Truss Rod in Fender Am. Std. Strat klemmt - Was tun?

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Liebe Community,

nachdem ich meine Gitarre heute nach längerer Zeit mal wieder aus dem Koffer geholt habe, gab es eine böse Überraschung: Das truss rod meiner Fender American Standard Strat lässt sich kein bisschen mehr bewegen - weder in die eine, noch in die andere Richtung. Die Halskrümmung ist deutlich zu gering, der Hals krümmt sich sogar eher schon minimal in die falsche Richtung. Die Saiten schnarren an den Bundstäbchen. Als ich die Gitarre zuletzt genutzt hatte, habe ich dünnere Saiten aufgezogen und die Gitarre von E-Standard auf Eb-Standard umgestimmt. Daher ist die Halsentwicklung nachvollziehbar, aber ich dachte nicht, dass dies solche Probleme nach sich ziehen könnte.

Was könnte die Ursache sein und - noch viel wichtiger - wie kann ich das Problem beheben. Für hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar!

Viele Grüße
biotica
 
Ich vermute mal, dass der Trussrod so unter Spannung steht, dass das Losbrechmoment des Gewindes extrem hoch ist.
Ursache könnten natürlich die dünnen, runtergestimmten Saiten sein, wenn der Hals nicht darauf eingestellt wurde, andererseits könnte es auch eine zu geringe Holzfeuchte sein.
Hatte ich mal bei ner Acoustic, allerdings ließ sich da der Trussrod noch halbwegs bewegen.
Vielleicht erstmal die Saitenspannung erhöhen, und die Gitarre einige Zeit in einem Bereich (vielleicht auch einfach mit Befeuchter im Koffer) einquartieren, in dem mindestens 45% Luftfeuchte sind, evtl. hilft das.
Würde der Strat unter vorgenannten Bedingungen mal ne Woche Zeit geben, wenn das nicht hilft mal nen Gitarrenbauer kontaktieren.
 
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Ich vermute mal, dass der Trussrod so unter Spannung steht, dass das Losbrechmoment des Gewindes extrem hoch ist.

So hoch kann die Spannung in einem trussrod nicht sein, dass das Losbrechmoment dadurch zu hoch würde.

Ursache könnten natürlich die dünnen, runtergestimmten Saiten sein, wenn der Hals nicht darauf eingestellt wurde, andererseits könnte es auch eine zu geringe Holzfeuchte sein.

Ich würde da eher Korrosion an der Mutter des trussrods vermuten (gefördert durch zu hohe Holzfeuchte).


Andernfalls einfach mal ein Gebet versuchen ;-)

wenn das nicht hilft mal nen Gitarrenbauer kontaktieren.

...oder vielleicht direkt mal jemanden konsultieren der sich auskennt, bevor durch falsche Maßnahmen ein höherer Schaden entsteht...

*
 
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Nun, bei meiner Tak war der Trussrod schwergängiger und der Hals ohne Änderung der Saitenstärke, oder Stimmung schleichend konvex geworden, da war es zu geringe Feuchtigkeit.

Wenn das Amerikanische Weicheisen richtig unter Spannung steht, traue ich da weder einer Sechskantschraube, geschweige denn einem Innensechskant.

Sorry, aber aus meiner Erfahrung als Motorradmechaniker können Amis keinen Stahl und wenn es wirklich schon festgegammelt sein sollte, ändert da ne Woche bei passender Luftfeuchtigkeit auch nichts mehr dran, bzw. kann nicht mehr kaputt machen als schon ist, hat ja keiner von wässern oder einlegen gesprochen.
 
Alles klar, ich merke, dass kontrovers diskutiert wird.
Ich versuche es jetzt mal mit der alten Saitenstärke und einem Zurückstimmen auf E-Standard und gebe der Gitarre 1-2 Wochen Zeit, dass sich das Material an die neuen Kräfte gewöhnt. Mit der Feuchtigkeit mache ich lieber nichts, da hier die Ansichten eher auseinander gehen. Dann probiere ich es noch mal und wenn es dann nicht klappen sollte, gebe ich die Gitarre zum professionellen Service.

Vielen Dank für die Rückmeldungen!
Rock on!
 
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Vorschlag mit Bitte um Kommentar der gewaltigen Kompetenz hier im Forum:
Falls es die Korrosion ist, wie wäre eine geringe Menge Kriechöl? An meinen Karbonrahmen (Rennräder) mache ich das auch so wenn eine Schraube streikt.
 
Falls es die Korrosion ist, wie wäre eine geringe Menge Kriechöl?

Natürlich funktioniert das an einer Gitarre genauso, man muss nur vorsichtiger bei der Dosierung sein.

