Und es ist doch immer wieder geil - Keyboardburgen...

  • Ersteller dr_rollo
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Das ist Rick's Rig von der 35th Anniversary Tour - die Modelle erkennt Ihr ja selbst.

Als ich Rick Wakeman mit YES das letzte Mal live hören konnte (so ca.2003), ist mir aufgefallen, dass er zwar einige der damals neueren Geräte da stehen hatte (z. B. Voyager, Promega3), diese jedoch selten oder überhaupt nicht gespielt hat.

Das stimmt z.B. was das Promega 3 angeht überhaupt nicht. Bis heute ist das Rick's Haupt-Keyboard mit gewichteter Tastatur.

Bei "Familienfeiern" und sonstigen Events (zumindest auf der Insel) beschränkt er sich sogar darauf (und hat nicht mal immer ein Flightcase mit Rack-Synths dabei).

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Das Foto ist nicht so gut, aber dafür von mir selbst (beim Vorweihnachtsdinner in Swindon 2006).

Ich könnte mir vorstellen, dass diese erfahrenen Leute, die immer offen für neue Klangerzeuger waren, mit den Entwicklungen mittel- und langfristig nicht die Klangerlebnisse hatten, die sie mit ihren Vintage-Klangerzeugern in Verbindung brachten - sprich: Spielfreude, Soundentfaltung, Soundintegration, einfache Bedienung, dadurch die Möglichkeit zur Konzentration auf die Musik usw. .

Die Vorstellung trifft die Realität nicht. Rick mag die Klangerzeuger z.B. vom Promega 3 und auch vom Karma, den es halt nicht als Rack gibt, so dass Rick lange Zeit und gelegentlich noch heute das Keyboard mitschleppt(e). Was aber richtig ist: Die Vintage-Geräte-Sounds werden verwendet, aber fast ausschließlich in Form von Sampeln, und zwar schon mal aus Gründen der Zuverlässigkeit. Die Konstellationen mit zwei Minimoogs oder Minimoog und Voyager an den Ecken des Rigs sollen eher Markenzeichen sein (wie auch Keith immer noch sein Modularsystem mitschleppt, aber die Sounds überwiegend als Samples davon von einer anderen Maschine verwendet.

Es hat mich eine ganz Nacht puren Alkoholismus mit Rick's Key/Synth-Tech gekostet (Rick selbst trinkt ja nicht mehr; man könnte also sagen, er lässt trinken), um einige Details zu erfahren!

Anfang Mai kann ich Euch dann berichten, was bei Journey in der Royal Albert Hall auf der Bühne stand und - da ich bei der Generalprobe auf der Bühne dabei sein darf - wie es "verschaltet" war.
 
Ich glaube, das war HARMONICA1 aus der ROM#3A-Soundbank (EDIT: Hier ist das Preset unter "ROM#2A ORCHESTRAL & PERCUSSIVE SOUNDS GROUP" gelistet).

Hm, ich hab den Kram hier, müßte ich direkt nochmal anhören. Habs aus dem Gedächtnis verglichen, da mein DX7II derzeit eingemottet ist.

Apropos Zuverlässigkeit: Den Polymoog schleppt Rick ja auch schon lange nimmer mit, obwohl er den Prototypen Apollo zum Testen zu Hause hatte (gibt Bilder davon), dabei kam der bei ihm lange Zeit auch deutlich hörbar zum Einsatz (Tormato, Criminal Record, Rhapsodies). Saga-Keyboarder Jim Gilmour war damals auch froh, sowohl die beiden Polymoogs als auch den CS-80 nimmer mitschleppen zu müssen, allerdings waren die ab 85 stattdessen eingesetzten Memorymoogs leider nicht viel besser ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Rick ließ sich leider nie von externen Verbesserungen überzeugen. Nur seine eigenen Techs durften Hand anlegen, waren dann aber auch dafür verantwortlich, dass nichts besser wurde. Bei Saga dagegen wurde auf Lintronics Überarbeitungen umgestellt, nachdem die verfügbar waren.

Der Polymoog war bei Rick nur eine kurze Episode - verständlicherweise (von dem lässt sogar Rudi (Linhard) seine Finger).
 
Bei Saga dagegen wurde auf Lintronics Überarbeitungen umgestellt, nachdem die verfügbar waren.

Ja, das hat Rudi nebenan mal erzählt :)

Polymoog bei Rick ne kurze Episode? Hm, ich erinnere mich an mindestens 3 Alben, wo man den deutlich hören konnte (die hab ich aufgezählt), waren sicher mehr, oder meintest Du den Prototyp?

Daß Rudi da nicht drangeht, versteh ich gut, das Ding ist ja schon vom Aufbau her verquast, vor allem die alten Serien, und dann noch die vielen Steckkontakte ...
 
Polymoog bei Rick ne kurze Episode? Hm, ich erinnere mich an mindestens 3 Alben, wo man den deutlich hören konnte

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Also entsprechen 3 Alben einer kurzen Episode ;)
 
Das sind ja interessante Insider-Informationen. Ich lasse mich da gern eines Besseren belehren.
 
Daß Rudi da nicht drangeht, versteh ich gut, das Ding ist ja schon vom Aufbau her verquast, vor allem die alten Serien, und dann noch die vielen Steckkontakte ...
Nicht nur das, sondern er frißt Komponenten, für die es ziemlich schnell keine Ersatzteile mehr gab, und hat einen Rauschabstand, wo man schon fast nicht mehr "Abstand" zu sagen kann.

