*Seufz* Nicht, dass es diese Diskussion nicht schon etliche Male hier gegeben hätte... aber weil du's bist
Nee mal im ernst, wenn dodl eher ein problem damit hat sich nach dem schlagzeuger zu richten, sollte er genau das üben
Das stimmt schon. Wenn er aber Probleme hat, sich nach dem Schlagzeug zu richten, vermute ich, dass er erst recht Probleme hat, sich nach dem Metronom zu richten, denn ein Schlagzeug macht es einem viel leichter als ein Metronom.
Wenn er Probleme damit hat, sich nach anderen zu richten, dann vielleicht deswegen, weil er alle Hände voll (bzw. sämtliche Großhirnkapazitäten) damit zu tun hat, durch seine eigenen Parts zu kommen. Erst wenn jeder so sicher ist, dass er seine Parts vollkommen VERSTANDEN hat und diese locker spielen kann, kann er auf andere hören. Und erst, wenn alle aufeinander hören, entsteht Musik!
Ich sag's also noch mal: Eigene Parts zu Hause mit Metronom üben, dann im Proberaum mit allen anderen, ggf. auch mal nur die Rhythmusgruppe allein. Ein Song-Klicktrack allein bringt nicht viel, wenn das Grundproblem dabei nicht angegangen wird.
(ob's nun ein echter ist oder ein drumcomputer),
Uiuiui... Da ich ab einem gewissen Level ganz selbstverständlich davon ausgehe, dass alle Beteiligten sauber zu einem Metronom spielen können, würde ich mal sagen: Mit Metronom/Drumcomputer üben, dann ist man auf der sicheren Seite.
Wenn man sich nur an die Unsicherheiten bzw. Macken eines einzelnen Schlagzeugers gewöhnt, kann man auch nur noch mit dem zusammenspielen. Was macht man dann, wenn man in eine andere Band einsteigt? Oder wenn die Besetzung wechselt? Fängt man dann von vorne an?
denn wenn man genau dem bei den Proben durch clicktracks aus dem weg geht,
Da das anscheinend nur sehr schwer zu verstehen ist, erzähl' ich's jetzt noch mal: Ich hab' nix gegen Klicktracks, aber ich glaube, hier sollten alle Beteiligten erst mal lernen, ihre Parts genau nach Klick zu spielen, bevor man sich dann an den gesamten Song macht. Immer einen Schritt nach dem anderen!
und diese dann live nicht (!) mehr hat, fällt es deutlich schwerer das tempo zu halten als wenn man genau dies vorher geübt hat und sich nach dem Drummer (oder nach wem auch immer) richten kann. Sicherlich wäre das eine Möglichkeit, die Clicktracks beim üben peu a peu rauszunehmen und so zum spiel mit dem Drummer hinzukommen.
Im Ideal- (oder je nach Level auch Normal-) fall sollten Drummer und Klicktrack gar nicht erst auseinanderlaufen.
Nochmal: Wenn die einzelnen Bandmitglieder Schwierigkeiten haben, sich auf den jeweils anderen zu konzentrieren und MIT statt GEGEN ihn zu spielen, dann sollten sie zuallererst lernen, ihre eigenen Parts zu beherrschen, so dass sie genügend "Luft" haben, den anderen beim Spielen zuzuhören. Bevor das nicht geschafft ist, ist es völlig egal, ob sie dem Schlagzeuger oder dem Klicktrack NICHT zuhören
Natürlich ist es ein problem, wenn der Drummer spürbar innerhalb eines parts (Strophe / Chorus etc) schwankt. Aber Groove ist mehr als nur das Halten einer GEschwindigkeit. Für meine Ohren ist es immer angenehmer wenn die Band zusammen spielt, als daß sie auf gedeih und verderb ein Tempo durchziehen wollen und am ende nix mehr stimmt.
Es ist ja alles noch viel schlimmer: Guter Groove kann nur entstehen, wenn die gesamte Band JEDE EINZELNE NOTE auf den Punkt zusammen spielt. Das ist auch immer der ganz große Soundunterschied zwischen einer Schüler- und einer Profiband. Auch wenn beide über identisches Equipment die gleichen Songs spielen, hört man immer sofort, wer wer ist.
