Unterschiede zwischen Knopfinstrumenten Hohner Maestro und Riviera?

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Gast293421
Guest
Grüß Gott,

kann mir einer Aufschluß geben über technische und qualitative Unterschiede zwischen Hohner Maestro und Riviera (drei- und vierchörige Versionen)?

Vielen Dank!
H.
 
Hallo,

eine klare Trennlinie gibt es pauschal zu diesen Modellen leider nicht.

Die älteren Versionen sind die "Maestro"-Modelle, die die "Sirena", "Fidelio" und zuletzt die "Norma"-Modelle (30-, 40-, 50-iger) erstmal pauschal abgelöst hatten.
Die ersten Maestro-Modelle hatten noch die Rundknopf-Register , wie die "Norma"-Mod., z.B. Norma VII M (später dann die goldenen/honigfarbenden), bekamen aber schon das goldene Diskantverdeck, im Design, wie die Piano-Mod. Concerto I / II / III / IV (ab Mitte/Ende der 50´iger).
Später ein eigenes Design mit den Registern der Piano-Verdi II / III / V -Mod. der 60´iger mit den erst kantigen und dann ovalen weissen Drücker-Formen und den Piktogrammen darin.
Selbst die Version ohne Piktrogramm, also oval und nur weiss und dem Verdeck-Design der Verdi II / III / V CB (mit den Registerbezeichnungen vor den Drückern dann auf dem Verdeck), also Anfang der 80´iger, waren die letzten im Programm, sind aber damals kaum noch in Umlauf gekommen.

Die Maestro-Mod. waren bodenständige Instr. mit H-Platten (z.B. Verdi-Qualität), aber auch schon mit Tellernieten-Platten aus der Atlantic-Serie zu haben.

Viele Jahre fast nur als Flachgriff, wurden sie später auch mehr und mehr mit gestuftem Griff angeboten und ebenso B-, wie C-Griff.
Wobei Maestro III (III-chörig/96-Bass) und IV (IV-chörig/120-Bass) Hohner eigene Modelle waren. Die Maestro I (Vorgänger war u.a. die Amati III M), war immer wieder als Einstiegsmodell in Co-Prod. aus (Italien) mit im Angebot.

Die "Riviera"-Modelle sind neuerer Generation gewesen und sind, soweit mir bekannt, ursprünglich als C-Griff-Modelle mit eigenem Design für die Schweiz und auch in der Schweiz (HOHNER Zweigwerk) produziert worden. Es gab aber später auch schon in den 60´iger B-Griff-Modelle.
Vergleichgrößen wären z.B.
"Maestro III" zu "Riviera Elite / Riviera III" im III-chörigen 96-Bass und
"Maestro IV" zu " Riviera VI" (=6) im IV-chörigem 120-Bass Bereich.
Eine "Riviera IV" (4), war ein III-chöriges 120-Bass Modell, das es als Maestro-Vgl.-Modell so nicht gab.

In den Zeiten, als dann die Maestro-Mod. nicht mehr gebaut wurden kamen zu den Riviera-Mod., dann noch die Fortuna-Modelle (ital. Co-Prod.) hinzu.
In beiden Bereichen gab es eine Vielzahl an Modellen, die aber auch unterschiedlichste z.B. Stimmplatten (bis zur Handarbeitsplatte II / Morino typ.) verbaut hatten.
Selbst Cassotto wurde bei den Modellen angeboten...

Letztendlich um einen genaueren Vergleich zwischen Maestro und Riviera ziehen zu können, muß man schon wenigstens einzelne Modelle benennen, um eine konkretere Aussage darüber machen zu können.

Der Klang ist sowieso subjektiv, aber den späteren Riviera-Modellen, würde ich meist in Sachen (Diskant-) Mechanik bessere Noten vergeben, da sich generell die Qualität in der Neuzeit gesteigert hatte. Ähnlich zu sehen, wie bei einer Morino Artiste D-Serie zu Artiste N/S.
Die Riviera-Mod. mit HA II Platten und Cassotto sind sowieso nicht mit Maestro vergleichbar, da diese ja einen ganz anderen Anspruch hatten.

Vielleicht hat der kleine Einblick trotzdem schon etwas helfen können.

