Vergleich zweier Funkanlagen, Sennheiser ew172 G3 und Line6 Relay G90

[mix4munich]

Einen ähnlichen Thread gibt es zwar bereits, aber ich würde es gerne noch etwas genauer wissen. Ausserdem reden wir hier über eine andere Preisklasse als in dem anderen Thread.

Ich suche eine Funke für einen Fünfsaiter-Bass. Das Teil darf incl. Rackhalterung bis EUR 600,- kosten. Kennt jemand (im Sinne von: hat jemand Erfahrung mit den Teilen) das neue Sennheiser ew172 aus der Serie G3 und das Line6 Relay G90 (das große Rackgerät).

Pro und contra nach meiner Erfahrung:
- Pro Sennheiser: längere Batterielebensdauer; stabilere Verarbeitung; wertigeres Aussehen, insbes. des Senders; höhere Reichweite; mehr eingebautes Zubehör wie ein Stimmgerät (taugt das was?); Scan nach freien Frequenzen möglich; viele Frequenzen möglich
- Contra Sennheiser: Ende 2015 erlischt die Genehmigung, im verwendeten Bereich zu funken; ausserdem muss eine extra Rackhalterung beschafft werden

- Pro Line6 G90: zukunftssicherer, da Digitalfunk; auf dem Papier überragende Soundeigenschaften; simple Bedienung; ausreichende Senderreichweite
- Contra Line6 G90: Sender sieht recht unstabil aus; höherer Batterieverbrauch; nur 12 Frequenzen wählbar

Ich denke, mit beiden käme ich klar, und schlecht sind sie sicher auch beide nicht. Aber gibt es Soundvorteile für das eine oder andere Gerät? Hat jemand den praktischen Vergleich gemacht oder benutzt bereits eins dieser Geräte? Was ist zum Feature des "Kabelsounds" zu sagen, das sie beide haben? Ein Verkäufer erzählte mir, er hätte beide Systeme getestet und einer Band mit drei Saitenartisten wegen des besseren Sounds zu den kleinen Line6 geraten (G30, oder so). Bei mir kommt aber nur Rackeinbau infrage, also Line6 G90 oder Sennheiser mit Adapterkit.

Am liebsten spiele ich ja mit einem guten Kabel, aber ich bin nicht nur Basser, sonder auch der Tontechniker einer meiner Bands, und dazu muss ich beim Soundcheck auch mal durch den Raum traben können. Und wenn ich schon einen Sender brauch, dann gleih was Gescheites, und das wird dann auch exzessiv benutzt!

Danke und viele Grüße
Jo

 

[mix4munich]

Jetzt antworte ich mir einfach mal selber - das Sennheiser ist bestellt und wird bei einem Gig am 20.2. getestet. Die Entscheidung dazu fiel aus verschiedenen Gründen:
- längere Batteriehaltbarkeit
- stabileres Gehäuse
- offenes System, d.h. hier habe ich gleich noch ein Funkmikro dazu bestellt, wobei ich dann ent- oder weder benutzen kann (das eine zum Selberspielen, das andere halt für den Verleih)

Die Soundqualität der beiden Kontrahendten ist "gut genug" - und das soll mir reichen. Wenn's nicht tut, geht eben der Taschensender zurück, und ich behalte nur Mikro und Empfänger und teste für den Bass dann eben doch mal das Line6-System.

Ein Bericht wird folgen.

Viele Grüße
Jo

 

[User X Y Z]

Mit dem Sennheiser System machst du sicher nix verkehrt.

Ich hatte, als ich noch regelmäßig jedes Wochenende mit meiner alten Coverband auf größeren Bühnen gestanden hab, das alte Sennheiser EW-172 (also quasi "G1"). Hat mich mehrere Jahre ohne größere Probleme begleitet. Ich habe damals auch fast ausschließlich 5-Saiter gespielt, das Sennheiser hat alle Frequenzen sauber übertragen. Sicher würde ich das System nicht im Studio verwenden (eine leichte Kompression war feststellbar, mit Kabel ist der Sound in meinen Ohren auch ein wenig "luftiger") allerdings sind die minimalen Soundunterschiede im Vergleich zum Kabel live im Bandmix mit 2 Gitarren oder Gitarre und Keyboard nicht aufgefallen.

Nicht so toll fand ich den hohen Preis für Rackkit und Antennenadapter, aber das hast du ja auch schon festgestellt. Außerdem fand ich den Anschluss fürs Netzteil ein wenig popelig, der war nach einiger Zeit im Livebetrieb spürbar ausgeleiert. Kann aber sein dass das mittlerweile verbessert wurde. Das Kabel am Sender bekommt auch gerne mal nen Wackler, der Ersatz kostet stolze 29€.

Sollte ich nochmal ein Wireless-System brauchen würde meine Wahl aber wohl wieder auf Sennheiser fallen, alles in allem war es doch ein zuverlässiges System. Auch die Flexibilität in der Frequenzwahl ist nicht zu verachten. Wir hatten bis zu 6 Sennheiser 100er Systeme parallel laufen ohne das es Übersprecher oder ähnliches gab.