Wackelnde Drehknöpfe an Mechaniken wieder fixieren?

chris_kah
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Meine Nylon - Akustik hat Stimmechaniken mit Perlmutt- Imitat Kunststoff Drehknöpfen. Bei 3 davon sind diese Drehknöpfe nicht mehr ganz stramm, sondern wackeln (und vibrieren bei Basstönen) leicht. Die Knöpfe sind aber nicht so lose, dass man nicht mehr stimmen kann. Das Spiel ist minimal aber das Mitvibrieren stört.

Nun habe ich schon öfters ausgeleierte und zerbrochene Drehknöpfe ersetzt. Dazu wird ja normalerweise der Teil der Mechanik mit dem Schneckengewinde ausgebaut, erhitzt (z.B. mit dem Feuerzeug) und auf den heißen Metallstift dann das Kunststoffteil aufgeschmolzen. Das hält danach wieder bombenfest.

Die Erste Idee war: das Metallteil erhitzen und hoffen, dass der Kunststoff wieder hinschmilzt.
Jetzt will ich aber die Mechaniken nicht ausbauen. An der Gitarre will ich das nicht erhitzen - logisch.

Kleben? Ich fürchte, dass durch das Drehmoment an der Achse das sich relativ bald wieder löst.

Hat jemand eine Idee / Erfahrung?

Gruß
Christoph

P.S. am liebsten wären mir Mechaniken mit Knopf ganz aus Metall wie bei Western - E- und Jazzgitarren. Die einzige Mechanik, die ich gefunden habe kostet etwa 1/3 des Grundpreises der Gitarre ... Hmmm -> das ist aber eine andere Geschichte.
Am Einfachsten wäre so was kaufen und die Drehknöpfe/Schneckenwellen dort ausbeuen und an der Gitarre ersetzen - wenn denn die Größen passen würden.
 
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Hallo Christoph,

bloß nicht kleben. Das ist keine Lösung auf Dauer. Ich spreche aus Erfahrung :)
 
Ich fürchte, ich muss das für den nächsten Auftritt irgendwie provisorisch bändigen (Schnipfel Tesakrepp gegen das Mitvibrieren) und das danach ordentlich richten.

Gruß
Christoph
 
Der Tesakrepp hilft tatsächlich ganz gut gegen das Mitvibrieren - zumindest temporär.

Gruß
Christoph
 
LÖSUNG: Metall Mechaniken

So, ich habe es richtig gelöst. Und zwar mit den oben verlinkten Harley Benton Mechaniken.
Auf dem Rückweg einer Dienstreise kam ich quasi bei Thomann vorbei und habe dort diese Mechaniken ausprobieren können.
Fazit: die Welle mit Schnecke und Metallflügel passt zu meinen existeirenden Mechaniken. Großen Dank an die geduligen Mitarbeiter der Gitarrenabteilung, die mir das ermöglicht hatten.

Da es passt (austauschbar ist) war der Umbau recht einfach. Bei den Mechaniken die kleine Kreuzschlitzschraube lösen, Zahnrad abnehmen, die Welle mit schnecke kann man dann einfach Richtung Zahnrad (wo jetzt keines mehr ist) rausschieben. Einbau anders herum. So hat meine Konzertgitarre wie gewünscht Mechaniken mit Metallflügeln.

Hier noch die Bilder vom Umbau.
Rohmaterial:
Rohmaterial.jpg


Gitarre vor Umbau:
vorher.jpg


Beim Rohling Zahnrad entfernt:
ZahnradAb.jpg


Welle lose:
WelleLose.jpg


Gitarre, Zahnrad abgeschraubt, man sieht die etwa rechteckige (Flach mit Rundung) Welle:
GitarreZahnradAb.jpg


Welle entfernt:
GitarreWelleAb.jpg


Die neu gewonnene Welle mit Metallflügel drauf geschoben:
GitarreNeueWelleDrauf.jpg


Neue Welle mit Zahnrad fertig montiert. Man sieht den Unterschied der Mechaniken:
MecahnikMontiert.jpg



Nach dem vollständigen Umbau bietet sich folgendes Bild:
UmbauFertig.jpg


Man sieht auch deutlich die Kreppstreifen an den alten Mechaniken, die ich zur Schwingungsdämpfung verwendet hatte.

Mir gefällt es besser als vorher, obwohl die Gitarre jetzt eine Mischung aus Gold/Chrom in den Mechaniken hat. Es ist alles viel stabiler. Ich finde die kleineren Metallflügel sogar angenehmer. Schade, dass es eine solche Ausrüstung bei keiner Klassik-Gitarre gibt.

Ich muss dazu sagen, dass ich großes Glück hatte, dass die Mechanik so austauschbar war. Sogar die Zahnräder und die Kreuzschlitzschrauben an den Zahnrädern sind austauschbar. Und der Abstand + Durchmesser der Haltebügel passt. Denn es gibt leider sehr unterschiedliche Ausführungen der Mecahniken.

Nun habe ich eine weitere 6-Flügel Mechanik übrig ... aber halt ... ich habe noch 2 andere Gitarren ... und siehe da, es passt auch dort bei beiden (eine Yamaha Schülergitarre 1/2, die ich zur Tres umgebaut habe und eine Alhambra Nylon Akustik). Wenn also da was im Argen ist, mache ich das einfach dort auch so. Dei beiden anderen Instrumente haben sogar verchromte Hardware, so dass es dort wie aus einem Guss aussieht.

Gruß
Christoph
 
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Und dafür hast du fast anderthalb Jahre gebraucht?:eek::D
 
Tja es hat eben so lange gebraucht, bis mich eine Dienstreise bei Thomann vorbei gespült hat, wo ich das vorher testen konnte. Denn mal eben hinfahren ist mir doch deutlich zu weit. Und die Tesa-Krepp Lösung hat zumindest gegen die Vibrationen so lange funktioniert. Der Leidensdruck war einfach nicht groß genug ;) Zumal die Gitarre für eine Nylon Akustik die Stimmung extrem gut hält.
 

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