Vorbereitungsjahr für Aufnahmeprüfung - wie finanzieren?

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Hallo allerseits,

ich habe eine Frage, die sich in meinen Ohren schon fast blöd anhört:

Wenn man Musik studieren will, muss man sich bekanntlicherweise ja intensiv auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten.
Gehen wir mal davon aus, dass man dafür ca. 1 Jahr Zeit braucht.

Dummerweise gibt es da ja diverse Schranken, die einem in den Weg gestellt werden:

- Kindergeld
- Krankenkasse
- Versicherung

Das sind Dinge, die dann entweder gestrichen (Kindergeld) oder erhöht werden (Krankenkasse, Versicherung). Klar, man befände sich ja dann im Status des Arbeitslosen.

Einen Nebenjob könnte man wahrscheinlich nur in geringem Maße ausüben, da der Übungsplan für dieses eine Jahr schon knapp 30 Wochenstunden beinhalten würde.
Unterhalt müsste glücklicherweise nicht selbst finanziert werden.

Ist meine Aufstellung so überhaupt richtig? Wie würdet ihr das handhaben? An die Musikstudenten oder die, die es versucht haben: Wie habt ihr das handgehabt?


Mir klaut es jedenfalls gerade etwas den Mut, weil - wenn das alles richtig ist - es schon eine sehr riskante, teure Angelegenheit werden würde. Womöglich aber auch, weil dann das momentane Studium abgebrochen* werden müsste.


_____________________
* = bzw. exmatrikulieren und ggf. bei Misserfolg meiner Tat zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen
 
Eigenschaft
 
Kannst Du den Studentenstatus nicht erhalten? Dann sind die KK-Kosten billiger. Notfalls wechseln.
Vergiss in deiner Aufstellung nicht auch die Kosten für Lehrer/Unterricht.

Ich habe in meiner Vorbereitungszeit einen Putzjob, der zumindest für die Krankenkasse ausreichte gehabt. 5 Euro die Stunde und dann immer nur am Wochenende.
Man kann auch am Wochenende kellnern gehen und unter der Woche jeden tag seine 6 Stunden Vorbereitung abreißen.(?)

Generell immer einen Plan B ausarbeiten.
 
Wenn du dir einen 400€ Job suchst, fällst du nicht aus dem Kindergeld raus und auch nicht aus der Familienversicherung.
Du könntest dich auch einfach in irgendeine Uni einschreiben für ein Jahr und einfach nicht hingehen (oder vielleicht 1-2Kurse machen, die dich vielleicht so interessieren, sonst fällt einem doch zu Hause die Decke auf den Kopf).
Ein Praktikumsplatz wäre auch was, vielleicht nimmt dich ja der örtliche Musikalienhandel für eine gewisse Zeit. Das stelle ich mir auch etwas nützlich vor (ich weiß es aber nicht).
 
Ich würde auch die Lösung "an einer Uni einschreiben" vorschlagen. Da bekommst Du je nach Bundesland sogar noch ein Semesterticket. Kindergeld, Familienversicherung und co. laufen weiter. Studienwechsel sind auch unproblematisch, wichtig ist eher keine Lücken zu haben - wobei das auch Verhandlungssache ist je nach Behörde.
 
Bei mir hat ein Brief an die Behörde gereicht, dass ich mich auf ein Musikstudium vorbereite, das Kindergeld lief dann nach dem Zivi bis zum Studium weiter. Vielleicht irgendwas beilegen, was belegt, dass die nächsten Aufnahmeprüfungen erst in einem Jahr sind und natürlich im Anschreiben darauf hinweisen, dass du die Zeit brauchst, um dich angemessen vorzubereiten. Kann natürlich nicht versprechen, dass du damit auch durchkommst, aber den Versuch ist es wert.
Ich hatte damals keinen Nebenjob, weil ich noch bei meinen Eltern wohnte und zusätzlich mit Musik Geld verdienen konnte. Rückblickend kann ich dir aber nur empfehlen, dir was zu suchen, allein schon als Ausgleich zu dem ganzen Üben. Du kannst ja nicht den ganzen Tag üben. Mit ein paar Stunden Arbeit am Tag, das reicht für 400 €, und einem effektiven Übungspensum, sollte dir noch genügend Freizeit, die auch wichtig ist!, übrig bleiben.
 
Mit dem "einfach irgendwo einschreiben" musst du vorsichtig sein falls du während deines Musikstudiums BAföG beziehen möchtest. Für ein Zweit-Studium gibt es meiner Meinung nach besondere Auflagen.

MfG
 
Das ist wahr. Bei BAföG sieht die Sache anders aus. Ich glaube aber einmal Wechseln darf man. Bei weiteren Wechsel muss man sich rechtfertigen im Amt. Aber das bitte selbst irgendwie nachprüfen. Ich weiß das auch grade nur noch von den Problemschilderungen eienr Freundin vor einigen Jahren.
 
Danke für die vielen Antworten!

Sofern Wikipedia Recht hat, siehts mit dem Bafög eh schlecht aus.. scheinbar ist das fast unmöglich, wenn man nach dem 4. Semester wechselt.

