Wahrnehmung Gesang im Proberaum / PA, In Ear?

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Liebe Proberaum- und Bühnenrocker,

was als gemeinsames Musizieren begann, ist nun zu einer Band mit eigenen Songs geworden: Pulp & The Mash.

Wir sind fleißig am Proben und Songs schreiben, und glücklicherweise hat jeder den gleichen Ehrgeiz. Jeder feilt an seiner Technik und am Equipment und unser Bandsound wird von Woche zu Woche besser.

Ich als Hauptsänger habe nun ein Shure SM58 spendiert bekommen. Per XLR Kabel wandert dies aktuell in einen alten, geliehenen Peavey Mixer mit 3-Kanal EQ und integrierten Hall-Effekten, danach geht’s in 2 Standboxen-PA. An der PA hängen nur die Gesangsmikros. Für Proben und kleine Auftritte reicht die PA aus – und einem geliehenen Gaul schaut man bekanntlich ja auch nicht ins Maul.

Innerhalb der Probe kommt die PA gut gegen andere Instrumente an, auch bei ersten Demoaufnahmen bin ich deutlich zu hören. In der Probe direkt höre mich generell gut, jedoch fehlen mir hin und wieder die Nuancen. Was ich damit meine:

- Kommt der Ton im Mix so an, wie ich ihn meine zu singen?
- Hört man, dass ich etwas hauche oder mehr Gefühl rein gebe?
- Ist hörbar, dass ich anders betone oder ich mir die Puste besser einteile?

Ich zweifle dabei nicht an meinem Gesang, ich frage mich nur, ob es eine Möglichkeit gibt, mich besser wahrzunehmen. Und hier bin ich über den Begriff In Ear gestolpert.
Die Frage für mich ist hier, ob und wie ein In Ear mir hier weiterhelfen könnte.

- Unter Anbetracht des vorhandenen Equipments: wie kann eine einfache Lösung aussehen?
- Hilft es, wenn nur der Gesang ins Ohr übertragen wird?
- Oder muss man bei der Probe einfach hinnehmen, dass die Wahrnehmung nicht 100% sein kann?

Wie die PA aktuell steht, dass zeige ich euch in der Zeichnung anbei.
Generell stehen die PA-Boxen so, dass jeder eine Box gut abbekommt und es keinerlei Rückkopplungen mit den Mikros gibt.

Ich danke euch vorab!

Euer
Lester Telecaster
 
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Hilft es, wenn nur der Gesang ins Ohr übertragen wird?

Nein. Meiner Erfahrung nach nicht.
In-Ear ist ein guter Ansatz. Bestenfalls holst du dir den Gesamtmix der Band mit aufs Ohr (ggf. Auch das Schlagzeug über ein ambient Mic oder nochmal extra die Kick.) Aber eigentlich wirst du schon sehen, was du brauchst.
Nur den Gesang sage ich nein. Aber den Gesang über den Bandmix regeln ja.

Vielleicht braucht es auch kein In-Ear unbedingt? Vielleicht bessere Boxen Verteilung? EQing? Leiser Spielen?
Ich habe bisher immer dasselbe Problem im Bandkontext gehabt. Höre mich zwar aber Nuancen sind nicht mehr so wirklich zu vernehmen (singe ich das jetzt so wie ich meine?) Bin mal gespannt was die Experten sagen
 
Kommt der Ton im Mix so an, wie ich ihn meine zu singen?
sicher, wie soll er auch Anders, ausser das es durch EQ und Hall eine gewollte "Färbung" deines Sound eintritt.
Hört man, dass ich etwas hauche oder mehr Gefühl rein gebe?
Hörst du es jetzt?
Oder muss man bei der Probe einfach hinnehmen, dass die Wahrnehmung nicht 100% sein kann?
die Wahrnehmung ginge objektiv nur, wenn du dich auf einer Aufnahme (gut) hörst.

Die PA steht (für dich) recht optimal, du hörst sehr direkt eine Box, ergo exakt das, was deinen Mitspieler auch hören.
Auch ich finde, nur den eig. Gesang auf dem Ohr zu haben, nicht sinnvoll, zumal du ja keine Schwierigkeiten zu haben scheinst, dich mit Boxen zu hören...
Zur Eigenkontrolle könntest du irgendein günstiges Aufnahmegerät an den Mixer anschliessen (ist ja nur Gesang drauf).
Um deine Idee zu testen, könntest du irgendeinen vorhandenen Kopfhörer mittels eines kleinen Kopfhörerverstärker (~25€) an den Monitor Output des Mixers anschliessen.
Sollte dich das wider Erwarten überzeugen, kannst du ein günstiges InEar System so an den Mixer bringen, dann wären aber auch 1-2 Ambient Mikros (um die Anderen zu hören) auf dem Monitorweg sinnvoll.
 
Dein Mischer hat doch bestimmt einen Kopfhörerausgang, oder? Leg da deinen Gesang drauf und setz dir einen halboffenen Kopfhörer auf. Dann horst du, ob die Variabte für dich funktioniert oder nicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Ergebnis aber nicht befriedigend ausfällt: Dein Gesang ist direkt am Ohr, der Rest gedämpft "dahinter". Um mal an Nuancen zu arbeiten könnte das reichen, aber auf Dauer...

InEar funktioniert meiner Meinung nach nur "alles oder nix" und ist erstmal eine teure Sache, aber wenn du es erstmal hast willst du nie wieder ohne.
 