Beste Grüße
REDO
 
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Die "Riviera"-Modelle sind neuerer Generation gewesen und sind, soweit mir bekannt, ursprünglich als C-Griff-Modelle mit eigenem Design für die Schweiz und auch in der Schweiz (HOHNER Zweigwerk) produziert worden.
Und damit wurden die Musikschulen mit einem einfachen, aber robusten Modell geflutet. Das ist der Grund, warum immer noch viele Rivieras auf der Schweizer Auktionssplattform Ricardo zu finden sind - mit Preisen von "Müllentsorgungsgebühr" bis "Phantasie".
 
Guten Abend,

besten Dank an den Hohner-Experten!

In erster Linie habe ich nach einem Knopfinstrument gesucht, das an ein Hohner-Baßteil mit den Maßen 44 x 18,5 cm passen würde, und bin nach Internet-Angaben auf Maestro III gestoßen. (Ob es praktisch wirklich sinnvoll kombinierbar wäre, müßte man ausprobieren, klar.) 80er-Jahre mit unbedruckten ovalen weißen Registerschaltern wäre genau das Alter, das zum Baßteil passen würde.
Und da habe ich mich nun gefragt, ob ähnliche Modelle wie Riviera III sich technisch und qualitativ so sehr unterscheiden, daß ich auch über sie nachdenken sollte (auch wenn sie nicht ans Baßteil passen).
Kann man irgendwelche der Sonderausstattungen wie besondere Stimmplatten oder Cassotto (gibt's das auch bei Maestro?) an äußeren Merkmalen erkennen? (Diese Frage stellt sich, wenn man in Anzeigen Instrumente findet, über die der Verkäufer nichts weiß, und abschätzen will, ob sich das Hinfahren lohnt...)

An Wolkensprung: Ist eigentlich bei Schweizer Akkordeons tendentiell die "Müllentsorgungsgebühr" so viel höher als in Deutschland wie das allgemeine Preisniveau?

Vielen Dank, viele Grüße
H.
 
Hallo,

nun, das Balgmaß von 440 x 185 entspricht einer HOHNER Verdi II (N) / Tango II S / IV P/S/T also einer typ. 96-Bass Pianotasten-Version ab ca. Mitte der 60´iger Jahre.
Dieses Maß hätte die Maestro III (III-chörig/96-Bass) ebenfalls und wäre eigentlich Plug & Play, wenn man diese Gehäuseteile kreuzen möchte.

Aber ich frage mich natürlich, wo der gute Grund darin bestehen sollte ?

Der kleine Unterschied vom Bassteil zwischen z.B. Maestro III und einer Verdi II / II N (von ca. 1965-1980, also auch noch mit V-chörigem Bass), Piktogramme bei beiden Modellen noch "in" den Diskantregisterdrückern sowie Bodenverdeck geschlossen / ohne Schallöffnungen:
- Maestro III hat nur 2 Bassregister, Verdi II hat 3 Baßregister
- Maestro III hat eine schwarze Bassstufenplatte und weisliche/marmorierte Bass-Knöpfe gegenüber der Standardausführung bei der Verdi mit weisser Baßstufe und schwarzen Knöpfen.

Warum also dann nicht gleich die Maestro so spielen, wie sie sich darstellt und ab Werk gebaut war ?

Beste Grüße
REDO

P.S.:
Da ich bei meiner letzten Antwort aus dem "Gedächtnis" geschrieben habe, habe ich nochmal in dem mir verfügbarem Archiv nachgeschaut:
Die von mir erwähnten Handarbeitsplatten und v.a. Dingen die Cassotto-Variante gab´ es weder bei Maestro, noch bei den Riviera-Modellen. Dies war zuletzt nur bei den Fortuna-Modellen (ital. Co-Prod.) in Form z.B. einer "Fortuna IV de Luxe" erhältlich.
 
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Der Grund wäre, ein Baßteil der Verdi-Variante „Solist“ mit Knopfdiskant nutzen zu wollen...
 
Hallo,

mit einer "Solist" ist wohl die "Solist MB 1" (mit 124 Bässen, ca. von 1977) gemeint, die zunächst auch das Balgmaß von 440 x 185, wie eine Maestro III hätte.
Dann wäre nur wichtig zu überprüfen, ob die Baßstimmstöcke der SOLIST nicht zu hoch in den Diskantraum ragen, daß die Stimmstöcke von Diskant und Bassteil sich nicht dummerweise dort berühren...

