Vocals und Gitarre gleichzeitig aufnehmen mit mehreren Mikros

Gitarrenfanatiker
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Hallo

Ich will demnächst im kleinen Home-Studio Aufnahmen für mein erstes Album machen. Ich bin Singer-Songwriter und auf dem Album wird ein grosser Teil der Tracks ausschliesslich aus Vocals und Akustikgitarre bestehen.
Ich würde gerne die Gitarre und Vocals zusammen aufnehmen, da so das Feeling stimmt – und das am liebsten mit mehreren Mikros, um die Vocals separat von der Gitarre bearbeiten zu können. Mir ist bewusst, dass man dabei immer mit etwas "Mic Bleed" rechnen muss, aber das ist ok.
Ich habe mich in letzter Zeit auf YouTube intensiv über die verschiedenen Alternativen informiert und bin dabei unter anderem auf dieses Video gestossen. Verwendet werden zwei (und später sogar drei) Neumann TLM 107's – von dem Sound bin ich sehr angetan. Sowohl Vocals als auch Gitarre haben Raum, klingen voll und definiert.
Das Mikrofon hat umschaltbare Polar Patterns – in dem Video verwenden sie das Figure 8 Polar Pattern (wegen tiefer "Null-Zone"), um den Mic Bleed zu minimieren.
Der Haken ist: das Mikro kostet um die 1200€ – zwei, geschweige denn, drei Stück davon liegen definitiv über meinem Budget. Ich will ungern insgesamt viel mehr als 1000€ ausgeben.

Meine Frage ist nun – was schlagt ihr mir für Alternativen für meine Zwecke vor?

Mein jetziges Equipment:
- Focusrite Scarlet 6i6
- AKG P220 (Grossmembran Kondensator; Cardioid Polar Pattern)
- Shure SM57
- Shure SM58


LG Noah
 
Eigenschaft
 
Ich habe ein Presonus Studio 68C Interface.
Für den Gesang ein Sennheiser e 865 Kleinmembram und
für die Gitarre ein Sennheiser e 614 Kleinmembram.
Damit war ich zufrieden, trotzdem habe ich mir jetzt noch ein Neumann TLM 102 gekauft und ein Rode NT1A hab ich auch noch. Damit probiere ich jetzt rum. Die Sennheiser Mics finde ich wirklich sehr solide und brauchbar, die nehme ich auch für Live Auftritte. Zum Neumann kann ich noch nicht viel sagen, es klingt aber sehr gut (kristall klar, wie ein Freund sagte).
 
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Zum einen muss ich sagen dass ich denke dieses Vermeiden vom "Mic Bleed" ziemlich überbewertet wird. Das hat erst dann wirklich Relevanz wenn du nachträglich nur eine der gleichzeitig aufgenommenen Spuren komplett anders aufnehmen willst. Bei Gitarre und Gesang ist das eher weniger problematisch.
Warum probierst du es nicht zuerst einmal mit dem, was du hast, aus? Klar, man kann immer noch einiges mit Geld regeln aber zuerst musst du dih auch mal mit den Grundlagen vertraut machen. Und dafür reicht das, was du hast allemal. Ich würde das AKG an die Gitarre stellen, und da erst mal etwas mit der Position spielen um einen guten Klang zu erreichen. Das SM58 an der Stimme sollte auch erst mal gut reichen. Auch wenn es immer ganz gern von den "Experten" schlecht geredet wird, so schlecht ist es nun auch nicht. Zumindest für den Anfang.
 
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Hallo, Noah,

ich würde bezüglich des Übersprechens in dieselbe Kerbe schlagen... wenn Du eh der Performance wegen gleichzeitig Gitarre aund Gesang aufnimmst, dann wirst Du sicher im Nachgang nicht großartig an den Vocals oder der Gitarre herumfrickeln wollen.
Auch ich plädiere dafür, erstmal mit dem AKG und dem SM58 zu arbeiten (auch, wenn ich zu der Fraktion gehöre, die es eigentlich nicht zum Aufnehmen mag :D :D :D)
Mit einer halbwegs geschickten Aufstellung des AKG an der Gitarre - es sollte z. B. nicht auch noch schräg zu Dir heraufschauen... - solltest Du das Übersprechen des Gesangs wenigstens ein wenig reduzieren können. Da das SM58 ja ohnehin sehr nah besungen wird, ist auch da eine _gewisse_ Separation drin, auch wenn's natürlich nie so sein wird wie mit komplett getrennt eingesungenen/-gespielten Spuren.
Wenn Du dann nach dem Mix klar sagen kannst, daß Dir der Klang der Mikrofone überhaupt nicht gefällt
(ich setze mal eine ordentlich gepegelte und gemischte Aufnahme voraus...), nun gut, dann kannst Du auch bessere Mikrofone mieten - das ist gar nicht so elend teuer. Beim PA-Verleiher meines Vertrauens kostet ein Neumann KM184 pro Tag 15 € Miete, Schoeps wäre ein wenig teurer.
Auch "Legenden" kann man günstig mieten - z. B. bei Echoschall in Berlin ;)

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Völlig vergessen - Du kannst, vorausgesetzt, Du hast ein schön stabiles Stativ - auch mal damit experimentieren, das AKG von hinten aus über Deine Schulter schauen zu lassen, so daß es quasi "nach unten" auf die Gitarre schaut...
 
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P.S.: Völlig vergessen - Du kannst, vorausgesetzt, Du hast ein schön stabiles Stativ - auch mal damit experimentieren, das AKG von hinten aus über Deine Schulter schauen zu lassen, so daß es quasi "nach unten" auf die Gitarre schaut...

Das ist ein Supertip! Ich habe das mal ausprobiert, also als Rechtshänder das Mikro über der rechten Schulter senkrecht nach unten und war überrascht wie gut das war - bei mir allerdings Kleinmembraner in Kombination mit einem zweiten vor dem 12. Bund.
 
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+1 für das testen mit dem vorhandenen Material.
1000€ Budget ist jetzt zwar nicht wenig, aber halt auch nicht elendig viel. Falls du investieren möchtest, würde ich mir lieber ein gescheites statt 2 halbwegs vernünftige holen.
Nicht zu vernachlässigen wäre wohl auch der aufnahmeraum. Der sollte ne ordentliche Akustik haben. Sonst hilft das teuerste Mikro wenig.

Meine 2 Cent
 
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Ich weiß, viele verpöben es, aber schonmal an ein LR Baggs Anthem Pickup gedacht.
Das klingt auf Aufnahmen schon sehr natürlich.

Würde auch das Shure SM58 für Gesang nehmen. Gibt ein paar sehr gute Videos zu dem Thema.
 

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