Wenn jetzt z.B. der Drummer die Bassdrum mal eine Winzigkeit vor dem Beat und dann wieder eine Winzigkeit nach dem Beat spielt, werden Bass und Schlagzeug nie wirklich geil zusammen klingen. Und die Fehler addieren sich dann mit jedem weiteren Bandmitglied. Und jedesmal geht wieder Druck verloren. Ohne dass der Mann am Mischpult was dagegen tun kann.
Entweder spielt eine Band zusammen auf den Punkt, oder eben nicht.
Um aber auf den Punkt zusammen spielen zu können, müssen
a) alle Bandmitglieder in der Lage sein, ggf. exakt auf den Klick zu spielen (rein handwerkliches Können) und
b) sich einig sein, ob sie den Song ein wenig vor dem Beat spielen (treiben) oder ein wenig hinter dem Beat (laid back), und wieviel. Oder wann sie um wieviel das Tempo anziehen. Das ist dann eher die künstlerische Komponente, und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Eine gut eingespielte Band wird das rein gefühlsmäßig steuern. Aber sei dir sicher: Jeder aus dieser Band wird über die Frage, ob man nach Klick spielen können sollte, leise lächeln und dir sagen, du mögest bitte in ein paar Jahren noch mal fragen.
In meiner Band kann selbstverständlich jeder nach Klick spielen, und zwar nicht nur nach Klick, sondern auch "mit" dem Klick, d.h. bewusst ein wenig davor oder dahinter, spielerisch halt.
Wir hatten anfangs einen Drummer, der problemlos ZUM Klick spielen konnte, d.h. er hat das Tempo nicht unbewusst angezogen oder verlangsamt. Aber sein allgemeines Spiel war dabei leider immer ein wenig unpräzise, so dass er auf Dauer den Anforderungen leider nicht mehr gewachsen war.
Es geht also gar nicht nur darum, das Tempo während eines Stückes irgendwie zu halten, sondern vornehmlich darum, jede einzelne Note exakt zu platzieren. Erst wenn das passiert, fängt es wirklich an zu drücken.
ich rede je ganz bewusst von kleinen (!) Tempo(!) schwankungen... daß der Drummer dabei nicht in jedem Takt ein anderes tempo spielen soll ist auch klar, aber wenn er nach einer ruhigeren Passage nciht mehr zu 100% ins alte Tempo zurückfindet halte ich nicht für verwerflich, solange die Anderen der Band mitziehen und auf ihn hören (!).
Hängt vom Level der Band ab, aber prinzipiell gebe ich dir recht. Nur, wie oben schon geschrieben: Es geht ja darum, dass eben nicht alle in der Lage sind, sich nach dem Drummer zu richten (und der sich wiederum nach dem Klick...). Und daher empfehle ich immer und immer wieder: Erst mal mit Metronom üben, und wenn das sicher sitzt, geht's mit dem Drummer/der Band weiter.
Ja, das sehe ich auch so. Aber bei mir geht dennoch das timing über das Tempo... natürlich alles im Rahmen
Irgendwie sind hier Ursache und Wirkung vertauscht
Wer mit dem Timing keine Probleme hat, wird auch mit dem Tempo keine Probleme haben. Ein richtig gutes Timing ist unendlich viel schwerer, als irgendwie das Tempo zu halten. Siehe auch das Problem mit unserem Ex-Drummer...
und natürlich sollte man immer daran arbeiten, was nicht so gut klappt.
Ehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber, gehört dazu (wie zu allem im Leben)
Da sind wir uns vollkommen einig
Na ganz einfach daran, daß es für einige Leute einfacher ist mit zwei Fingern einen Rythmus aufrecht zu halten als für einen Anderen mit dem ganzen Körper.
Auch hier laufen wieder zwei Dinge durcheinander:
Gutes Timing ist in allererster Linie eine Kopfsache. Wer soweit ist, dass bei ihm sozusagen ein Metronom "im Kopf" mitläuft, hat schon mal gute Chancen, sowohl Timing als auch Tempo in den Griff zu bekommen.
