viele Einfälle der Strophen aber kein Refrain

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xaerox
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Hallo, ich habe mich heute zum ersten mal ans Songwriting angetastet und hab bereits meine Melodienvorstellung und ein Thema. In diesem Songtext geht es praktisch um ein Mädchen, dass laut Text letzten winter nachts einen auf dem Marktplatz traf und seitdem ihn nie wieder sieht aber jede nacht davon Träumt.


Verse
When I´m closing my eyes I can see
the face of my darling in my dreams.
It was last year in winter´s night times.
The time where the Moonlight always shines.

I walked through the market place,
there I saw a pretty face.
Only short sentence I told.
I was nervous and it was cold.

Refrain

??

Nun wüsst ich nicht einen Ansatz, für einen Refrain, das diese Situation verallgemeinert...:rolleyes:

Würde gerne freuen, wenn ihr vielleicht ein paar Tipps habt wie man am besten den Refrain aufbaut. Die Strophen sind ebenfalls noch nicht in Ordnung, ich glaub da passts nicht alles zusammen. Wäre nicht schlecht für ein paar Tipps und wenn vielleicht auch für die Strophen verbesserungsempfehlungen.
Das Lied soll etwa eine Rockballade sein so im Temp 70 Schläge die Minute und steigert sich ab dem Refrain immer mehr von der Melodie her. Ich dachte dabei an Töne aushalten bei der Gesangsmelodie im Refrain....

Gruß Thomas
 
Eigenschaft
 
"Only short sentence I told" ist kein korrektes Englisch, ansonsten ist mir auf den ersten (müden) Blick nichts aufgefallen, was bei den Strophen so gar nicht passt.

Diese kann ich selbst erst dann beurteilen, wenn das ganze Lied steht, und man dann schauen kann, warum es insgesamt noch nicht ganz passt.

Ideen für Refrain: überlege dir zum Einen, um was es WIRKLICH geht in diesem Lied. Du meinst es geht um ein Mädchen - das ist falsch. Es geht um DICH, der diesem Mädchen hinterhertrauert. Somit wäre eine recht einfache Variante für den Beginn im Refrain DEINE Gefühle zu beschreiben. Vielleicht dazu noch irgendein hübsches Bild des Vergänglichen oder Sehnsucht verwenden (für das Winterthema: geschmolzene Eisblumen am Fenster, verschneite Abdrücke ihrer Schuhe z.B.) und du hast schon etwas, was ruhig zwei- bis dreimal wiederholt werden kann im Lied.
 
Gebe Mondluchs vollkommen recht: im Refrain geht es nicht alleine darum (bzw. es muss nicht nur darum gehen), das zu wiederholen, was schon gesagt wurde (nur allgemeiner), sondern darum, das eigentliche Thema zu benennen, zu interpretieren und dadurch ein Spannungsverhältnis zwischen Strophe, Refrain und Thema / Zuhörer aufzubauen.

Rein aus dem Bauch heraus könnten Themen für den Refrain sein: Warten/Ausharren, Hoffnung/vergebliche Hoffnung, Sehnsucht, Trauer, Aufbruch (vielleicht hat hier das Lyrische Ich zum ersten Mal die Macht der Liebe gespürt - und deshalb ist trotz der Enttäuschung, dass diese Liebe nicht gelebt wird, ein neues Kapital aufgeschlossen).

Dazu können sich neben der grundsätzlichen Situation boy meets girl, falls in love, doesn´t see her again unterschiedliche Fortführungen und Auskleidungen gesellen: vielleicht gibt es ein Fest/den Markt im nächsten Jahr - vielleicht gehörte sie zu einer der ausstellenden Buden und die Wahrscheinlichkeit besteht, dass er sie tatsächlich nächstes Jahr sieht - vielleicht aber auch nicht - und wer ist sie dann? Kann er versuchen, es herauszufinden? Also: gibt es Hoffnung? Oder gibt es nur die Erinnerung, die Trauer, den Verlust, die Wehmut? Oder gibt es den Weg zurück ins Leben: okay - es war wunderschön, aber hat nicht sollen sein - also: Bahn frei für das nächste Mädchen, das ihm über den Weg läuft ...

Eine Art sinnbestimmende Interpretation der Geschichte wird in einer Ballade oft in der letzten Strophe geschlossen - meist führt sie über die eigentliche Geschichte und den Refrain hinaus und bildet so etwas wie "die Moral der Geschichte" (natürlich im übertragenen Sinne).

Hast Du mal in den workshop lyrics hier auf dem Board geschaut (link in meiner Signatur)? Da findest Du einige Anregungen, wie man aus einer Idee, einer Situation eine Geschichte entwickeln kann, wie man auf Ideen für einen Refrain kommt.

By the way: mir scheint auch die eigentliche Situation erst kurz angetitscht und noch lange nicht ausgekleidet: was für ein Fest/für ein Markt war das? Welche Stimmung herrschte? War es abends, tagsüber? Etc. War das LI und das Mädchen alleine dort - oder mit Freunden. War das LI direkt verschossen oder kamen die großen Gefühle erst später? Wie kam es, dass das LI das Mädchen nicht angesprochen hat (oder ist es anders: ist das LI das Mädchen?) - Scheu, Befangenheit, gefühlte Minderwertigkeit? Diese Elemente sind auch wesentlich dafür, wie die Situation vom LI aufgefasst wird und was zum Thema werden kann: Im Text wird angesprochen, dass sich das LI nicht das Herz gefaßt hat, nicht die Situation so schnell nutzen konnte, um das Mädchen anzusprechen - macht sich das LI Vorwürfe?

