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Volljähriger Schüler, Freiberufler(?), bei Elster anmelden?

  • Ersteller mixolydian
  • Erstellt am
Deshalb habe ich gehofft ein Telefonat vermeiden zu können. Aber ich kann/werde es zumindest versuchen.
Ja, kannst Du und zu Elster kann ich dir aus eigener Erfahrung Auskunft geben.
Elster ist kein Program mit eingebauter Hilfe zur Steuerberatung, sondern ein Program zum Ausfüllen und Abgeben der Steuererklärungen.

Im Gegensatz zur Werbung und "Tests" habe ich auch "Wiso Steuer" (online) alles andere als hifreich erlebt und das Abo im dritten Jahr wieder gekündigt.
Der Vorteil gegenüber Elster war nahe bis unter Null, jetzt spare ich mir die überflüssigen Kosten.

Also, m.E. braucht man bei einfachen Steuerverhältnissen tatsächlich nicht mehr als die Elsteranmeldung, die aber nicht auf den letzten Drücker, damit noch Zeit zum "Kennenlernen" bleibt.

Was ich sehr sinnvoll fände, das wäre ein wenig zuverlässige Lektüre dazu, wie eine Steuererklärung funktioniert.

Übrigens könnte es sein, dass die beiden Jungmusiker auch Kenntnisse zum Stichwort "GbR" brauchen und dann ggf. einige Dinge im Binnenverhältnis schriftlich regeln, solange alles gut ist. :D



Gruß Claus
 
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Warum drängt denn die Zeit? Und was soll "um drei Ecken denken" bedeuten?
1. Weil die Jungs scheinbar schon Geld mit ihrer Musik verdienen.
2. Weil immer noch nach Rat in einem Internetforum, bei Bekannten etc. gesucht wird. Alles Wege die schon von Natur aus mehr als nur fehlerträchtig sind.

Wenn 1. zutrifft und das Ganze nicht entsprechend steuerlich angemeldet wird, kann es im Zweifelsfall eine teure Tasse Tee werden. In unserem demokratischen Rechtsstaat gilt nämlich „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“.
Und das führt zu Punkt 2, „um drei Ecken denken“ bedeutet auch sich immer wieder im Kreis zu drehen und die Falschen zu befragen.
Internetforen, Freunde, Bekannte und Verwandte sind die schlechtesten Ratgeber wenn es um Recht, Finanzen und Gesundheit geht.
Wendet euch endlich an Fachleute zu den entsprechenden Gebieten, bevor es aus Unwissenheit zu Fehlern kommt, die, wenn es ganz dumm läuft nicht nur richtig Geld kosten können.
Blauäugigkeit hat schon vielen „Geschäftsleuten“ das Genick gebrochen. Und Musiker, die mit ihrer Musik Geld verdienen sind für das Gesetz „Freischaffende“ Geschäftsleute.
Also ab zum Steuerberater und zum Fachanwalt.
 
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Diese dunklen geschäftlichen Vorahnungen und schlechten Erfahrungen(?) mit dem Internet lassen sich zumindest nach meinen Erfahrungen nicht verallgemeinern.

Wenn man sich ein wenig informiert, dann braucht man so früh eben nicht direkt einen Steuerberater und schon gar keinen Fachanwalt - für welches Fachgebiet denn auch. Beide könnten zunächst auch nur das erzählen, was man im Musiker-Board, in Büchern sowie auf diversen Seiten im Internet aufs Stichwort nachlesen kann.
Unterscheiden würde ich das beliebige "freischaffend" von der rechtlich relevanten Zuordnung "freiberuflich" vs. "gewerblich".

Gruß Claus
 
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Mir wäre es zu müßig, mich stunden- oder tagelang durchs Internet zu wühlen und bröckchenweise rechtssichere (?) Informationen zu sammeln und zu bewerten. Gut gemeinte Ratschläge von Bekannten oder aus Foren halte ich zu Rechtsfragen ebenfalls für bedenklich. Oft regiert das berühmte "gefährliche Halbwissen".