Benny Andersson hatte 1977 live einen dabei. 1979 war er sicherlich froh, daß er das Teil nicht mehr dabei hatte - weil ihm statt dessen die Crew seine GX-1 auf die Bühne wuchtete. Und Anders Eljas (dessen Burg zwang ihn '77 dazu, mit dem Rücken zum Publikum zu stehen, sonst hätte er sich wie Packrat hinter der Synthburg versteckt) hatte mit dem Prophet einen Polysynth, der etwas weniger zum Abrauchen neigte als der Polymoog. Tatsächlich war der Weiße Riese™ wohl der zuverlässigste Polysynth, mit dem ABBA getourt sind, obwohl auch das Ding nicht gerade ein rolandesker Ausbund an Zuverlässigkeit war, aber das hat Keith Emerson und John Paul Jones ja auch wenig gejuckt (die nicht, aber die Roadcrew).


Martman
 
Einen Polymoog stellt man sich, wenn man einen haben will, ins Studio und bewegt ihn tunlichst nicht, vor allem nicht alleine. Da sind ja selbst die inzwischen durchaus anfälligen, großen Ensoniqs noch zuverlässiger als dieses Dingen ...
 
bewegt ihn tunlichst nicht

Und das Nichtbewegen fängt am besten schon beim Einschalter an.

Für mich ist der Polymoog ganz klar ein Vintage-Vertreter, bei dem ich nur Samples verwenden würde, wenn ich seine Sounds brauchen würde.
 
Für mich ist der Polymoog ganz klar ein Vintage-Vertreter, bei dem ich nur Samples verwenden würde, wenn ich seine Sounds brauchen würde.

Und genau das wird ihm dann doch nicht gerecht. Florian hat sich irgendwann auch wieder einen geangelt, ich bin zum Glück knapp an der Presetmaschine vorbeigeschrammt, die ich hier vor Ort aus einem Stall hätte retten können, aber den 280er wollte ich dann doch nicht haben :)
 
Einen Polymoog stellt man sich, wenn man einen haben will, ins Studio und bewegt ihn tunlichst nicht, vor allem nicht alleine.
Wenn du ihn nicht bewegen willst, bau ihm einen MIDI In ein (oder genügend CV/Gate Ins), steuer ihn fern und laß ihn in der Werkstatt stehen. :evil:

Für mich ist der Polymoog ganz klar ein Vintage-Vertreter, bei dem ich nur Samples verwenden würde, wenn ich seine Sounds brauchen würde.
Tja, und auch das ist nicht so ganz klar, ob man soll oder nicht. Einerseits funktioniert der Polymoog wie ein Stringer, also mit Oktavteilertechnik. Und Oktavteiler-Stringer lassen sich nicht gut per Sampling nachbilden.

Andererseits: Vox Humana aus'm Emulator. 'Nuff said.


Martman
 
Einen Polymoog stellt man sich, wenn man einen haben will, ins Studio und bewegt ihn tunlichst nicht, vor allem nicht alleine. Da sind ja selbst die inzwischen durchaus anfälligen, großen Ensoniqs noch zuverlässiger als dieses Dingen ...
stimmt. Der Techniker war zig mal dran, weil ich immer wieder Probleme hatte. Ich hatte meinen Polymoog dann irgendwann nur mal im Studio umgestellt und bekam die Kiste nicht wieder zum Laufen. Hab dann echt keinen Bock mehr gehabt und die Kiste dann als defekt verkauft. hatte nie einen anfälligeren Synthesizer, das braucht echt kein Mensch.
Der Sound ist ja auch nix dolles, das Resonator-Filter gibt es auch separat.
 
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Der Polymoog-Sound lebt vor allem durch die die Frequenzteiler-Schaltung in Verbindung mit Resonator, Moogfilter und dem Waveshaper. Sollte sich eigentlich recht gut mit VAST nachbauen lassen :)
 
Nicht vergessen, Rauschen drunterzumischen, harr harr.


Martman
 
Ich wünsche einen guten Wochenstart und möglichst viel boing bing bumm tschack auf euren Weg :)

 
So, nun DAS Ergebnis vom letzten Mi Abend in London, Royal Albert Hall:

IMG_3174.jpg
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IMG_3176_teil.jpg

Die aktuelle Burg von Rick Wakeman auf seiner Journey to the Centre of the Earth Tour. Dank AAA Ausweis von Rick's Arbeitsplatz aus mit Blick in die RAH fotografiert :)
 
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Vom Sound her gefällt mir das immer wieder gut, was Kebu da macht, aber gerade das "Crockett's Theme" fällt da ein wenig ab nach meiner Auffassung (z. B. Hüllkurve von Pad und Lead beim Thema)

Die beste Version davon ist meiner Meinung nach ohnehin der Remix auf der 7" mit Chancer: http://www.discogs.com/Jan-Hammer-Crocketts-Theme/release/943720

Zurück zum Thema Keyboard-Burgen: Die gibt es sogar bei technoiden Acts, z.B. 808 State

oder Orbital

oder Prodigy

oder Earth Nation
 
Rick ließ sich leider nie von externen Verbesserungen überzeugen. Nur seine eigenen Techs durften Hand anlegen, waren dann aber auch dafür verantwortlich, dass nichts besser wurde.
... Tja, und da hat es ihn dann halt auch wieder mal erwischt: beim Konzert am 29.4. in Birmingham "schmierte" einer seiner beiden Minimoogs ab (hektisches Knöpfchendrehen fing das Ganze wieder einigermaßen schnell ein ;)). Und am 30. in der Royal Albert Hall hat sein Tech es dann auch "nur" wieder mit Druiden-Sprüchen versucht :D. Aber es ging alles gut und beide Minis liefen problemlos.
 

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