...Ich habe mal gehört es is besser in einer kabele spielt jeder die gleiche instrumenten marke wegen dem klang ist da was dran?...
Nein, das gehört aber zu den vielen Mythen, die sich unter Trompetern gewisser Beliebtheit erfreuen. Spielt ein Trompeter hinterm Vorhang und die Kollegen sitzen davor und dürfen das Instrument raten, ist es aus mit der Sicherheit beim Erkennen der "kernigen Bach" gegen eine "breite Schilke".
Noch nicht einmal der Trompetensatz des Jazz at Lincoln Center Orchestra von Wynton Marsalis spielt die gleichen Instrumente, das Gleiche lässt sich bei klassischen Besetzungen beobachten.
Klang entsteht zu allererst durch den Trompeter, er allein ist der GENERATOR. Als Anfänger kannst Du noch keine konkret umsetzbare Vorstellung haben, wie Du klingen willst. Das aufmerksame Hören deiner Lieblingstrompeter und das möglichst genaue Nachahmen helfen da mit der Zeit weiter. Neben einer soliden Ausbildung und entsprechend fleissigem Üben, versteht sich...
Zweites Element der Klangbildung ist das Mundstück. Am Anfang solltest Du unbedingt eine Standardgröße nehmen und einige Jahre darauf bleiben, bis sich ein Ansatz ausgebildet hat. Standardgrößen gehen bei Herstellern, die sich an der Bach-Einteilung orientieren, von 7C bis 3C, bei Schilke-Einteilung von 11-15. Zu große, aber auch zu flache oder zu tiefe Mundstücke behindern eine korrekte Ansatzausbildung, weil sie den sehr wichtigen "Fokus" deines Tons erschweren bzw. verhindern.
Erst an letzter Stelle kommt bei der Klangformung die Trompete, sie ist der RESONATOR. Sie hat schon ihren Einfluss auf den Klang, aber eben in geringerem Maße, als man gerne glauben möchte, wenn man sich selbst spielen hört. Das Publium hört außerdem einen ganz anderen Klang als Du beim Spielen. Das liegt an Körper- und Kopfresonanzen, dem von dir weggerichteten Schall und der Entfernung des Publikum zur Schallquelle von einigen Metern.
An einer Trompete sind zu allerst die Intonation und die Mechanik ihrer Ventile wichtig, dann die Verarbeitung, bei Gebrauchtinstrumenten auch die Korrosionsfreiheit.
Wenn Du eine Perinet-Trompete kaufen willst, bei vioworld sind gerade gleich mehrere interessante im Angebot, z.B. eine Calicchio 1s/2.
Sie geht gut los und kann in der Höhe recht scharf klingen. Deshalb gilt sie als beliebte Lead-Trompete, aber aus eigener Kenntnis kann ich dir versichern, dass man sie auch ganz normal klingend spielen kann. Willst Du ein Neuinstrument, könntest Du dir z.B. einmal die "kleine" Conn 52-B anschauen, die knapp 1.200 EUR kostet. Sie soll ein sehr gefälliges Instrument sein. Eventuell wäre auch eine Kühnl & Hoyer für dich interessant.
Eine B&S Challenger I ist noch etwas günstiger und gilt als stocksolide Wahl, man muss halt das konkrete Instrument auf die oben beschriebenen Dinge prüfen (lassen).
Ab 2.000 EUR sind die "Versandhandels"-Trompeten für Neuanschaffungen nicht mehr so interessant, weil wir in Deutschland extrem fähige Trompetenbauer haben. Bei denen beginnt da die Auswahl für Neuinstrumente, als Gebrauchtinstrumente sind sie leider naturgemäß seltenerer.
Aber wenn dir eine Endres, Martens, Hub van Laar oder gar Baumann, Thein MH One, Adaci und Galileo (wieder ausdrücklich keine Rangreihenfolge) über den Weg laufen sollte, unbedingt ausprobieren.
Man muss aber sagen, dass man beim Neukauf solcher Prachtstücke, ähnlich wie beim Autokauf, schnell mal in ein paar Extras investiert. Dann landet man bei ca. 3.000 EUR, es kann natürlich immer auch mehr werden.
Willst Du erst einmal auf einem soliden Instrument lernen und dich ausprobieren, wären gebrauchte B&S Challenger I oder Yamaha der Serien 4xxx, 5xxx oder 6xxx (letztere ist schon eine der "Profi"-Reihen) die günstigsten und sichersten Empfehlungen.