Hallo,
da ich in den nächsten Tagen frei habe, komme ich hoffentlich endlich dazu, meine noch ausstehende Rezension zur Supita samt Klangproben hier einzustellen.
Bei der habe ich, auch nach einigem Überlegen inklusive Probestimmung einiger Töne, die beiden 8'-Chöre unisono stimmen lassen. Wenn meine Morino VS mal überholt wird, werde ich das dort auch machen lassen.
Einer der Gründe war, neben der Tatsache dass ich (fast) kein klassisches Tremolo spiele, dass ich zum 8' eine Alternative suchte, die weniger hoch oder schrill/spitz als 8'+4' klingt.
Und das 8'+8' klingt bei der Supita deutlich anders, als die 8' einzeln (obwohl der offene 8' bei dem Instrument runder ist, als bei vielen anderen ohne Cassotto, klingen die beiden 8' sehr unterschiedlich, denn der 8' im Cassotto ist sehr gedeckt/dunkel).
Ich finde das absolut klasse. Noch dazu kommen neue mögliche Kombinationen/Register (derzeit noch per "Zwirn-Schaltung", neue Registerbleche liegen schon bereit

), z.B. ist das 16'+8'(offen) der absolute Hammer - scharf und rund zugleich. Auch spiele ich ab und zu wieder Tutti, bei meiner Morino VS dürfte das Register schon eingerostet sein.
Ein zweiter Chor der mitschwingt bringt immer eine Änderung des Klangs. Bei Cassottoinstrumente sowieso und selbst bei Nicht-Cassottoinstrumenten hört man einen Unterschied. Da es nicht möglich ist die Stimmzungen so zu stimmen, dass sie bei allen Lautstärken in jedem Fall immer genau das gleiche Frequenzspektrum abgeben hört man nicht einfach nur einen lauteren Ton, sondern der klingt auch tatsächlich anders.
Und m.E. kommt noch dazu, dass die Zungen bei unterschiedlichem Spieldruck leicht unterschiedlich einschweben und es dadurch bisweilen einen leicht singenden und glasigen Ton ergibt, zumindest bei meiner Supita, aber. Und selbst beim Roland FR-3X klingen 8'+8' anders als ein 8', selbst wenn man die Schwebung auf "off" stellt (die Einstellung "dry" entspricht m.E. am ehesten einer Unisono-Stimmung beim "echten" Akkordeon).
Einzige Einschränkung meiner Begeisterung für unisono: Mit einer gewissen Ausprägung an Perfektionismus stören kleinste Abweichungen mitunter

. Bei tieferen Tönen sind die eher hörbar/störender als bei höheren. Bei den Bajanen, die ich bisher gehört habe, finde ich allerdings, dass diese kleinen Unsauberkeiten, uninsono und doch nicht zu 100% gleich, kein Tremolo und doch bisweilen minimal schwebend, Charakter verleihen.
Hier ein Video von unserm geschätzten User Klangbutter, da spielt er ab 8:22 mit unisono 8'+8' (klingt aber nochmal ganz anders als bei meiner Supita):
Gruß und viel Erfolg beim Überlegen und ggf. Umsetzen,
Tobias