Ton-Poti ohne Funktion?

dernix
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Hallo,

ich habe in einer Les Paul mit 50ies Wiring Pickups [Neck: 57classic und Bridge: BB3] und Volumen-Potis [500k log.] getauscht.

Interessanterweise verändert sich der Ton des Neck-Pickups beim Drehen des Ton-Potis nicht, jedoch klingt der Pickup so, als sei die Tonblende zugedreht. Was könnte da schief laufen? Kondensator kaputt? Die Verdrahtung ist bei beiden Ton-Potis identisch und insgesamt halt lt. 50ies-Wiring-Schaubild [und funktionierte zuvor auch so].

Danke und Gruß,
Dietmar
 
Eigenschaft
 
Kondensator hin oder kalte Lötstelle oder das Poti selbst, mal alles tauschen, kostet doch kein Vermögen, oder erstmal alles neu verlöten.

Gruß Joe
 
nee, kostet kein Vermögen ... geht aber mehr ums Verstehen.

Gruß,
Dietmar
 
Eine kalte Lötstelle kann eigentlich kaum die Ursache sein, dann wäre "Tone" immer voll auf, als wäre der Tonregler eben abgelötet. Ein kaputter Kondensator ist eher selten, und der könnte nach meiner Einschätzung auch nicht diese Wirkung haben. Denn entweder wäre er gar nicht mehr leitend (dann wäre Tone immer voll auf) oder er würde nichts mehr filtern, sondern alle Frequenzen durchlassen (dann müsste der Tonregler wohl zu einem weiteren Lautstärkeregler mutieren).

Ich tippe deshalb eher darauf, dass im Tonpoti irgendwie eine leitende Verbindung zwischen dem mittleren Anschluss (der bei 50ies Wiring an Masse gelötet sein müsste) und dem Anschluss, an dem der Kondensator hängt, zu Stande gekommen ist. Es kann zB passieren, das ein Stückchen Draht oder ein Klümpchen überflüssiges Lötzinn sich in die Öffnung des Potis geschmuggelt hat; ich meine diesen Schlitz, durch den die Lötösen aus dem Gehäuse geführt werden. Die dritte Lötöse muss außerdem unbelegt sein und soll auch keinen Kontakt zur Masse haben. Miss mal mit dem Multimeter die einzelnen Punkte durch. Wenn der Widerstand zwischen den beiden belegten Lötösen Null oder fast Null ist, können alle Höhenanteile, die der Kondensator durchlässt, unabhängig von der Stellung an Masse fließen. Manchmal muss man die Gitarre nur schütteln und es kullert da ein winziges Stückchen raus, ist mir schon passiert.

Oder der Kondensator hat mit dem von ihm abgehenden Anschlussdraht (der zum Tonpoti führt) Kontakt zur Masse, zB zu dem Blech, auf dem bei vielen LPs die Potis montiert sind oder einer evtl. eingeklebten Abschirmfolie. Kann ja leicht passieren, das man den beim Arbeiten an der Elektrik etwas verbiegt.

Falls das alles ausscheidet, poste mal ein Bild von der Elektrik mit ordentlicher Schärfe und Auflösung.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo,

danke für die ganzen Hinweise, bagotrix, es lag aber wohl mehr an meiner Erwartungshaltung bzw. am im Vergleich höhenarmen Neck-Humbucker.

Ich hab nun Poti und Kondensator ausgetauscht und: es funktioniert - halbwegs ... und nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit. Der Einfluss des Tonpotis auf den Ton ist recht gering ... was wohl mehr daran liegt, dass der Neck-Humbucker [57classic] im Vergleich zum Bridge-Humbucker [Burstbucker 3] ohnehin wenig Höhen liefert. Wenn ich spiele und jemand anderes dreht am Tonpoti, kann ich den Unterschied gut hören ... vermutlich hab ich es zuvor nur einfach nicht bemerkt und Poti sowie Kondensator waren in Ordnung.

Aber: so bringts nichts, denn der Burstbucker 3 haut so viele Höhen raus, dass der 57er nicht mitzukommen scheint. Entweder muss ich den 57er durch etwas mit mehr Höhen ersetzen oder vielleicht das Volumenpoti gegen eines mit 300 oder 250 kOhm austauschen? Bislang sind überall 500 kOhm log. Potis mit 22nF-Kondensatoren verbaut.

Was wäre Eurer Meinung erfolgversprechender? Z. B. Burstbucker 1 oder 2 an die Neckposition oder mal ein Poti tauschen?

Danke und Gruß,
Dietmar
 
Entweder muss ich den 57er durch etwas mit mehr Höhen ersetzen oder vielleicht das Volumenpoti gegen eines mit 300 oder 250 kOhm austauschen? Bislang sind überall 500 kOhm log. Potis mit 22nF-Kondensatoren verbaut.

Was wäre Eurer Meinung erfolgversprechender? Z. B. Burstbucker 1 oder 2 an die Neckposition oder mal ein Poti tauschen?

Hi,

ein Poti mit weniger Widerstand wird den HalsHB nur noch dumpfer erscheinen lassen. Der höhere Wert bedämpft die Resonanzspitze des PUs weniger. Von daher ist für Deine Bedürfnisse entweder der Classic zu dumpf (da wärst du nicht er erste, dem das so geht) oder der BB 3 zu höhenreich (dto.). Es kann natürlich sein, dass Du am Amp wegen des BB schlicht so viel Höhen rausgenommen hast, dass sie beim Classic fehlen. Dann könntest Du auch beim BB3 ein 300 KOhm-Poti einbauen. Die BBs sind ja doch sehr brillant, und der BB3 hat einen wie ich finde ganz schön heißen Output. Das führt auch im Cleankanal (soweit vorhanden) dazu, dass man den Gain- bzw. Channel-Volume-Regler recht weit zurück dreht. Da kann der Classic schon mal matter wirken, als er eigentlich ist.

Bist du dagegen mit dem BB3 rundrum zufrieden, wäre der BB2 sicher kein schlechter Partner. Den BB1 finde ich ein bisschen arg dünn, und outputmäßig liegt er schon sehr deutlich hinter dem BB3. Ein Hals PU mit ordentlich Höhen und Durchsichtigkeit ist natürlich auch der Seymour Duncan Pearly Gates, der wird wirklich nie zu mumpfelig. Evtl. kannst Du sogar die Stegversion nehmen, die hat bei mir gerade in Kombination mit einem etwas heißeren StegPU auch sehr gut am Hals funktioniert. Ich finde in einer Paula aber generell etwas stärkere HalsPUs nicht verkehrt, solange sie genug Höhen haben, denn zurückregeln kann man ja immer, und das unabhängig vom StegPU. Bei 50ies Wiring gilt das umso mehr, und man hat mMn eine größere Variationsbreite an nutzbaren Sounds.

Gruß, bagotrix
 

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