Totale Verwirrung: Überall EQ

capsob
capsob
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.12.17
Registriert
08.09.11
Beiträge
332
Kekse
833
Ort
Leonberg
Hi Leutss,

vorweg: Ich spiele schon eine Weile Gitarre und seit knapp nem 1/4 primär Bass.

Dennoch eine Frage, die mich schon seit längerem quält: Überall EQ - welchen nehme ich?

Beispiel:
Bass (Ibanez SR300L): 3-Band-EQ --> Behringer BDI21: 2-Band-EQ --> Hartke HA3500 Top: Nochmals EQ...

Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wenn ich einen Regler drehe, immer das Gesamtbild verhaue. Klar, ich habe schon so meinen Sound gefunden, habe aber immer ein schlechtes Gefühl bzgl. dem EQ an allen möglichen Stellen.

Habe von unserem Gitarristen gehört, dass ich am Instrument "alle Regler voll aufdrehen" soll und der Sound am Verstärker geregelt wird. Finde die Aussage aber bisschen lasch.

Kann mir jmd das mit dem EQ, wo und wie ich am Besten meine Einstellungen tätige, kurz erklären? Fühl mich gerade komplett konfuzz :gruebel:

So long...
 
Eigenschaft
 
Erstmal Servus,
so wie es dir dein Gitarerro erklärt kann man es machen.
Ich persönlich stell mir mien "Hauptsound" am Amp ein und wenn ich Kleinigkeiten verändern will
mach ich des mit dem Bass.
Wenn am Bass alles voll auf is kann man sich bei Bedarf nich lauter machen ect.
Wenn überhaupt würde ich am Bass mittig stellen.
Ich selbst hab die Lautstärke recht minimal am Bass geh da etwas mehr mim Amp dran.
Da hat wohl auch jeder seine rangehnsweise.
Ob man ausserhalb von Amp und Bass noch nen EQ braucht weiss ich nicht.
Ich denke eher dann sollte man sich nach anderem Equipment umschauen.
 
Bei Gitarren hat man es in der Regel mit passiven Elektroniken im Instrument zu tun. Von daher ist die Regel "alles auf als Start" sicher nicht verkehrt. Passive Klangregler können nur abdämpfen und ohne Schaltungstricks klaut einem ein nicht voll aufgedrehtes Volumenpoti Höhen. Das gilt aber nicht für aktive Elektroniken, wie sie auch in deinem Bass verbaut sind.

Als Startpunkt würde ich immer eine neutrale Position aller EQs wählen. Das sollte eigentlich die Mittelstellung sein, viele Basselektroniken haben Potis, die in dieser Stellung leicht einrasten. Das Problem hierbei ist nur, dass die Mittelstellung bei vielen Amps keine Neutralstellung ist, sondern dass man damit schon eine vorgegebene EQ-Kurve hat.

Für eine Einstellung finde ich es immer wichtig zu wissen, was die einzelnen EQs denn machen können. Im Idealfall kenne ich ihre Paramter (Kuhschwanz- oder Glockenfilter, Güte, Ansatzfrequenz, max. Anhebung und Absenkung). Oft aber hat man EQs, bei denen man nur raten kann, was der Hersteller denn unter "Bass", "Mid" und "Treble" versteht.

In deinem Fall würde ich beim Verstärker anfangen. Dieser bietet eindeutig die mächtigsten EQs in deinem Setup. Die einfachen 2-Band-EQs sind dabei eher für eine grobe Klangformung zu gebrauchen, mit dem graphischen EQ kann man gezielt Frequenzen bearbeiten. Zu beachten ist, dass Absenken der störenden Anteile oft sinnvoller ist, als das Anheben der unterrepräsentierten. Eine Absenkung eines Spektrums ist eine relative Anhebung des Rests. Hinhören und Ausprobieren ist schon der richtige Weg. Es macht aber meistens wenig Sinn, mit mehreren EQs gegeneinander zu arbeiten.
Den EQ am Bass würde ich nur nutzen, wenn es nicht zu vermeiden ist. Jede Anhebung hier sorgt auch für einen größen Stromverbrauch (Batterie!), da der Signalpegel angehoben wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Habe von unserem Gitarristen gehört, dass ich am Instrument "alle Regler voll aufdrehen" soll und der Sound am Verstärker geregelt wird. Finde die Aussage aber bisschen lasch.