Ein Anruf oder Besuch beim Finanzamt ist kostenlos. Bei einer Beratung durch einen Steuerberater erhalte ich vermutlich binnen einer halben Stunde und für weniger als hundert Euro wohl alle steuerrelevanten Informationen, die ich brauche.

Und wenn einmal der Fall eintreten sollte, dass die Freundschaft, Gemeinschaft oder Zusammenarbeit beendet wird, kann man eventuell teure Streitigkeiten durch einen (GbR-) Vertrag vorbeugen. Auch hier würde ich statt gut gemeinter Ratschläge lieber auf einen Rechtsanwalt oder Notar vertrauen.

Aber wie sagt man so schön "Jeder Jeck is' anders".
 
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Ich kann @eizo930 nur vorbehaltlos zustimmen.
 
Ihr spart mit der langen Recherche vielleicht 100 Euro, sucht dafür 10 Stunden oder mehr im Internet und seid immer noch nicht sicher, ob Ihr die richtigen Infos hat.

Unternehmerisches Denken sieht anders aus.
 
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Ein Besuch beim Anwalt wird in einem Fall wie anfangs beschrieben normalerweise nach Stundensatz abgerechnet, da sind wir eher bei mehreren hundert Euro. Ein Steuerberater nimmt sich sicher die Zeit, die Geschäftsaufzeichungen nebst Mandat entgegenzunehmen.
Vor so einem Termin sollte man abe rschon einschätzen können, ob sich das überhaupt lohnt oder schlicht mehr kostet als überhaupt verdient wurde. Bei nebenberuflichen Einkünften junger Leute ohne regelrechten Star-Status wäre das schließlich denkbar.

Ich erlaube dann doch einmal den Hinweis, dass ich berufsbedingt über Jahrzehnte mit Steuerberatern und Anwälten geschäftlich wie privat Erfahrungen habe. In der Blüte meiner Jahre war ich bei der IHK ehrenamtlich in einem Beratungsgremium für angehende Selbständige tätig.

Ich weiß nicht, was an diesem Thema so phantasieanregend ist, dass hier ohne erkennbaren Background statt Hilfen mit Augenmaß steile Thesen präsentiert werden.

Gruß Claus
 
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Die hundert Euro waren geschätzt eine halbe bis dreiviertel Stunde bei einem Steuerberater als Erstberatung.
Dass ein Anwalt notwendig ist, war mir nicht klar. In dem Fall übersteigt das meine Kompetenz und ich entschuldige mich für meinen unsachlichen Beitrag. ;)
 
Man kann das natürlich unterschiedlich einschätzen. :hat:

Falls das für @mixolydian noch eine Rolle spielt, würde ich trotzdem eine vorgeschaltete Eigen-Informationsrunde der Musiker oder des ehrenamtichen Managers" empfehlen, damit bekäme auch ein späteres Fachgespräch deutlich mehr Schmackes.

So müssten die beteiligten Musiker z.B. schon selbst klären, ob sie z.B. als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) agieren wollen, was nicht unbedingt die schlaueste Idee sein muss, geschweige denn notwendig. Ich habe z.B. schon meinen Teil der Gage vom Bandkollegen überwiesen bekommen, der den Gig vereinbart und abgerechnet hat.

Um zu wissen, wie das mit der Erstellung einwandfreier Rechnungen und den Steuern läuft, braucht man m.E. nur etwas Muße zum Einlesen.
Auf die seit Jahrzehnten erfolgreichen und sehr preiswerten Steuerratgeber von Franz Konz (selig) habe ich schon verwiesen, die waren mir bei den ersten Schritten vor über 30 Jahren selbst eine Hilfe.
Bis zum Beweis des Gegenteils halte ich auch Informationen aus dem Netz zu den Stichworten bei Steuerberatern, Anwälten, IHKs usw. für seriös und zuverlässig.
Dort gibt es Infos u.a. zu
Elster und Elster App
Wie funktioniet die Steuererklärung bei einer GbR
Was ist eine Einnahme-Überschuss-Rechnung
...