Dass ich mir etwas Abwechslung gönnen sollte, stimmt natürlich. Da ich eine Band habe, mit der wir zurzeit glücklicherweise eine Art "Mini-Nebenjob" führen können, bliebe aber definitiv keine Zeit mehr für nen festen 400 Euro Job. Aber irgendwas kleines sollte ich mir suchen.

Weiterstudieren klappt leider aus diversen Gründen nicht. Das heißt, es müsste schon eine andere Uni her.. klingt für mich aber auch am stressfreisten und realistischsten. Ich schau mich mal um.
 
In Berlin gibt es an vielen Musikschulen sogenannte Studienvorbereitende-Abteilungen (kurz: StuVo). Auch hier macht man zuvor eine kleine Aufnahmeprüfung.

Ich hab mich da zwei Jahre rumgetrieben und dadurch quasi den Status eines Azubis gehalten. Sowohl Kranken- als auch Familienkasse haben das akzeptiert.
 
Salut, diese Antwort bitte nicht persönlich aufgreifen und eingeschnappt sein, aber ein ganzes jahr ist mehr als ausreichend zeit um sich einer genügenden Vorbereitung auch neben einer beruflichen Tätigkeit zu widmen. Unterschätzt diese Masse an Zeit nicht. Zudem nutzt es ja auch nichts den Wunsch zu hegen Musik zu studieren , wenn man sich erstmal ein Jahr hochzüchten muss um überhaupt bestehen zu können!. Intensive Vorbereitung : Ja .. Komplette Aneignung neuen Wissens : Nein. Ich hatte damals auch immer etwas Panik wegen der zeit, aber generell zeigt sich, dass zwei Monate gute Vorbereitung ausreichen sollten, wenn man zumindest grundlegende Harmonielehrekennisse besitzt. Andernfalls sollte man sich ohnehin über den Studienwunsch Gedanken machen. Wenn du also einigermaßen fit bist mache dir bitte nicht so viele Gedanken und glaub daran, dass du musikalisch überzeugen kannst.
Ansonten kann ich meinen Vorednern nur beisteuern.. halte dir auf jeden fall einen Ausgleich zum Üben. und 30 h die Woche sind eindeutig zu viel. Beste Grüße! Falls du Fragen zum Ablauf oder Ähnliches hast. Bzw. Tests oder Prüfungen brauchst kannst du mich gerne anschreiben!.
 
Zudem nutzt es ja auch nichts den Wunsch zu hegen Musik zu studieren , wenn man sich erstmal ein Jahr hochzüchten muss um überhaupt bestehen zu können!. Intensive Vorbereitung : Ja .. Komplette Aneignung neuen Wissens : Nein.

Das ist absolut zu unterstreichen. Die langfristigste Vorbildung braucht man IMHO im Fach Gehörbildung - da erweist sich, wer schon lange bewusst hört und benennt und wer nicht. Das kann man nicht innerhalb kurzer Zeit lernen, schon ein Jahr wäre extrem knapp. Aber jeder, der sich viel mit Musik beschäftigt, lernt intuitiv Inhalte der Gehörbildung und kann oft an dieses intuitive Wissen anknüpfen, wenn es ans systematische Lernen geht. Ebenso Tonsatz und rhythmische Sicherheit in der Musikpraxis: da zeigt sich die langfristige ernsthafte Beschäftigung.

Ich würde auch eher davon abraten, ein Jahr nur mit Aufnahmeprüfungsvorbereitung zu verbringen. Da kann man genausogut schon mal Musikwissenschaft studieren, das wird einem hinterher angerechnet.

Falls du Fragen zum Ablauf oder Ähnliches hast. Bzw. Tests oder Prüfungen brauchst kannst du mich gerne anschreiben!.

Sowas klären wir bitte hier Forum, solange es nicht zu persönlich ist. Dazu ist das Forum da: damit auch andere User in ein paar Jahren von den hier gemachten Erfahrungen profitieren können. Danke.

Harald
 
Lieber Harald, Ich kann verstehen , dass solche Dinge im Forum geklärt werden sollen!. Also stelle ich meine Aufforderung etwas um!. Fragen beantworte ich liebend gerne auch hier!. Aber Prüfungen und Tests kann ich natürlich nur auf einzelnen Wunsch weiterreichen.
 
Wenn du etwas wirklich willst, dann kannst du das auch Durchziehen!

Der Tag hat 24 Stunden, 7 Stunden Schlaf brauchst du auf alle Fälle, den Rest packst du dir voll mit deiner Arbeit und der Vorbereitung auf die Prüfung!

Guck doch mal hier vorbei, viele Werkstudenten- und Praktikastellen belaufen sich nur auf 10 bis maximal 18 Stunden die Woche, dann kannst du hier bei 8, 9 oder gar 10 Euro die Stunde schon anständig was verdienen ;)
 
Ah und achja!. Musikwissenschaften als Lückenfüller dient einem wenn dann nur zur Vorbereitung, aber angerechnet wird einem das definitiv nicht :) Das Gerücht hält sich allerdings wacker.
 
