Bandproblem hinsichtlich Unzuverlässigkeit, Frust, Resignation

Meine Sachbearbeiterin in der Bank hat mir gestern erzählt, sie finden keine Mitarbeiter mehr. Die letzte kam am ersten Arbeitstag schon zu spät und nach drei Tagen hat sie gefragt wann sie ins Home Office wechseln könnte. Dabei war sie für den Empfangstresen eingestellt. Sie hat dann den Job geschmissen, weil ihr eine 5-Tage Woche sowieso zu stressig war. Das mal so zur Lage in der Wirtschaft.
 
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Allerdings ist das Marktvolumen in Geld (statt in Stückzahlen) imho nicht besonders aussagefähig, da der Preis für ein brauchbares Instrument gegenüber "so richtig früher" auch absolut deutlich gefallen ist und der ganze Gebrauchtmarkt noch hinzukommt.

btt: Was hat das mit Unzuverlässigkeit zu tun? Hmm... Allenfalls, dass man es sich leisten kann, das ein Instrument zu Hause vollstaubt, statt es zu nutzen. Das war aber zu meiner Jugend in den 70s schon so, und auch die Instrumente meiner in den 60s in Beatbands spielenden Nachbarn, wurden nach dem Ende der Band um 1970 nicht mehr so wirklich genutzt.
Mag sein, dass es auch schon früher Leute gab, die im Geld geschwommen sind. Aber ich habe schon den Eindruck, dass die Menge an "Musikinstrumenten-Leichen" parallel mit der Etablierung der Konsumgesellschaft, teilweise beginnend in den 1980er/1990er-Jahren, verstärkt aber mit dem Aufkommen des einfachen Online-Bestellvorgangs, massiv zugenommen haben.

Meine Sachbearbeiterin in der Bank hat mir gestern erzählt, sie finden keine Mitarbeiter mehr. Die letzte kam am ersten Arbeitstag schon zu spät und nach drei Tagen hat sie gefragt wann sie ins Home Office wechseln könnte. Dabei war sie für den Empfangstresen eingestellt. Sie hat dann den Job geschmissen, weil ihr eine 5-Tage Woche sowieso zu stressig war. Das mal so zur Lage in der Wirtschaft.
Andererseits ist aber mein Eindruck, dass, obwohl die verfügbare Freizeit (ebenso wie das i.d.R. verfügbare Geld) objektiv steigt, alle Leute immer mehr "im Stress" sind. Die verfügbare Zeit ist zwar tatsächlich mehr geworden; diese Entwicklung ist aber in den letzten Jahren und Jahrzehnten langsamer fortgeschritten, als die Technik neue Bedürfnisse weckt.

Dieser Artikel erklärt das Problem ganz gut: https://www.handelsblatt.com/politi...bwohl-die-inflation-niedrig-ist/25617232.html
 
Dinge wie Zuverlässigkeit oder auch so "Kleinigkeiten" wie pünktlich (oder überhaupt:unsure:) zu einer Probe zu erscheinen hängen mMn auch stark von der Persönlichkeit, dem Charakter der Leute ab.
Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen: Gepriesen sind diejenigen, die Leute in der Band haben, die über ein bissel (mehr) Empathie verfügen und damit einhergehend ein Mindestmaß an Sozialkompetenz aufweisen können...besser noch man umgibt sich mit Leuten, die in dieser Hinsicht (deutlich) über dem Mittel liegen.
Bei Individualisten / Eigenbrödlern gibt es sicherlich auch jene Persönlichkeiten, die eine Band so richtig nach vorne gebracht haben - persönlich möchte ich mich bei der Ausübung meines Hobbys (in meiner Freizeit) aber eher weniger gerne mit solchen Charakteren auseinandersetzen müssen!
Sympathie und Wertschätzung untereinander sind ebenso Dinge, die ich noch betonen wollen würde - beides Dinge, die wie die Sozialkompetenz leider nicht gottgegeben sind - aber man kann immerhin aktiv mitwirken, und das in beide Richtungen! Dieser Prozess kann manchmal ein bissel dauern - oder man hat Glück und es passt alles von Anfang an.
Bei uns funzt das seit immerhin 12 Jahren - okay, vermutlich auch, weil wir unsere Ziele auf ein Minimum reduziert haben: 1x die Woche im Ü-Raum für 2-3 Stunden Covern und Jammen, ohne monetäre Absichten dahinter, aber trotzdem mit dem Anspruch, dass im Bereich unserer Fähigkeiten bestmöglich umzusetzen....quasi einfach die Freude daran, so ein cooles Hobby wie Musizieren mit anderen zu teilen. Bei sieben Leuten liegt der Schnitt bei 44 Jahren und niemand muß es mehr irgendwem beweisen, ausser sich selbst vielleicht.
Und auch wenn wir keine riesen Buddies oder BFFs sind - ausserhalb der Band / des Proberaums sind die gemeinsamen Aktivitäten echt überschaubar - so ist dort doch so etwas wie Wertschätzung vorhanden...zum einen, weil wir das wertschätzen, was wir musikalisch auf die Reihe bekommen, aber noch wichtiger: weil wir uns auch als Menschen gegenseitig wertschätzen! Jeder von uns hat mal nen schlechten Tag, Stress auf der Arbeit oder privat...oder würde lieber an der Modelleisenbahn weiterbasteln, Anno zocken - aber der Donnerstag ist uns "heilig"...weil man sich mag und sich gegenseitig wertschätzt kommt man pünktlich zur Probe und lässt die anderen nicht "hängen", auch wenn man eigentlich gerade wenig bis keinen Nerv dazu hat. Und ganz ehrlich: manchmal können 2 Stunden am Instrument zusammen mit coolen Leuten auch ganz heilsam sein!
 
