Vergrößertes Lungenvolumen bei Sängern/innen?

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Hi,

ich hab ja vor kurzem das tauchen (in Zusammenhang mit dem silbernen Rettungsschwimmabzeichen) für mich entdeckt. Und mein "Tauchlehrer" meinte ich hab scheinbar ein recht großes Lungenvolumen. Da hab ich mich gefragt, wenn diese Aussage stimmt, woher kommt das?
Taucht jemand von euch? Was machen denn diese Apnoetaucher z. B. so für Übungen um ihr Lungenvolumen zu erweitern? Bestehen da evtl. Ähnlichkeiten zu den Übungen für Atmung und Stütze die wir als Sänger machen?

Bin gespannt auf eure Antworten. :)

LG bloody midnight
 
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Ich habe einen Tauchschein, bin aber schon länger nicht mehr (mit Flasche) unter Wasser gewesen.
Für langen Atem (beim Schnorcheltraining) gilt: in der Ruhe liegt die Kraft. Alles an zusätzlicher Bewegung oder auch Aufregung verbrennt zusätzlich Sauerstoff. Also erst ein paar mal ruhig und tief atmen, an irgend etwas angenehmes, beruhigendes denken (wegen meiner den letzten Strandurlaub in der idyllischen Bucht oder so) und dann tauchen.

Ganz allgemein sollte Ausdauertraining helfen - Laufen, Radfahren, Schnorcheltraining etc. Ich werde das jetzt wieder anfangen; in letzter Zeit habe ich Sport weitgehend eingestellt gehabt und eine Zeitlang fehlten mir auch die Treppen (hilft auch sehr!), das hat sich gleich bemerkbar gemacht. So kurzatmig wie zur Zeit war ich schon lange nicht mehr.

Was die Apnoetaucher machen, weiß ich nicht. Aber beim Tauchschein wurde uns geraten, Ausdauer- und (gemäßigt) Kraftsport zu machen. Konzentrationssachen (Meditation, Yoga, ...) helfen auch. Eben alles, was rote Blutkörperchen bildet und eben Ruhe gibt. Das dürfte Sänger/innen auch nicht schaden :)
 
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Apnoetaucher benutzen eine Kombination vieler Techniken. Nehmen der trainierten Dehnbarkeit der Lunge und der extrem starken Atemmuskulatur setzen sie auch auf eine spezielle Massagetechnik des Rippenfells. Vor dem Tauchgang hyperventilieren sie und während des Tauchgangs versetzen sie sich in eine Trancezustand der die vegetativen Funktionen (Puls, Blutdruck, Muskelspannung) zurückfährt.

Die meisten Sänger die ich kenne, können recht lange die Luft anhalten. Je nach Konzentrationsfähigkeit bis zu 2 Minuten.
 
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ja, heute als sängerin habe ich auf jeden fall mehr puste
und kann viel länger die luft anhalten
 
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in der Ruhe liegt die Kraft. Alles an zusätzlicher Bewegung oder auch Aufregung verbrennt zusätzlich Sauerstoff. Also erst ein paar mal ruhig und tief atmen

Hihi, das gleiche hat mein "Ausbilder" auch gesagt. :)

Ich merk beim schwimmen auf Zeit und beim Schleppen und Ziehen auch, dass mir die Kondition fehlt. Werd jetz wohl öfter wieder schwimmen gehn und wenn ich wen dabei hab, auch das tauchen üben, Streckentauchen sollte man ja nicht alleine üben. Aber den richtrigen Start den kann ich auch alleine üben. ;)

Joa das was Apnoetaucher da machen ist wieder ne ganz andere Geschichte. Vom Hyperventilieren wurde mir auch abgeraten. Und man hört ja doch immer wieder mal gruslige Geschichten von verunglückten Apnoetauchern... Aber jedem das seine. Ich bin froh wenn ich das Streckentauchen und Tieftauchen für das silberne Rettungsschwimmabzeichen geschafft hab und hoffe dann meist über Wasser in schwimmender Form zu bleiben. :D

Die meisten Sänger die ich kenne, können recht lange die Luft anhalten. Je nach Konzentrationsfähigkeit bis zu 2 Minuten.

Interessant. Und weißt du auch was die dafür machen? Einfach nur singen und Ausdauersport in gesundem Maße?

