"Über"-PAFs speziell für ES335?

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Eigentlich bin ich ja nur am Denken, aber es geht ja immer noch etwas...:)

Gegenstand der Diskussion ist eine Gibson ES335 Block aus 2016 mit Burstbucker 1&2.

Ziel ist (noch mehr) "Holz", "Tele", "Heiserkeit", "Vokalität".

Wenn man nach Erfahrungsberichten zu Pickup Upgrade bei ES335 sucht, stolpert man häufig über SD Antiquity. Nun schreckt mich etwas, dass die PUs nicht gewachst sind.
Gute Erfahrungen habe ich mit Häussel 1959 Custom gemacht, die allerdings schon immer Les Pauls als Zielbestimmung haben.
Ist das was in einer Les Paul gut kommt, auch immer in einer ES gut?
Gibt es noch Geheimtips?

Leider ist der PU Tausch bei einer ES auch kein Spaziergang... mein Basteltrieb ist da schon auch gehemmt...:good_evil:
 
Eigenschaft
 
Hi,

bin jetzt nicht der Pckup Vollblicker aber eines fällt mir als allererstes dazu ein: deine ES muss erst mal selbst den Klang bringen den du dann wandeln möchtest--Pickups selbst klingen nämlich nicht, sie begünstigen höchstens ein gewisses Klangbild, aber nur wenn das Instrument dieses auch zur Verfügung stellt! Es gibt durchaus auch so einige ES (da ist ja jede anders!!!!) die an sich nicht so viel Holz, Tele, Heiserkeit und Vokalität vom Instrument her drin. Die Vorstellungen eines jeden Gitarristen von einem solchen Instrument sind auch jedesmal anders und deswegen testen viele Interessierte so einige ES und bemerken recht schnell die gerade in den von dir angesprochenen Punkten doch recht grossen Unterschiede zwischen scheinbar gleichen Modellen.
Zudem muss aber gesagt werden, dass Burstbucker die von dir gewünschten Klangpunkte nicht unbedingt unterstützen.

Bei den Antiquity PAFs hätte ich keine Bedenken. Ich kenne so einige Eastman Gitarren mit Antiquty PUs drauf-gibt`s keine Einschränkungen im Zerrbereich was nun Feedbacks oä angeht. Prinzipiell sind diese Pickups gut geeignet deine Vorstellungen zu unterstützen.

Allerdings ist ein Anruf bei Harry Häussel bestimmt nicht der schlechteste Tipp-der Mann weiss was er wickelt und ist richtig gut!

Holziger wird eine ES auch dann, wenn der PU Abstand zu den Saiten etwas vergrössert wird.

Gruss,
Bernie
 
Ich habe in meiner ungewachste PAF-Style Pickups vom Hersteller der hier nicht genannt werden darf. Leosounds.

Ich spiele mit einem 20 Watt Amp über eine 1x12er und vom Gain her in Richtung Blues/Classic Rock. Da geht das sehr gut.

Ich bin gerade mit der Tatsache dass sie verhältnismäßig früh rückkoppelt sehr zufrieden. Wenn ich mich auf der Bühne in eine bestimmte Position zum Amp begebe habe ich quasi Feedback auf abruf.

Ansonsten gibt es einfach mehr Interaktion zwischen Gitarre und Amp. Das ganze schwing etwas eher auf und "unterfüttert" den Ton mit diesem schönen endlos Sustain wenn man will. Für Highgain ist das ganze aber nix, wenn man die schwelle überschreitet wirds irgendwann unkontrollierbar. Ich finde ungewachste daher keine falsche Überlegung, imho verhalten sich die schon etwas offener und agieren mehr mit dem Amp

Ansonsten kann ich @OldRocker Tipp unterschreiben mit der Höhe sowie der Höhe der Magnetschrauben rumzuprobieren. Ich habe meine Pickups auch recht weit weg, auch um etwas den Pegel zu den Singlecoil-Gitarren auszugleichen.

grüße B.B.
 