Gruß Claus
 
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Als Ehemann einer Steuerberaterin kann und will ich inhaltlich gar nichts kommentieren, dafür aber darauf hinweisen, dass es bei "modernen" Einkommenswegen im Internet durchaus angemessen ist, sich rechtlichen/fachlichen Rat zu holen. Da ist viel in Bewegung, und ich habe einige Geschichten mitbekommen, wo Einkommenswege wie YouTube, Patreon etc. zu unerwarteten und ungeklärten steuerlichen Situationen geführt haben. Vieles was in Channels als "Spende" bezeichnet wird ist keine im Wortsinn usw. Ich halte daher die Absicht, sich da beraten zu lassen für mehr als angemessen.
 
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Um zu wissen, wie das mit der Erstellung einwandfreier Rechnungen und den Steuern läuft, braucht man m.E. nur etwas Muße zum Einlesen.
Mit der Muße ist das in steuerlichen/rechtlichen Angelegenheiten so eine Sache Dazu kommt, man muss auch verstehen, was da „wirklich“ steht. Mit mangelnder Intelligenz hat das nichts zu tun, sondern mit mangelndem Background, unser Rechts- und Steuersystem ist nur sehr bedingt selbsterklärend und der „gesunde Menschenverstand“ leider völlig fehl am Platz.
Da ist viel in Bewegung, und ich habe einige Geschichten mitbekommen, wo Einkommenswege wie YouTube, Patreon etc. zu unerwarteten und ungeklärten steuerlichen Situationen geführt haben.
👍
 
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"Im Prinzip" richtig, aber schon 10 Minuten Lesen in den Links meiner oberen Beiträge würden zu Einsichten und besseren Entscheidungsgrundlagen verhelfen, geschweige die Lektüre des praktischen Ansatzes der seit über 30 Jahren ganz offenbar bewährten Konz-Bände. Es gibt sicher auch andere für steuerliche Laien empfehlenswerte Bücher, wenn man mag.

Ebenfalls wer mag kann natürlich Anwälte und Steuerberater beschäftigen, selbst wenn das im konkreten Fall nicht notwendig sein sollte. Ohne jetzt anekdotisch zu werden, vor blindem Vertrauen kann ich dabei nur warnen. Nur - wie soll man Fehler bemerken, wenn man so gar keine Ahnung von der Sache haben will?

Ich plädiere kurz gesagt für Folgendes: das Hirn einschalten, die Fakten durch chronologisch abgeheftete Belege feststellen (wann welche Einkünfte woher und wann welche Ausgaben wofür) und anhand dessen und ein wenig Recherche überlegen, ob sich eine Erklärung durch den Steuerberater überhaupt lohnt oder gar erforderlich ist.

Dass Steuern eine komplizierte Sache werden können ist allgemein bekannt, aber darum geht es hier überhaupt nicht. Im Gegenteil, die buchhalterischen und Steuererklärungsobliegenheiten für die beiden Jungmusiker sind - soweit absehbar - Mindestanforderungen.
Die kann jeder erfülllen, soweit der durchschnittliche Intellekt und die übliche Schulbildung eines Heranwachsenden vorhanden sind.

Es geht doch nur um ein paar Grundlagen und einen ziemlich kleinen Ausschnitts des offenbar für Viele Furcht und Schrecken verbreitenden Universums der Steuern.

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibung korrigiert.
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Ich plädiere kurz gesagt für Folgendes: das Hirn einschalten, die Fakten durch chronologisch abgeheftete Belege feststellen (wann welche Einkünfte woher und wann welche Ausgaben wofür) und anhand dessen und ein wenig Recherche überlegen, ob sich eine Erklärung durch den Steuerberater überhaupt lohnt oder gar erforderlich ist.