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ja, Sozialkompetenz … aber auch Teamwork ist etwas, das leider nicht jeder kennt. Und für eine Band ist das extrem wichtig.
 
Bei uns funzt das seit immerhin 12 Jahren - okay, vermutlich auch, weil wir unsere Ziele auf ein Minimum reduziert haben: 1x die Woche im Ü-Raum für 2-3 Stunden Covern und Jammen, ohne monetäre Absichten dahinter, aber trotzdem mit dem Anspruch, dass im Bereich unserer Fähigkeiten bestmöglich umzusetzen....quasi einfach die Freude daran, so ein cooles Hobby wie Musizieren mit anderen zu teilen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade solche niedrigen Ziele zu einem schnellen Zerfall führen. Setzt sich eine Band zum Ziel, eine (semi-) professionelle "Showband" zu sein, die auch z. B. auf einem Stadt- oder Feuerwehrfest spielt, "geht es ja um etwas". Da müssen alle möglichen Sachen und Formalitäten gemacht werden, alles mögliche organisiert werden, die "Show" einstudiert werden, usw.... denn beim Gig stehen dann ja auch 500 oder 1000 Leute da, die etwas geboten bekommen werden möchten. Und vielleicht springen auch noch ein paar hundert Euro Gage dabei raus. Da ist ein ganz anderer Druck/Anreiz dahinter.

Bei einer reinen Hobby-Band ist immer das Problem, dass es "ja nur ein Hobby" ist, dass sich allem anderen unterordnen muss, Da ist dann beim einen die Katze tot, beim nächsten die Mutter krank, der nächste ist bei Freunden auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, der nächste ist gerade in Urlaub.... und schon funktioniert es nicht mehr. Je professioneller eine Band unterwegs ist, desto mehr müssen sich diese Sachen unterordnen - und desto stabiler funktioniert so eine Band dann auch. Ich finde das schade, weil ich eigentlich primär nur "jammen" möchte, und mich - eher unfreiwillig - den etablierten (semi-) professionell organisierten Jam-Sessions anschließen muss, weil nur dort immer genügend Musiker anwesend sind, damit "auf jeden Fall" was stattfindet, auch wenn mal der ein oder andere nicht kann.
 
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Je professioneller eine Band unterwegs ist, desto mehr müssen sich diese Sachen unterordnen
Dann muss aber auch jedem klar sein, auf was er sich da einlässt, und jeder muss seine Prioritäten entsprechend in der Familie, auf Arbeit usw. klar machen.
Viele wollen und brauchen genau das nicht.

Hobbymusiker zu sein, muss ja aber nicht heißen, dass man unzuverlässig ist. Man muss das aber ordentlich mit der Band besprechen. Es bringt ja nichts, sich da etwas einzureden und am Ende funktioniert es in der Band nicht richtig und zu Hause gibt es auch Probleme, und man hat ständig ein schlechtes Gewissen.

So mit großer Priorität Musik machen funktioniert imo nur, wenn die Familie Dir den entsprechenden Freiraum lassen kann. Ich kenne einige Fälle, wo die Musiker semi- bis vollprofimäßig Musik gemacht haben, aber inzwischen ein oder mehrmals geschieden sind.
 
