Hi
Da hatte Micha wohl eine Vorahnung
Das Problem das du ansprichst ist keinesfalls einfach in den Griff zu bekomen.
Wobei dies nun tatsaechlich auch Geraete vielleicht sogar Markenspeziefisch ist.
Unter den drei grossen meine ich, dass Roland in dem Punkt am besten abschneidet.
Die haben sich schon in den 80 ern ausgiebig beim D50 mit physiologischer Akustik bechaeftigt.
Ein weiter Punkt waere , dass billige Keys mit billigen Wandlern meist weniger Durchsetzungsfaehig sind.
Mit meinem Akkordeon hatte ich keinerlei Probleme , klingt so scharf und prägnant wie eine Rasierklinge! Aber warum habe ich so ein Problem mit dem Keyboard durchzukommen ?
Weil ein Akkordeon ein akustisches Instrument ist und damit automatisch ein ausgewogenes Klangspektrum liefert. Das zudem typische Resonanzen aufweist und recht mittenlastig ist.
Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man ein Akkordeon immer hoert.
Um die Durchsetzungskraft des Keyboards zu erhoehen kannst du aehnlich vorgehen. Indem du versuchst die Leistung des Signals in bestimmte Frequenzbaender reinzupumpen, die
- von den anderen Instrumenten noch frei sind
(das haengt also auch von den Mitmusikern ab)
- das Gehoer besonder gut wahrnimmt (Mittenbereich)
- dabei dennoch passend zum natuerlichen Charakter des Sounds ist
- die Energie bei unnoetigen Frequenzen rausnimmst.
Gegenbeispiel :
Mit Pegel aufdrehen dröhnt das nur noch.
So ein Droehnen um 100-300 Hz traegt beim Keyboard eben weniger zur Hoehrbarkeit bei. Dazu empfinden wir diesen Frequenzbereich genauso wie Hoehen mit zunehmendem Pegel als lauter.
Anders rum : Die Mitten emfinden wir mit zunehmendem Pegel als zu leise.
Du hast das Keyboard also zu leise angetestet.
Und im Livebetrieb kannst du es dann nicht mehr lauter machen, weil die unteren Frequenzen die ganze Leistung verbraten ohne dass dies zur Hoerbarkeit beitraegt.
Du hast wie alle 0 dB und bischen Headrum, die muss man am guenstigsten ausnutzen.
Du koenntest folgendes ausprobieren :
Baesse linear einstellen. Zur Not bei 100-300 Hz etwas absenken.
Damit wird der Klang aber auch duenner und kaelter.
Am Keyboard die Mitten anheben. Moeglichst nicht nur am Mischer, denn da heben die anderen die Mitten vielleicht auch an.
3 bis 5 Kiloherz klingen recht angenehm. Darunter wird es schrill.
Auch mit Graphic EQ mal mehrere Frequenzbaender anheben.
So dass das Ganze aber auch noch zum Sound passt.
Bei Percussiven Sounds wie Piano darf die Anschlagphase auch ueberzeichnet sein.
Daher kein Klassic Piano sondern ein 90'sPiano. Das klingt wie Blubox bemerkte alleine vielleicht uebel aber dafuer hoert man es im Zusammenhang.
Das Ohr registriert vor allem die Anschlagsphase, der Rest ist ihm relativ Wurst.
Percussive Sounds sind daher immer durchsetzungsfaehiger. Damit werden auch
Layer hoerbarer.( Die Sache mit dem Kopmpressor kann daher auch schief gehen.)
Bluebox Vorschlag den Hall zuruecknehmen ist auf jeden Fall sinnvoll. Schon wenn man den Panoramaregler an einem Stereosignal mehr auf Mitte legt wird der Sound meist fetter.
Wobei es hier auch Ausnahmen gibt.
Legt der Gitarrist ein Brett oder haut der Drummer aufs Becken kommst du auch mit der Mittenanhebung alleine nicht weiter. Dann kann man auch die Hoehen mal bischen ueberzeichnet anheben oder pumpt in alle oberen Frequenzbaender ueber einen spektralen Klang Leistung.
Der GM Sound Brightness ist dafuer ein Beispiel. Mit der Art von Sound kommt man
in der Regel am besten durch. Wenn er zur Musiik passend ist.
Fazit :
Breitbandige, Percussive Sounds verwenden und Mitten und Hoehen etwas anheben. Wenig Hall.
Baesse hoechstens bei 80-100 Hz anheben. Nicht darueber. Dort lieber absenken.
Bei Maennerstimmen senke ich im Mix auch die Baesse ab. Wozu braucht eine Stimme da Leistung ?
"Meine Damen und Herren kommen sie her kommen sie ran, es sind noch Lose da"
Am einfachsten ist es natuerlich gleich einen besseren, bandtauglichen Synthesizer zu kaufen.
Viel Erfolg