Naja ich glaub körperlich pack ich das locker, aber tauchen ist auch so ne Kopfsache. :redface: Aber für die Schwimmprüfungen muss ich echt an meiner Kondi arbeiten und das kommt dem tauchen dann indirekt auch wieder zugute (und dem singen und überhaupt). ;)

ja, heute als sängerin habe ich auf jeden fall mehr puste
und kann viel länger die luft anhalten

Hm ich hab leider keinen vergleich dazu wie es bei mir vorher war, aber ich denk schon dass mir in der Hinsicht das singen und die vielen Atemübungen was gebracht haben, weil am Sport kanns nicht gelegen haben, denn den hab ich in den letzten Jahres etwas vernachlässigt. ;)

Danke schon mal für eure Antworten. :)

LG bloody midnight
 
Die Vitalkapazität der Lunge ist angeboren und ändert sich nicht mehr. Was man aber trainieren kann ist wohlgemerkt die Nutzung dieses Volumens, die Kontrolle über den Atem, das Herunterfahren des Stoffwechsels. Ich selbst habe durch Singen nicht an Vitalkapazität dazu gewonnen, aber ich kann viel länger ausatmen als Nicht-Sänger, aber nicht schneller ausatmen. Hab ich alles schon gemessen :) Auch wenn ich länger ausatmen kann (durch Stütze) kann ich aber glaube ich nicht länger die Luft anhalten... Ich bin aber auch eine Niete, was Schwimmen angeht (und Tauchen erst recht blubbblubbblubb) :D

Dass die Vitalkapazität nichts über die Fähigkeit die Luft anzuhalten sagt, sehe ich an meinen Schildkröten. Die haben wahrscheinlich ein Lungenvolumen eines Schnapsglases, aber können 20 Minuten die Luft anhalten.
 
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Zum Hyperventilieren... dabei wird vermehrt CO2 abgeatmet. Das Atemzentrum (und somit das, was einem die Atemnot mitteilt) reagiert sowohl auf O2 Mangel als auch auf CO2 Überschuß. Daher kann das Hyperventilieren die Zeit, die man ohne weiteres Abatmen von CO2 auskommt schon ein wenig verlängern.

Dass die Vitalkapazität angeboren sei ist nicht richtig. Leicht nachzuvollziehen, dass ein Säugling kaum über 6-7 Liter Vitalkapazität verfügen kann. Das dürfte fast sein Gesamtvolumen sein. Auch bei einem Erwachsenen (also volumenmäßig ausgewachsenen Menschen) sind da in gewissem Grade Veränderungen möglich. Singen dürfte da auch einen gewissen Einfluß haben.
 
Damit sollte man schon a bisserl vorsichtig sein. Es ist sehr unpraktisch, unter Wasser bewusstlos zu werden.

Ich glaube, hyperventilieren tun sie noch über Wasser. ;) Es geht ja darum, möglichst viel Kohlendioxid aus dem Blut zu bekommen, um so eben die Zeit bis zum Atemreiz zu verlängern, da dieser über einen steigenden CO2-Gehalt ausgelöst wird.
 
Ich glaube, hyperventilieren tun sie noch über Wasser. ;) Es geht ja darum, möglichst viel Kohlendioxid aus dem Blut zu bekommen, um so eben die Zeit bis zum Atemreiz zu verlängern, da dieser über einen steigenden CO2-Gehalt ausgelöst wird.

Ja, klar. Und bewusstlos, wenn man's übertreibt, wird man dann unter Wasser.
 
Ich schätze mal, eine zeitverzögerte Ohnmacht durch vorhergehende Hyperventilation ist jetzt nicht das größte der vielen Risiken beim Apnoetauchen. Kenne mich damit aber zugegebenermaßen nicht aus.
 
Dass die Vitalkapazität angeboren sei ist nicht richtig. Leicht nachzuvollziehen, dass ein Säugling kaum über 6-7 Liter Vitalkapazität verfügen kann. Das dürfte fast sein Gesamtvolumen sein. Auch bei einem Erwachsenen (also volumenmäßig ausgewachsenen Menschen) sind da in gewissem Grade Veränderungen möglich. Singen dürfte da auch einen gewissen Einfluß haben.
Jaja, das habe ich falsch ausgedrückt. Hängt halt mit dem Wachstum zusammen. Aber wir sprechen hier von erwachsenen Menschen. Wo soll denn die Lunge bitte noch hin, wenn der Brustkorb nicht mehr wächst? Oder redest du von Volumen im Mikroliterbereich?
 
Was den Brustkorb angeht, da ist lediglich bzgl der Elastizität und der Zwischenrippenmuskulatur ein wenig an Veränderung drin. Was das Zwerchfell angeht, da dürfte der Spielraum etwas größer sein. Insgesamt geht es sicher im Normalfall nicht um sehr große Volumenunterschiede. Aber ich schätze mal, das ein untrainierter "Atmer" gegen einen trainierten durchaus um einen Liter abfällt. Das ist natürlich nur eine völlig unbelegte Schätzung.

Mein eigenes Atemvolumen hat sich in jungen Jahren durch das Erlernen von Bauchatmung ziemlich verändert.
 