Würd' ich so nicht unterschreiben ... Für MICH - Achtung, subjektiv ;) - macht zuallererst der Bass den Sound. Schon andere Saiten können da z.B. mehr bewirken als andere Tonabnehmer oder 'n anderer Amp ... Außerdem möchte ich zumindest für meinen Grundsound nicht von einer spezifischen Amp-Cab-Kombination abhängig sein. So kann ich live 'ne gestellte Backline mitbenutzen, direkt in die PA gehen usw. usf., und zumindest grundlegend passt der Sound schon mal ... Habe dann, wenn ich nicht mit komplettem Rig anreise, auch nur mal mein kleines Pedalboard mit dem Catalinbread SFT für den Dreck, 'nem EBS Kompressor und 'ner DI dabei. So habe ich auch ohne meinen Amp ggf. weitestgehend meinen Sound.

Ich gehe dann so vor: Am Amp erst mal alles neutral. Und meinen Bass-Sound so abstimmen, dass er mir taugt, und in der Band funktioniert. Achtung, im Gegensatz zu den meisten Gitarren-Elektroniken, die 'n reiner High-Cut / Low Pass sind, kann eine aktive Mehrband-Elektronik am Bass auch Frequenzbereiche anheben! Insofern gilt das, was dien Gitarrist sagt, in dem Fall nur seeeehr eingeschränkt. Die Mittelstellung des EQs ist hier die beste Ausgangsbasis! Dann kucken, welche Pickup-Kombination die besten Ergebnisse liefert. Wenn's grundlegend nicht passt, auch mal über die verwendeten Saiten nachdenken. Dann gezielt am Mehrband-EQ des Basses nachregeln.

Erst jetzt würde ich die Settings der Outboard-Effekte angehen, und zu allerletzt den EQ am Bass-Amp einstellen. Und weniger ist hier oftmals mehr - wenn ich am Amp massiv schrauben muss, damit es passt, gehe ich persönlich in der Klang-Kette lieber noch mal einen Schritt zurück :) Zumal beim Bass live gar nicht mal so selten das DI-Siganl für die PA vor dem Amp abgegriffen wird - d.h. es lohnt sich, das reine Bass-Signal schon mal gut abzustimmen, finde ich ...

Am Amp selber mache ich persönlich eher die Abstimmung auf den Raum als die Soundformung. Zerre in meinem Fall mal außen vor, da ist es der SWR IOD Preamp, der den Sound noch mal ganz massiv prägt. Aber auch hier regel' ich das eher mit dem Anteil von cleanem und verzerrtem Sound des Preamps - die EQ-Regler am IOD bewege ich nur leicht aus der Mittenposition, i.d.R. ...

Da jeder Raum und jede Bühnensituation anders ist, kann so auch gut mit den Amp-Settings reagieren, ohne am Grundsound was zu verändern. Das ist die Herangehensweise, die sich für MICH als gut und praktikabel erwiesen hat - hat aber keinesfalls Anspruch auf Allgemeingültigkeit, jede Methode, die gute Ergebnisse liefert, hat ihre Berechtigung :)

Aber vielleicht hilft dir mein Ansatz ja weiter, und wenn er dir nur eine weitere Möglichkeit aufzeigt, die Du dann gezielt & begründet verwirfst ;)
 
mal mein Setup überflogen, ergibt 7 Stellen, an denen ge-EQ´d wird. Das Wah hab ich noch gar nicht mit einberechnet :D

es macht einen Unterschied, wenn man z.B. vor einer Zerre einen Bereich boostet und dahinter wieder rauszieht. Is also nich so schlimm :)
 
Wow... So wie es aussieht habe ich hier nun echt eine Kluft aufgerissen xD

Persönlich finde ich nach dem lesen, dass eine neutrale (also mittige) Einstellung am Bass gut ist, sodass man kurzfristig noch selbst was nachregeln kann. Der Sound wird am Amp geformt (lt. the flix).