Dass Steuern eine komplizierte Sache werden können ist allgemein bekannt, aber darum geht es hier überhaupt nicht. Im Gegenteil, die buchhalterischen und Steuererklärungsobliegenheiten für die beiden Jungmusiker sind - soweit absehbar - Mindestanforderungen.
Die kann jeder erfülllen, soweit der durchschnittliche Intellekt und die übliche Schulbildung eines Heranwachsenden vorhanden sind.

Es geht doch nur um ein paar Grundlagen und einen ziemlich kleinen Ausschnitts des offenbar hier für Viele Frucht und Schrecken verbreitenden Universums der Steuern.
Das halte ich für eine schwierige Fernbeurteilung der Lage, denn letzten Endes kann jemand eine solche Beurteilung nur mit hinreichend Fachwissen und Beschäftigung mit dem konkreten Fall treffen. Und selbst dann ist das Thema Streaming alles andere als klar abgedeckt, es gibt zu vielen Themen nicht mal Urteile, ganz zu schweigen von höchstrichterlichen Urteilen, auf die man sich verlassen könnte. Warum kann sowas auch für kleine Geschichten ein Problem werden? Nimm das Thema Streaming als Beispiel, jemand macht zu seinen Songs regelmäßig Launchstreams und kriegt da Geld auf verschiedenen Wegen, auch aus dem Ausland (bei Streaming nicht unüblich, braucht nur wer aus Österreich oder der Schweiz zu sein). Für einen bestimmten Einkommensteil stellt sich dann die Frage so, anders oder gar nicht versteuern? Wenn man zu vorsichtig ist zahlt man zu viel Steuern, die man nicht müsste. Wenn man nicht vorsichtig ist kommt nach Jahren eine Nachzahlung über den gesamten Zeitraum, das kann von egal über schmerzhaft bis existenzbedrohend gehen. Es kann jetzt einigermaßen klar aussehen, und dann kommt der BFH in 4 Jahren und entscheidet plötzlich völlig anders als alle gedacht hätten. Der StB ist auch nicht unfehlbar, aber wenn man das mit einem anschaut hat man zumindest die höchste verfügbare Chance, dass die Prognose passt. Jedenfalls deutlich höher als die Chance einer eigenen Laienprognose. Klar, die kann auch dann passen, ist halt eine Frage des persönlichen Risikoappetits und der eigenen Fähigkeit die potentiellen Konsequenzen für einen richtig abzuschätzen.
 
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Für mich geht es hier noch überhaupt gar nicht ums große Geld.

Viel wichtiger finde ich den Aspakt für den OP bzw. seine Freunde, sich mit der Materie vertraut zu machen und etwas fürs Leben zu lernen.

Klar ist man am Anfang mit jedem Groschen sparsam und möchte nicht sein noch nicht mal verdientes Geld für eine Beratung ausgeben. Kenne ich ja selber von mir.
Aber wenn man das einmal durch hat, hat man wenigstens grundlegend was für die Zukunft gelernt, und dafür sind auch 200 Euro für Steuerberater und GbR-Gründung gut investiertes Geld.

Vielleicht hilft ja auch der Papa oder die Oma, wenn das Sparschwein so viel nicht hergibt. Fände ich sinnvoll, kann man ja auch als Weihnachtsgeschenk deklarieren. Allemal besser als ein neuer Schlafanzug ;) oder was die Oma sonst so schenkt.
 
Es kann jetzt einigermaßen klar aussehen, und dann kommt der BFH in 4 Jahren und entscheidet plötzlich völlig anders als alle gedacht hätten.
Grundsätzlich kann alles Mögliche passieren, nur bevorzuge ich mein Leben in einer Welt der absehbaren Wahrscheinlichkeiten. In der Fragestellung von Beitrag 1 erkenne ich daher keinen Grund für dunkle Wolken über den Beteiligten und im Vorhaben auch nicht den großen Akt mit Gefahr einer "Existenzgefährdung".