Ich denke nicht, dass man als Sänger noch tiefer einatmen könnte, zumindest nicht so dass es irgendwie erwähnenswert wäre. Noch tiefer und noch mehr einzuatmen wäre fürs Singen auch kontraproduktiv. Aber ich glaube schon, dass man als Sänger den Atem besser und länger halten kann, weil man einfach mehr Kraft hat in der Einatemstellung zu bleiben und die Luft nicht sofort wieder entfleucht.

Ich finde es jedenfalls interessant, dass ich viel länger ausatmen als Luftanhalten kann. Vielleicht liegt es am CO2 Gehalt der Atemluft und weil es vielleicht mehr Sauerstoff verbraucht so still zu halten als mit der Spannung absolut gesehen bei der Ausatmung nachzulassen? Luftanhalten schaff ich meist nur so 30 Sekunden, aber Ausatmen geht manchmal bis 1 Minute.
 
Ich schätze mal, eine zeitverzögerte Ohnmacht durch vorhergehende Hyperventilation ist jetzt nicht das größte der vielen Risiken beim Apnoetauchen. Kenne mich damit aber zugegebenermaßen nicht aus.

Vor Tauchen ohne Flasche wurde im Tauchkurs nicht gewarnt, vor hyperventilieren sehr wohl. Beim Schnorcheln taucht man durchaus auch mal so lange es halt geht. Ob das schon Apnoetauchen ist, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es da auch Leute gibt, die davor hyerventilieren. Und das ist gefährlich, weil der Atemreiz eben zu spät kommen kann.

Auch an Land ist hyperventilieren nicht so toll. Ich habe das einmal miterlebt bei einer, da hatte es irgend einen Mineralstoffmangel als Ursache. Das war nicht lustig. Ich finde, das muss man nicht mit Gewalt ausprobieren.
 
Natürlich ist Hyperventilieren im Normalfall nichts Erstrebenswertes, aber in diesem Fall verkennt die "Warnung" die Bedingungen dieses Sports. Insofern gilt Deine Kritik, das müsse man "nicht mit Gewalt ausprobieren" der Sportart an sich. Apnoetauchen ist eben eine Extrem-Sportart; die Leute machen das nicht, weil es risikofrei ist. Neben dem übermäßig langen Luftanhalten (bis zu acht, neun Minuten) sind ja auch die enormen Drücke (Tauchtiefen von einigen zig Metern) auszuhalten.

https://www.youtube.com/watch?v=uQITWbAaDx0
 
Ich denke nicht, dass man als Sänger noch tiefer einatmen könnte, zumindest nicht so dass es irgendwie erwähnenswert wäre. Noch tiefer und noch mehr einzuatmen wäre fürs Singen auch kontraproduktiv.
Vermute ich auch nicht, sondern dass Sänger sowieso bereits ein recht großes Atemvolumen verwenden. Die Reserven, die dann noch bleiben würden sicher zu einem schwer beherrschbaren erhöhten Druck führen. Insgesamt könnte ich mir vorstellen, dass das Reservevolumen bei geübten Sängern relativ geringer ist als bei Nichtsängern.
 
Wow hier hat sich ja einiges getan. :)

Vali, mir gehts auch so dass ich echt ewig lang ausatmen kann. ;) Hat mein Ausbilder gleich mal mit mir ausprobiert. Ich sollte untertauchen und alles an Luft raushauen was geht, damit ich schwerelos im Wasser bin bzw. untergehe. Also ich runter und puste und puste und puste und puste und puste.... :D Und als ich dachte jetzt muss aber mal alles raus sein, war scheinbar immer noch ein Rest an Luft irgendwo, weil ich nicht wirklich untergegangen bin. :redface: Das sah bei meinem Ausbilder ganz anders aus, der ist untergegangen wie ein Stein und der hat bei weitem nicht so viel ausgeatmet wie ich. Aber gut vielleicht hat das auch andere Gründe, er Mann ich Frau z. B. ;)

Also allgemein kann man sagen, das Lungenvolumen kann man nicht nennenswert vergrößern. Was man aber als Sänger gelernt hat ist gut mit der Luft zu haushalten.
 
Natürlich ist Hyperventilieren im Normalfall nichts Erstrebenswertes,

U.a. daher meine Warnung. Ich fände es auch nicht so toll, wenn das ein/e unbedarfter Sänger/in nachmachen würde, der/die den Thread hier liest, auch wenn die das weniger unter Wasser machen. Bleibt natürlich jedem selber überlassen.

Die Gefährlichkeit von Apnoetauchen ist hier doch a weng OT, vielleicht sollten wir das mal nicht weiter vertiefen ;)
 
Hier ein schöner Artikel zum Schmunzeln bezüglich Veränderung der Atmung bei Sängern ;)...

http://www.normalbreathing.com/s/singers-die-early.php

man beachte v.a. wie viele von den genannten Sängern tatsächlich an den angeblich von "Sängeratmung" begünstigten Krankheiten gestorben sind ...
 

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