Gutes Mikro für Male Vocals, Singer-Songwriter

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Hallo zusammen

Ich bin Singer-Songwriter und trete meist solo mit Akustikgitarre auf. Ich suche nach einem qualitativen Upgrade von meinem guten alten Shure SM58, das ich bis anhin verwendet habe.
Es soll die Tiefen meiner Stimme klar und transparent abbilden und warm klingen. Da das Mikro immer an einem Stativ befestigt werden soll, ist Handling Noise kein grosses Thema. Es wäre auch praktisch, wenn das Mikro bezüglich Gesangswinkel etwas nachgiebig wäre, so dass man nicht gleich allzu viel Pegel verliert, wenn man nicht direkt ins Mikrofon singt – ich bemühe mich und beim SM58 klappt das meist ziemlich gut, aber da ich beim Singen oftmals die Augen schliesse, kann das schon mal passieren, dass ich nicht in perfektem Winkel ins Mikro singe. Feedback sollte in den meisten Fällen ebenfalls kein allzu grosses Problem sein, da ich bloss mit Akustikgitarre auf der Bühne stehe.

Live hat meine Stimme nie besser geklungen als bei meinen Auftritten bei The Voice. Ich habe jedoch keine Ahnung, welches Mikrofon das ist – vielleicht kann mir jemand von euch da ja weiterhelfen?
Hier ist noch ein Live-Mitschnitt von einem Gig mit dem SM58.

Habt ihr Tipps für gute Mikros für tiefe Male Vocals?

Bezüglich Budget bin ich erstmal relativ offen – wäre schön, wenn es 500€ nicht übersteigen würde... 😅

Liebe Grüsse und danke im Voraus
 
Ich habe das Sennheiser e935 und finde das deutlich besser als das SM58, ist auch weniger empfindlich wenn du mal nicht ganz so nah am Mic bist, oder seitlich reinsingst.
 
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Ich benutze bei meinen kleinen Auftritten das Sennheiser e 865 und für die Gitarre das e 614. Beides sind Kondensatormikrofone und benötigen Phantomspeisung.

Zuweilen benutze ich auch das e 935, aber das e 865 klingt in meinen Ohren voller und erfüllt auch eher das Kriterium: Zitat: "Es wäre auch praktisch, wenn das Mikro bezüglich Gesangswinkel etwas nachgiebig wäre, so dass man nicht gleich allzu viel Pegel verliert, wenn man nicht direkt ins Mikrofon singt".
 
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Am besten testest Du im Fachgeschägt verschiedene Mikros, so ein Ausflug lohnt sich sehr!

Die Sennheiser würde ich im allgemeinen als etwas "boomier" bezeichnen. Für meine Stimme als Mann ist es zu viel, oder mir ist es halt zu viel, das ist sicher subjektiv, wie man klingen möchte. Ich mag für meinen Stil auch den Nahbesprechungeffekt nicht, wenn ich z.B. das dynamische BETA 58A einsetze, dann muss ich immer sehr darauf achten, deshalb mag ich meine Kondensatoren-Mic lieber. Die Sennheiser machen bei mir in den tiefen zu viel "Mumpf" und die Stimme wird intransparent.

Ich habe kürzlich ein Mic test für mich gemacht, da ich auf Funkstrecke umsteigen wollte. Deshalb konnte ich das BETA 58A zum BETA 87A und KSM9 und dem KSM11 vergleichen. Ich habe kein Sennheiser dazugenommen, da ich mit dem KSM9 Kabelgebunden seit Jahren zufrieden bin. Die Unterschiede zwischen den Mic's sind subtil, aber vorhanden und hörbar.

Für Singer Songwriter wie Du es machst (kompliment!) würde ich auf jeden Fall ein anderes Mic, wie das SM58 nehmen. Ich würde ein "transparenteres" Mic nehmen, da Deine Stimme schon schön Tiefen hat, muss das Mic das nicht noch verstärken (meine Meinung). Ein neutrales, oder eines, welches Mitten/Höhen etwas betont, würde sicher schön zu Deinem Sound kommen.

