Zwei PU-Sets von Throbak (SLE-101 MXV, 55/56-P90) - meine Meinungen/Infos

mr.coleslaw
mr.coleslaw
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.12.24
Registriert
29.09.04
Beiträge
3.528
Kekse
36.083
Ort
Rhön
Ich möchte heute gerne mal meine Erfahrungen mit PAF und P90 Pickups der Firma THROBAK aus den USA mit euch teilen. Die Specs der Pickups, die man in verschieden Magnetkonfigurationen bestellen kann, könnt ihr der Homepage www.throbak.com entnehmen.
Ich habe diese Pickups das erste mal bewusst wahrgenommen, als ich eine Gibson Les Paul Goldtopp Bj.1969, die auf Humbucker umgebaut wurde, erstanden habe.

Dort ist ein sog. SLE-101 MXV Set verbaut, wobei der Besitzer allerdings den A2 Magnet (Hals) gegen einen A4 Magnet und den A4 Magnet (Bridge) gegen einen A5 Magnet getauscht hat.

Gewickelt werden die Pickups u.a. auf einer Geo-Stevens KZ/LP-115 oder auf einer Leesona Maschine, wobei Butyrate Bobbins, 42 AWG plain-enamel wire, vintage correct braided wire etc. verwendet werden.

Als Besitzer einiger alter Pickups bzw. von Vintage Instrumenten aus den 50ern und 60ern habe ich natürlich in den vergangenen Jahren auch immer mal mit verschiedenen P90 und Humbuckermodellen von Herstellern wie Kloppmann, Häussel, Amber, Barfuss, Lindy Fralin,
Mojotone, Seymour Duncan, Dimarzio und einigen anderen experimentiert und mit den original Instrumenten oder Pickups in moderneren Instrumenten verglichen, wobei der eine oder andere Hersteller dem Vintage Ton und Verhalten der Tonabnehmer schon recht nah kommt.

Was mir insbesondere beim Throwbak in der Halsposition auffiel ist, das der Klang viel stärker als ich es von anderen Pickupherstellern kenne, an den Klang einer Telecaster in der Halsposition (nur halt etwas lauter) erinnert. Die Resonanzfrequenz ist im Vergleich zu anderen Fabrikaten
deutlich nach oben verschoben und unterscheidet sich für mich nicht vom Klang eines original 57er PAF den ich zum Vergleich eingesetzt hatte. Der Bridgepickup dagegen geht mehr in die Richtung eines späten PAF oder frühen PAT Anfangs der 60er, mit etwas mehr Biß als der Halspickup
was sicherlich dm A5 Magneten geschuldet ist.

Angetan von diesem Ergebnis habe ich meine St.Helens Summit GT nun auch mit einem 55/56er P90 Set von Throbak ausgestattet. Der letzte Vergleich zweier Summits aus dem gleichen Produktionszeitraum, beide mit vergleichbaren Specs bis auf die Pickupbestückung (HB Summit = original
Gibson 57/59 PAFs, P90 Summit = Soapbars eines deutsche Hersteller) ergaben einen eindeutigen Vorteil für die mit HB bestückte Summit, was Klang und vor allem die Dynamik der Pickups betrifft. Der Wechsel der werkseitig verbauten P90 auf das Throbak 55/56 P90 Set brachte der Gitarre ein
grosses Maß an Lebendigkeit, die vorher nicht vorhanden gewesen war zusammen mit der Dynamik, die ich von Gibson LP Juniors aus den 50ern her kenne. Dort kann man nur mit Hilfe der Volumen und Tonregler in Verbindung mit der Anschlagstärke eine weite Palette an Klängen kreieren und das ohne den Einsatz weiterer Hilfsmittel wie Booster, EQ etc.

Mein Fazit: bei den hier vorgestellten Throbaks handelt es sich um hervorragende Repliken der orginal Gibson Vintage PAF und P90 Pickups, die allerdings auch ihren Preis haben. Rechnet man zu den Kosten noch Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer dazu kommt man schnell auf einen Betrag
von 500-600€ für das Tonabnehmerpaar. Die Kaufabwicklung selbst über die Homepage war einfach; vom Bestellvorgang bis zur Auslieferung vergingen gerade einmal 2 Wochen, versendet wurde mit USPS.

Natürlich wird es auch mit Hilfe von Throbak Tonabnehmern nicht gelingen, aus einer mittelmässig klingenden Gitarre ein Klangwunder zu machen. Wer allerdings im Besitz einer hochwertigen und jetzt schon gut klingenden , mit HB oder P90 bestückten, Gitarre ist sollte ruhig einmal den Versuch wagen.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich hab die auch in meiner Tele und finde die hochgradig gut. Sehr, sehr vintagemäßig
Haar Guitars in Holland hat die auch im Angebot
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm... die Teile sind nicht billig.
Mein Gitarrenbauer hält nichts von Throbak, er hat sie schon getestet. Und ein Kumpel von mir hat mal in einem Nürnberger Gitarrenladen mal eine Gibson LP True Historic angespielt, in der Throbaks verbaut waren. Mein Kumpel war begeistert von den Pickups bzw. allgemein vom Sound; meinte aber auch, dass die Pickups super waren.
Ich kam bisher noch nicht in den Genuß, eine Gitarre mit Throbaks anspielen zu können. Aber auf Gut Glück Pickups für den Preis zu bestellen ist mir doch zu riskant. In meinen Paulas habe ich günstigere Aggregate... Lindy Fralin, Bare Knuckle und auch ein Pärchen Häussel1959 (gewickelt nach den Angaben von meinem Gitarrenbauer) - bin mit dem Sound wunschlos zufrieden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wahrscheinlich wird man das für Frevel halten, aber ich überlege ernsthaft, in meine wudervolle ES 335 mit ihren geilen MHS Humbuckern das 101 Throbak Set einzubauen. Was meint ihr?
Hier meine Gitarre:
https://www.gregsguitars.de/de/product/5552/2017_Gibson_Memphis_1958_ES335_VOS.html

Die MHS klingen wirklich gut. Sehr luftig und auch sehr "frisch". Von den Throbaks erhoffe ich mir, dass es mehr Richtung "alt" klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geb Dir dann ein Bier aus für die PUs, die dann übrig sind, @Spanish Tony
Mach's ruhig... ;)
 
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab die Throbaks jetzt auch in meiner ES 335. Näheres im Upgrading a Les Paul Faden!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben