1. Sie hören eine durmolltonale Melodie von der der 1. und der 5. Ton bereits vorgegeben sind. Es kommen nur leitereigene Töne vor. Die vollständige Melodie ist zu notieren. (Ohne Generalvorzeichen!) Die Melodie wird 3 x vorgespielt. Zuvor hören Sie die Kadenz der Tonart in Oktavlage.
-> Wie bestimme ich durch die Kadenz am besten die Tonart (-> nur leitereigene Töne)?
Du kannst lernen, aus der Kadenz den Grundton der Tonart herauszuhören (Grundtonempfindung). Das geht meistens ganz gut über den Leitton, der recht zwingend zum Grundton hinüberleitet (Auflösungstendenz bzw. Strebewirkung). Sehr hilfreich ist es, wenn man Kadenzen singen lernt. Wenn in der Kadenz die Dominante eine Septime hat: Terz = Leitton, leitet aufwärts zum Grundton (bzw. zur Oktave) der Tonika. Die Septime ist Gleitton und gleitet abwärts zur Terz der Tonika. Dann singst Du die Tonleiter, und einer der Tonleitertöne ist dann der Anfangston der zur Debatte stehenden Melodie. In einer schriftlichen Prüfung muß man natürlich lautlos im Kopf singen.
2. Der zweite Akkord wird gegenüber dem ersten um einen Ton bzw. ein Vorzeichen verändert. Zunächst wird der 1. Akkord gespielt, dann der veränderte 2. Akkord. Notieren Sie rechts vom ersten Akkord (angegeben) den veränderten Akkord. Verwenden Sie (falls nötig) nur #-Versetzungszeichen. Jedes Beispiel wird 2 x vorgespielt.
Ich empfehle auch hier wieder: Singen, singen, singen! (Es muß nicht schön klingen, nur richtig.) Singe den ersten Akkord, behalte die Töne im gedächtnis, singe den zweiten Akkord. Zwei Töne bleiben gleich, einer ändert sich (der bekommt das Kreuz). Man kann lernen, gleichzeitig gespielte Töne nacheinander zu singen.
3. Notieren Sie die beiden über dem Basston (angegebener Ton) gespielten Töne. Es werden alle drei Töne je 3x simultan vorgespielt.
Das Gleiche wie bei 2. Du solltest Intervalle singen und bestimmen können. Ersten angegebenen Ton singen, dann den zweiten danach singen und das Intervall zum ersten Ton bestimmen etc.
4. Schreiben Sie den Akkord bzw. Akkordtyp (Dur [D], Moll [M], übermäßiger Dreiklang [ü35], Dominantseptakkord [D7], Mollseptakkord [M7]) und den Basston in die vorgegebenen Felder. Jeder Akkord wird 3x simultan vorgespielt.
-> Besonders hierbei habe ich große Schwierigkeiten - ich höre einfach den Basston unmöglich heraus...
Zuerst solltest Du die Akkordqualität heraushören und hinschreiben. Das geht ganz gut über die Klangfarbe. Wenn dann die Basstöne fehlen, hast Du die Aufgabe wenigstens nicht ganz falsch.
Wie lernt man Basstöne hören? Schwierig zu sagen, mein Ansatz ist immer: Singen. Einer von den gesungenen/gehörten Tönen ist eben der tiefste. Das braucht vielleicht Zeit, bis man das kann. Viel üben, am Besten mit Kopfhörer, dieselbe Stelle / den selben Akkord immer wieder hören, bis man es langsam hört. Ein Lehrer kann dabei hilfreich sein, er kann z.B. am Klavier den Basston lauter spielen als die anderen o.ä.
Eine gute Übung wäre vielleicht: Schlage einen Akkord am Klavier an, gehe im Gehör alle Töne durch, die Du spielst, achte darauf, ob Du sie wirklich hörst. Nehmen wir als Beispiel mal einen C-Dur Akkord in zweiter Umkehrung: g - c' - e'. Gehe im Kopf/Ohr die drei Töne durch. Hörst Du das c'? Dann lass alle Töne los ausser dem c' und kontrolliere, ob Du Dich auf den richtigen Ton konzentriert hast.
Oder: Höre Popmusik und achte nur auf die Basstöne. Überhaupt sollte man solche Übungen nicht nur an Übungsstücken üben, sondern auch bei echter Musik.
Übe auch mal folgendes: Schlage auf dem Klavier einen Dur-Dreiklang in allen drei Umkehrungen an und achte auf den unterschiedlichen Klang der Umkehrungen. Eine Grundstellung enthält als Intervalle eine große Terz, eine kleine Terz und eine Quinte. Eine erste Umkehrung enthält eine kleine Terz, eine Quart und eine kleine Sexte. Eine zweite Umkehrung enthält eine Quarte, eine große Terz und eine große Sexte. Eine Quarte klingt ganz anders als eine Quinte, eine große Terz anders als eine kleine, und eine kleine Sexte anders als eine große. Deshalb klingt jede Umkehrung anders, obwohl sie alle die gleichen Töne enthalten. Bei dieser Übung immer wieder einen Ton loslassen und das übriggebliebene Intervall anhören.
Viele Grüße,
McCoy