Meines Erachtens hast Du die Situtation noch nicht genügend vor Augen, es entsteht noch kein Bild, über das man mit den Augen wandern kann - schon in der ersten Strophe gibt es jede Menge überflüssiger Worte (weil die Informationen schon ersichtlich sind) - für mich ein Zeichen für "Zeilenschinderei":
When I´m closing my eyes I can see
the face of my darling in my dreams.
It was last year in winter´s night times.
The time where the Moonlight always shines.

Closing my eyes I can see
the face of my darling
Last winter
in the moonlight
enthält imho die gleichen Informationen. Natürlich braucht eine Ballade auch eine lyrische Sprache, die durchaus langsam fließen kann. Sie muss aber nicht aus Füllwörtern bestehen - eher aus Bildern, welche die Gefühlswelt zugänglich machen.

Eine Ballade ist ein ziemlich umfangreiches Stück Text - da ist eine gewisse Struktur beim Schreiben schon hilfreich. Dazu gehört dann, was zur Geschichte gehört, was zur Entwicklung der Geschichte gehört, welche Konflikte und welche Emotionen, welche Bilder vorkommen und geschildert werden sollen - wann die Refrains eingebaut werden und wann sozusagen das Schlusswort gesprochen werden kann. So ähnlich wie einem umfangreichen Gemälde in der Regel eine Skizze vorausgeht, damit man schon weiß, was im Mittelpunkt steht, was den Hintergrund ausmacht etc.

Möglicherweise macht es Sinn, den Weitergang der Ballade eher von dieser Seite aus anzugehen.

x-Riff
 
Vielen Dank dass ihr die Mühe gemacht habt, den Hinweis für den Refrain zu geben und danke X-Riff dass du wie bereits auch Mondluchs den Tipp gegeben habt, mehr mit Bilder also Vorstellungen zu arbeiten.

Nicht wundern dass ich euch mit eurem Wissen ausnutze, ich schreibe später hier nochmal weil ich gerade wenig Zeit habe das abzuarbeiten, sorry
Gruß Thomas
 
Ich hätte es evtl so geschrieben:

If I close my eyes I can see
the face of my darling in my dreams
just walk with her in winter`s night
the light of the moon still shine so bright

refrain fällt mir spontan jetzt noch nicht ein, aber als Leitthema vllt. "baby wo bist du" oder so ähnlich

evtl beginn der 2. strophe:

we`re dancing footsteps of love in powdered snow
........


ein begnateter Texter in dieser Richtung ist, so finde ich , Chris de Burgh. Er vermag es mit den ersten Zeilen Bilder zu zaubern.

hier ein beispiel:

A spaceman came travelling on his ship from afar
't was light years of time since his mission did start.
And over a village he halted his craft
and it hung in the sky like a star - just like a star.

Nach den 4 zeilen hab ich sofort ein Bild vor Augen
 
Zuletzt bearbeitet:
hey, vielen Dank für einen möglichen anderen ansatz für eine bessere beschreibung des "Bildes" was man sich darunter vorstellen kann. Bei Gelegenheit werde ich es versuchen so wie du und die anderen beiden oben es beschrieben haben weiterzuschreiben. Nochmal vielen Dank für Tipps!
 
Vielleicht erzwingst du es zu sehr.
Es ist ok mal keinen Einfall zu haben für den hook, wenn man vorher schon die verses alleine geschrieben hat.

Wenn du dich umschaust, wirst du erkennen, dass die meisten zeitlosen songs schlussendlich eine Teamarbeit waren.

Hast du schonmal darüber nachgedacht, jemanden hinzu zu ziehen in dein Projekt? Jemand der den hook machen könnte? Es muss nicht immer alles DIY sein. Ein zweiter input kann manchmal ware Wunder vollbringen.

9th Wonder hat kürzlich mal was sehr wichtiges gesagt.

"Understand your circle of competence, know the things u know, and the things u don't, shut up and learn from the ones that know."
 
Vielleicht erzwingst du es zu sehr.
Es ist ok mal keinen Einfall zu haben für den hook, wenn man vorher schon die verses alleine geschrieben hat.

."[/B]

Die Erfahrung mache ich auch immer wieder. man kann einen Song nicht "erzwingen". Er muss von alleine kommen. Dann läuft es wie am schnürchen.
Setze mich auch zu oft unter Druck mit "jetzt muss mir aber was einfallen". Völlig falscher Ansatz.
Ich habe einige Texte geschrieben, zu denen mir einfach keine melodie einfallen will und einige melodien und Chordfolgen, zu denen ich kein passendes Thema finden kann.
Ich muss mit meiner Mucke kein geld verdienen..habe also keinen Druck. Also warte ich , bis was von alleine kommt.
Und wenn ich mal genug songs für ein album zusammen hab, dann gehe ich in die Offensive und versuche es zu veröffentlichen.

Also GEDULD, GEDULD
 

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