Anderseits stimme ich auch ratking zu, da die Gegebenheiten von Live/Proberaum schon sich drastisch unterscheiden können. Gerade Live mit der DI-Box und ohne Amp(-Färbung).

Hmm... Ich glaube das Beste wird eine "Mischung" aus beidem sein. Bass mittig, Amp mittig, Sound durch die Outboard-Effekte regeln (vor DI-Ausgang, gerade auch bedingt dem "Dreck" ;) ) und bei Bedarf am Bass oder am Amp nachregeln. Wobei eher zuerst am Bass runterdrehen und nicht hochregeln (Batterieverbauch!).

Hoffe, dass ich das jetzt so oder so ähnlich richtig verstanden habe :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Finde ich sehr abhängig vom Bass bzw. dem Amp und allen anderen Stellen zum EQen.

Wenn das ein ich sage mal typischer Aktivbass ist, der center detent Knöpfe hat, also durch die Raster quasi eine Standardeinstellung hat, dann lasse ich die üblicherweise alle auf dem Standardwert stehen. Den Amp nutze ich für den Sound, also um den Bass auf den Bandsound (!) so abzustimmen, das alles gut hörbar ist. Mit meinem Bodentreter ParaEQ eliminiere ich ggf. Problemfrequenzen.

Eine andere Sache sind Bässe wie Musicman Stingray 2-Band oder Spector Bässe oder andere, die den On-Board EQ brauchen, um "den Sound" einzustellen. Da kommt man dann nicht drum herum am Bass etwas einzustellen. In dem Falle fange ich immer mit allen anderen EQs neutral an, stelle den Sound am Bass richtig ein und richte erst danach den EQ am Amp auf die Band bzw. den Raum ein.

Bei meinem Spector z.B. liefert der Bass einen ziemlich deutlichen Badewannensound... aber ohne genug Höhenboost an dem (nur boost) EQ am Bass klingt der Bass nicht so aggressiv wie er soll. Das kann der Höhenregler am Amp nicht ersetzen, weil er einfach anders ausgelegt ist. Am Amp regel ich dann Mitten nachträglich stärker herein und der Para EQ nimmt das Dröhnen aus dem wuchtigen Tiefbass Sound. Funktioniert ziemlich gut.
 
Ja, mein Bass hat tatsächlich eine Einrastung in den Mitten des Onboard-EQ! Ich glaube, ich werde mich da einfach durchtesten müssen, vorallem, da ich auf unterschiedlichen Topteilen spiele. Im Proberaum steht der Hartke, woanders kann auch schonmal ein anderes Topteil stehen, vorallem weil ich kein eigenen Amp (noch nicht) besitze!

Danke aber für die vielen - unterschiedlichen - Gesichtspunkte, Ideen und Erfahrungen!


Sent from my iPhone using Tapatalk - now Free
 
Grundsätzlich sollte jeder EQ eine Aufgabe haben. Hat er diese nicht, weg damit oder halt neutral lassen. Mögliche bzw klassische Aufgaben:
- Spontane Anpassung an Songs/Passagen (-> onBoard EQ)
- Grundsound (-> Amp EQ)
- Raumentzerrung/anpassung (->grafischer oder parametrischer EQ)
- Effekt-EQ (zB Zerre entschärfen...)

Damit erübrigt sich dann auch die Frage, was man wo regelt :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Danke sKu! Das hört sich Super an, wobei - denke ich mal - jeder seinen eigenen Geschmack, unterschiedliches Equipment und Möglichkeiten hat! Als grobe Richtlinie dennoch gut zu empfehlen!