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So mit großer Priorität Musik machen funktioniert imo nur, wenn die Familie Dir den entsprechenden Freiraum lassen kann. Ich kenne einige Fälle, wo die Musiker semi- bis vollprofimäßig Musik gemacht haben, aber inzwischen ein oder mehrmals geschieden sind.
Die Menschen, mit denen ich so verkehre, sind aber doch eher "vernünftige" Menschen, für die (logischerweise) Frau, Familie und Kinder an erster Stelle stehen. Dass sich die Musik dem unterordnen muss, ist für mich ja logisch und nachvollziehbar. Das Problem ist allerdings, dass diese Dinge i.d.R. offenbar dermaßen viel Zeit fressen, dass für ein so komplexes Hobby einfach nicht mehr die Zeit bleibt. Dieser Schlag Menschen schafft es ja noch nicht mal, konsequent jede Woche zum Musikschul-Kurs zu kommen - da kommt schon oft genug "was anderes dazwischen". Und das ist noch eine Sache, die nach zwei Stunden wieder beendet ist. Noch wesentlich aufwändigere Sachen (Proberaum organisieren und einrichten, eigene Songs schreiben, und was weiß ich) funktionieren unter solchen Umständen dann logischerweise erst recht nicht.
 
Da hat wohl jeder einen anderen Zugang. Dabei ist für eine funktionierende Band vor allem wichtig, dass alle in der Band das selbe wollen. Es muss nicht immer irgend ein mehr oder weniger großes, nach außen hin sichtbares, Ziel dahinter stecken. Es soll ja auch Leute geben, die Musik aus reiner Freude am Tun für sich machen. Ausgleich zum Job oder was auch immer, Hauptsache man macht etwas gemeinsam und hat Spaß oder liebt die Herausforderung was neues einzustudieren. So lange diese persönlichen Vorgaben stimmen, wird auch das mit der Zuverlässigkeit stimmen.
 
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Ich hab in meinen 20ern auch bestimmte Erfahrungen damit machen müssen, dass Ambitionen und Interessen innerhalb eines Bandprojekts sehr ungleich verteilt waren. (Findet man in leicht abgewandelter Form hier: https://www.musiker-board.de/threads/bandprobe-ein-drama-reloaded.575603/ :p)

Ich war halt irgendwie in die Rolle des Bandleaders gerutscht, weil ich die Songs mitgebracht und gesungen habe. Es war vorher nicht klar kommuniziert, was das Ziel der ganzen Geschichte sein soll. Als Songwriter hab ich die Songs aus einem inneren Antrieb heraus geschrieben und wollte damit nach draußen. Andere wollten, dass alles erst perfekt und cool ist, wieder andere wollten eigentlich nur zusammen abhängen und Bier trinken. Daraus hat sich ergeben, dass man halt 1-2 Mal die Woche geprobt hat, mir meine eigenen Songs langweilig wurden und andere nach gefühlten Jahren noch nicht einmal die Songs auseinanderhalten bzw. ihre Parts spielen konnten. Nach einigen Besetzungswechseln ging das dann irgendwann auseinander und ich habe als Soloact weitergemacht.

In dem Fall war einfach das Problem, dass es als Hobby unter Freunden angefangen hat und ich dann mehr damit erreichen wollte. Aber ich wollte und konnte auch nicht alles alleine machen und konnte die Rolle des Leaders nicht wirklich ausfüllen. Das Mitziehen kann man halt wirklich nicht erzwingen. Wenn die Musik ein Hobby ist, kann das ja unterschiedlich aussehen. Manche sind happy mit einem wöchentlichen Bluesrockjam, manche wollen besser werden, manche wollen Songs entwickeln, manche einen anderen Teil ihrer Musikalität ausleben, manche wollen Freunde treffen, manche wollen einfach nur ab und zu mal zuhause raus. Alles schon erlebt. Und auch alles okay, nur halt nicht unbedingt kompatibel. Ein gemeinsames Hobby ist halt keine Dienstleistung. Und wenn jemand unmotiviert und unzuverlässig ist, dann muss man das hinnehmen oder daraus als Band Konseqenzen ziehen. Da schließe ich mich den Vorposts an, das wichtigste ist dann offene Kommunikation. Aber jemanden krampfhaft "auf Linie zu bringen", der das nicht wirklich will, halte ich für ein Hobbyprojekt nicht für angemessen.