... deine ES muss erst mal selbst den Klang bringen den du dann wandeln möchtest--Pickups selbst klingen nämlich nicht, sie begünstigen höchstens ein gewisses Klangbild, aber nur wenn das Instrument dieses auch zur Verfügung stellt! Es gibt durchaus auch so einige ES (da ist ja jede anders!!!!) die an sich nicht so viel Holz, Tele, Heiserkeit und Vokalität vom Instrument her drin. Die Vorstellungen eines jeden Gitarristen von einem solchen Instrument sind auch jedesmal anders und deswegen testen viele Interessierte so einige ES und bemerken recht schnell die gerade in den von dir angesprochenen Punkten doch recht grossen Unterschiede zwischen scheinbar gleichen Modellen.
Genau richtig und mir bewusst. Gerade das Holzige, Heisere hat mich an dieser Gitarre begeistert und ich habe dort das gefunden, was ich bei einer Les Paul so intensiv gesucht habe.
Zudem muss aber gesagt werden, dass Burstbucker die von dir gewünschten Klangpunkte nicht unbedingt unterstützen.
...da ist ein wenig meine Befürchtung...

Bei den Antiquity PAFs hätte ich keine Bedenken. Ich kenne so einige Eastman Gitarren mit Antiquty PUs drauf-gibt`s keine Einschränkungen im Zerrbereich was nun Feedbacks oä angeht. Prinzipiell sind diese Pickups gut geeignet deine Vorstellungen zu unterstützen.
...ja ist wahrscheinlich eher ein hartnäckiges Vorurteil aus den 80er/90ern, wo die Sturm- und Drang Zeit nicht selten in einem PU Pfeifkonzert endete...
High Gain ist bei der jetzigen Konstellation kein wirkliches Thema...[/QUOTE]

Allerdings ist ein Anruf bei Harry Häussel bestimmt nicht der schlechteste Tipp-der Mann weiss was er wickelt und ist richtig gut!
Acy Guitar Lounge ist bei mir um die Ecke, ich hatte mich schon mal zu ihm eingeladen und bin so zu den 1959 Custom gekommen...

Holziger wird eine ES auch dann, wenn der PU Abstand zu den Saiten etwas vergrössert wird.
Ja, ist aber irgendwann auch ein Kompromiss, was Biss (Tele) angeht.
 
Du könntest auch mal Andreas Kloppmann anrufen
 
Bin eigentlich von den 57' Classics begeistert - mehr als von den Burstbuckern #1 und #2, die ich in der zweiten (Epiphone) Es 335 drin habe.

Die Burstbucker kaschieren mit ihrem Bumms zuviel des Primärtones der Gitarre, während die 57' Classics meiner Meinung nach mit der ES 335 harmonieren und den Primärton herausstellen.

Witzig: Da ich mir eine 7ender 72 Tele Deluxe zugelegt habe, lese ich mich gerade etwas ein über die darin verbauten The Creamery - Pickups bzw. über das Original: die Fender Wide Range Humbucker. Angeblich sollen diese von Seth Lover für Fender entworfenen Humbucker ja etwas crisper und feinzeichnender sein, als die PAFs, die er für Gibson entworfen hat.

Vielleicht hier mal probieren, falls Du die Möglichkeit hast?
 
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"Holz", "Tele", "Heiserkeit", "Vokalität".

klingt so'n bisschen nach mildem P90. Aber den Gedanken hatteste bestimmt auch schon. Und der daraus resultierende Potitausch machts auch nicht gerade weniger bastelig...

Ok, nochmal die Überschrift gelesen, P90 ist kein PAF...
 
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Evtl wären hier Humbucker mit Alnico 4 Magneten das richtige. Pickups mit Alnico 4 lassen am ehesten den Grundsound der Gitarre durchkommen.
 
Die SD Antiquity sind super klingende Pickups. Ich habe einen in einer LP Junior Kopie verbaut, dort bei Medium Gain null Probleme mit Feedback. Jetzt ist eine ES-335 ggfs. etwas feedbackanfälliger als einen Junior, aber da du wahrscheinlich nicht mit übermässig viel Gain spielst dürfte es m.E. keine Problem sein. auf jeden Fall klingen sie, bedingt durch den Alnico 2 Magneten, wärmer als die Häussels die ich kenne die mit Alnico 5 Magneten sind.
 
Die Erfahrungen mit dem ungewachsten Antiquitys sind sehr hilfreich! Wenn würde mich wirklich nur "Mikrophonie" stören, sprich unkontrollierbares Pfeiffen der PU. Feedback der Decke/Hohlkpörper ist bei einer ES335 für mich kein Thema, da muss man schon mit heftiger Lautstärke unterwegs sein und das ist IMO auch PU unabhängig und "normales" kontrollierbares Saitenfeedback ist ja durchaus charmant.
 