Sent from my iPhone using Tapatalk - now Free
 
Moin,
ich nutze die EQs eher wenig. Ich war mal auf dem Trichter so einen UltralightAmp haben wollen zu müssen. Leider war dieser nicht nur fettarm sondern auch so lactosefrei, dass ich tatsächlich ALLE Regler benutzen musste um einen halbwegs erträglichen Sound zu bekommen (subjektiv!!). Fazit: Weg damit.
Prinzipiell Alles auf 0 oder 12 Uhr oder Mitte wie auch immer man das nennen will, Bass möglichst auf passiv, einstöpseln und dann sollte es schon mal klingen und zwar schon mindestens grob so wie man ess sich vorstellt. Alles andere ist Gimmick. Wenn ich bestimmte Sounds haben möchte muss ich NATÜRLICH zentnerweise Elektronik auffahren, aber das Grundgerüst sollte vorher schon passen. Ich habe übrigens letztens festgestellt, dass meine Batterie im Bass gar nicht leer war sondern einfach nur nicht drin. Dann kann man natürlich keine Höhen boosten :weep:
Ansonsten wie sKu schon sagt: alles was nix macht wech.
Alsdenne
 
Deswegen bin ich so froh über mein Setup: Nur passive Bässe (nur Höhenblende, die aber immer voll auf ist - unterschiedliche Sounds mache ich dann mit Plek und Fingern) und den EQ am Amp (Glockenklang Heart-Rock) kann ich nicht nur auf 0 stellen, sondern komplett aus dem Signalweg schalten. Den würde ich nur einschalten, wenn ich speziell für einen Raum irgendwas ändern muss. Den Rest macht mein Pedalboard - den Sound kann ich dann auch mit ins Studio und die Bühne nehmen, falls da mal ein anderer Amp stehen sollte.

Alles so schön einfach, die vielen Knöpfe machen mich nur irre :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt da natürlich auch Riesenunterschiede, z.B. lebt ein Alembic-Bass auch sehr von seiner Klangregelung (EQ), wohingegen ich z.B. beim Fender Urge gar keine aktive Klangregelung mehr besitze, da sie ziemlich bescheiden war. Das Gleiche gilt für diverse Amps. Beim Trace Elliot finde ich die Flat-Einstellung schlecht, mit EQ finde ich großartige Sounds, beim Eden habe ich kaum oder gar nicht am EQ drehen müssen. Daher ist eine allgemeine Antwort aus meiner Sicht kaum möglich. Du wirst kaum umhin kommen an den EQ`s rum zu drehen, bis es nach deinem Geschmack gut klingt.
 
Funktionsoverkill - wer in der Hinsicht masochistisch veranlagt ist wird sein Spaß mit einem Jaguar Bass haben xD
JaguarBass02.jpg

Ich bin froh das ich den LH500 Amp hab und die 3 EQ Regler auf 12 Uhr lasse, mein Sound stell ich direkt am Bass ein (Sandberg VM4) und lautstärke auf volle pulle, hatte auch ein ME50B von Boss aber das ding hat so viel Regler und ein Monster EQ, direkt wieder aus dem Setup rausgeflogen, bin da doch mehr der Purist und nehm gerne etwas unpassenderen Sound in Kauf anstatt für jeden Song 10 Regler Stellungen zu notieren
 
Hi, Leute.
Ich spiele einen Jaguar Bass und er ist wider Erwarten recht einfach einzustellen, da die Regler auf Aktiv- und Passivbetrieb aufgeteilt sind. Das nur nebenbei.
Eigentlich wollt ich nur mal kurz sagen: Danke, ich hab in den letzten Tagen viel gelernt aus diesem Thread :)
 
ich habe die klangregelung am amp auf 12 Uhr, stelle den EQ am Valve Drive um und booste einzelne Frequenzbänder mit nem Boss GEB-7
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben