Verirrt im weiten Gitarrenland....

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quirie
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Hallo erstmal,
also eigentlich bin ich gar keine blutige Anfängerin, hab allerdings noch nie ne Gitarre gekauft...
Ich spiele nun schon seit 6 Jahren, hatte ne 3/4 die von meinem Lehrer ausgesucht wurde (die marke weiß ich nicht mehr), dann hat mir mein Onkel seine alte schrottige 4/4 geliehn, die aber aus der UDSSR war und auch dementsprechende qualität hatte (nämlich garkeine), jetz ist das alte teil endlich kaputtgegangen, also gibts ne neue als neujahrsgeschenk:D... ich hab mich umgesehn und umgehört, und würde sagen das mir am besten ne almansa, oder hellweg passt, ziehe ich auch yamaha, höfner und ortega in betracht... und da wäre auch noch fender:S, allerdings hab ich von vielen dieser marken noch nichts gehört und die yamahas und ortegas sind, um ehrlich zu sein, ziemlich hässlich.
Ihr seht ich bin etwas verwirrt. eigentlich habe ich ein ganz ordentliches budget: so 200- 300€ allerdings wären auch bis zu 400 drin (im notfall) . Es wäre total lieb wenn ihr mir zu diesen marken etwas sagen könntet beziehungsweise etwas andres vorschlagen. Konkrete Modelle brauch ich erstmal nicht, werde nach den Feiertagen ein paar läden hier in berlin abklappern.
Danke schonmal im Vorraus
quirie
 
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Nur eine Frage am Rand..es geht um akustische Gitarren?
 
Wollte ich grade sagen - Du hast vergessen das wichtigste zu schreiben , naemlich was Du überhaupt machen willst, welche Mucke und was fuer ne Gitarre. E ? Klassik ? Western ? Rock/Pop oder Klassik oder Jazz oder was ?
 
ooh ja sry:redface:
also ich meinte konzertgitarren
was die musikrichtung angeht, will ich mich nicht festlegen, hab bis jetzt klassik und rock klassiker im picking oder als akkorde gespielt...würde jetzt aber gerne auch andres ausprobieren
 
Wenn Du quasi alles mal testen magst würde ich Dir eigentlich eher zu ner Western raten...Da hste dann Stahlsaiten die unverstärkt schon fuers üben ausreichen (von der Lautstärke her) und wenn nötig könntest Du das Ding auch über nen Amp spielen, und z.B. Delay und Hall dazumischen, oder Chorus, was schon sehr viele Möglichkeiten aufmacht. Mit ner reinen , echten Konzertgitarre bist Du , meiner unmassgeblichen Meinung nach, deutlich mehr festgelegt. Du könntest Sie wenn überhaupt nur mit nem Piezosystem abnehmen, aber unverstärkt waere der Klang halt der von Nylonsaiten. Spricht denn von Dir aus was gegen Western ?
 
Hi,

in dem Preissegment kenne ich nicht so viele Akustiks, aber ich finde Yamaha bietet in dieser Preisklasse sowohl bei E-Gitarren als auch Klassik- oder Westerngitarren einfach richtig viel fürs Geld. Ist die meist unterschätzte Marke glaub ich ;) Und ja, das sage ich als Ibanez-Spieler!

Gruß, Chris
 
Also ich habe eigentlich garnichts gegen eine Western, und ja genau ich will alles mal ausprobieren, dachte aber das ich mich mit einer western mehr festlege als mit einer konzertgitarre... kann man auf einer western auch klassik spielen?
 
Ich würde an deiner Stelle und bei deinem Budget darauf achten, dass deine neue Gitarre schon eine massive Decke hat. Wenn du antesten gehst, kannst du mal auf den klanglichen Unterschied von gesperrten und massiven Decken achten. Für die meisten Ohren klingen die massiven besser. Und die Yamahas kann ich schon empfehlen, hab selber so eine in der Preisklasse, mit der ich zufrieden bin. Aber am Schluss musst du deine Gitarre schon selbst aussuchen, gerade weil du schon 6 Jahre lang spielst, wirst du dir selbst ein Bild machen wollen von dem Klang, den DU am Schluss haben willst.

Eine Westerngitarre klingt halt durch ihre andere Bauweise und die Stahlsaiten etwas anders (höhenreicher, brillianter vielleicht) als eine Klassik. Im Gegensatz zur Klassik gibt es bei der Western auch unterschiedliche Korpusformen, von der kleinen handlichen "Parlour" bis zur grossen, wuchtigen, lauten "Dreadnought" (dem Schlachtschiff:)). Dann gibt es auch unterschiedliche Halsprofile und unterschiedlich breite Griffbretter, die unterschiedlichen Handgrössen und Spielweisen entgegen kommen. Zum vornehmlichen Akkord-Schrammeln wählt man vielleicht eher ein schmaleres Griffbrett (so um 43mm Sattelbreite), für klassisches Spiel oder "Fingerpicking" ein eher breiteres (so um 46mm). Die Zugkräfte auf den Saiten sind höher, dadurch brauchst du zum Spielen auch etwas mehr Kraft. Ob sich diese Mehrarbeit für dich lohnt, können nur deine Ohren entscheiden. Du kannst das sicher beim Testen im Gitarrenladen ganz gut selber heraushören.

Und: Ja klar kann man klassisch auf einer Western spielen. Hier ein Beispiel von Ulli Bögershausen.