Ich würde mich - wie schon gesagt - aber nicht auf eine GbR-Gründung einlassen. Mir würde es an Vorteilen fehlen, während Nachteile direkt ersichtlich sind. Wer meinen Links oben gefolgt ist, wird das bereits wissen. Dort wurde u.a. die steuerliche Behandlung der GbR und ihrer Gesellschafter leicht nachvollziehbar erläutert.

Ich schätze eine Auseinandersetzung gegenseitiger Ansprüche im Trennungsfall jedenfalls einfacher ein, wenn jeder seinen eigenen Kram gekauft hat.
Bei Vorhaben wie einer Proberaumanmietung würde ich mich lieber ohne GbR-Konstrukt darüber verständigen, wie weit gegenseitige Ansprüche aus dem Mietverhältnis, dem Kündigungsfall oder einem Verlassen der Truppe gehen können.
Was aus eigenem Geld bezahlt wurde, blebt jedenfalls auch im jeweiligen Eigentum und kann ggf. steuerlich entsprechend behandelt weden - auch das ist in der Praxis überschaubar einfach.

Den Ausgleich von gegenseitigen Ansprüchen im Innenverhältnis des Ensembles würde ich sauber mit korrekt gestellten Rechnungen und Überweisungen regeln.
Heutzutage sind mitgeführte PA so preisgünstig und meist ausreichend leistungsstark, dass man auch da m.E. nichts gemeinsam kaufen muss.
Gäbe es tatsächlich große Gigs, dann wäre die Beschallung normalerweise schon vorhanden, andernfalls würde ich aus mehreren Gründen in solchen Fällen lieber ausleihen.

Außerdem würde es mir gerade bei geschäftlicher Ferne eher Unbehagen bereiten, was sich zur "Haftung im Außenverhältnis" bei der GbR nachlesen lässt.
Um auch einmal zu unken: eine Besetzungsänderung im Ensemble könnte bei einer GbR kompliziert werden, selbst wenn keine großen Emotionen im Spiel sind - wie war das noch mit dem Geld und der Freundschaft...

Kurz gesagt, für meine Vorstellung macht eine GbR außerhalb tatsächlich gewerblicher Unternehmungen keinen richtigen Sinn und das schon überhaupt nicht, wenn man sich eigentlich gar nicht mit diesem geschäftlichen Rahmen und seinen Konsequenzen auseinandersetzen mag.

ich würde auch besser nicht darauf bauen, dass ein Steuerberater zum Rundumversorger wird, weil man selbst keinen Bock darauf hat, sich schlau zu machen.
Selbst ein Einstieg über Wikipedia wäre da gar nicht verkehrt, soweit ich das überflogen habe. Konkrete Punkte ließen sich immer noch auf IHK- und Anwaltsseiten bestätigen.
Vergleichbaren Umfang und Fachlichkeit würde ich einem "Erstgespräch" von unvorbereiteten Musikern mit einem Anwalt oder Steuerberater gerne einmal sehen. :D

Gruß Claus
 
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Ich würde mich - wie schon gesagt - aber nicht auf eine GbR-Gründung einlassen.
Welche Rechtsform würdest Du denn empfehlen? Es geht ja glaube ich weniger um Equipment, sondern um gemeinsame Einnahmen aus Streaming.

Haftungsmäßig ist die GbR natürlich ungünstig. Für die GmbH dürfte das Stammkapital fehlen. Ich kenne mich mit Ltd und ähnlichem (mit geringem Stammkapital) nicht aus.
 
