Bauauftrag T-Style (60's) - Wahl des "richtigen" Truss-Rods

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guitarman94
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Hallo werte Mitglieder des Forums,
ich spiele aktuell mit dem Gedanken mir bei dem Gitarrenbauer meines Vertrauens eine Telecaster Kopie nach meinen Wünschen bauen zu lassen. Er bietet verschiedne Optionen für das Tross Rod an, mit denen ich etwas überfragt bin, sein "Standrad Tross Rod" für eine Tele wäre ein "Dual Action Spokewheel", könnte aber auch das klassische One Way Ding haben. Wo genau liegen die Vor- und die Nachteile bei dem Dual Action Spokewheel Truss Rod ? Die Tele soll so in Richtung 60s gehen. Wenn man sich die Fender Custom Dinger anguckt haben die meistens das Truss Rod unten am Hals, das man den Hals abschrauben muss, was bei mir raus wäre, da wäre mir ein simples Gitarren einstellen zu viel Aufwand. Ich tendieren zu dem Dual Action Spokewheel, weil dort an der Kopfplatte wie bei den 60s Teles von Fender natürlich keine Öffnung mehr für den Inbus ist. Möchte das Truss Rod aber natürlich nicht rein der Optik nach aussuchen

Einen schönen Sonntag allen
 
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Moin!

Die Nachteile des original Trussrods kennst du ja schon. Man kommt nur ran, wenn man entweder am Body etwas ausfräst oder man den Hals abschraubt.

Die Nachteile des Dual Action Trussrods ist der, dass du zwei Stäbe hast, die sich verschieben. Zum einen sind zumeist Kondome drum herum, die ein bisschen die Vibration mindern, aber dafür sorgen, dass kein Kleber hinein kann. Damit ist gesorgt, dass man den Trussrod beim Einbau nicht so zuleimt, dass er nicht mehr genutzt werden kann. Eine Alternative von @murle1 ist es zwei Kleckse Silikon bei zu geben, damit der offene Trussrod nicht scheppert. Denn das kann der ganz gut, wenn er zufällig in der neutralen Stellung benötigt wird: Scheppern.

Ich persönlich - ist halt mein Geschmack und meine Meinung, die öfters kontrovers diskutiert wird - bin immer für ein dual action Trussrod, der klassisch ausgeführt wird. Sprich, es gibt nur einen Stab, der konkav im Hals sitz. Der zweite Regelweg wird dann über eine Mutter, wie sie bei Rockinger erhältlich ist realisiert. Das hat den Vorteil, dass dein Hals immer unter Spannung ist, da der Metallstab gebogen eingebaut wird. Ich sehe darin die reinste Form des Trussrods, weil keine dämpfenden Elemente vorhanden sind. Daher würde ich an Stelle des Gitarrenbauers den vorhandenen Spokewheel Trussrod aufsägen, das U-Profil weg werfen, ein Blech in Form des Rockinger Trussrods feilen und den Trussrod dann in dieser Art fixieren.

Als Nachteil dieser Methode ist natürlich der Aufwand zu sehen. Denn da hat man mit Abstand die meiste Arbeit. Ich bastel ja nur für mich und muss daher nicht aus finanziellen Gründen eine Entscheidung treffen.

Letztendlich wird die Gitarre mit allen drei Varianten gut klingen, wenn der Herr sein Fach versteht. Das sollte Ehrensache sein.

Ich hoffe ich konnte damit helfen.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Ich verwende schon sehr lange die Doppelstäbe, die ohne Kondom. Dafür fräse ich über der schmalen Nut für den Stab noch eine 12mm breite, 1mm tiefe Nut, in der ich einen Streifen
Furnier befestige. Dann kann kein Leim "dazwischen" gelangen. Die Verstellschraube an der Kopfplatte lehne ich ab, weil es dort das Material schwächt. Den Nachteil der Schraube am Halsfuß ist dadurch zu umgehen, das ich dort die PU-Fräsung größer mache, (wenn ein Schlagbrett verwendet wird). Schlagbrett lösen, leicht anheben und nach hinten schieben. So kommt man an die Schraube.