....der Einfluss kann zwar eigentlich nicht sooo gross sein, aber ich denke schon, dass gerade ungewachste Pickups durch diesen leicht mikrofonischen Touch genau das von dir erwünschte Klangverhalten zumindest unterstützen. Dieser luftig-holzige zieht sich wohl recht konsequent durch die Antiquity Familie. Als Vergleiche habe ich sehr gut gemachte LP-Style Gitarren von Eastman-die SB59 mit 59er Seymour Ds und die geagete SB59v mit den Antiquities...die 59er tönen straffer, knackiger, fetter, kompakt und behende-die Antiquities luftiger, holziger, etwas gnädiger und in sich geschlossener und trotzdem feiner, blillanter in den Höhen, sie verbinden die Klänge mehr, während die 59er knackig die Frequenzen separieren. Was besser oder schlechter ist ist schwierig zu beurteilen, zweiteres hat auf jeden Fall diesen Vintage-Vibe.
Dann habe ich noch die T64v (Eastman) zum Vergleich, eine kleine, Casino ähnliche Hollow mit Bigsby und Dog-Ear P90 SD Antiquities drauf. Obwohl der Charakter dieser Gitarre ganz anders ist als der der LP-Styles, so sind doch deutlich die gleichen Eigenschaften vorhanden, vorallem diese holzige Luftigkeit. Das scheint demnach das zu sein, was Hr. Duncan unter "Vintage Sound" versteht und so richtet er die PUs seiner Antiquity Serie wohl danach aus...
Auffällig ist, dass selbst die T64v recht garstige Lautstärken mit Zerre abkann ohne zu hupen, und pfeiffen tut sie dann noch lange nicht. Überhaupt fällt bei den Antiquity Humbuckern speziell eine eher geringe Neigung zum Pfeiffen auf-hab auch schon derbe Rock-Leads mit ordentlich Lautstärke (Engl Blackmore) mit der SB59v getestet-kein Problem, kein Gepfeife-da hab ich schon gewachste PUs früher feedbacken gehört!-
Die PUs meiner ehemaligen Gibson VOS 59er Plaintop waren da um einiges empfindlicher...
 
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Und wenns der SD nicht weiß, wer dann !
 
Larry Dimarzio fiele mir da ein ;-)

Das 36th Anniversary Set könnte ich mir da auch sehr gut vorstellen. Wahlweise ein PAF Pro am Hals.
 
...ja der sicher schon, wobei der nun nicht so unbedingt die ganz klassische Vintage Linie bedient. Di Marzios stehen für mich eher für knackig, definierte Wiedergabe, das ist es auch, was ein PAF Pro in einer Paula macht: definiert Wandeln. Das ist schon auch Vintage, aber nicht ganz im Sinn der Anforderungen des Themenstarters, sondern eher aus der Zeit, als Ibanez Musician, Artist und Co mit Di Marzios ausgestattet wurden und frischen Wind in die Gitarrenwelt brachten. PAF Pro, evtl. auch in Kombi mit Super Distortion hab ich immer empfohlen wenn`s drum ging nicht so sehr schwingfreudige und matschende LP-Style Gitarren "aufzuräumen"-das funktioniert meist gut.

Alternativ zu den Antiquities sehe ich eher so Spezialzeugs wie Lollars, Amber oä, aber da kenne ich mich nicht so aus...
 
Das Problem ist das man dir eigentlich keine richtige Hilfestellung geben kann. Die Auswahl eines Pickups, mit den Daten die Hersteller liefern, ist extrem schwierig. Das Problem ist das der Pickup zwar nicht "Tongebend" aber, durch seine Schwingkreis ähnliche Art, Tonformend argiert. Lediglich den reinen, ohmschen Widerstand oder die Resonanzfrequenz anzugeben ist daher unzureichend. Vielmehr müsste eine Übertragungskennlinie den Tonabnehmern beiliegen, anhand dieser man die einzelnen Tonabnehmer auch Herstellerübergreifend miteinander Vergleichen kann. Das macht allerdings kein Tonabnehmer Hersteller, weil sie ansonsten die "charaterstik" des Tonabnehmers veröffentlichen würden. Das gleiche gilt übrigens auch für die "Burstbucker" zu denen sind keine Daten vorhanden dementsprechend ist es schwer objektiv eine Empfehlung auszusprechen.