Meinerseits habe ich keine Empfehlung, nur eine private laienhafte Meinung.
Im denkbaren Fall eines gemeinsamen Accounts bei einem Streaminganbieter und von diesem Dienst an die Accountinhaber gemeinsam gerichteten Abrechnungen kann ich mir vorstellen, dass eine GbR bereits verwirklicht wurde. Den geschäftlichen Auftritt und die Abrechnungen kennen die Beteiligten am ehesten und so könnten sie neben Steuernummern auch die Einordnung des Finanzamts bei der Art der Tätigkeit erfahren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einnahme#Steuerrecht

Eine "kleine" GmbH befreit nicht unbedingt aus Haftungen, wenn man gegenüber größeren Geschäftspartnern mit besserer Durchsetzung von deren Vertragsgestaltung private Haftungsübernahmen akzeptieren muss.
Ausländische Gesellschaftsformen waren vor über 20 Jahren eine zeitlang bei Neugründern ein Hit, vor allem in London wegen des geringen Eigenkapitals, die spätere Entwicklung kenne ich nicht. Geringes Eigenkapital bedeutet aber auch, dass man sich bei Verbindlichkeiten schneller ins Knie schießt.

Nach meinen Erfahrungen wäre eine Kapitalgesellschaft wie z.B. eine GmbH gegenüber einer "kleinen" Personengesellschaft wie einer GbR bei den Steuern und sonstigen Kosten (Buchführung, Bilanzen) das kostspieligere Vergnügen, die Feinheiten erläutern Steuerberater ihren Mandanten aber sicher gerne. :D

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibung korrigiert
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Hallo, bei einem 18-jährigen Verwandten und seinem gleichaltrigen Freund, ergeben sich aktuell durch relativ hohe Streamingzahlen der selbstproduzierten Songs vermutlich kleinere Einkünfte. [Hervorhebung von mir]
Bei einem aktuellen Steuer-Grundfreibetrag von 10.908,- € (ab 2024 11.604,- €) muss da erst mal viel ´Schotter´ fließen, bevor überhaupt Steuern bezahlt werden müssen. Wenn die Einkünfte dann auch noch durch zwei geteilt werden muss sogar das Doppelte rein kommen - wobei stets noch die Ausgaben, die zur Erzielung dieser Einkünfte angefallen sind, abgezogen werden müssen. Wenn die beiden nicht gerade Shootingstars sind, wird das wohl noch noch eine Weile dauern, bis aus den Einkünften Steuern bezahlt werden müssen.
Wobei ich dabei natürlich nicht berücksichtigt habe, in welchem Umfang noch aus anderen Quellen Einkünfte erzielt werden. Zur Berechnung des effektiv zu versteuernden Einkommens wird ja alles zusammen gerechnet.
Im Alter von erst 18 Jahren könnten die beiden noch Schüler sein und so gut wie keine anderen Einkünfte haben (Informationen dazu fehlen hier bislang, wenn doch, habe ich es überlesen).

Nichtsdestotrotz müssen die Einkünfte qua Steuererklärung dem Finanzamt angezeigt werden, auch wenn der Grundfreibetrag nicht erreicht wird. Die Steuererklärung wird dann aber faktisch folgenlos beim Amt abgeheftet. Wie eine Einnahme-Überschuss-Rechnung auszusehen hat, wurde ja schon verlinkt. Vorläufig dürfte eine einfache Excel-Tabelle dazu völlig ausreichen.
Mit der Steuererklärung ist aber die erste und wichtigste Pflicht erfüllt, denn bei Verdacht auf Steuerhinterziehung kann es schnell ungemütlich werden.

Sollte es aber wie ich vermute und im ersten Post auch so erwähnt, vorläufig bei kleineren Einkünften bleiben, werden alle auch erst mal die Füße still halten.
Sprich, die Frage ob freiberuflich oder Gewerbe, ob die (geringen) Einnahmen erst mal auf ein Konto gehen und dieser Kontoinhaber dann die Hälfte an seinen Kumpel weiter überweist, welche Gesellschaftsform ideal ist oder ob jeder eigenständig bleibt, usw., diese Fragen würden erst dann relevant, wenn neben der Stetigkeit der Einkünfte diese auch eine gewisse Größenordnung erreichen.