*
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Sorry, aber aus meiner Erfahrung als Motorradmechaniker können Amis keinen Stahl

Das kann man wohl gerade im Bezug auf trussrods bestätigen. Ist schon eine Schande was für geringe Qualitäten da verbaut werden. Oft kommen heutzutage die Stähle allerdings aus China was leider auch nicht besser ist.

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@Bassturmator
Wie verhält es sich eigentlich mit Kriechöl und Leim, weicht das auf, will es nicht ausprobieren, aber wär mal interessant.
 
Leider habe ich selbst keine Erfahrungen mit Kriechöl und Leim. Ich würde es ohnehin sehr sparsam dosieren. Da man es ja meist nur als spray kriegt, würde ich es in eine kleine Schale o. ä. sprühen, rasch mit einer Pipette aufnehmen und dann einen halben Tropfen oben auf den Trussrod geben. Nach etwa 5 Minuten mit einem Kochlöffel oder ähnlichem, leichte, schnelle Schläge in beide Richtungen auf den eingesteckten Inbus geben. Also 10 links, 10 rechts. Das Ganze etwa 2x1 Minute auf jeder Seite. Manchmal ist es echt verblüffend wie das wirkt. Anfangs dann mit dem Inbus hin- und herruckeln. Man merkt dann wenn's funktioniert .
Aber wie schon geschrieben: bisher nur am Rennrad gemacht. Dort sind die Anzugskräfte aber mindestens 5nm. Soviel ist es am Trussrod sicher nicht.
 
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Hauptbestandteil von Kriechöl ist Petroleum. Ich würde Petroleum nicht verwenden wenn ich gezielt Leim aufweichen wollte.

Einen Überschuss beim behandeln einer Trussrodmutter sollte man trotzdem vermeiden, da in Kriechöl auch andere nicht flüchtige Schmierstoffe enthalten sind.

*
 
Dieses Problem hatte ich nur 1x mit einem Hals, der offiziell Schrott war. Hatte den schon als Halter beim Lackieren von 3 Bodies eingesetzt. Es hat einige Anläufe mit wenig WD40 gebraucht und klappte dann nach 1 Woche Gesamteinwirkdauer endlich mit einem Schlüssel, der ein bißchen teurer war und einen längeren Schaft hatte. Der Hals konnte dann auch anderweitig mit weiteren Maßnahmen wieder in Richtung Serientoleranz gebracht werden und steckt heute in einer Dekogitarre, die ab und zu auch mal gespielt wird. Ein Geschenk an einen Freund, Hauptsache die Farben sind etwa so wie Harley Davidson.
hd.jpg
 
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Ich versuche es jetzt mal mit der alten Saitenstärke und einem Zurückstimmen auf E-Standard und gebe der Gitarre 1-2 Wochen Zeit, dass sich das Material an die neuen Kräfte gewöhnt. Mit der Feuchtigkeit mache ich lieber nichts, da hier die Ansichten eher auseinander gehen.

Genau das hatte bei meiner Strat geholfen. Allerdings war der nicht ganz so fest wie deiner. Ich konnte den schon bissl bewegen.
Ähnlicher Fall, hatte die GItarre damals mit 9er Saiten (vorher waren 10er drauf) und runtergestimmt auf D# für paar Jahre stehen lassen.
Resultat wurde auch hier im Forum diskutiert. Der Hals war schon gespannt so gerade dass es gescheppert hatte. Und man konnte am Halsstab kaum was einstellen, hat sich einfach "am Ende" angefühlt.
Dann kan der Tipp einfach wieder stärkere Saiten raufzumachen und dann halt mal höher stimmen.
11er Saiten und auf E stimmen hat gereicht, nach 1-2 Wochen war alles wieder ok.
Und weitere 1-2 Wochen später konnte ich auch wieder runter stimmen, mit 10er Saiten.

Heute ist die Gitarre völlig normal.
Allerding war mein Stab nicht so fest wie deiner, wie gesagt. Kann natürlich schon auch Rost oder irgendwas sein.
 
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@biotica

Wie hat sich der Hals denn entwickelt, hat sich n den 2 Wochen was getan?
 
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@RalfB.
So, ich habe es heute probiert und siehe da: Es funktioniert wieder! Ich habe sogar nicht einmal die Saiten gewechselt, sondern nur wieder von Eb-Standard auf E-Standard hochgestimmt und gewartet. Ob es jetzt so lange gebraucht hat, wie ich jetzt gewartet habe, kann ich nicht sagen, da ich es zwischendurch nicht nochmal probiert habe. Dann war die Spannung auf dem Truss rod also einfach zu hoch.

Vielen Dank für die hilfreichen Tipps hier an alle!
 
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Schön, dass es so einfach ging 👍
 

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