Gruss, Ben
 
Danke für die schnellen antworten.

jetzt noch einmal eine frage:
wenn ich mir eine akustik kaufe gibts etwas worauf ich besonders achten muss (kenn mich da nicht aus, hatte ja selber noch keine) außer der massiven decken?
 
Also dein allererstes Kriterium für den Kauf ist natürlich der Klang. Teste ruhig auch mal die eine oder andere Gitarre, welche ein ganzes Stück teurer ist als dein Budget. So bekommst du ein besseres Gefühl, was in etwa wie klingt, ob du z.B. lieber eine Gitarre mit Fichten- oder eine mit Zederndecke hättest oder ganz etwas anderes suchst. Wenn du deinen Klang und dein Holz einmal gefunden hast, wirst du wahrscheinlich auch schon wissen, in welche Gitarre du dich verliebt hast. Danach geht es ans eigentliche Aussuchen deines Instruments, was dann eher zu einem Test der Verarbeitungsqualität wird.

  • Klingen alle Töne oder hat die Gitarre sogenannte "Dead spots", also Töne auf dem Griffbrett, die nicht klingen. Wenn Dead spots da sind, solltest du den Verkäufer fragen, ob er dir nicht mal einen neuen Satz Saiten aufziehen kann (unentgeltlich, du hast noch nichts gekauft). Wenn die Gitarre mit neuen Saiten immer noch Dead spots hat, Finger weg.
  • Hat die Gitarre einen ausgewogenen Klang? Damit meine ich, dass alle Töne einer frischbesaiteten Gitarre ähnlich laut und in ähnlicher Klangfarbe erklingen sollten. Wenn du zwei benachbarte Saiten miteinander erklingen lässt, sollte nicht eine Saite extrem lauter oder leiser als die nächste sein. Das gilt auch für benachbarte Töne auf der gleichen Saite und auf benachbarten Saiten. Auf diese Art bekommst du ein in sich stimmiges, ausgewogenes Instrument.
  • Oktavreinheit. Jede Saite im 12ten Bund gedrückt muss genauest möglich eine Oktave höher klingen als wenn du sie leer anklickst (oder gleich wie das Flageolet im 12. Bund). Am besten überprüfst du das mit einem guten und genauen Stimmgerät.
  • Mechaniken. Lässt sich die Gitarre leicht stimmen? Die Mechaniken sollten nicht schwergängig sein, aber auch nicht lottern, sonst kriegst du die Gitarre nicht stimmstabil. So ein fester satter Sitz, aber ohne Knarzen stimmbar, wäre wohl ideal.
  • Saitenlage. Als Saitenlage bezeichnet man den Abstand einer Saite zum Bundstäbchen am 12. Bund. Hier gibt es keine Zauberformel, aber man kann sagen, je geringer dieser Abstand ist, desto einfacher wird es, die Gitarre zu bespielen. Wenn du aber viel Akkorde schrammelst, darf die Saitenlage durchaus etwas höher sein, sonst beginnt die Gitarre zu scheppern. Auch ist bei einer Klassik normalerweise die Saitenlage eher etwas höher als bei einer Western. Achte einfach beim Antesten optisch auf den Saitenabstand der von dir ausprobierten Gitarren, dann wirst du schon bemerken, wie es sich für dich am besten anfühlt. Durch Unterlegen oder Abschleifen der Stegeinlage lässt sich die Saitenlage aber einfach korrigieren, auch noch später nach dem Kauf.
  • Sattelhöhe. Wie viel mehr Kraft brauchst du, um einen F-Dur Barré (also Barré im ersten Bund) zu drücken als einen Barré in höheren Bünden? Wenn der Kraftaufwand erheblich höher ist, ist wahrscheinlich der Sattel zu hoch eingestellt. Viele Gitarren sind ab Werk etwas hoch eingestellt, damit es beim Ausprobieren nicht scheppert und den potentiellen Käufer abschreckt. Das stellt aber im Grunde kein Problem dar und kann direkt im Gitarrenladen schon vor dem Kauf, aber auch später noch ganz leicht behoben werden. "Einmal tiefer legen, bitte".
  • Banane. Peile mal genau den Hals entlang. Er darf nicht in sich verdreht oder seitlich krumm sein, sonst Finger weg.
  • Scharfe Kanten. Fühle mal am Griffbrett entlang, oben und unten. Es darf dich nichts beim Spielen behindern; erst recht darf dich kein Bundstäbchen in den Finger beissen.
  • Verarbeitung allgemein. Prüfe das Instrument auf Lackschäden, Risse, Herstellungsfehler, allgemeinen Zustand. Mit einem kleinen Spiegel und einer kleinen Taschenlampe darf man ruhig auch mal einen Blick ins Innere der Gitarre wagen.

Viele der erwähnten Probleme können behoben werden, wenn dich das Instrument ansonsten anspricht. Es schadet aber nicht, hier etwas pingelig zu sein. Es muss dir aber auch klar sein, dass du für 200 bis 400 Euro nicht ganz das gleich gute Instrument erhalten wirst, wie für 1000 oder 2000 Euro. Du wirst die Unterschiede sehen (und hören) und musst halt einfach realistisch bleiben.

Ich hoffe, dass alles, was ich jetzt noch zu erwähnen vergessen habe, im Verlauf des Threads noch nachgereicht wird.

Viel Spass beim Testen
Gruss, Ben
 
danke das warn jetzt echt sehr detaillierte auskünfte, allerdings sind das gleiche kriterien wie bei einer klassischen gitarre, was ich nicht gedacht hätte:rolleyes:
 

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