Die Geschichte mit den zwei Fingern oder dem ganzen Körper ist reine Technikbeherrschung, und wem seine Finger bzw. Arme/Füße im Weg stehen, muss erst mal an seiner Technik arbeiten. Mit dem eigentlichen Tempo/Timingproblem hat das erst mal nur am Rande zu tun.
Also bei proben ohne unseren Drummer (und ohne clicktrack oder computer) brauchen wir eh immer jemand anderen, der das Tempo vorgibt. Und da die Gitaristen in den Soli das Tempo nciht vorgeben können, übernimmt der Bass. Deshalb... ich sehe nciht ein, warum nur und ausschließlich der Drummer für das Tempo sorgen soll.
Eine Probe ohne Drummer wäre bei uns undenkbar... es sei denn, die Sänger treffen sich für Chorproben. Aber das nur nebenbei.
Auch hier gilt wieder: Wirklich maßgeblich ist das objektive Metrum und die (stille) Übereinkunft aller Musiker, wie damit umgegangen wird. Auch euch würde ich empfehlen: Lasst einen Klick mitlaufen, wenn euer Drummer nicht da ist. Das Ding ist einfach unbestechlich, da gibt es keine Diskussionen.
Wenn es unter umständen anders besser klappt, so soll man das doch einfach anders machen. Ich sag' ja auch nicht, daß es verboten ist ein Echo vor den Preamp zu schalten, nur weil jeder mit FX-Loop das nciht macht..... Hauptsache ist doch immer nur das Resultat, und wenn es anders besser klappt, dann bitte. (Gilt i.Ü. auch für die Clicktracks bzw. Samples...) Im Endeffekt muß es stimmig sein, was hinten rauskommt.
Stimmt schon, das mit dem Ergebnis. Aber es hat sich bisher gezeigt, dass alle wirklich guten Musiker auch wirklich gute Handwerker sind. Und dazu gehört nun mal auch unbedingt die Fähigkeit, mit einem Klick umgehen zu können.
Mit deinem Ansatz bist du sofort verloren, sobald du die Band wechselst. Jedenfalls ab einem gewissen Level.
Er fragt in Post #3 danach.
Das Problem war aber ein anderes, nämlich: Wie vermeide ich, einen Song zu schnell anzufangen? Einfache Lösung, von Millionen Bands erfolgreich praktiziert: Vom Drummer einzählen lassen. Und wenn der Schwierigkeiten mit dem Finden des richtigen Tempos hat: Gebt ihm ein Metronom!
Die Lösung mit dem In-Ear-Monitoring finde ich für eine Band auf diesem Level deutlich oversized. Klar kann man das machen. Es geht aber auch erheblich einfacher, wenn man sich mal die Basics richtig draufschafft. Dass das nicht von heute auf morgen geht, ist ärgerlich, aber nicht zu umgehen.
Naja, Samples können sehr interessant sein. Edguy zum Beispiel machen auch eine sehr geile Show mit Einspielungen (wobei ich Tobi auch deutlich lieber rumhüpfen und die Traversen hochklettern seh, als hinter nem Stagepiano hocken...). Aber auch dazu braucht man die expertise, das vernünftig zu timen.
Auch meine Band arbeitet hin und wieder mit sowas. Nur sollte die Band dann unbedingt in der Lage sein, dazu immer noch zu grooven, also spielerisch mit dem Klick umzugehen (s.o.), und vor allem darf sich keiner im Ablauf vertun, denn dann wird es schnell peinlich
Ich halte wenig davon, eigene Schwächen durch den Einsatz von Technik überspielen zu wollen, und meiner Meinung nach wäre der Einsatz von programmierten Klicktracks keine echte Lösung für das Problem, sondern allenfalls ein Workaround. Und ein aufwändiger dazu.
Eine echte Lösung wäre, wenn sich jeder im stillen Kämmerchen hinsetzen und seine Parts zum Klick üben würde und danach alle zusammen zu einem gemeinsamen Klick üben. Wenn man das wirklich konzentriert macht, braucht man auch keine Angst zu haben, dass man dann live ohne Klick nicht mehr zurecht kommt. Versprochen!
LeGato