Neben den empfohlenen Sennheiser würde ich an Deiner Stelle auch mal von Shure diese hier testen:
  • Shure BETA 87A oder das 87C
  • KSM9
Für das KSM9 würde auch sprechen, dass Du die Richtcharakteristik umstellen kannst. So hast Du etwas mehr Freiheit, was die Bewegung vor dem Mic betrifft. Auf jeden Fall würde ich ein Kondensator-Mic testen, für den Singer-Songwriter Stil wäre das sicher passend.

Nachtrag: Was das für ein Mic ist bei The Voice weiss ich nicht. Ich kenn die Optik der Shure gut, aber ich würde Shure ausschliessen. Vom Korb passt keines der Modelle, die ich kenne.
 
Grund: Tippfehler
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Vielen Dank für die vielen Vorschläge. Ich werde demnach wohl wirklich mal in einem Fachgeschäft einige Mikros antesten.
 
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Vielleicht solltest Du mal die anvisierte Preisklasse nennen, die Auswahl ist sonst einfach zu groß.

Es gibt so viele Faktoren. Ich habe letztens ein Austrian Audio oc707 gekauft. Klingt klasse, wenn man den Condenser-Sound mag, ist aber echt empfindlich bei Ploppgeräuschen. Die wiederrum hängen aber auch davon ab, wie lufthaltig man eben singt (in meinem Fall: grölt, aber anderes Thema, haha). Ich habe kein Neumann KMS zum Vergleich da, aber vorangegangene Vergleichstests zeigten, dass das eher weniger „windempfindlich“ war als andere. Dafür hat es eine seeehr deutliche Höhenzeichnung, die auch lästig sein kann.

Bei Sennheiser würde ich immer zur 9er-Serie greifen. Also z.B. e935 anstatt 835. Das sind die teureren Mics, aber eben auch mit mehr Details in der Abbildung. Unter den dynamischen hatte ich gestern live on stage: AKG D7, Heil Sound PR35. Beide sind einen Test wert! Ein Geheimtipp ist das dynamische Beyerdynamic M88 – wohl auch deswegen geheim, weil es nicht gerade günstig ist.

Früher habe ich als Tonkutscher eine Liedermacher-Reihe betreut, da habe ich gerne das AKG C7 benutzt. Leider ist es deutlich teurer geworden.

Preisklassenmäßig: DPA sehr teuer, sehr geil… Neumann teuer, sehr geil, Austrian Audio auch noch teuer, recht geil. Sennheiser e9xx, Heil, AKG *7… mäßig teuer, kann aber auch recht gut klingen.

Gedankenstütze: Wenn ein Mic dann halt 500 oder 800€ kostet, ist das schon eine Stange Geld. Aber was kostet eine gute Gitarre? Deine Stimme ist aber eigentlich als Liedermacher das wichtigere Instrument.
 
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Vielleicht solltest Du mal die anvisierte Preisklasse nennen, die Auswahl ist sonst einfach zu groß.
hat er doch:
Bezüglich Budget bin ich erstmal relativ offen – wäre schön, wenn es 500€ nicht übersteigen würde...
Ich würde bei deiner Stimme vor allem darauf achten, dass das Mikro fein auflöst und halbwegs linear aufnimmt.
Und so viel Geld musst du dafür nicht unbedingt in die Hand nehmen. Die oben genannten sind zwar allesamt tolle Mikros, aber es kommt ja nicht nur auf das Mikro an. Der Rest der Verstärkerkette muss das auch übertragen können.

Ich habe ein paar günstige Kondensatormikros von Lewitt im Einsatz:
Lewitt MTP 350 CM


Die taugen wirklich was! Der einzige Kritikpunkt meinerseits sind die relativ lauten Griffgeräusche. Aber nachdem das bei dir sowieso keine Rolle spielt, könntest du das Mikro mal antesten.
Klang und Verarbeitung sind super!

lg Thomas
 
Ah, mein Jehürrn… irgendwo zwischen Auge und demselben ist die Preisklasse flöten gegangen. Das MTP350 finde ich nicht so gut wie das AKG C7, was doch sein Vorbild sein könnte. Es ist spürbar nuscheliger.
 