Ah und achja!. Musikwissenschaften als Lückenfüller dient einem wenn dann nur zur Vorbereitung, aber angerechnet wird einem das definitiv nicht :) Das Gerücht hält sich allerdings wacker.
Was genau meinst Du? Wenn ich einen BA Studiengang in Muwi mache und dort im Fach Musikgeschichte meine Prüfungen mache mir die Ergebnisse in mein Studienbuch übernehme und dann zum BA Musik Instrumental wechsel, dann sagst Du wird mir dir Prüfungsleistung in Musikgeschichte nicht angerechnet trotz Bologna mit offiziell vergebenen European Credit Points und noch dazu inhaltsgleichem Prüfungsstoff?
 
Ja, das würde mich auch interessieren - die Behauptung, dass Musikwissenschaft angerechnet wird, habe ich erst mal so pauschal in den Raum gestellt, weil das meine letzten Informationen von den Musikstudenten war, die ich auf Aufnahmeprüfungen vorbereitet habe. Falls das falsch sein sollte, tut's mir leid und ich wäre für eine genaue Darstellung der aktuellen Sachlage dankbar.

Harald
 
Ah und achja!. Musikwissenschaften als Lückenfüller dient einem wenn dann nur zur Vorbereitung, aber angerechnet wird einem das definitiv nicht :) Das Gerücht hält sich allerdings wacker.
Also da Du Dich jetzt erstmal ein paar Tage nicht gemeldet hast will ich nochmal was dazu schreiben. Für die interessierten Leser gilt natürlich: bei der Hochschule nachfragen!
Denn ich weiß es nicht genau, aber:
Ein Bachelorstudium ist in Fachmodule und Mikromodule organisiert. Dabei können sich zwischen Musikwissenschaft und Musik durchaus Module überschneiden, da sitzen die Studenten beider Fächer (MuWi/Musik) auch im selben Seminar/Vorlesung. Etwa beispiel Musikgeschichte. Und machen auch die gleiche Prüfung. Dafür werden European Credit Points vergeben die im Studienbuch festgehalten werden. Das gute an der Bologna-Reforn ist ja, dass sich Studienleistungen in diese kleinen Module aufteilen die dann übergreifend angerechnet werden. Die Studenten Schimpfen über Gleichmacherei und anpassung des dt. Bildungssystems an... nunja.... das schwächerer Länder ... aber eben diese Gleichmaerei soll es ja auch ermöglichen nicht dauernd von vorne anfangen zu müssen. Etwa bei Wechsel der Hochschule ins europäische Ausland oder eben wie in diesem Fall bei Artverwandten Studienfächern.

Und sogar das Modul "Musikwisschenschaft" (welches sich meiner Erfahrung nach aus mehreren Mikromodulen zusammensetzt) kann man sich vielleicht (wie gesagt nachfragen) anrechnen lassen. Denn oft gibt es im Studiengang Musik ein "wahl-obligatorisches" :D Mikromodul, in dem man ein Musikverwandtes Fach/Kurs belegen muss. Das könnte Instrumentenbau, Musikpsychologie oder eben auch Musikwissenschaft sein.
Und das hat man dann ebenfalls.
Auch der Musiktheorieunterricht könnte (was ich aber für eher unwahrscheinlich halte) qualitativ der gleiche sein bei Muwis und Musikern. Dann wäre auch da eine Anrechnung möglich.

Allerdings liegt da auch das Problem: die Unterschiedlichen Aufnahmebedingungen (Muwi: meist viel leichter) sorgt auch für unterschiedlich schwere Modulprüfung. Zum Beispiel haben alle Muwis obligatorisch das Mikromodul "Instrumentale Praxis". I.d.R. Klavier oder Gesang. Allerdings gibt längst nicht überall instrumentale Aufnahmebedingungen für Musikwissenschaft, man muss also keine Klavierkentnisse nachweisen, was dazu führt, dass im 3. Semester haufenweise Leute ihr Klaviermodul haben, die ohne jegliche Vorkentnisse starten. Und nach einem jahr entsprechend weit sind. Die werden dann für ihre Leistung entsprechend bewertet.
Im Fach Musik ist das Klavierspielen allerdings auf einem gewissen Niveau Vorraussetzung um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden. Die Studenten haben dann auch das Modul "Klavier " (als Nebenfach).

Jetzt ist es fraglich, ob jemand, der in 2 Jahren Muwi-Studium als Anfänger seine Mikromodulprüfung Klavier bestanden hat, dann beim Wechsel zum Fach Musik von seinem Nebenfach befreit wird. Eigentlich ist das Sinn der Sache aber die Qualitätsunterschiede der Hochschul-Standorte sind einfach zu groß, was ein Hauptargument der Bologna-Reform aushebelt.

Also als Muwi geht da so einiges beim Wechsel, allerdings sollte man das echt prüfen. Auch beim Musiktheorieunterricht. Den gibt es in beiden Studiengängen, aber das Niveau muss auch übereinstimmen.
 

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