Am Ende ist das WARUM von jeder einzelnen Person wichtig. Wenn ich selber Songs schreibe, die ich präsentieren möchte und andere dabei mitspielen, üben und sich die Zeit nehmen sollen, als wäre es etwas professionelles, dann kollidieren die Ansprüche wahrscheinlich meistens mit denen der anderen. Einfach, weil es dann MEIN Projekt ist und sie machen mit. Vielleicht haben sie Spaß daran, aber eben im Normalfall keinen inneren Antrieb für genau dieses Projekt. Vielleicht können die anderen InstrumentalistInnen sich dabei ja auch verwirklichen, wenn sie den entsprechenden Freiraum haben. Vielleicht wollen sie aber auch nur dabei sein und das spielen, was man ihnen sagt. Ich glaube, Hobbybands funktionieren vor allem dann, wenn man auch jenseits der Musik gerne Zeit zusammen verbringt und nicht zu verbissen ist. Wenn mir ein Hobby Druck macht, den ich eigentlich nicht möchte, dann wäre ich auch raus. Manchmal schafft man halt den Absprung nicht.

Ich spiele zum Beispiel aktuell nebenbei als Gitarrist in einer Band, die keinen professionellen Anspruch hat, sondern einfach coole Musik machen und ab und zu auftreten will. Niemand strebt eine große Karriere mit dem Projekt an. In dem Fall ist mein WARUM, dass ich gerne wieder mehr mit anderen spielen wollte und mich außerdem als Sideman weiterentwickeln und live als E-Gitarrist zeigen kann. Da habe ich am Anfang viel Zeit reingesteckt, um mir das Repertoire drauzuschaffen und meine eigenen Parts zu erarbeiten. Jetzt steht das ganze und kann für Gigs abgerufen werden. Jetzt muss ich halt selber entscheiden, wie viel Energie ich reinstecke, solange keine Gigs anstehen. Also wie viel meiner musikalischen Energie und Zeit ich für das Projekt abzwacken kann. Vor allem, solange die wenigen Gigs nicht viel Geld bringen. Wenn nicht alle zumindest auf die Bühne wollten und ab und zu Gigs mit Gage spielen, hätte das für mich langfristig keinen Sinn. Dann wäre es halt eine Übung gewesen. Aktuell passt es für mich aber so. Ich merke aber auch trotzdem, dass ich nicht die allerletzte Energie in meine Parts oder ins weitere Üben stecke. Eben, weil es keine Priorität hat neben mehreren Musikprojekten und Jobs.

Ich habe insgesamt für mich gelernt, dass es wichtig ist, was potenzielle Bandmitglieder für sich mitnehmen können bzw was das Projekt ihnen bringt. Also ihr WARUM. Wenn ich 100% verbindliche, motivierte Leute möchte, die viel Zeit aufs üben verwenden, jede Woche proben wollen und jederzeit für Gigs zur Verfügung stehen, dann muss ich mir professionelle Leute suchen, denen ich dann auch einen entsprechenden Gegenwert anbieten kann (zB regelmäßige Gigs mit vernünftigen Gagen). Dass man Leute findet, die auf dem Level umsonst ein Projekt mit antreiben wollen, weil sie richtig Bock auf die Musik oder das Konzept haben, ist imho ziemliche Glücksache. Erst recht, wenn man keine 20 mehr ist. Und irgendeinen Antrieb braucht es halt. Entweder formuliert man ein klares Ziel und gibt alles dafür oder man ist halt okay damit, dass die Band kein wirkliches Ziel hat und ein Spaßprojekt ist. Den Zwischenbereich finde ich schwierig. Antrieb ohne Ziel muss irgendwie von innen und aus den Möglichkeiten kommen, die ein Projekt mir bietet. Daher sehe ich persönlich es als meine Aufgabe, wenn ich Antrieb von anderen erwarte, auch die entsprechenden Voraussetzungen zu bieten. Und entweder passt das zusammen oder halt nicht.
 
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Am Ende ist das WARUM von jeder einzelnen Person wichtig.
Hm, ich weiß bei meiner Hauptband nicht so genau, warum die einzelnen Leute das machen. Haben wir auch nie drüber gesprochen. Da kann ich nur vermuten ... weil die Musik Spaß macht, weil man ein bisschen Geld damit verdient, ... oder von allem ein bisschen? Keine Ahnung. Aber es funktioniert, mehr oder weniger ;)

Wichtiger finde ich, wie sich "das Warum" zeigt, also ob jemand zuverlässig und engagiert ist. Das ist doch das entscheidende, egal ob der Basser seine Freundin beeindrucken will oder einfach nur gern Bass spielt ...
 
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Wie hier an mehreren Stellen bereits erwähnt, kann ich auch nur bestätigen, dass

1. ....Kommunikation über Ziele und damit verbundener Einsatz der Bandmitglieder möglichst früh und offen kommuniziert werden müssen, damit jeder abgleichen kann, ob er das leisten kann oder will. Ich war in der Vergangenheit oft überrollt damit, wenn dann doch plötzlich erwartet wird, dass man die gesamte Social-Media-Werbebatterie abfeuert, Netzwerkarbeit und Gigakquise macht, während man gleichzeitig probt und neue Songs schreibt und ging dann auch mal über das hinaus, was ich eigentlich leisten wollte. Es war zwar kein Grund, die Band zu verlassen, hat definitiv aber Spaß geraubt.