Als ersten Schritt sehe ich hier daher für die beiden, sich schlau zu machen, wie eine Steuererklärung abgefasst werden muss, was absetzbar ist und wie, und allgemein die dazu erst mal anstehenden Fragen. Gerade, wenn die Einkünfte erst gering sind, bleibt alles noch sehr überschaubar und die beiden können da hinein wachsen.
Meiner vorwiegend positiven Erfahrung mit dem Finanzamt nach schätze ich auch, dass solch junger Steuerklientel ein freundlicher Finanzbeamte bzw. eine freundliche Finanzbeamtin gerne weiter hilft. Und im Zweifel auch anspricht und Hinweise dazu gibt, was weiter notwendig wird (z.B. Gewerbeanmeldung oder nicht usw.).

Einen Grund zur Panik sehe ich weit und breit nicht.
Die beiden haben das Thema Steuern offensichtlich in den Blick genommen und planen weder einen Steuerbetrug noch wollen sie blauäugig da hinein schlittern.
Also alles erst mal im grünen Bereich.

Noch etwas:
Auch die Freibeträge für Gewerbesteuer, Umsatzsteuer (sofern eine umsatzsteuerpflichtige Tätigkeit vorliegt) und Mitgliedsbeitrag bei der IHK (wo man an eine Zwangsmitgliedschaft als Gewerbetreibender nicht vorbei kommt) liegen relativ hoch. Spätestens wenn man diese Grenzen reißt, spielen einige Hundert oder noch mehr Euro für eine professionelle Steuer- und Rechtsberatung ohnehin keine Rolle mehr.

Und zuguterletzt:
Mittlerweile hat sich ELSTER ganz gut gemausert und es braucht wohl keine weitere Software mehr zur Abfassung einer (normalen) Steuererklärung.
Da ich aber schon seit vielen Jahren mit dem "WISO Steuersparbuch" sehr vertraut bin, werde ich dabei bleiben. Die Einnahme-Überschussrechnung, AfA usw. lässt sich dort alles komplett erledigen und nach der endgültigen Bearbeitung und Abfassung lädt WISO die Erklärung nach ELSTER hoch. ich kann WISO daher durchaus empfehlen.
 
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das Hirn einschalten
Hilft grundsätzlich im Leben 🤣

@Claus ,
entschuldige, daß ich gerade nur Dich zitiere, aber genau unser Hirn sollten wir jetzt einschalten. Um festzustellen, dies ist ein Musikerforum und unsere Antworten driften gerade gefährlich in Richtung Steuer-/Rechtsberatung ab, dabei sollten wir uns nicht einmal an Lebensberatung heranwagen. Selbst unsere Kaufberatungen sind ja zumeist eher, naja, verwirrend.

Und @mixolydian , ihr werdet nicht darum herumkommen euch ernsthaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Egal, ob in Eigenregie oder mittels Steuerberater und Anwalt und das nicht erst auf die letzte Minute.
Und ich bin ab jetzt still 🤫
 
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Sorry, für die(se) späte Rückmeldung; die Zeit rast. Inzwischen wurde mit Rechtsanwalt und Finanzamt telefoniert. GEMA-Anmeldung wird diese Tage durchgeführt.

Soweit noch mal vielen Dank für die hilfreichen und weitreichenden Informationen und Meinungen. Ich werde an diesem Wochenende noch mal alle Beiträge studieren, und Erkenntnisse, soweit noch nicht geschehen, während einer "Familienratsitzung" einbringen.

@Wizzzzard2000 Sei nicht so besorgt, die Jungs werden das schon hinbekommen. Ihr habt mir hier gute Hilfe geleistet, damit ich sie besser unterstützen kann.
 
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