Eine kleine Übersicht zu Transferkennlinien von Tonabnehmer gibt es auf echoesofmars.com dort lassen sich dann zumindest die Tonabnehmer ein wenig vergleichen. Man sieht das sich z.B. die Antiquities mit den AC4 nicht unähnlich sind. Ferner gibt es einen indikator in welche richtig man sich bewegt mit den neuen Tonabnehmern.

@InTune wenn du deine Pickup tauscht könntest du dann mal darauf achten welches Poti am Volume seitens Gibson verbaut wurde? Also 500k Ohm log. oder lin.? Würde mich mal interessieren was sie in ihre ES335 Modelle reinbauen.
 
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Gegenstand der Diskussion ist eine Gibson ES335 Block aus 2016 mit Burstbucker 1&2.

Ziel ist (noch mehr) "Holz", "Tele", "Heiserkeit", "Vokalität".

Vor einem Austausch aber doch noch kurz was zur Einstellung der Gitarre: mMn sind das bis auf die "Tele" alles Parameter, die man nur schlecht mit voll aufgedrehten PUs erzielt, gleich welcher Herkunft. Ich denke mal, Du bist schon etwas in der Vintage-Thematik drin, aber der Vollständigkeit halber wollte ichs doch erwähnen: Falls Du noch kein 50s Wiring in der Gitarre haben solltest, würde ich unbedingt mit dem entsprechenden kleinen Umbau anfangen, und dann mal Volume und Tone gleichzeitig in leicht zurück gedrehten Varianten ausprobieren. Wenn Du an die Feinheiten gehen willst: Etwas kleinere Kondensatoren wie .015 statt .022 uF sind da ebenso mal einen Versuch wert wie PIOs oder zumindest Folienkondensatoren. Ich weiß leider nicht, was Gibson da 2016 ab Werk verbaut hat.

Ansonsten sind die Antiquities, aber auch die Häussel 1959 natürlich kein Fehler. Bei Dimarzio würde ich statt an die 36th Anniversary allerdings eher an die etwas milderen PAF Master denken. Mit einem PAF Pro haben beide übrigens sehr wenig gemein. '57 Classics klingen in Semis auch mMn sehr gut (schön holzig, dabei eher auf der warmen Seite), aber die telige Schärfe bringen die Burstbucker wiederum eher. Letztere würde ich, wie eingangs gesagt, noch nicht abschreiben.

Gruß, bagotrix
 
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Danke @bagotrix , so weit ich es in Erfahrung bringen konnte, ist bei der 2016 ES335 das als Modern Wiring angeschlossen. Meine Ausschöpfung des Potenzial der Volumen/Klangreglung ist schon eher übersichtlich. In der Praxis verliere ich da immer schnell die Übersicht, aber das mal auf das 50s wiring umzubeamen wäre sicherlich eine erster Schritt.
 
Meine LP tut sich ja eher etwas schwer in Sachen holzigem Ton, sie ist schon von der Basis her mehr auf der Heavy-Seite (was ich nach meiner Erfahrung aber auch etwas ihrem Ebenholzgriffbrett zuschreiben würde). Entspricht aber auch durchaus meinem überwiegenden Bedarf.

Mit dem 50s wiring und den zurückgedrehten Reglern ist es mir dann doch gelungen, auch diese bluesigeren Töne wesentlich besser abzudecken, bei denen so eine gewisse mittige Resonanz auftritt, eben das, was ich als "holzig" empfinde. Vor dem Umlöten wurde es da einfach nur dumpf - ganz andere Kiste. Die kräftigen Höhen von Burstbucker 3 und Pearly Gates (derzeit meine Bestückung) sehe ich dabei eher als Vorteil, weil sie für Klarheit sorgen und dem Tonregler dadurch etwas mehr Spielraum nach unten verschaffen.
 
Dreh am Neck-Pickup die Polepieces etwas raus. Das gibt dem ganzen einen singlecoil-ähnlichen Charakter und dadurch mehr Richtung "Tele". Könnte das sein, was du suchst.
Grundsätzlich die Pickups, die du genannt hast, passen mMn schon gut.
 

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