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Ein weiteres Problem ist, dass Deine Kollegen Dich auch gut hören müssen!
In Ear ist leider etwas auch so ein "entweder-oder" Ding. Entweder alle oder gar nicht, dann am Besten gleich mit Silent Stage (E-Drumset, DI-Signale von Bass, Keys und Gitarren...).
Für eine bessere Kontrolle kann hier aber ein "eigener" Floormonitor, der Dich direkt anstahlt, hilfreich sein.
 
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Ich hab das so gemacht: alle Anteile der einzelnen Bandmitglieder zusätzlich rein in den Mixer. (DI bei Bass, Line Out Gitarre usw, ambient drums). Dann könnte ich mir alles so regeln wie ichs brauchte aufn Out. Mic aweng lauter über den rest und getaugt hats.
Wirklich NUR die eigenen vocals aufs Ohr und der Rest gedämpft dahinter ist Mist.
 
Ein weiteres Problem ist, dass Deine Kollegen Dich auch gut hören müssen!
In Ear ist leider etwas auch so ein "entweder-oder" Ding. Entweder alle oder gar nicht
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Bis hier bin ich voll bei dir.

dann am Besten gleich mit Silent Stage (E-Drumset, DI-Signale von Bass, Keys und Gitarren...).
Aber hier nich mehr.
Wir spielen mit A-Drums (voll mikrofoniert) und einem normalen Gitarrenamp mikrofoniert, funktioniert 1A.
Vielleicht nicht die einfachste Variante, aber durchaus eine gute und mittlerweile stressfreie.

Für eine bessere Kontrolle kann hier aber ein "eigener" Floormonitor, der Dich direkt anstahlt, hilfreich sein.
Das ist wohl die einfachste und günstigste Möglichkeit, sich selbst besser zu hören.
Grünstige und vernünftige Aktivmonitore gibt es heute auch schon unter 150/200€.
 
Wir spielen mit A-Drums (voll mikrofoniert) und einem normalen Gitarrenamp mikrofoniert, funktioniert 1A.
Vielleicht nicht die einfachste Variante, aber durchaus eine gute und mittlerweile stressfreie.

Das geht natürlich! Nur liegt ja ein großer Vorteil beim In Ear darin, dass man das Übersprechen der Mikros kreuz und quer vermeiden und einen sehr sauberen Mix bekommen kann.
In der Praxis ist das alles aber in der Tat oft nur graue Theorie. Alle Bandmitglieder dazu zu bekommen, sich entsprechend technisch auszurüsten und den eigenen Mix einzustellen/zu finden, ist oft ein etwas längerer Weg. Wir sind sogar schon wieder auf dem Weg rückwärts unterwegs, weil die Bewegungsfähigkeit, Kommunikation und Flexibilität, sich im Probenraum durch die eigene Position, einen anderen "Mix" zu schaffen, durch die Kopfhörer auch beeinträchtigt wird....
 
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Danke für die Rückmeldungen… und sorry, dass ich mich jetzt erst melde.

Ich danke erst einmal allen, die mir das In-Ear nähergebracht haben. Für den Laien mag es einleuchtend klingen, dass er sich allein das auf’s Ohr legt, was er im Proberaum gerne besser hören würde. So einfach ist es aber wohl nicht, und ich bin froh um die Erkenntnis, bevor Geld ausgegeben wurde.

Ich werde mit vorhandener PA noch etwas herumexperimentieren (Platzierung Boxen, Lautstärke, EQ) und mit meinen Bandkollegen generell über die Lautstärke reden. Für mich ist die ideale Probelautstärke, wenn der Schlagzeuger sich nicht zurückhalten muss und der Gesang nicht unangenehm laut ist. Im Umkehrschluss soll er natürlich auch nicht zu leise sein, weil man dann nur ankämpft und Heiserkeit riskiert.

Wenn ich ehrlich bin: ich möchte in unserem Stadium keinem meiner Jungs teure Mixing- und Monitoring-Lösungen aufbürden, wenn wir aktuell noch in der Jungfernphase stecken und noch keinen Auftritt hatten.
Bis zu einem gewissen Grad kann man da sicher noch etwas herausholen. Dass die ein oder andere sexy Nuance vielleicht untergeht, dass ist vielleicht der aktuelle Kompromiss.
 
Das wichtigste Kriterium ist vermutlich die Gesamtlautstärke. In den meisten Fällen hat man doch eher das Problem, dass die Mikros kurz vor‘m Koppeln sind, und sich der Sänger trotzdem nicht richtig hört. Und jetzt kommst Du mit ‚Nuancen‘! :eek: :cool:
Nicht falsch verstehen, das ist schon völlig legitim und nachvollziehbar, aber halt nicht einfach umsetzbar. Bei einer reinen und überwiegend unplugged Akustik-Band ist dies sicher eher umsetzbar, als wenn dort ein großes Drumset und Amps stehen. Da ist in-ear schon ein guter Ansatz, wobei es dann - abhängig von der vorhandenen Lautstärke - schon ein gut dämpfender Hörer sein, was schon auf angepasste Hörer hinausläuft. Silent Stage wäre natürlich noch besser. Da läuft es allerdings darauf hinaus, dass alle mit in-war ausgestattet sind. Hier kommt es dann nicht mehr so auf hochwertige angepasste Hörer mit hoher Dämpfung an, weil die Grundlautstärke von vornehmeren schon geringer ist. Dafür hättest Du hier den Vorteil mit einem deutlich empfindlicheren Mikrofon bzw. mit mehr Headroom zu arbeiten, wo du viel besser Nuancen, wie hauchen herausarbeiten kannst und bei lauten Passagen dafür mit entsprechendem Abstand zum Mikro arbeitest.
 
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