Also... ich habe die SK2 jetzt mal intensiv getestet und es gibt folgendes zu berichten:
- Tastatur: ganz leicht gelblich, schön anzusehen. Oberfläche angenehm, kann aber auch ein psychologischer Effekt durch die nicht rein-weiße Farbe sein. Anschlag, besser als bei Nord C1 und C2 - das waren die einzigen direkten Konkurrenten in der Auswahl. Tastatur-Geklapper etwas leiser als bei den Nords... eventuell anders gedämpft? Filz? Ich konnte keinen direkten AB Vergleich machen.
- Sound: sehr gut. Es lohnt sich, einmal die Bedienungsanleitung durchzulesen, denn die Summe der Einstellmöglichkeiten zum Orgelsound sowei Leslie Sim sind umfangreich und schon an den ersten 10 Programmen (favorites) kann man hören, wie unterschiedlich die Orgelsounds werden können. Schöner Federhall unds zusätzlich noch einen weiteren Effekt, wie. z.B. Delay
-Bedienung: Wenn man "seinen" Orgelsound programmiert hat, dann ist die Bedienung OK, aber auch nicht mehr als das. Die Beschrieftung der Knöpfe und Regler ist nicht gut gelungen, man findet die entsprechenden Dinger nicht besonders schnell. Layout eher japanisches Barock. Unnütze Rahmen und schlecht zu lesende Schrift... Ist halt Suzuki und nicht Made In USA. Da hätten Sie doch wirklich mehr vom Original abkupfern können... Schade.
Die Programmierung ist - sagen wir auf 80er Jahre Digital-Synth-Niveau. Viele Abkürzungen, verschachtelte Menüs, einfach ein Grauen. Mir ist es mehr oder weniger egal, denn wer mal einen DX-7 oder JX8P oder K2000 o.Ä. programmiert hat, der wird sich zurechtfinden. "Schnell" jedoch geht gar nix.
Ein richtig negativer Punkt ist, daß wenn man an einem der Drehrädchen auf der Oberfläche dreht (z.B. Overdrive), dann springt die Orgel automatisch zu diesem Parameter hin... Was wohl als "feature" gedacht war, nervt bei der Programmierung gewaltig, denn wenn man gerade durch 50 tastendrücke im Untermenü Leslie XYZ ist und möchte den eingestellten Sound mit mehr oder weniger OD testen, dann springt der Parameter dorthin ;-( Wenn mann dann zurück zum Lesliemenü möchte geht die Drückorgie wieder los... Das ist natürlich eine Software-Sache und könnte theoretisch per firmware behoben werden.
- Fußschalter: Es ist dumm, daß man zwar einen Doppelfußschalter (Stereoklinke) anschließen kann, die Stop-Funktion des Leslies läßt sich jedoch nicht auf einen der beiden Knöpfe legen, argh! Dafür z.B. "Glide" - wer bitte braucht das auf einem Fußschalter?
- Expression: Ich benutze ein heavy-duty Boss Volumenpedal aus Alu (mit Exp.-Funktion), das funktioniert herorragend. Man kann verschieden Ansprechkurven einstellen, den Umfang der Änderung in dB, die minimal-Lautstärke, sogar Höhen- und Bass-Absenkung. Mit ein bißchen Gefummel reagiert dann das EXP-Pedal fast wie an der großen Orgel - sehr durchdacht!
- Chorus Vibrato, etc. alles gut. Man kann auch hier vieeeeel einstellen. Dazu bin ich aber noch nicht gekommen. Auch die unterschiedlichen Leslietypen in der SIM sind gut dargestellt. Die 760er SIM kling echt wie mein altes 760er, die 122er SIM auch wirklich in Richtung meines 122. Da kann man für 'ne Digitalkiste nicht meckern.
- Extra-Sounds: Clavinet sehr gut, Rhodes 1 + 2 auch gut, Kirchenorgel sehr gut - also alles in allem sehr brauchbar - ich habe nichts zu meckern (brauche aber nur die Orgelsounds).
- Alles in allem: Für mich das bislang überzeugendste All-In-One Paket, wenn man keine 100kg schleppen will. Überhaupt mß ich sagen, daß an vielen Stellen wirklich praxisnah "mitgedacht" wurde - eine echte Überraschung! Beim Testen habe ich mich oft murmeln hören "sehr gut gelöst..." o.Ä. (mal abgesehen von der Bedienung, Stand 1983)
Nun aber genug OT, zurück zum Thema.
Ich habe also folgendes probiert:
SK2 - Mono out - Combo Preamp II - Leslie 770 = top! Mit Hilfe des Equalizers kann man je nach Kabinet finetunen - funktioniert prächtig.
SK2 - Stereo out - Behringer Ultragain - Yamaha Endstufe - 2x Ramsa WSA 200 = top! In stereo klingt die Leslie Sim wirklich schön (Boxen nicht zu weit auseinander sonst wird es zu unnatürlich) Bass haben die 12' Speaker auch (fast) genug, man muß nur ein wenig mit dem EQ nachhelfen.
Das einzige Manko ist, daß bei der PA-Version ein
wenig HiFi-Feeling rüberkommt, d.h. alles ist ein bißchen zu "sauber" - kann sein daß das mit Band keine so große Rolle spielt. Außerdem würde ich gerne in der Bassdarstellung noch mehr "Gegrummel" haben - ich fürchte, das wird allerdings nicht gehen, da dafür die Chassis der Ramsas einfach nicht genug cm³ haben. Um das Hifi-Feeling weg zu bekommen, denke ich über eine Röhrenvorstufe nach - hier muß es keine Vollöhrenlösung sein, sondern nur ein wenig "färben" - das möglichst günstig.
Mit meinem Rhodes MKI habe ich das ART Tube MP Studio benutzt und sehr gute Erfahrungen gemacht - allerdings halt Mono.
Ich liebäugle mit dem Elctro-Harmonix Stereo
http://www.ehx.com/products/lpb-2ube da kann man auch leicht die Röhren wechseln. Allerdings gibt's im NEtz dazu in Verbindung mit Clones keine Hinweise... ich habe jedenfalls nichts gefunden.
Ansonsten gibt es noch ein paar dual channel Dinger von ART, M-Audio, Presonus, SM Pro Audio. Alles im reativ low-budet Bereich. So Reußenzehn oder Amerikanische "Vintage" Dinger kommen nicht in Betracht, zu teuer - denn zur B3 wird der Clone dadurch sowieso nicht - es geht nur um ein bißchen "analogen Dreck".
Es gab an einer Stelle mal den Vorschlag zum BBE 382i Maximizer, der wohl einen ähnliche Effekt erzeugen könne... keine Ahnung.
Daher jetzt die Bitte an die Foren-Teilnehmer zu Tipps und Erfahrungen zu günstigen Röhrenvorstufen o.Ä.
Vielen Dank!