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Ich mag ganz traditionelle trussrods. Dual-action braucht man nur wenn der Hals schlecht gebaut, oder aus schlecht abgelagertem oder schlecht zugeschnittenem Holz gebaut wurde. Spokewheel-Muttern fand ich schon toll als ich sie das erste mal auf einer frühen Music Man Gitarre entdeckt habe und mich seither immer gefragt warum sich das nicht längst auf breiter Front durchgesetzt hat.

Andererseits denke ich das man bei einer guten Tele den Hals nur einmal einstellen muss und dann höchstens wenn man die Saitenstärke wechselt. Und wenn die Saiten erst runter sind stellen die 4 Halsschrauben ja kein unüberwindbares Hindernis mehr dar...
 
Moin!

Naja... jein würd ich mal sagen. :rolleyes:

Also so einen Hals kann man je nach Wetterlage und Wetterumschwung schon mal nachjustieren müssen. Da muss es nicht zwangsläufig daran liegen, dass du die Saitenstärke änderst. Unterschiedliche Marken haben zum Teil auch einen unterschiedlichen Zug am Hals. Es kann auch reichen, dass die Gitarre ein paar Meter am Badezimmer steht und bisschen mehr Luftfeuchte abkriegt.

Auch wenn im Normalfall ein traditioneller Trussrod reicht, hat der Trussrod mit zwei Regelwegen einfach den Vorteil, dass man auch Banjo Saiten aufziehen kann und nicht zwangsläufig darauf angewiesen ist einen bestimmten Zug zur leichten Verbiegung zu benötigen.

Aber vielleicht ist das auch zu esotherisch und fern von deinem Ziel gedacht. Aber es ist ja geschmackssache, wie so vieles im Leben.

Mach was dein Bauch dir sagt. Zumindest bei mir ist es meist richtig. ;)

Schicken Gruß,
Etna
 
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Ich mag ganz traditionelle trussrods. Dual-action braucht man nur wenn der Hals schlecht gebaut, oder aus schlecht abgelagertem oder schlecht zugeschnittenem Holz gebaut wurde. Spokewheel-Muttern fand ich schon toll als ich sie das erste mal auf einer frühen Music Man Gitarre entdeckt habe und mich seither immer gefragt warum sich das nicht längst auf breiter Front durchgesetzt hat.

Andererseits denke ich das man bei einer guten Tele den Hals nur einmal einstellen muss und dann höchstens wenn man die Saitenstärke wechselt. Und wenn die Saiten erst runter sind stellen die 4 Halsschrauben ja kein unüberwindbares Hindernis mehr dar...

Nicht immer. Einige Kunden kommen bis zu zwei mal im Jahr, um den Hals neu einstellen zu lassen. Und das nicht mit Gelumpe, sondern Markengitarren. Und das sich "gute" Hälse nicht vertwisten oder falsch verbiegen, ist nicht richtig. Ich habe ein Dutzend ausgetauschter "Schrotthälse" hier liegen, von einer großen, alten US Firma!!
 
Aber das bedeutet doch lediglich dass auch die großen namhaften Firmen schlechte Hälse produzieren und nicht dass meine Aussage falsch ist.

Meine Kunden kommen nur wieder um `nen Hals noch mal einstellen zu lassen wenn sie selbst wieder was dran verfummelt haben und das obwohl ich vor einem setup immer ganz deutlich frage ob sie sich wirklich für diese Saitenstärke entschieden haben. Eine Woche später lesen sie dann eine euphorische Produktbewertung bei Thomann und wechseln die Saitenmarke und alles geht von vorne los...
 
Nichts Anderes habe ich gemeint...
 
Vielen Dank für die Antworten. Ich denke ich werde mich für das Dual Action Spokewheel entscheiden, finde das Gesamtpaket einfach ganz gut
 

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