Hallo,

...ein paar Kleinigkeiten hätte ich auch noch. Ich bin selbst im Prinzip Klassiker (Baß), habe aber auch schon in dem einen oder anderen Pop- und Jazzquartett gesungen. Folgende Mics haben mir dabei sehr gut gefallen:
Leider außerhalb Deiner gewünschten Preisklasse:


Ist für mich in Sachen Transparenz und "runder" Darstellung, zumindest bei meiner Stimme, ganz weit vorne. Vom Shure KSM9 trennt es nur mein Geschmack ;)

Eine eher exotisch anmutende Empfehlung:


Ich habe selbst den Vor-Vorgänger, das RE500, konnte das 520er aber auch schon testen, was bestätigt hat, warum das RE500 für mich beinahe noch das KMS105 (...habe ich auch...) übertrifft. Klingt bei meiner Stimme noch einen Ticken wärmer und ist auch _verdammt_ präzise und transparent.

Sehr gut im Bereich der "dynamischen" bin ich seinerzeit mit diesem hier zurechtgekommen, für mich eines der besten dynamischen Mics, mit denen ich bislang zu tun hatte:


Wichtig wäre, daß Du Mikrofone mit Deiner eigenen Stimme vergleichst - was für mich paßt und wunderbar klingt, könnte bei Dir komplett anders aussehen :evil:

Viele Grüße
Klaus
 
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Das MTP350 finde ich nicht so gut wie das AKG C7, was doch sein Vorbild sein könnte. Es ist spürbar nuscheliger.
Ich hatte das AKG bisher noch nicht in den Fingern, kann das daher weder bestätigen noch dementieren. Mir gefällt aber ein Mikro mit Nierencharakteristik besser (deckt einen breiteren Bereich ziemlich linear ab und ist gegen Schall von hinten unempfindlich).
Aber da ich wie @Basselch aus der Klassikecke komme, sind Mikros für mich im Normalfall sowieso kein Thema :)
 
Naja, ich sach ma… Der Übergang zwischen Niere und Superniere ist fließend. Dazu kommt noch, dass dynamische Mics in der Regel off-axis deutlich an Höhen verlieren. Deswegen mag ich für lautere Nummern gerne das SE Electronics V7… wird auch als Superniere bezeichnet, nimmt aber deutlich enger auf als das AKG C7 (ebenfalls Superniere) und das Übersprechen vom Blech des Drummers ist nicht so drastisch (Blech: hauptsächlich Höhen, die Off-Axis eben gedämpft werden beim dynamischen V7).

Bei den Instrumentenmics wird sowohl das Line Audio CM3 als auch das Audio Technica AT4041 als Niere verkauft, letzteres hat einen deutlich engeren „Einsprechkorridor“. Kurzum: Die Bezeichnung an sich ist da nicht die einzige Wahrheit.

Das V7 würde ich im Bereich Liedermacher aber nicht empfehlen, da würde ich dann eben schon was feiner auflösenderes bevorzugen wie eben zum Beispiel das AKG C7.

Am Ende hilft am Besten, sich die heißen Kandidaten auszuleihen oder vom Thomann kommen zu lassen und mit allen mal eine Testaufnahme zu machen und dann ohne die „eigene Stimme im Kopf“ ohne EQing Vergleich zu hören. Hat man live einen Techniker, dann freut der sich, wenn man passenden Sound anliefern, und hat man keinen beim Kleingig, dann fallen oft auch ausgefallene Klanggestaltungsmöglichkeiten weg, da auch nur Klein-PA etc.

Das Austrian Audio oc707 habe ich dann z.B. behalten, weil es mit zusätzlichem Popschutz auch immer noch echt angenehm klingt und rückseitig von meinem akustischen Klavier zuhause einiges wegdämpft. Live als Hintergrundgrunzer meiner Coverrockkapelle nehm ich derzeit dann einfach das SE V7.
 

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