2. ... der Aspekt des guten gemeinsamen Miteinanders zentral ist. wenn man sich gut versteht und auch ein Stück vertraut, ist das auch eine super Voaussetzung, um auch auf der Bühne Spaß miteinander zu haben und diesen Spaß auch an die Zuschauer zu übertragen (bei Profis mag auch das anders sein).
Es müssen nicht die besten Freunde sein - die hat man als Erwachsener hoffentlich eh schon -, aber ne Sympathie untereinander ist (mir) sehr wichtig. Für Leute, die man gern hat, setzt man auch oft mehr Einsatz ein.
 
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade solche niedrigen Ziele zu einem schnellen Zerfall führen. Setzt sich eine Band zum Ziel, eine (semi-) professionelle "Showband" zu sein, die auch z. B. auf einem Stadt- oder Feuerwehrfest spielt, "geht es ja um etwas".

Unser Tastenmann ist seit ein paar Jahren einer der beiden Frontmänner einer erfolgreichen Soul/Blues/Funk-Coverband (was er mit uns zusammen macht ist ein Witz dagegen in Sachen Professionalität und auch so ziemlich allen anderen Belangen) - vorletzte Woche mußte er für einen Samstags-Gig am Freitag aus der Mitte Niedersachsens Richtung Bodensee (mit Hotelübernachtung von Fr-Sa) und samstagnachts bzw. sonntagmorgens dann die 700+km wieder in einer Partie heim...niemand von uns anderen hätte auch nur das geringste Problem damit gehabt, wenn er gesagt hätte, er würde die Probe am Do. lieber ausfallen lassen. Hat er aber nicht? Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, warum er nicht mal gefragt hat?

Da ist dann beim einen die Katze tot
Ja, oder es sterben Väter, die Mutter....oder die kleine Schwester...man heiratet in 12 Jahren und/oder man trennt sich auch (wieder)....man macht vielleicht auch mal Urlaub oder es kommt einem ein Blinddarm dazwischen, gebrochene Halswirbel und Mittelhandknochen....oder eine 6-Wochen-Reha...oder eine f***** Pandemie??

Letztlich eine Frage, wie man das eigentlich "Unverbindliche" einer Hobbyband zum "verbindlichen" Termin 1x die Woche für alle macht...ich stelle mir ehrlich gesagt auch selbst öfter die Frage, wie und warum das bei uns funktioniert. Neben meinen Erklärungsversuchen gehört sicherlich auch eine ordentliche Portion Zufall und Glück mit dazu - jede Band besteht aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, daher gibt es da wohl auch kein Patentrezept!?

Vielleicht hört sich "Loyalität" als letzter Punkt ein bissel hochtrabend an, aber ja, mag sein, dass es auch daran liegt, wenn man aus einem Hobby eine Art Verpflichtung macht??
 
dass es auch daran liegt, wenn man aus einem Hobby eine Art Verpflichtung macht??
Unbedingt. Das versuche ich auch im Musikverein immer wieder klarzumachen. Man tritt freiwillig ein und freiwillig wieder aus. Aber zwischendrin ist es eben Pflicht und man entscheidet nicht bei jeder einzelnen Probe, ob man grade Lust hat oder nicht.
Das hilft auch über Durststrecken hinweg.

Toll, dass sich bei euch solche Leute gefunden haben die das ernst nehmen.
 
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Das ist ja ständig im Leben so, dass man Prioritäten setzt, bzw setzen muss.

Mach ich die Steuer oder guck ich lieber Serie? Räume ich auf oder trinke ich lieber noch einen Kaffee? Geh ich zur Band oder mit den Kollegen networken?

Ob man zur Bandprobe geht oder was anderes macht, kann positive Motivation sein - dh Band macht unglaublich Spaß - oder negativ - ich fühle mich verpflichtet, will die Band nicht hängen lassen.
Genauso zu Hause.

Organisationstalent (zB Kinderbetreuung rechtzeitig planen, Abendessen vorbereiten u.ä.) hilft natürlich auch; manche sind da eher chaotisch, andere besser organisiert.
Und gut mit der Familie / Arbeit ... besprechen, dass das wichtig ist, dafür dann ggf. andere Sachen als Ausgleich übernehmen.
 

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