nicht bei Lemme nachzulesen)!

Naja, aber er findet doch deutliche Worte:

------snip--------

Viel gemunkelt wird auch über die verschiedenen Magnetmaterialien. In Gebrauch sind Alnico 2, Alnico 5, Keramik (Ferrit), Seltene Erden (rare earth) und noch andere. Laut Angaben der Hersteller sollen die jede ihre eigene Klangcharakteristik haben. Aber bei genaueren Nachforschungen bestätigt sich das nicht. In meinen jahrelangen Experimenten habe ich entdeckt, dass man mit fast allen Magnetmaterialien fast alle Übertragungscharakteristiken erzeugen kann, wenn man es nur richtig anfängt. Wer von der Magnetseite her die Pickup-Geheimnisse lüften will, kommt nie dahinter.

------snap--------


Wie soll man das als Laie jetzt verstehen?
 
Ray schrieb:
Naja, aber er findet doch deutliche Worte:

------snip--------

Viel gemunkelt wird auch über die verschiedenen Magnetmaterialien. In Gebrauch sind Alnico 2, Alnico 5, Keramik (Ferrit), Seltene Erden (rare earth) und noch andere. Laut Angaben der Hersteller sollen die jede ihre eigene Klangcharakteristik haben. Aber bei genaueren Nachforschungen bestätigt sich das nicht. In meinen jahrelangen Experimenten habe ich entdeckt, dass man mit fast allen Magnetmaterialien fast alle Übertragungscharakteristiken erzeugen kann, wenn man es nur richtig anfängt. Wer von der Magnetseite her die Pickup-Geheimnisse lüften will, kommt nie dahinter.

------snap--------


Wie soll man das als Laie jetzt verstehen?
Tja, wo fange ich an?

Tatsache ist:
  1. Die verschiedenen Magnetsorten haben ein unterschiedliches µr
  2. Bei AlNico (egal welcher Grad) ist µr zusätzlich abhängig von der Magnetisierung.
Die Hersteller, die um diese Tatsache wissen, gehen in der Regel wie folgt vor:

Ich will ein mittiges kräftiges Pickup. Also erzeuge ich einen starken AlNiCo-Magneten, der ein geringes µr hat. Jetzt kommt noch ein dickes Paket Wicklungen (N) darauf und fertig. Das Resultat ist ein sehr "lautes" Pickup mit relativ geringer Resonanzfrequenz (da N groß ist). Das brät...

Leider muß man mit dieser Konstruktion Abstand halten!

Oder ich magnetisiere nur so stark, daß µr sein Maximum erreicht, dann nehme ich mehr Wicklungen und die Resonanzfrequenz wird noch kleiner.

Oder, oder, oder...

Verwendet man Ferrit-Magnete (Ceramics), so ist das Resultat ein Tonabnehmer mit hoher Resonanzfrequenz, da das (konstante) µr sehr gering ist. Jetzt kann ich mir ein overwound leisten. Resultat: Keine Stratitis, schönen Höhen und trotzdem laut. Die Protomatic-V in den Cardinals sind ein gutes Beispiel dafür.

Man kann also an vielen Schrauben drehen (auch der parallele Kondensator gehört dazu). Der Schlüssel zum gewünschten "Klang" führt allerdings immer über die Induktivität und die Kapazität. Eine Veränderung der Magnete ist also nur eine von vielen Möglichkeiten!

Möchte ich meinen Tonabnehmer mittiger haben, so kann ich einen Magneten mit größerem µr einbauen, andere Weicheisenkerne verwenden, oder den Kondensator zücken. Wenn man weiß, wie es geht, kann man also mit jedem Magneten jede gewünschte Charakteristik erreichen. Das ist es, was Helmuth Lemme meint!

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Tja, wo fange ich an?

Am besten bei null :D

Wenn man weiß, wie es geht, kann man also mit jedem Magneten jede gewünschte Charakteristik erreichen. Das ist es, was Helmuth Lemme meint!

Hm, ok.

Aber der Satz "man kann mit fast allen Magneten fast alles erreichen" klingt dann etwas mißverständlich. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass ich mit jedem beliebigen Magneten (fast) jedes Ziel erreiche, wenn ich nur das ganze Drumherum beherrsche. Aber ob dann nun Alnico 2/5/8 oder Ferrit oder SmCo...drin ist, wäre dann ja nicht so wichtig. Ich müsste halt nur zu jeder Magnetsorte ein anderes Drumherum bauen, um dann klanglich zum selben Endergebnis zu kommen. So klingt das zumindest ein bissel...


Vielleicht ist das aber auch nur Schreibtaktik, etwas Übertreibung, damit man den Leuten, die meinen, der Magnet wäre alles, erst mal die Flügel stutzt :)

Auch bei seinem Buch habe ich das Gefühl, dass er der Magnetsorte herzlich wenig Rolle zuweist.


PS: ist das eigentlich ein elementarer Unterschied, ob ich von einem starken Magneten weniger Material (kleinere Magneten) nehme oder von einem schwachen mehr (größere Magneten)? Oder kann man da am Ende irgendwie zum gleichen Ergebnis kommen?
 
Ray schrieb:
Aber der Satz "man kann mit fast allen Magneten fast alles erreichen" klingt dann etwas mißverständlich. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass ich mit jedem beliebigen Magneten (fast) jedes Ziel erreiche, wenn ich nur das ganze Drumherum beherrsche. Aber ob dann nun Alnico 2/5/8 oder Ferrit oder SmCo...drin ist, wäre dann ja nicht so wichtig. Ich müsste halt nur zu jeder Magnetsorte ein anderes Drumherum bauen, um dann klanglich zum selben Endergebnis zu kommen. So klingt das zumindest ein bissel...
Und genau so ist das auch zu verstehen!
Ray schrieb:
Auch bei seinem Buch habe ich das Gefühl, dass er der Magnetsorte herzlich wenig Rolle zuweist.
Lemme vertritt den Standpunkt, daß man ausgehend von den verschiedenen Magnetsorten nicht erkennt, wie der "Sound" zustande kommt. Aber gerade darauf reiten die Hersteller ja immer rum. Willst Du diesen Sound haben, dann brauchst Du unbedingt AlNiCo 2. Willst Du jenen, dann mußt Du AlNiCo 5 haben. Wir dummen Gitarristen kaufen dann jedesmal ein neues Pickup für teuer Geld, obwohl es eigentlich nicht notwendig ist.

Ob die Hersteller dann tatsächlich wissen, wie der "Sound" zustande kommt, kann man mit Recht bezweifeln.
Ray schrieb:
ist das eigentlich ein elementarer Unterschied, ob ich von einem starken Magneten weniger Material (kleinere Magneten) nehme oder von einem schwachen mehr (größere Magneten)? Oder kann man da am Ende irgendwie zum gleichen Ergebnis kommen?
Habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Ich nehme den Kondensator. ;)

Gute Nacht!

Ulf

ps: vieleicht denke ich im Bett darüber nach.
 

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