Bei einer Maestro III u. Verdi II/IIN sind es 18 Balgecken (incl. der am Rahmen angeleimten) und der Balg zwischen diesen Rahmenteilen ist 6,0 cm hoch.

Vielleicht läßt sich somit zumindest schon im Vorfeld überprüfen, ob die SOLIST von Hohner einen höheren Balg verbaut bekam, weil es in der Höhe eben von Nöten war !?
Der Balg läßt sich ja zwar wohl auch von der SOLIST mit übernehmen, aber von der Seite gesehen, sollten da keine Bass-Stimmstöcke darüber herausragen, wie es ja immer wieder bei Melodiebass und Convertorinstr. vorkommen kann.

Beste Grüße
REDO
 
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"Müllentsorgungsgebühr" so viel höher als in Deutschland
Gebührenhöhe in DE kenne ich nicht. In unserer Gemeinde 1x Akko entsorgen mit Koffer (darf auch noch mit anderem Müll ausgestopft werden ;) ) => 1 Vignette = CHF 3.50
Für diesen Betrag sah ich schon Rivieras, wenn auch aktuell grad nicht.
 
Grüß Gott,

vielen Dank - ich habe Solist MB2, da sind es 18 Ecken und 6 cm, die Baßstimmstöcke sind ziemlich niedrig und trotz der Metallabdeckung (und evtl. dem Baßcassotto, das mancherorts erwähnt wird und von dem ich noch nie geprüft habe, ob so etwas wirklich vorhanden ist) geht es nicht eng zu. Rein von daher wird es mit Maestro III + Solist MB1 wohl einen Versuch wert sein.

3,50 Startpreis oder endgültiger Verkaufspreis für eine Riviera? Wenn letzteres, dann scheinen Schweizer Gebrauchtkäufer deutlich vorsichtiger zu sein als deutsche...

Vielen Dank, viele Grüße
H.
 
Werd's ausrichten, wenn ich ihn sehe... :biggrinB:

3,50 Startpreis oder endgültiger Verkaufspreis für eine Riviera?
Naja, man kann wirklich nachhaken bei Leuten, welche ihre Rübe nicht los geworden sind - vorzugsweise bei solchen, welche es schon mehrfach mit immer weiter sinkenden Startpreisen versucht haben. Ich habe so auch schon Schnäppchen gemacht, wenn auch keine Akkos 😇 Auf der Plattform wird ja wirklich alles verröstet...
 
Hallo zusammen,

da es gerade hier zum Thema passt und ich es selbst so noch nicht kannte, oder gesehen hatte:

Hohner "Riviera" (III-chörig LMM/96-Bass) mit den aus der schweizerischen Produktion zunächst typischen eigenen goldfarbenden Diskantregister-Drücker (9 Drücker mit 5 Klangfarben, somit 4 Wiederholungen), 2 Bassregister in der Optik der Pianotasten-Instr. (z.B. Concerto III/IV, u.a.), etc.... soweit erstmal recht normal.

Das Besondere:

B-Griff, flach, mit 6 (!) Reihen im Diskant (sw/ws-Knöpfe) ... somit sind schon in den 60´iger Jahren nicht nur C-Griff und dann später B-Griff, sondern auch B-Griff mit 6 Reihen für den Ex-Jugoslawischen Markt in der Schweiz produziert worden.

Da Hohner eigentlich solche Ausführungen nicht gerade mal, auch gegen Geld, wohl gerne als Sonderwunsch gebaut hätte, deute ich mal eher, daß es zumindest eine kleinere Serie gegeben hatte !? ... diese Variante war mir zumindest bis dato bei einer Riviera noch nicht untergekommen.

Hier mal der Link (wenn auch nur zeitlich begrenzt hier zu sehen) aus der Kleinanzeige von heute:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...hohner-dugmetara-harmonika/2561074522-74-1849

Schönen Abend
REDO

P.S.: Vielleicht könnte ja auch jemand ein Bild vom Instrument als Zeitzeugen-Photo hier festhalten ?
 

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